Nachrichten

Massiver Stromausfall legt Spanien und Portugal lahm

28.04.2025, Spanien, Barcelona: Läden sind in einer Gasse der katalanischen Stadt während eines massiven Stromausfalls zu. Foto: Eric Renom/ZUMA Press Wire/dpa

Plötzlich war der Strom weg: Millionen Menschen auf der Iberischen Halbinsel sind von einem massiven Blackout betroffen. Zur Ursache ist wenig bekannt – aber es gibt bereits positive Neuigkeiten.

Ausgefallene Ampeln, stehende Züge und ein abgebrochenes Tennisturnier: Ein massiver Stromausfall hat die Iberische Halbinsel am Montagmittag erfasst. Millionen Menschen waren in weiten Teilen Spaniens und Portugals auf dem Festland von dem Blackout betroffen.

Die gute Nachricht: Die Versorgung sei inzwischen in mehreren Gebieten im Norden, Süden und Westen der Halbinsel wieder gesichert, meldete der spanische Stromnetzbetreiber Red Eléctrica auf der Plattform X. Regionen wie Katalonien, Aragonien, Baskenland, Galicien, Asturien, Navarra und Kastilien sind demnach wieder versorgt.

28.04.2025, Spanien, Premia de Mar: Julia und ihr Hund Lassie warten seit rund zwei Stunden, dass ihr Zug von Premia de Mar in der Provinz Barcelona aus weiterfährt. Foto: Jan-Uwe Ronneburger/dpa

Die komplette Wiederherstellung der Stromversorgung im spanischen Stromnetz könnte allerdings noch zwischen sechs und zehn Stunden dauern, zitierte die spanische Zeitung „El País“ einen Sprecher des Stromnetzbetreibers Red Electrica. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez hat «El País» zufolge eine Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates einberufen.

– Kein Hinweis auf Cyberangriff: Nach der Ursache werde gesucht. Spaniens nationales Institut für Cybersicherheit hatte laut „El País“ mitgeteilt, es untersuche, ob ein Hackerangriff hinter dem Stromausfall stecken könnte. Nach Angaben von EU-Ratspräsident António Costa gibt es derzeit allerdings keinen Hinweis auf einen Cyberangriff. Die EU-Kommission befasste sich mit dem großflächigen Stromausfall. „Die Kommission wird die Situation weiter beobachten und dafür sorgen, dass ein reibungsloser Informationsaustausch zwischen allen Beteiligten stattfindet“, teilte die Behörde in Brüssel mit.

– Menschen werden aus Fahrstühlen gerettet: Reporterinnen und Reporter der Deutschen Presse-Agentur meldeten sowohl aus Madrid als auch aus Barcelona, dass es am Montagmittag keinen Strom gab. Im ganzen Land seien der Betrieb der Infrastruktur und des Mobilfunks sowie der Verkehr beeinträchtigt, schrieb die spanische Zeitung „El País“: Ampeln und Aufzüge an Bahnhöfen, in Flughäfen und in anderen Gebäuden seien ausgefallen. Menschen mussten aus U-Bahntunneln und Fahrstühlen gerettet werden. Krankenhäuser waren dank des Einsatzes von Generatoren nach Angaben von Spaniens Gesundheitsministerium nicht betroffen.

Die meisten Geschäfte und Gaststätten in Premià de Mar bei Barcelona und anderen Orten Spaniens haben einem dpa-Reporter zufolge geschlossen. Vor allem Geschäfte mit verderblichen Waren und Eisdielen warteten sehnsüchtig auf die Wiederherstellung der Stromversorgung. „Ein paar Stunden halten wir noch aus, dann wird das Eis flüssig“, sagte eine Verkäuferin in einer Eisdiele in Premià de Mar.

28.04.2025, Portugal, Lissabon: Passagiere warten vor dem Flughafen in Lissabon während eines massiven Stromausfalls. Foto: Armando Franca/AP/dpa

Das Wort „Luz“, Spanisch für Strom, ist Teil fast jeder Unterhaltung von Menschen auf der Straße. Nachbarn rufen sich von Balkon zu Balkon die neuesten Nachrichten und Gerüchte zu.

