Gesellschaft

Triumphaler Empfang für das Königspaar in Eupen [mit Fotogalerie]

König Albert winkt vor der Residenz des Ministerpräsidenten in Gospert der jubelnden Menge zu. Foto: OD

Am Donnerstag ist König Albert II. und Königin Paola in Eupen ein triumphaler Empfang bereitet worden. Der Besuch war Teil einer Runde des Königspaares durch die drei Gemeinschaften des Landes. Ihre Majestäten hatten am Mittwoch Gent besucht und werden morgen in Lüttich ihre Tour beenden.

Um Punkt 11 Uhr trafen Albert II. und Paola vor der Residenz des DG-Ministerpräsidenten in Gospert 42 ein, wo sich bereits seit geraumer Zeit viele Schaulustige eingefunden hatten. Mit 2000 Besuchern hatte man gerechnet. Diese Zahl dürfte auch erreicht worden sein. Unter den Zuschauern befanden sich viele Königstreue mit Fahne oder Kopfbedeckung in den Landesfarben Schwarz, Gelb und Rot. Mehrfach ertönte es „Vive le Roi! Es lebe der König!“

Im sonnenüberfluteten Garten von Gospert 42

Das Königspaar beim Verlassen der Residenz des Ministerpräsidenten. Foto: Gerd Comouth

Das Königspaar beim Verlassen der Residenz des Ministerpräsidenten. Foto: Gerd Comouth

Begrüßt wurde das Königspaar durch Parlamentspräsident Alexander Miesen, Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz, Provinzgouverneur Michel Foret und den Eupener Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg. Mit dabei auch die Minister Oliver Paasch, Isabelle Weykmans und Harald Mollers.

Die akademische Sitzung fand im sonnenüberfluteten Garten des Gebäudes Gospert 42 statt, wobei die Ehrengäste im Schatten Platz nahmen (sehr zum Bedauern der vielen Fotografen, die solche kontrastreichen Lichtverhältnisse überhaupt nicht mögen).

Zuerst sprach Bürgermeister Klinkenberg, der daran erinnerte, dass Eupen vor 800 Jahren erstmals in einer mittelalterlichen Urkunde Erwähnung fand. Das Stadtoberhaupt wies darauf hin, dass es in der DG keine separatistischen Bestrebungen gebe, was nicht zuletzt auch das Verdienst des Königshauses im Allgemeinen und von König Albert im Besonderen sei.

„Bad in der Menge“ auf dem Weg zum Ministerium

Die eigentliche Feier zu Ehren des Königspaares (im Hintergrund mit Ehrengästen) fand im Garten der Residenz des Ministerpräsidenten statt. Foto: Gerd Comouth

Die eigentliche Feier zu Ehren des Königspaares (im Hintergrund mit Ehrengästen) fand im Garten der Residenz des Ministerpräsidenten statt. Foto: Gerd Comouth

Nach einer Tanzvorstellung der KKG Ulk, einigen musikalischen Darbietungen der Gruppe Sixpack sowie einer Vorführung von Fechtern der Königlichen Sport-Militärschule hatte PDG-Präsident Miesen das Wort. Er erinnerte an die früheren Besuche von König Albert und Königin Paola in der DG.

Danach ging es weiter zum Ministerium der DG, was allerdings seine Zeit dauerte, denn das „Bad in der Menge“ auf dem Weg dorthin dauerte viel länger als erwartet. Vielen Bürgern am Straßenrand war daran gelegen, dem König oder der Königin die Hand zu reichen. Und wer Glück hatte, konnte mit dem Königspaar sogar ein paar Worte wechseln – sehr zum Vergnügen der Fotografen, die Bilder vom König im direkten Gespräch mit Bürgern besonders mögen.

Im Europasaal des Ministeriums hielt Ministerpräsident Lambertz eine Ansprache. Der Regierungschef fasste sich für seine Verhältnisse überraschend kurz.

DG hat Platz im Föderalstaat Belgien gefestigt

Auch Königin Paola wurde stürmisch gefeiert. Foto: Gerd Comouth

Auch Königin Paola wurde stürmisch gefeiert. Foto: Gerd Comouth

Auch Lambertz würdigte die Verdienste des scheidenden Königs. Dass die DG in den vergangenen zwei Jahrzehnten ihren Platz im belgischen Föderalstaat habe festigen und ausbauen können, sei nicht zuletzt auch König Albert und seinem „subtilen Einfühlungsvermögen“ sowie seinem „wohlwollenden Verständnis für unsere Anliegen“ zu verdanken, betonte Lambertz.

Eingeladen waren übrigens auch Bürger und Bürgerinnen aus der DG, die vor 20 Jahren, als die Regentschaft von König Albert II. begann, das Licht der Welt erblickten. Stellvertretend für sie alle überreichte beim Empfang im Ministerium der DG Rudolf Thimo, der am 9. August 1993, dem Tag der Eidesleistung von Albert II. geboren wurde, dem König einen Präsentkorb mit Produkten „Made in Ostbelgien“.

Eine Flasche „Albertus“ aus Raeren

Zwei weitere Geschenke wurden dem Königspaar überreicht. Kaspar Hamacher, ein begabter Kunsthandwerker und Künstler aus Eupen, fertigte einen Monolithen aus Holz an.

