In diesem Jahr wird nicht nur an den Ausbruch des 1. Weltkriegs vor 100 Jahren erinnert, sondern auch des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf Polen vor genau 75 Jahren, am 1. September 1939, gedacht. Das Datum markierte zugleich den Beginn des 2. Weltkriegs.
In einer Rede vor dem Reichstag begründete Hitler am 1. September 1939 den Angriff auf Polen, mit dem der Zweite Weltkrieg in Europa begann. Aus der Rede stammt das bekannte Zitat:
„Polen hat heute Nacht zum ersten Mal auf unserem eigenen Territorium auch mit bereits regulären Soldaten geschossen. Seit 5:45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen! Und von jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolten!“
Fingierter Angriff als erfundener Anlass
Das deutsche Schiff „Schleswig-Holstein“ hatte ab 4.45 Uhr die polnische Garnison auf der Westerplatte beschossen, auf dem Gebiet der Freien Stadt Danzig. Als erfundener Anlass diente den Nazis ein von SS-Leuten fingierter Überfall auf den deutschen Sender Gleiwitz durch angebliche polnische Freiheitskämpfer am Tag zuvor, am 31. August.
Frankreich und Großbritannien forderten den Rückzug der deutschen Soldaten binnen zwei Tagen. Hitler ließ das Ultimatum verstreichen.
Die Nationalsozialisten machten die besetzten Gebiete Polens zum Experimentierfeld ihrer rassistisch motivierten Vernichtungspolitik, die sie im späteren Russland-Feldzug fortführten und die seit 1942 in der millionenfachen Ermordung europäischer Juden in den Vernichtungslagern der deutsch besetzten Gebiete Polens gipfelte.
Acht Monate und zehn Tage später, am 10. Mai 1940, wurde auch Belgien überfallen, das Gebiet Eupen-Malmedy von Hitler-Deutschland annektiert.
Der 2. Weltkrieg dauerte schließlich fast sechs Jahre. Mehr als 45 Millionen, vielleicht sogar rund 60 Millionen, Menschen wurden durch den Krieg getötet. 72 Länder waren beteiligt, 110 Millionen Menschen standen unter Waffen. (cre/wikipedia.de)
Vergessen wird dabei, dass Polen ebenso anrijüdisch war wie Deutschland. Vergessen wird auch, dass Polen in den 1920er Jahren Angriffskriege gegen jeden seiner Nachbarn führte und dies im Falle Russlands mit erheblichen Gebietsgewinnen. Auch vergessen wird, dass die polnische Festung auf der Westerplatte illegap und entgegen der Bestimmungen des Völkerbundes errichtet worden war. Ungern erinnert man auch an die Pogrome gegen Juden, Russen oder Deutsche in der Zwischenkriegszeit und auch noch weit nach dem 2. Weltkrieg. Dass der Nationalsozialismus eine abscheuliche Tyrannei war, das ändert nichts an den Sauereien, die Polen zu verantworten hat. Was es nicht tut. Bis heute nicht.
Verzeihung. „Antijüdisch“ und „illegal“ muss es heißen.
Sicher waren die Polen, wie alle anderen auch, keine Heiligen. Aber Polen hat anders als Deutschland nie einen Ausrottungskrieg geführt und im Zweiten Weltkrieg vier Millionen Menschen verloren.
“ Ungern erinnert man auch an die Pogrome gegen Juden, Russen oder Deutsche in der Zwischenkriegszeit und auch noch weit nach dem 2. Weltkrieg.“
Sicher soll daran erinnert werden, aber möchten Sie wirklich, dass man sich daran gern statt ungern erinnert?
Mir wäre so jemand unheimlich, der sich gern an sowas erinnert.
Sie haben Recht. Besser hätte ich geschrieben, dass Polen nicht gern an seine dunkle Vergangenheit erinnert wird. Das wäre weniger missverständlich gewesen. Bitte um Entschuldigung.
Übrigens rechnet man in Polen auch die Menschen zu den polnischen Kriegsopfern, die man selbst ermordete und vetrieb bzw. vertreiben ließ. So kommt nan dann auf 4 Mio. Wie vernichtend die Vertreibung der Ostdeutschen war und womit sie womöglich vergleichbar sein könnte, das mögen hoffentlich politisch unabhängige Historikergenerationen beurteilen. Das ist heute noch nicht möglich.
Das stimmt.
Wer sich näher mit der polnischen Geschichte befasst, wird feststellen, dass Polen jedes Mal, wenn es militärisch stark war, genau die gleiche expansionistische Politik verfolgte wie seine großen Nachbarn Preußen, Russland und Österreich-Ungarn.
