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Der Klimawandel hat Afrika fest im Griff: 2,5 Millionen Menschen mussten letztes Jahr ihre Heimat verlassen

03.09.2022, Somalia, Mogadischu: Somalische Kinder, die aus den von der Dürre betroffenen Gebieten geflohen sind, stehen in einem Lager für Vertriebene am Stadtrand von Mogadischu, neben ihren behelfsmäßigen Unterkünften. Foto: Farah Abdi Warsameh/AP/dpa

Flut, Dürre, steigende Meeresspiegel – der Klimawandel hat Afrika fest im Griff. Die Weltwetter-Organisation WMO geht in einem aktuellen Bericht von 2,5 Millionen Klimaflüchtlingen aus und fordert mehr Investitionen in Frühwarnsysteme.

Fehlende Frühwarnsysteme und meteorologische Daten setzen die Menschen auf dem afrikanischen Kontinent zunehmend ungeschützt den Folgen des Klimawandels aus.

Wie die Weltwetter-Organisation (WMO) in ihrem Klimabericht für Afrika errechnet hat, waren im vergangenen Jahr 2,5 Millionen Menschen gezwungen ihre Heimat zu verlassen. «Im Süden Afrikas sehen wir ebenso wie im Norden Dürren und Hitzewellen, Madagaskar wurde unlängst von einem schweren Zyklon getroffen», sagte Petteri Taalas, Generalsekretär der WMO, in einer Videobotschaft bei der Vorstellung des Berichts am Donnerstag in Mosambik.

Afrikanische Flüchtlinge in Madrid. Foto: Pixabay

„Afrika braucht verlässliche wissenschaftliche Erkenntnisse, um wirksame Anpassungsstrategien einzuleiten“, so Taalas weiter. Der Afrika-Klimabericht der WMO ist erst der dritte seiner Art, dabei sind die Auswirkungen des Klimawandels in Afrika bereits seit Jahrzehnten spürbar. So verknappt das wärmere Klima die Frischwasserquellen des Kontinents.

Seit den 1960er Jahren hat etwa der Tschadsee 90 Prozent seiner Fläche verloren. Afrikas größter See, der Victoriasee, profitierte im vergangenen Jahren lediglich von heftigen Regenfällen, die ausbleibendes Wasser aus den Zuflüssen kompensierten.

Dabei hat sich das Klima in Afrika laut dem Bericht in den vergangenen 30 Jahren nur marginal um 0,3 Grad erwärmt. Diese nur scheinbar geringe Veränderung habe massive Auswirkungen auf den gesamten Kontinent: Der Meeresspiegel steige an den afrikanischen Küsten schneller als im globalen Mittel, besonders betroffen sind dabei vor allem die Küstenregionen am Roten Meer sowie in Mosambik und im Osten Südafrikas.

Petteri Taalas, Generalsekretär der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), spricht anlässlich einer Pressekonferenz am europäischen Hauptsitz der Vereinten Nationen in Genf. Foto: Martial Trezzini/KEYSTONE/dpa

Auch die wenigen Gletscher Afrikas wie zum Beispiel auf dem Kilimandscharo schmelzen laut Bericht im weltweiten Vergleich schneller ab. 2021 dürfte nach Berechnungen der WMO das dritt- oder viertwärmste Jahr in Afrika seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gewesen sein.

Schon jetzt spürbar sind die Folgen des Klimawandels vor allem an den Extremen im Wasserhaushalt: Einerseits leiden die Menschen am Horn von Afrika in Äthiopien, Somalia, in Teilen Kenias sowie im Süden Madagaskars unter mehrjährigen schweren Dürreperioden. Im Südsudan, Nigeria, dem Kongo und Burundi gibt es hingegen massive Überflutungen.

Wie es weiter heißt, sind die steigenden Temperaturen außerdem für eine massive Verknappung der Nahrungsmittel mitverantwortlich. Seit 1961 ist die Produktivität der Landwirtschaft in Afrika um gut ein Drittel zurückgegangen. Selbst wenn es gelinge, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, müssten sich Regionen in Nord- und Südafrika auf Ernteeinbußen von bis zu 60 Prozent einstellen. Westafrika würde etwa ein Zehntel seiner Maisernte verlieren. Schon jetzt sind 58 Millionen Menschen in Afrika von massiver Lebensmittelknappheit betroffen.

In der afrikanischen Mittelmeerregion kam es zudem im vergangenen Jahr zu extremer Hitze und vermehrten Waldbränden. (dpa)

9 Antworten auf “Der Klimawandel hat Afrika fest im Griff: 2,5 Millionen Menschen mussten letztes Jahr ihre Heimat verlassen”

    • Der Kleine Belgier
      Warum sollen wir Afrika helfen jeder ist selbst für sich verantwortlich, selbst Albert Schweizer sagte die machen nichts wenn man ihnen helft nur er half selbst immer bis zum Tod. Die müssen nach den Milliarden an Entwicklungshilfe die Europa bezahlte irgendwann selbst was mach denn mit Hilfe machen sie nie was außer die Hand aufhalten

  1. Ein von Korruption, Bürgerkriegen und Nepotismus verwüsteter Kontinent. Der „Klimawandel“ ist nur die Fassade hinter welcher die Entwicklungshilfeindustrie weiter ihre Profite machen will….

  2. Gastleser

    Langsam wird es langweilig.
    Was kommt in Abspann?
    Ein kleiner Stammeskrieg, Heuschrecken oder Überschwemmungen?
    Mehr Geld und mehr Priester helfen bestimmt, ein paar Soldaten kann man gerne noch draufpacken – zum Brunnenbau.
    Es gibt da unten noch Reste der bösen Besatzer, so gar mit Zeitungen – Mal nachsehen schadet nicht.

  3. „Klimaflüchtlinge“, welch ein blöder Begriff. Die Menschen flüchten nicht u nirgends wegen dem bösen Klima. Dieser ganze Hype interessiert dort absolut niemanden, außer vielleicht welche die versuchen auf diesem Wege Kapital zu schlagen.

    „Afrika braucht verlässliche wissenschaftliche Erkenntnisse, um wirksame Anpassungsstrategien einzuleiten“
    Sowas können nur Menschen anderen Menschen erzählen wo beide Seiten den Kontinent nicht kennen und man dementsprechend auch nicht nachfragt. z.B. hat man in Kinshasa (u auch vielen anderen Regionen u Staaten) genug wissenschaftliche Erkenntnisse um Gebäude fertig zu bauen, es wird aber nur selten gemacht bzw. geschafft

    • Ach Herr Müller

      Ganz erhrlich.Ich habe selten soviel dummes Zeug in 2 Sätzen gelesen. Aber leider muss die Gesellschaft mit Leuten wie Ihnen klar kommen, die auch noch meinen, Ihre Dummheit rausposaunen zu müssen. Und ehrlich, von Ihnen ist da sicherlich kein cent hingeflossen.

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