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Frankreich: Rufe nach Rücktritt von Fillon – Juppé steht als Ersatz bereit

In der Urwahl der Konservativen war der frühere Premierminister Alain Juppé (Bild) seinem Konkurrenten François Fillon unterlegen. Jetzt könnte Juppé doch noch seine Chance bekommen. Foto: Shutterstock

Gut sieben Wochen vor der Wahl eines neuen Präsidenten steigt die Nervosität bei Frankreichs Konservativen. Wegen seiner Verstrickung in die Affäre um die Scheinbeschäftigung seiner Frau Penelope (deshalb auch „Penelopegate“ genannt)  fordern immer mehr Politiker den Rückzug ihres Kandidaten François Fillon.

Ex-Premierminister Alain Juppé ließ am Freitag erkennen, dass er als Ersatz-Kandidat für die Konservativen bereitstünde. Juppé werde nicht kneifen, falls sich Fillon aus freien Stücken zurückziehe und er die einhellige Unterstützung seiner Partei bekomme, berichtete die französische Agentur AFP unter Berufung auf Juppés Umfeld.

Der Wahlkampf Fillons wird seit Wochen vom Verdachts einer Scheinbeschäftigung seiner Frau auf Parlamentskosten belastet. Eine Reihe von Politikern aus den eigenen Reihen rückte zuletzt von ihm ab, manche brachten den 71-Jährigen Juppé als Ersatz ins Spiel.

François Fillon steht immer mehr unter Druck. Foto: Shutterstock

Die erste Runde der in ganz Europa mit Spannung erwarteten Wahl steht bereits am 23. April an. Wegen der hohen Umfragewerte der Rechtspopulistin Marine Le Pen erregt der Wahlkampf auch international großes Interesse.

Ein wichtiger Kampagnen-Sprecher Fillons, Thierry Solère, trat am Freitag zurück. Der frühere Premierminister Dominique de Villepin forderte Fillon ebenso zum Rückzug auf wie die Europaabgeordnete Nadine Morano.

„Er kann nicht mehr Kandidat sein, weil er keinen inhaltlichen Wahlkampf mehr führen kann“, sagte De Villepin im Sender Europe1. Morano warnte bei Franceinfo: „Wenn er trotz allem weiter macht, sind wir in einer Sackgasse.“

Einer Umfrage zufolge könnte eine Kandidatur Juppés die Dynamik des Wahlkampfs zugunsten der Konservativen verändern.

Fillon lag zuletzt in Umfragen für den ersten Wahlgang auf Platz drei hinter Le Pen und dem früheren Wirtschaftsminister Emmanuel Macron, der unabhängig von den traditionellen Parteien antritt (siehe Tweet von dpa unten). Damit käme er nicht in die entscheidende Stichwahl. Nach einer Erhebung des Instituts Odoxa würde Juppé sich dagegen an die Spitze setzen, knapp vor Macron und Le Pen.

„Penelopegate“ nimmt kein Ende

Fillon war im November bei einer Vorwahl des bürgerlichen Lagers mit großem Vorsprung zum Kandidaten gekürt worden. Juppé hatte sich ebenfalls beworben, aber den Kürzeren gezogen.

François Fillon im Wahlkampf mit seiner Frau Penelope, nach der auch die Affäre um vermeintliche Scheinbeschäftigung „Penelopegate“ benannt wurde. Foto: Shutterstock

Die Frau von François Fillon war jahrelang als parlamentarische Mitarbeiterin für ihren Mann angestellt, er beschäftigte zeitweise auch zwei seiner Kinder. Die Justiz ermittelt wegen des Verdachts der Hinterziehung öffentlicher Mittel. Am Donnerstag wurde deswegen die Wohnung Fillons durchsucht.

Für den 15. März ist Fillon bei Ermittlungsrichtern vorgeladen, dabei droht ihm die Eröffnung eines Verfahrens. Trotzdem hatte der Kandidat, der an diesem Samstag 63 Jahre alt wird, am Mittwoch angekündigt, sich nicht zurückzuziehen. Er sprach von einer „politischen Ermordung“.

Um antreten zu können, müssen Kandidaten bis zum 17. März mindestens 500 Patenschaften aus dem Kreis bestimmter Volksvertreter sammeln. Der Abgeordnete Georges Fenech hat bereits aufgerufen, dabei Alain Juppé zu unterstützen. Bis Freitag lag beim Pariser Verfassungsrat eine Patenschaft für Juppé vor. (dpa)

HINWEIS – Wer sich näher für die Wahl in Frankreich interessiert, dem empfehlen wir den Fernsehsender LCI (La Chaîne Info), den man auch in Ostbelgien empfangen kann. In der jeden Abend um 18.10 Uhr ausgestrahlten Sendung „24 heures en question“ (Wiederholung um 22.10 Uhr) gibt es sehr interessante Erläuterungen und Diskussionen rund um die französische Präsidentschaftswahl.