Am Ende trugen sich König Albert und Königin Paola ins Goldene Buch ein. Foto: Gerd Comouth

Am Ende trugen sich König Albert und Königin Paola ins Goldene Buch ein. Foto: Gerd Comouth

„Er symbolisiert die Mitte, zu der alles nach oben strebt“, erläuterte Ministerpräsident Lambertz. Das Kunstwerk mahne zur Kompromissbereitschaft. „Sire, das Schmieden typisch belgischer Kompromisse hat Ihre Regentschaft entscheidend geprägt.“

Ein drittes Geschenk bestand aus einer Flasche Whisky aus der Raerener Brennerei Radermacher – ein Unikat. Sie enthält einen 20 Jahre alten Whisky, der normalerweise „Lambertus“ heißt, aber zur Feier des Tages in „Albertus“ umbenannt wurde.

Zum Schluss wurden Albert II. und Paola gebeten, sich in die Goldenen Bücher des DG-Parlaments, der DG-Regierung und der Stadt Eupen einzutragen. (cre)

Nachstehend veröffentlichen wir eine Fotogalerie mit über 130 Bildern vom Besuch des Königspaares in Eupen. ZUM VERGRÖSSERN FOTO ANKLICKEN.

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20 Antworten auf “Triumphaler Empfang für das Königspaar in Eupen [mit Fotogalerie]”

    • Hätte mich als Schulkind weit weniger gestört, als damals, wie tausend andere Kinder im Regen zwei Stunden auf die Vorbeifahrt des persischen Diktators (mit König Balduin) zu warten, der Devisen bringend belgische Waffen kaufen wollte.

      • manfred kever

        Was Was Schreiben sie für ein Mist sie brauchten ja damals nicht hin gehen und was hat das mit heute zu tun ?????Es ist gut das wir einen König haben sonst wären wir belgier schon lange geteilt worden durch die Politik hier im Land. ……..

        • Mist? nicht hingehen!

          Wir wurden als Kinder gezwungen mehrere Stunden auf die stark verspätete Wagenkolonne zu warten um viel Volk zu spielen. Sich dem zu entziehen wäre mit Strafen oder Nachsitzen geahndet worden.

          Aktuell war lediglich meine Antwort an Republikaner. Bitte richtig verstehen, ich habe überhaupt nichts gegen die Monarchie gesagt.

          Es war schön dass heute nur „Freiwillige“ den König verabschiedeten.

  1. manfred kever

    Gut so das ist ihre Meinung ………wenn sie nicht hin gehen mögen machen sie was anderes an diesem schönen Sommertag !!!!!!!!! Meine Meinung…. ich bin stolz darauf das wir einen König haben finde es gut das er in Eupen ist um sich zu verabschieden das zeigt das wir Deutschsprachige Belgier zu Belgien gehören und der König das genau so sieht ……!!!!!!!!!!!

    • Republikaner

      Durch den inflationären Gebrauch von Ausrufezeichen wird ein Posting nicht einsichtiger; ganz im Gegenteil.
      Und über Menschen, die freiwillig der königlichen Familie zujubeln, mache ich mir halt so meine Gedanken.

  2. gerhards

    Wer genau hingesehen hat, für den war gestern ein klasse Tag, ich fand’s toll. Erstens hat man den König gut nach ‚altreihnischer Tradition‘ auf die Schippe genommen, Karnevalsvereine,Schützenkönige standen Spalier und erst die Jungs im Bademantel wahrlich königlich..danke dafür, ich habe nur noch gegrinst. Dann die nettem älteren Damen mit Hut und Fähnchen, die Kinder winkend wie anno dazumal und die Herren die sich blicken lassen müssen, da vom Staat bezahlt. Und nicht vergessen, der Herr Gerhards hätte einen Grund ‚unsere‘ Fahne. Haus zu hissen. Nur mein Sohnemann hat mich gefragt,“was ist los Papa, ist Deutschland Fussballweltmeister geworden?“ Ihr seht, ein toller Tag für alle.

  3. Jürgen Margraff

    Tolle Bilder – prächtig – wo allerdings unsere Brüsseler Volksvertrer ausharren ist mir ein Rätsel, weder die Abgeordnete, noch der Senator ist verewigt – auch diejenigen die in Namur den „langen Arm“ der DG versinnbildlichen fehlen

  4. KeNeHeMo Prinz

    Sehr geehrter Malnurso,
    Sie sind ziemlich schlecht informiert! Die Karnevalsprinzen aus Raeren, Eupen, St Vith, Mürringen sowie wir aus Kelmis haben es uns nicht nehmen lassen und sind der Einladung gerne gefolgt. Wir haben auch (trotz der Sommerlichen Temperaturen) natürlich unser Ornat (Kostüm) getragen, was man auch bei der Rtbf sowie an den Bildschirmen in der Gospertstrasse sehen konnte! Ich und meine Prinzenbrüder haben den Tag sehr genossen und besonders der Weg durch die Menschen in der Gospertstrasse, wo wir sehr freundlich empfangen wurden. Natürlich war es für uns eine Ehre das der König und die Königin sich die Zeit genommen haben um mit jedem von uns zu reden!
    In diesem Sinne,
    Vive le ROI und KeNeHeMo Alaaf…

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