Erst jubelt Slowenien in einem heißen EM-Duell, dann dreht Serbien auf und feiert das Remis. Beide dürfen nach dem 1:1 auf das Achtelfinale hoffen.
Luka Jovic lässt Serbiens Fußball-Nationalmannschaft auf das EM-Achtelfinale hoffen und hat den Premierensieg von Slowenien verhindert. Durch den späten Treffer zum 1:1 (0:0) sorgte der Ex-Frankfurter in der turbulenten Schlussphase nach einem Eckball für den Stimmungsdämpfer bei den slowenischen Fans, die schon lautstark den ersten Sieg ihrer Nationalelf bei einer Fußball-Europameisterschaft gefeiert hatten. Abwehrspieler Zan Karnicnik hatte in der 69. Minute als Torschütze geglänzt – ehe nach der Last-Minute-Schock kam.
Mit zwei Punkten auf dem Konto hat Slowenien aktuell die bessere Ausgangslage auf Rang drei, der auch ins Achtelfinale führen könnte. Allerdings trifft die Mannschaft um den Leipziger Benjamin Sesko am letzten Spieltag auf Titelkandidat England. Serbien (1 Punkt) bekommt es dann mit Dänemark zu tun.
Vor dem Spiel hatte der serbische Verband am Donnerstag für Aufsehen gesorgt. Nach angeblich feindseligen Gesängen kroatischer und albanischer Fans legten die Serben Beschwerde bei der UEFA ein und kokettierten sogar mit dem Rückzug vom Turnier. „Wir verlangen von der UEFA Sanktionen, letztlich auch um den Preis, dass wir die Europameisterschaft nicht fortsetzen“, sagte Verbands-Generalsekretär Jovan Surbatovic im öffentlich-rechtlichen Rundfunk RTS in Serbien.
Die UEFA war für eine Stellungnahme angefragt. Surbatovic bezog sich auf Gesänge aus beiden Fan-Lagern in der zweiten Halbzeit beim 2:2 zwischen Kroatien und Albanien am Mittwochabend in Hamburg. Der Top-Funktionär beklagte, dass sein Verband bereits „für einzelne Fälle“ bestraft worden sei und fordert nun auch Konsequenzen für die Kroaten und Albaner. „Wenn die UEFA sie nicht bestraft, werden wir uns überlegen, wie wir weiter vorgehen werden“, unterstrich Surbatovic und behauptete, serbische Fans seien „Gentlemen“.
Das hielt einige Anhänger freilich nicht davon ab, wie schon im Match gegen England erneut vereinzelt auf den Rängen Flaggen anzubringen, auf denen die Umrisse der Kosovo zu sehen waren, ausgefüllt in den Farben des serbischen Wappens. „Es gibt kein Aufgeben“, stand darüber – bei serbischen Nationalisten folgt darauf meist der Satz: „Kosovo ist Serbien.“ (dpa)