„Und wie soll ich jetzt kochen?“, fragt eine Hausfrau in Premià de Mar. Obwohl sie und ihr Mann Solarmodule auf dem Dach haben, nützt ihnen das nicht, denn die Anlage funktioniert nur, wenn das Netz in Betrieb ist. Eine Nachbarin lädt alle ein, bei ihr zu kochen – auf ihrem Gasherd.

Wegen des Stromausfalls musste das Masters-1000-Tennisturnier in Madrid unterbrochen werden.

– Züge stehen, Ampeln ausgefallen: Der Verkehr und Transport auf der südeuropäischen Halbinsel war in weiten Teilen gestört. Nach Angaben der spanischen Eisenbahngesellschaft Renfe war um 12.30 Uhr (Ortszeit) das „gesamte nationale Stromnetz“ ausgefallen – an allen Bahnhöfen seien die Züge stehen geblieben und nicht abgefahren. Eine Wiederaufnahme des Mittel- und Fernverkehrs ist derzeit nicht absehbar, teilte der spanische Verkehrsminister Óscar Puente auf der Plattform X mit.

Auch Spaniens Flughafenbetreiber Aena meldete „Zwischenfälle“ wegen des Blackouts. Notfallgeneratoren seien aktiv. Passagiere sollten sich mit Fragen an ihre jeweilige Fluggesellschaft wenden, da es möglicherweise Probleme bei der Weiterreise am Boden gebe. Fernsehbilder des Senders RTVE von den großen Flughäfen des Landes zeigten gestrandete Passagiere, stillstehende Rolltreppen und Laufbänder sowie heruntergelassene Rollgitter.

Der spanischen Zeitung „El País“ zufolge beschränkte sich der massive Blackout auf das Festland. Demnach berichteten Reporter, dass die zum Land gehörenden Inselgruppen Kanaren und Balearen nicht betroffen seien.

28.04.2025, Spanien, Barcelona: Menschen warten vor einer geschlossenen U-Bahn-Station während eines großen Stromausfalls. Foto: Emilio Morenatti/AP/dpa

Auch das Nachbarland Portugal erlebte einen weitreichenden Blackout, vom Norden bis in den Süden des Landes, berichtete der Sender RTP. Portugals Verteidigungsminister Nuno Melo rief die Bevölkerung zur Ruhe auf.

Der Stromausfall in Portugal sei durch eine Störung im spanischen Stromnetz verursacht worden, die auf ein „seltenes atmosphärisches Phänomen“ zurückzuführen sei, berichteten unter anderem der portugiesische Sender RTP und der britische Sender Sky News unter Berufung auf den portugiesischen Stromnetzbetreiber REN. Der Betrieb werde schrittweise wiederhergestellt, wobei die Sicherheit und Stabilität des Netzes Vorrang hätten. Die vollständige Normalisierung des Netzes könnte «aufgrund der Komplexität des Phänomens» bis zu einer Woche dauern.

– Auch Frankreich zwischenzeitlich betroffen: Im in den Pyrenäen gelegenen Kleinstaat Andorra dauerte der Stromausfall dagegen nur wenige Sekunden, meldete dessen Energieversorger FEDA auf X. Der Ausfall sei auf spanischer Seite verursacht worden und die Elektrizität dank der «automatischen Wiederverbindung mit der aus Frankreich kommenden Leitung» umgehend wiederhergestellt worden.

Auch Frankreich war zwischenzeitlich vom Blackout betroffen. Der Stromnetzbetreiber RTE schrieb, dass Haushalte im französischen Teil des Baskenlandes einige Minuten lang ohne Strom waren. Die Versorgung sei aber wiederhergestellt worden. (dpa)

29 Antworten auf “Massiver Stromausfall legt Spanien und Portugal lahm”

  1. delegierter

    Wetten das war der Rüdiger !
    Entweder war sein Eisbeutel noch unterwegs oder er hat sich noch immer nicht beruhigt und irgendwo reingehauen, weil er sich schwarz geärgert hat als seine Sicherungen durchgebrannt sind..