46 Antworten auf “Frankreich: Rufe nach Rücktritt von Fillon – Juppé steht als Ersatz bereit”

  1. Viel interessanter finde ich die Kakophonie in Kelemes. Mini-Paasch Hilligsmann säuft vor dem Wahlkampf ab. Aus diesem nichtssagenden Interview im Grenzecho kann man nur schließen, dass Hilligsmann gerne was werden würde, aber er weiß weder mit wem noch wofür – Hauptsache er ist dabei.

    Selbst der letzte Idiot muss inzwischen verstanden haben, dann die angebliche Bewegung ProDG schlimmer als eine Partei von der Zentrale aus in Eupen in den Gemeinden schalten und walten will. Der Machthunger ist so enorm, dass man sich bei der Inszenierung verzettelt hat. Man weiß nicht mehr, ob man eine Liste ist oder ein Verschönerungsverein.

  2. Pressekonfekt

    Politik schafft sich von selber ab! Zur Zeit ist man der massen aktiv, dass man vor „Hyper“ das wirkliche und reale total übersieht und vergisst! So als wollte man nur „Heile Welt“ und „Retter des ganzen“ werden, bzw. sein!
    Ich glaube das Volk wird sich selber seinen Reim draus machen!
    Denn es hat viel hinzu gelernt in den letzten Jahren, besonders in letzter Zeit!
    Da wurden Leute enttarnt, welche auch so selbstbewusst und sei es als „grosser Manitou“ zu erscheinen, aber wohl die Rechnung ohne den Wirt gemacht hatten!?
    Richtig so, und gut! Schaun wir mal, „es ist noch nicht Weihnachten“!

  3. Marcel Scholzen eimerscheid

    Fillon ist von allen das kleinere Übel. Le pen Ist gefährlich für Europa. Hat nämlich vom russischen Präsidenten einen Kredit von 11 Millionen Euro bekommen (Quelle : aktuelles Time Magazin) vor ein paar Jahren.

        • Wie immer, die braune Keule… Und, das kommt auch noch, die Russen funken dazwischen, und sind, mit Trump, Wilders, der AfD, auch fürs schlechte Wetter verantwortlich. Zudem ist das Bashing gegen Le Pen einfach „inakzeptabel“, denn man kann dahinter nur Hetze gegen das „Weibsvolk“ vermuten. Schämt euch. Also sind die Egalitaristen und Globalisten diskriminierend, vor allem was hübsche Frauen angeht. Marion Le Pen, Melania Trump, Frau Petry, Tulsi Gabbard. Vermutlich stehen sie alle auf Conchita Knackbockwurst. Schlechte Nachricht, „Jungs“, denn die Wurst gibt’s nicht mehr, und so wird das auch bald mit dem Schwachsinn, den ihr unterstützt, sein. Es bebt, immer stärker, in Europa, und der Kurs ändert sich. Endlich.

    • Anti-Braun-Rotes Gesindel

      Du hältst jetzt mal deinen rechtsradikalen Mund. Geh nochmal zur Schule. Denn gebildete Menschen wissen was 1933-1945 geschehen ist. Wer Le Pen als Klasse bezeichnet, hat für mich jegliches Recht auf Meinungsäußerung verloren!

        • Anti-Braun-Rotes Gesindel

          LESEN ist eine Gabe die anscheinend nicht jeder besitzt, mein Name ist Anti-Braun-ROTES Gesindel. Fakten darbieten ist bicht Lehrergaft sein, oder war die NS-Zeit eine alternative Realität? Alternative Geschichten/ Fakten werden ja jetzt akzeptiert; auch wenn sie als Lügen entlarvt wurden.

              • el verde

                Okay, Sie haben mich entlarvt. Trotzdem möchte ich nicht von Ihnen gedutzt werden. Noch eine Frage zu Ihrem Namen, der ja wohl Programm sein soll. Sie sind also gegen die Braunen und gegen die Roten, oder? Also weder extrem links noch rechts. Sind Sie schwarz oder grün?

                • Anti-Braun-Rotes Gesindel

                  Weder noch, es bringt eh nix für eine Partei zu sein, weil eh alle das gleiche Programm haben… Das einzige wofür ich stehe ist gegen jedwede radikale , sei es links oder rechts, Partei zu sein.

                • Malmédien

                  Seinem Geschreibsel zufolge habe ich eher den Eindruck, dass die „Heimat“ dieser Person die links-autonome faschistische Szene ist.(Auch wenn in seinem Pseudonym „anti-rotes Gesindel“steht) Wie gesagt, habe nur den Eindruck. Aus dieser Ecke kommen aber nicht nur geistig Unterbelichtete, sondern einige haben es bis in die höchsten Instanzen des Staates geschafft,beispielsweise bei der Justiz ( was man an verschiedenen Urteilen vermuten könnte), so wie unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg es umgekehrt die „Braunen“ waren, die dort hohe Posten (unbehelligt) bekleiden konnten

                  • Bravo! Den Eindruck habe ich auch. Vermutlich ist Cohn-Bendit, der vor allem für seine „Leistungen“ in den Kinderläden in Erinnerung bleiben wird, sein Vorbild. Die AntiFa-„Bewegung“, die nur auf Krawalle, Anarchie und grundsätzlich gegen alles ist, ist wohl seit Jahren die einzige Urheberin von sozialer Gewalt. Das sind Nihilisten, denen es ausschließlich die Befriedigung ihres kleinen, aber aufgequilten „Ichs“ geht. Sie sind idR cholerICH-hyterICH, rechthaberICH, schlecht erzogen (eher total verzogen) und oftmals nur als „psychopathICH“ zu bezeichnen. Lesen Sie doch mal den Kommentar von Sohn von Makedonier.

