Schule ist mehr als nur eine Bildungseinrichtung – und genau das droht verloren zu gehen. Lehrkräfte erleben seit Jahren einen akuten Mangel an KollegInnen und wachsende Aufgaben, ohne dass sich Bezahlung oder Wertschätzung verbessern.
In der DG leisten Lehrkräfte zusätzlich bis zu zwei unbezahlte Unterrichtsstunden pro Woche – auf eine Karriere gerechnet können das mehr als drei Jahre unentlohnte Arbeit bedeuten. Parallel dazu werden Einkommen gekürzt und zusätzlich sollen Pensionsansprüche gesenkt werden. Welche Signalwirkung hat das für einen Beruf, der bereits heute Nachwuchsprobleme hat? Wird so der Lehrermangel behoben? Eher nicht.
Dabei ist Schule mehr als Unterricht: Klassenfahrten, Theater- oder Museumsbesuche, Abiturientenreisen, Tag des Sportes, außerschulische Projekte oder Fördermaßnahmen in den Pausen oder nach Unterrichtsschluss und vieles mehr. Vor allem aber auch ein sicherer Rahmen für Kinder, die diesen zu Hause nicht haben. Alles Dinge, zu denen das Lehrpersonal nicht verpflichtet werden kann, was den Beruf und die Schule aber so wertvoll macht. Die nachvollziehbare Folge der Maßnahmen wäre „Dienst nach Vorschrift“ des Lehrpersonals – mit fatalen Auswirkungen.
Wo liegen unsere Prioritäten? LehrerInnen und ihre Arbeit sind entscheidend für den Lernerfolg – das zeigt auch die Hattie-Studie. Wir brauchen Reformen, die den Beruf attraktiver machen und sicherstellen, dass auch in Zukunft die bestausgebildeten Menschen Lehrer werden wollen.
Denn: „Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung.“ – John F. Kennedy
13.01.2025 Colin Kraft, Eupen, Lehrer und Vater