  2. Hugo Egon Bernhard von Sinnen

    Der Stromausfall musste ja alleine aus dem Grund kommen, weil viele schon lange daran geglaubt haben. Es Beweis lediglich , das desto mehr man an etwas glaubt, der Wunsch Wirklichkeit wird. Na ja gut, ob man sich das wünscht, lasse ich mal dahingestellt. Schadenfreude ist natürlich auch eine Art von Freude.

  3. Peer van Daalen

    Stromausfall??? Die alten Tugas kommen damit klar. Ganze Landstriche Portugals waren in den Siebziger, Achtziger und Neunziger Jahren mitunter tagelang ohne Strom.

    Mal war ein Blitz dran schuld, mal waren es Störche, die in die Oberleitungen flogen, mal brannte eine Trafostation …

    Diese Tage waren eigentlich die schönsten im ganzen Land…

    Es wurden Tische, Stühle, Bänke und Grills auf die Bürgersteige gestellt und es erklangen allerorten die Gitarren und Akkordeons zu den guten alten Volksliedern, zu denen man auch vortrefflich tanzen und schunkeln konnte.

    Zwischendurch wurde in den engen Gassen und Sträßchen auch mal der eine oder andere Frischluft-Quickie durchgezogen.

    Das war ein Teil meiner Jugend :-)))

  4. https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/aus-aller-welt/spanien-blackout-energiewende-stromnetze/
    Sonnenstrom flutet Europas Netze, doch statt Grund zur Freude droht der Kollaps. Der massive Blackout in Spanien zeigt, wie die Überproduktion durch Photovoltaik und Windkraft das Stromsystem destabilisiert – Deutschland steht vor derselben Falle.
    ….
    /////
    Dasselbe droht auch Belgien, die belgischen Stromnetzbetreiber warnen seit einiger Zeit immer lauter vor dieser Gefahr. Noch länger warnen die „Gegenpoler“ vor dieser (absehbaren) Entwicklung, aber was gilt schon der Prophet im eigenen Land… Mal sehen ob man in Belgien aus diesen Ereignissen in Spanien und Portugal noch rechtzeitig lernt und die Notbremse zieht oder ob noch ein paar tausend „PV-Dächer“ installiert werden bis auch hier das Licht ausgeht….

    • Hugo Egon Bernhard von Sinnen

      #Dax. Mit PV Dächern hat es nichts zu tun, da diese Strom liefern. Der große Fehler liegt in der Vermarktung von Fahrzeugen.
      Man sollte von politischer Seite nicht für E-Fahrzeuge werben, wenn man weiß dass es immer zu Strom Ausfällen kommen kann, wenn durch Zufall mehr Leute ihr Fahrzeug zum selben Zeitpunkt laden, als man es sich statistisch ausgerechnet hat.
      Es besteht sogar die Gefahr, dass sich irgendwann Leute zum gleichzeitigen Laden von Fahrzeugen in einer Stadt über das WWW verabreden, um aus Spaß einen Stromausfall in einer Stadt, absichtlich zu verursachen.
      Wenn Sie später ein Elektrofahrzeug besitzen müssen, gehören sie wahrscheinlich zu den Spaßvögeln ;-)

      • #Dax. Mit PV Dächern hat es nichts zu tun, da diese Strom liefern.
        /////
        Sie haben gar nichts verstanden, gehören somit zur politisch relevanten Mehrheit. Es muss erst das Licht ausgehen bevor vielen ein Licht aufgeht….

  5. Das Thema findet kaum Anklang bei OD, man beschäftigt sich lieber mit Trump, der sitzt ja auch gleich um die Ecke… Dabei ist der erste Europäische Blackout durch die „Energiewende“ eine Zäsur in der EU-Energiepolitik. Man will es nicht wahr haben, fast jeder hat PV auf dem Dach und weiß insgeheim dass er damit Teil des Problems ist; also besser nicht darüber sprechen. Jeder weiß auch dass die Party vorbei ist, PV wird zum Problem, an verdient nicht mehr daran, es beginnt Geld zu kosten, und das nachdem man für tausende € auf dem Dach investiert hat. Betretenes Schweigen. Man hofft dass es vielleicht doch ein Cyberangriff von Putin war, oder eine „seltene atmosphärische Störung“ und nicht das neue „Balkonkraftwerk“ irgendwie in Misskredit gerät.
    Die „Energiewende“ ist gescheitert, das Licht geht aus und es herrscht betretenes Schweigen bis hin zu trotzigem Leugnen der wahren Zusammenhänge. Aber auch das wird die „Energiewende“ nicht retten. Wie sang schon Falco… And babe, the sky too Is folding over you Oba trotzdem, was vorbei is Is vorbei, baby blue…