                    • Anti-Braun-Rotes Gesindel

                      Was reimt ihr euch da zusammen? Ich bin ein stinknormaler, arbeitender Mitbürger. Ich gehöre keinem Verein oder irgendeiner Organisation an. Ich verurteile die Antfa genauso wie die Le Pen. Verzogen soll ich sein? Ich weiß nur, dass man mich als höflichen, hilfsbereiten Menschen wahrnimmt. Krawalle und Anarchie? Niemals, die Baudimont ist mehr für diese Ecke zuständig. Cholerisch oder hysterisch? nicht das ich wüsste. rechthaberisch? Jo, ein wenig. Cohn-Bendit? Ich habe keine Ahnung, wer das sein soll, ich könnte es ja googeln, aber es interessiert mich nicht!

                    • @ Anti-Braun-Rotes Gesindel

                      Bei dem Nick dürfen Sie sich nicht wundern wenn Sie keiner ernst nimmt.Wenn Sie dann noch wirre Kommentere schreiben erst recht nicht.

  4. Ekel Alfred

    @ Anti-Braun-Rotes Gesindel, das stimmt nicht….selbst das höchste Gericht in „DEUTSCHLAND“ hat doch entschieden, das man in einer Demokratie auch „ANDERSDENKENDE“ zu akzeptieren hat…..Kalle hat „RECHT“, was er schreibt….

  5. diese Populisten, Rassisten und Nazis erhalten höchstens 20% (d.h. 80 % sind dagegen) und dann werden die demokratischen Parteien sich zusammentun und der braune Sumpf kann sich wieder in seine Löcher zurückziehen…….das ist gut so.

  6. Ekel Alfred

    @ Anti-Braun-Rotes Gesindel, da Sie in einer Demokratie „ANDERSDENKENDE“ nicht akzeptieren, sind Sie wohl letztendlich „RADIKAL“….Sie haben mit Ihrer Aussage ein „EIGENTOR“ geschossen….

  7. Zaungast

    „Frankreich: Rufe nach Rücktritt von Fillon – Juppé steht als Ersatz bereit“

    Sie sollten den Titel ändern, OD, oder besser noch, zurückziehen.

    Juppé hat jetzt nämlich vor aller Augen feierlich erklärt, dass er für eine Kandidatur nicht zur Verfügung steht.

    Ein Mann, ein Wort? Wenn nicht, würde er völlig unglaubwürdig, aber da er ein Politiker ist, würden manche hier ihm sicher zutrauen, sein Mäntelchen doch noch einmal in den Wind zu halten
    Ist das nun ätzend, oberlehrerhaft, besserwisserisch von mir oder alles zusammen, ‚Eastwind‘?

  8. Ekel Alfred

    @ Anti-Braun-Rotes Gesindel, in den „DEUTSCHEN“ TV Nachrichten wurde verdeutlicht, wie frenetisch das „VOLK“ dem Fillon (Filou) zujubelt….das bedeutet doch, je mehr Dreck du am Stecken hast, desto beliebter bist du….und das finden Sie gut in einer Demokratie….ich werfe Ihnen den Ball zurück….die Dummheit scheint Ihr Partner zu sein….

      • @ Anti

        Seit wann haben Leute die Politikern zujubeln irgend etwas mit Logik zu tun?
        Genausowenig wie Ihr Nick etwas mit einem Statement zu tun hat, der ist nur dumm, genauso wie die Leute die Politikern zujubeln.

          • Nix mehr Mitte

            Und die „Mitte“, die wir seit Jahrzehnten hier in Belgien haben, zu was hat sie denn geführt? Zu den Zuständen, die wir jetzt haben, logischerweise. Sind diese gut? Nein, sind sie nicht. Und nein, ich möchte nicht noch mehr „Rotes“, und auch nicht mehr „Grünes“. Letztere sind eh farbenblind, und vertun sich in „ihrer“ Farbe.

              • Nix mehr Mitte

                Wir sind zwar bei Farben, gewiss, aber „Braune“? Was oder wen meinen Sie, Kamarad? Afrikaner? Neee, bloß nicht. Herr Braun? Wie heißt denn der Mann, auf den Sie anspielen, denn weiter, mit Vorname? Wilders ist blond, Le Pen auch, und ebenfalls Trump. Letzterer darf und kann auch gar nicht gemeint sein, ist er doch kein Belgier, und hat bereits einen Fulltime-Job.

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