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Botschafter Andrij Melnyk soll nach Kiew zurückkehren

01.03.2022, Berlin: Andrij Melnyk, Botschafter der Ukraine in Deutschland. Foto: Fabian Sommer/dpa

AKTUALISIERT – Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, soll Berichten von Medien zufolge abberufen werden und nach Kiew wechseln.

Die „Bild“-Zeitung berichtete unter Berufung auf mehrere Quellen in Kiew, dass das Außenministerium dies Präsident Wolodymyr Selenskyj vorgeschlagen habe. Noch im Herbst könne der Wechsel des 46-Jährigen erfolgen. Melnyk könnte stellvertretender Außenminister werden, schrieb die Zeitung.

Die „Süddeutsche Zeitung“ meldete unter Berufung auf Kreise des ukrainischen Präsidialamtes ebenfalls, dass Melnyk seinen Posten in Berlin verlassen und ins Außenministerium nach Kiew wechseln soll.

24.02.2022, Ukraine, Lwiw: Denkmal zu Ehren des ukrainischen Nationalhelden und Unabhängigkeitskämpfers Stepan Bandera in Lwiw (Lemberg). Foto: Shutterstock

Melnyk ist in Deutschland durch scharfe Kritik an der Ukraine-Politik der Bundesregierung bekannt. Zuletzt geriet er mit umstrittenen Äußerungen über den früheren Nationalistenführer Stepan Bandera (1909-1959) unter Druck.

Melnyk hatte Bandera in einem Interview in Schutz genommen und gesagt: „Bandera war kein Massenmörder von Juden und Polen.“ Dafür gebe es keine Belege. Scharfe Kritik an den Äußerungen kamen unter anderem aus Polen und von der israelischen Botschaft in Berlin. Das ukrainische Außenministerium hatte erklärt, Melnyk habe seine persönliche Position wiedergegeben, die nicht die Haltung des Ministeriums sei.

Die Regierung in Kiew und Melnyk selbst reagierten zunächst nicht auf Anfragen der Deutschen Presse-Agentur zu den Medienberichten. (dpa)

30 Antworten auf “Botschafter Andrij Melnyk soll nach Kiew zurückkehren”

  1. Was meinen denn die Deutschen zu dem lieben Andrij Melnyk?
    Man hört und liest nichts.

    Vermutlich sind sie mit der Kritik an Putin vollauf beschäftigt, außerdem kann man da nichts falsch machen.
    Oder genießt Melnyk Narrenfreiheit in Berlin?

  2. Nein, es gibt viele Deutsche, die mit der Art und Weise dieses Mannes absolut nicht einverstanden sind! Nur wer traut sich schon was gegen den ukrainischen Botschafter zu sagen, wenn selbst die Bundesregierung sich alle verbalen Entgleisungen von dem Mann gefallen lässt?

  3. Guido Scholzen

    In der ukrainischen Politik hat man es mit Nationalisten zu tun, die sich nicht zu schade sind, an einen Nazi namens Stepan Bandera zu gedenken, so wie eben Melnyk.

    https://www.youtube.com/watch?v=XE-xvymCow4
    https://www.youtube.com/watch?v=CNqfGes10BE

    Und Polen und die Ukraine waren sich nicht immer gut gesonnen.
    Vor dem 2. Weltkrieg wurde die ukrainische Minderheit in Polen unterdrückt.
    Im Krieg arbeiteten die ukrainischen Nationalisten dann mit den Nazis zusammen, und ermordeten ca. 100.000 (!) Polen.

    Der polnische Film „Wolyn!“ von 2016 (deutsch: „Sommer 1943 – Das Ende der Unschuld“) zeigt Geschehnisse aus dieser Zeit.
    Dieser Film, der natürlich heftig an der politischen Kruste der modernen Ukraine kratzt, ist bis auf den heutigen Tag in der Ukraine verboten.

    https://www.youtube.com/watch?v=YqfvEOzKwas

  4. Gerhard Neumann

    Polen-Litauen war früher eine Adelsrepublik über Jahrhunderte und wurde schnell zu einem beliebten Ort für Juden. So frei wie die Gesetze dort waren, waren sie zur damaligen Zeit nirgendwo in Europa. Sogar Handel durften sie betreiben und es gab Juden die von der Landwirtschaft lebten und Land und Höfe hatten. Dann kam die Zeit der Pogromen unter Bohdan Mychajlowytsch Chmelnyzkyj (ukrainisch Богдан Миха́йлович Хмельницьки). Er war ein ukrainischer Kosakenhetman und der Anführer des großflächigen Chmelnyzkyj-Aufstands gegen die Herrschaft Polen-Litauens. Für die ukrainischen Kosaken war Bohdan Chmelnyzkyj ein Held im Kampf gegen alle Juden und Polen. Sein Bild ist aktuell zu sehen im Eingang zum Bevölkerungsdienst im Eupener Stadthaus (eine Art der Werbung für die Ukraine). Nach den Teilungen und der Auflösung Polens als souveränem Staat 1795 wurden die polnischen Juden Untertanen der Teilungsmächte Russland, Österreich und Preußen. Von den Besatzungsmächten wurden sie massiv unterdrückt (Zwangstaufen). Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wird Polen 1918 neu gegründet. Die Zweite Republik Polen entsteht, ein Vielvölkerstaat mit Weißrussen, Litauern, Ukrainern, Juden, Armenier und Deutschen. Kaum jemand gab dem polnischen Staat bei seiner zweiten Gründung eine Überlebenschance. Doch Polen erlebte zwischen den beiden Weltkriegen eine beispiellose Modernisierung, die Wirtschaft boomte. In den Jahren 1939-1947 wurden in den Grenzen der vorkriegszeitlichen Republik Polen in Wolhynien und Ostgalizien wohnenden Polen und Juden und zu Opfern eines grausames Genozides, den die Ukrainer unter der Leitung von Stephan Bandera verübten. Die verbrecherische Hilfe leisteten darin die SS-Division „Galizien“. Die Ukrainer beschlossen – nach dem Vorbild der Deutschen – die Grundlage für einen künftigen, eigenen Staat durch Ausrottung der nichtukrainischer Bevölkerung zu schaffen: „Tod dem, wer kein Ukrainer auf dem ukrainischen Boden ist. Unseren Historischen Feinden – den Polen, Ungarn und Juden – Tod allen von ihnen“ (ein Fragment des Flyers der OUN/UPA= Organisation Ukrainischer Nationalisten).

    • Guido Scholzen

      Ich kanns auch nicht verstehen, dass vor dem ukrainischen Nationalismus alle Augen zugemacht werden.
      ‚der feind meines Feindes ist mein Freund (Verbündeter)‘ – das geschieht im Moment zwischen Europa/NATO und Kiew, vieles andere ist herbeigedichtet.

      • Robin Wood

        Was ich nicht verstehe, ist immer dieses schwarz-weiss-Denken. Zu allen Themen, ob Klima, ob Corona, ob Ukraine.
        Die Welt ist nicht so. Sie ist grau oder mehrfarbig.
        „Bist du nicht meiner Meinung, bist du gegen mich“, ist heute die Devise. Dann darf man solche Personen auch gerne ausgrenzen.
        Zu Corona-Zeiten waren alle Massnahmen-Kritiker die bösen Querdenker, Leugner und Covidioten. Immerhin haben diese Kritiker u.a. von Anfang an gesagt, dass die PCR-Tests fehlerhaft und nicht zur Diagnose geeignet sind. Das hat sich offiziell vor Monaten bestätigt. Oder die Kritiker sagten, dass Kinder massive psychische Schäden durch Lockdown und Schulschliessungen davon tragen. Dies hat sich auch nach und nach bestätigt.
        Nun sind es die „Putinversteher“ die einfach nachfragen, wieso der Krieg jetzt so wichtig ist, obschon seit 2015/2016 dort Krieg im Osten ist. Oder die Menschen, die sagen, dass die NATO immer näher an Russlands Grenzen gekommen ist. Deshalb ist man doch nicht für den Krieg oder gar ein Putinfreund. Wenn man verstehen will, ob und was den Krieg über Jahre hinweg ausgelöst hat oder sich für Friedensverhandlungen einsetzt, will auch der Ukraine nichts Böses. Oder die Kritiker, die sagten, die Ukraine sei Nazi-freundlich eingestellt – nun bestätigt Melnyk diese Aussagen selbst.

        Heutzutage muss man zu allem einen gemeinsamen Feind haben. Vor Kurzem noch die Ungeimpften, nun die Russen. Und jeder, der wagt, eine kritische Frage zu stellen, wird in die böse, rechte Ecke gestellt.
        Wo ist unsere demokratische Diskussionskultur geblieben? Unsere Gemeinschaft lebt doch von verschiedenen Meinungen.

        • @Robin Wood.Ich muss Ihnen Recht geben.Im Bezug auf „Wir schaffen das“,“Corona“ und „Ukraine“ lässt unsere demokratische Diskussionskultur schon seit längerem zu wünschen übrig.Dies liegt aber auch an der einseitigen (gesteuerten) Medienberichterstattung,die an Manipulation grenzt und jede andere Meinung verteufelt und im Keime zu ersticken versucht.

        • Ach Robin Wood

          Warum man aneinander vorbei redet, zeigt ihr Beispiel. Ob der PCR-Tests sinnvoll ist oder nicht, war die Falsche Diskussion zu diesem Zeitpunkt. Es gab nunmal keine Alternative. Dass man die Sinnhaftigkeit dann trotzdem sinnvoll diskutieren muss, zeigt der Antikörpertest. Aber selbst die Erkenntnis wird ja wieder kontrovers diskutiert.

  5. Pensionierter Bauer

    Wie kann ein Mann in einer solch exponierter Stellung so dämlich sein? Er gibt den Feinden der Ukraine recht, da diese mit der Behauptung ins Land einmarschiert sind, dass die Ukraine von Rechtsradikalen regiert wird.

    • Robin Wood

      @Pensionierter Bauer
      Stimme Ihnen zu.
      Nur teile ich Ihre Meinung nicht, dass Melnyk „dämlich“ ist.
      Dieser Mann ist arrogant, bekam nie Widerworte, selbst als er einen Bundeskanzler (den ich zwar nicht mag, aber er repräsentiert immerhin ein Volk, das seinem Land hilft) als beleidigte Leberwurst titulierte, kam keine Einbestellung und auch keine Kritik seitens Selenlski. Auch die Medien verhielten sich eher stumm.
      Melnyk wird überall hofiert und litt eh nie an Selbstbewusstein. Nun, wo er sich sicher fühlt – da keine Widerrede, egal was er sagt – kommt sein wahres Naturell zum Vorschein.

      Focus Online hatte schon im März 2022 über Melnyk und seine pro Nazi-Einstellung berichtet:
      https://www.youtube.com/watch?v=eZCy9YjraVI

    • Robin Wood

      Nein.
      Die Ukraine galt bis vor Kriegsbeginn noch als eines der korruptesten Länder in Europa.
      Nichts gegen das ukrainische Volk. Die Korrupten sitzen in der Regierung und in der Wirtschaft.

      • Alle Länder, die früher hinter dem eisernen Vorhang waren, sind heute noch korrupt. Dort gab und gibt es keine demokratischen Verhältnisse, wie wir sie kennen und die sie immerzu kritisieren.

        • Robin Wood

          @Logisch
          Es heisst doch immer, wenn wir die Ukrainie unterstützen, verteidigen wir auch deren und unsere Demokratie und Freiheit…
          Meine Mitteilungen hier verstehen Sie teilweise falsch: Ich kritisiere nicht die demokratischen Verhältnisse hier, ich kritisiere die Politiker, die sich durch Korruption (Agusta-Affäre, Corona-Makenaffären usw.) die Taschen voll machen, ich kritisiere die Politiker, die sich vom „kleinen Mann“ entfernt haben und nicht mehr dessen Probleme sehen, ich kritisiere die Politiker, die in den letzten 2 Jahren viele unserer Freiheits- und Grundrechte eingeschränkt haben, ich kritisiere die Politiker, die unsere armen alten Menschen haben alleine sterben lassen, ich kritisiere die Politiker, die Milliarden für Ukraine-Waffen ausgeben, aber kein Geld für Flutopfer übrig haben usw.

    • Vergangenheit und Präsenz, aber Zukunft?

      das SChiff EU geht unter und es wird noch mehr Wasser „getankt“, an Bord… NEIN! NON! NEE! Obwohl, die Aufnahme dieses Landes würde vermtlich das Ende der EU beschleunigen, also sollte man vielleicht dafür sein! ;-))

  6. Erleuchtung Jean

    „Noch im Herbst könne der Wechsel des 46-Jährigen erfolgen. Melnyk könnte stellvertretender Außenminister werden, schrieb die Zeitung.“

    Bis dahin, hat er noch genügend Zeit die Deutschen zu beschimpfen und schwere Waffen zu fordern.

    Anschließend wird er befördert.

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