  6. meinemeinungdazu

    Fast Totenstille hier im Forum von den angeblich Alleswissern.
    Putin soll es ja auch nicht gewesen sein.
    Obschon die Sonne in Spanien, Portugal und Frankreich scheint und fast wolkenloser Himmel, erleben wir eine nie da gewesene Strompanne.
    Für mich waren es die bösen Atomkraftwerke. Die haben sich kollosal geärgert darüber, das die Fotovoltaikproduzenten ihnen die Kunden abjagen wollen.
    Schickt die Sonne also doch eine Rechnung, wenn auch verspätet?
    Es macht mir Angst liebe Grünlinge, erklärt euch und klärt mich auf.

  7. Guido Scholzen

    Bei dem Blackout sollte eines bedacht werden:
    Dieser war um 12.30 Uhr, also am Mittag, wenn die Sonne am kräftigsten scheint. Dann müsste es, der grünen Energiewende-Theorie nach, genug Strom geben, denn das ist ja das Ziel der grünen Schlümpfe: soviel Strom aus Wind+Sonne wie möglich.
    ok, dann zählen wir mal 1 und 1 zusammen: Warum war denn dieser übermäßig vorhandene Sonnenstrom nicht in der Lage, die Stromversorgung wieder herzustellen?
    Weil das ein Grund war, dass dieser Blackout überhaupt geschehen konnte!

    Die Technik dahinter:
    Es muss bedacht werden, dass der „Iberian Blackout 2025“ durch zu geringe Netzträgheit („low inertia“) begünstigt wurde. Das bedeutet, dass im Stromnetz zu wenig rotierende Masse aus klassischen Kraftwerken vorhanden war, um Frequenzschwankungen abzufedern. Dadurch konnte das Netz auf plötzliche Störungen nicht stabil genug reagieren, was zum großflächigen Stromausfall führte.

    Kritiker der Energiewende haben solche Szenarien von Anfang an vorausgesagt, denn die kennen wirklich die Technik dahinter. Alles andere ist grün-marxistischer Stuss.

    Alles Quatsch, alles Energiewende-Quatsch!

  8. Das Problem ist in Fachkreisen bekannt, nur die MINT-ferne Politik, Medien und die Öffentlichkeit sind sich dessen (bis gestern) nicht bewusst.
    ///////
    Verhalten bei Über-/Unterfrequenz, 50,2 Hz Studie
    Verhalten bei Überfrequenz 50,2 Hz und Unterfrequenz 49,5 Hz
    Die älteren technischen Richtlinien forderten von Erzeugungsanlagen bei Erreichen und Überschreiten einer Netzfrequenz von 50,2 Hz bzw. einer Unterschreitung der Netzfrequenz von 49,5 Hz eine unverzügliche Trennung vom Stromnetz. Dieses Verhalten hat mit dem immensen Zubau an Erneuerbaren Energien zunehmend Systemrelevanz.
    //////
    Wenn, aus welchem Grund auch immer, die Netzfrequenz unter die 49,5 Hz fällt gehen die PV Anlagen schlagartig aus dem Netz. Peng, Licht aus…
    Bei der „alten“ Kraftwerksstruktur konnten durch die Vorhaltung von 3000 MW Sekundenleistung aus den rotierenden Massen der grossen Generatoren sowie deren Massenträgheit, ein Leitungsausfall (n-1 Kriterium) ohne Systemzusammenbruch beherrscht werden. Es war (und ist) der komplette Irrsinn solche Stromnetz aus PV und WKA aufzubauen, aber versuchen sie das einmal den Anhängern der „Energiewende“ klar zu machen. DbddhkP, also durchziehen bis zum grossen Knall, anders wird es nicht gehen….

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern