Die Jusos Ostbelgien fordern, dass die Medizinstudenten aus der DG an frankophonen Unis in Belgien nicht benachteiligt werden aufgrund der derzeit chaotischen Zustände an den frankophonen Universitäten. Nach Meinung der Jung-Organisation der SP muss ein Mangel an deutschsprachigen Ärzten in der DG verhindert werden.
Weil weniger Nummern für eine INAMI-Zulassung zur Verfügung stehen, als es potenziell Absolventen eines Medizinstudiums gibt, sind viele Studenten unsicher, ob sie ihr Studium fortsetzen können. Der angedachte Einstufungstest am Ende des ersten Studienjahres, der nach Einspruch einiger Studenten vom Staatsrat gekippt wurde, hätte für viele Studenten das Ende ihrer beruflichen Karriere bedeutet, bevor diese richtig gestartet wäre.
Das Kabinett des Gemeinschaftsministers für Familie, Gesundheit und Soziales, Antonios Antoniadis (SP), hat wiederholt auf die Problematik der deutschsprachigen Studenten hingewiesen, die durch einen Einstufungstest in französischer Sprache besonders benachteiligt gewesen wären.
Damals wurde gemeinsam mit dem Kabinett des in der Französischen Gemeinschaft zuständigen Ministers Jean-Claude Marcourt (PS) ein Lösungsvorschlag erarbeitet, damit weiterhin ausreichend Studenten aus der DG nach erfolgreichem Abschluss des ersten Studienjahres ihr Medizinstudium fortsetzen können. Hierdurch sollte einem möglichen zukünftigen Mangel an deutschsprachigen Ärzten in der DG entgegengewirkt werden. Durch die Entscheidung des Staatsrates ist jedoch auch dieser Lösungsansatz obsolet.
Jetzt hat ein Gericht in Namur beschlossen, dass alle Medizinstudenten, die mehr als 45 Credits erreicht haben, sicher zum zweiten Studienjahr zugelassen werden. Bei Verstoß droht der Hochschule oder Universität ein Bußgeld von 1000 Euro pro Tag.
Minister Marcourt forderte in einem Brief die Universitäten auf, das Urteil umzusetzen. Allerdings wird das Problem somit nicht gelöst, sondern lediglich auf das nächste Jahr verschoben.
Sollte die Französische Gemeinschaft künftig doch eine Eingangsprüfung für Medizinstudiengänge einführen, so muss nach Auffassung der Jusos im Interesse aller Akteure eine Lösung gefunden werden, damit deutschsprachige Studenten nicht benachteiligt sind.
Unabhängig von den im Allgemeinen sehr guten Sprachkenntnissen deutschsprachiger Studenten ist es nicht selbstverständlich, den spezifischen Wortschatz, der für ein Medizinstudium vorausgesetzt wird, in einer Fremdsprache genauso gut zu beherrschen wie in seiner Muttersprache. So könnten deutschsprachige Studenten beispielsweise auf ein Wörterbuch während der Prüfung zurückgreifen dürfen.
Da sich Minister Jean-Claude Marcourt bereits sehr offen gegenüber den Bedenken der Regierung der DG gezeigt hat, erwarten die Jusos Ostbelgien, dass die besondere sprachliche Situation deutschsprachiger Studenten auch in der Diskussion um eine eventuelle Eingangsprüfung bestmöglich berücksichtigt wird.
Die Jusos Ostbelgien wünschen sich einen Mehrparteienkonsens in diesem Thema, da es auf mehreren Zuständigkeitsebenen diskutiert wird. Die Problematik ist für sämtliche gesellschaftspolitische Bereiche von großer Wichtigkeit. Zudem wird es wichtig sein mit Parteien, die in den Regierungen anderer Teilstaaten vertreten sind, auszutauschen.
Die deutschsprachigen Studenten an wallonischen Universitäten könnten auch einfach mal dafür sorgen, dass ihre Französischkenntnisse für ein siebenjähriges Studium ausreichen. Dann bräuchte auch niemand Extrawürste. Es gibt in anderen europäischen Staaten genug Unis, die Medizinstudien auf Deutsch anbieten.
Meine volle Zustimmung, zumal die auch von ausgebildeten Medizinern um auf dem Laufenden zu bleiben zu rezipierende Fachliteratur fast ausschließlich englischsprachig ist. Mir wurde schon vor Jahrzehnten empfohlen, auf Englisch zu promovieren, damit meine Arbeit überhaupt Leser findet.
Das Tier erweist sich wohl als weibliches (???) Alter Ego des allmächtigen EdiG – beide kommentieren alles, jeden Kommentar, mit immer dem gleichen „Daneben-Blick“. Wie Götter sind sie allgegenwärtig. Seltsame Kreaturen, auf DGdirekt :-)))
Jeder darf hier seine Meinung frei äußern, das ist nicht ein Vorrecht der ganzen Hetzer hier.
Europa und die Welt überhaupt gehen unter, in ihrem-Ihrem Feiheitswahn.
Ach, eines von Damiens Alter Egos meldet sich zu Wort. Wayne…..
„Unabhängig von den im Allgemeinen sehr guten Sprachkenntnissen deutschsprachiger Studenten ist es nicht selbstverständlich, den spezifischen Wortschatz, der für ein Medizinstudium vorausgesetzt wird, in einer Fremdsprache genauso gut zu beherrschen wie in seiner Muttersprache. So könnten deutschsprachige Studenten beispielsweise auf ein Wörterbuch während der Prüfung zurückgreifen dürfen.“
Das Problem ist nicht, dass man in der Wallonie studiert und dort die Deutsche Sprache durchsetzen möchte, sondern das Problem liegt innerhalb der DG, wo man daran versagt, auf 6 Jahren den Schülern eine Sprache vernünftig bei zu bringen. Es ist ja toll, dass man die Mehrsprachigkeit hier in der Gegend so hochhält, aber in der Realität sieht es da sehr mau aus. Andere Länder machen uns in der Hinsicht ständig etwas vor. Wenn ich sehe, wie es im zweiten Sekundarschuljahr mit Französischkenntnissen aussieht darf man ja sicherlich fragen, was die Kinder wohl in der ganzen Grundschulzeit so getrieben haben..
Ausnahmsweise mit Ihnen einverstanden. Das Problem hat auch als Ursache, daß nicht die Sprache der Nachbarn – bzw. die Landessprachen – an erster Stelle stehen, sondern Englisch (auch in Deutschland z Bsp). Rufen Sie mal PROXIMUS an: For ENGLISH PRESS 1…
Ich denke, das Problem liegt eher im belgischen System der verabsolutierten Sprachgrenzen. Politiker der DG erwähnen ja gern Südtirol, verschweigen aber, dass dort echte Zweisprachigkeit (mit zwei überall geltenden Amts-, Schul-, Medien- usw. -sprachen) praktiziert wird und in einigen Kommunen sogar echte Dreisprachigkeit. Es gibt auch solche Vorbilder in der Schweiz, z.B. die Stadt Biel/Bienne mit dem bemerkenswerten Lokalsender TeleBielingue.