Lange Zeit hatte Polen dann aber die schlechteren Karten, da es nun mal geografisch zwischen diesen Großmächten eingezwängt war, die es dann unter sich aufgeteilt haben.
Erinnert sei auch noch daran, was England und Frankreich als Beistandsmächte taten, als die Wehrmacht angriff: Genau nichts!
Es gibt schon Parallelen zwischen der Welt 1939 und der Welt 2014. Es gibt auch heute Bedrohungen, die man ernst nehmen muss. Nicht von ungefähr wird heute die Gefahr eines dritten Weltkriegs heraufbeschworen.
Die Polen 1939 sind heute (2014) die Ukrainer.
Quatsch, es sieht eher so aus:
Die Deutschen 1939 sind heute (2014) die Deutschen.
Soweit wird es aber gar nicht kommen, weil der Westen sich einfach verspekuliert hat und jetzt den Schwanz einzieht.
Richtig. Außenminister Steinmeier hat im Mai 2014 das souveraine Ostbelgien propagandistisch angegriffen. Seitdem wird zurückgeschossen !
nmm: Der Westen hat auch 1939 den Schwanz eingezogen.
Die Ostbelgier 1940 sind die Ostbelgier 2014.
So weit hergeholt ist der Vergleich nicht.
Wie der dritte Weltkrieg ausgehen würde, weiß man nicht. Der Vierte jedenfalls wird mit Steinen und Stöcken ausgetragen.
Das ist mit Sicherheit nicht der einzige Punkt, in dem Einstein irrte.
@Historie
Wir sollten auch nicht die wirtschaftliche Situation übersehen: Arbeitslosigkeit, Staatsverschuldung, Armut,…
Außerdem die Notwendigkeit für die USA durch einen großen Krieg den drohenden Staatsbankrott abzuwenden.
Und dann sind da das Petrodollar-System, welches aktuell von der „Achse des Bösen“, Russland-China-Iran, in Frage gestellt wird, so wie das private Schuldgeldsystem der City of London und der Wallstreet, welches ebenfalls von den BRICS-Staaten mit deren unabhängiger Investitionsbank bedroht ist…
Wie soll das gehen, rein technisch, durch einen Krieg den Staatsbankrott abzuwenden?
Die Nazis waren Ende der 30er durch Hochrüstung bankrott und hätten es sich finanziell gar nicht leisten können, auf den Raubzug gegen Europa zu verzichten, wobei sie diesen Krieg ja von Anfang an wollten und deshalb so extrem gerüstet haben. Noch zwei , drei Jahre Frieden hätten die Nazis nicht überstanden.
Die Sieger USA und UK litten nach dem Krieg unter einer extrem hohen Schuldenquote, bei UK betrug sie sogar 250 Prozent des BIP.
Wie soll das also gehen mit der ständig erwähnten Finanzsanierung durch Krieg?
Gestern lief ein Doku-Film im deutschen Fernsehen über den Sommer 1939 in Europa. Es war im Gegensatz zu unserem Sommer 2014 ein heißer Sommer, aber ansonsten gab es viele Ähnlichkeiten mit der Lage von heute. Die Menschen waren fröhlich am Strand, alle freuten sich, niemand dachte an Krieg, der aber am 1. September ausbrach. Ein Engländer meinte, man habe Hitler in England gar nicht richtig ernst genommen, ihn für einen Clown gehalten, der schon bald wieder von der Macht vertrieben würde. Heute glaubt man auch nicht, dass Putin zum Beispiel das Baltikum besetzen könnte und die Großwetterlage in Europa schnell eskalieren könnte.
Heute faseln nur die NATO-Auftragsschreiber vom Gespenst einer Besetzung des Baltikums durch Russland um einen Vorwand für eine „Unterstützung“ der Kiewer Brudermörder durch ihre Auftraggeber zu schaffen. Genau das, einen Angriff Russlands auf die Natomitglieder im Baltikum wird es nicht geben, allein schon weil auch Putin weiß, dass ein solcher Angriff das atomare Feuer zünden würde. Die einzigen, die (hoffentlich) nicht um die Folgen ihres Handelns wissen, sind USA, EU, NATO und ihre Lakeien. Glücklicherweise gibt es auch dort Köpfe mit klarem Blick :
http://www.nytimes.com/2014/03/14/opinion/getting-ukraine-wrong.html
http://www.lefigaro.fr/vox/monde/2014/09/01/31002-20140901ARTFIG00346-helene-carrere-d-encausse-poutine-et-porochenko-ne-savent-plus-s-arreter.php
Wenn Poroschenko den Osten der Ukraine mit schwerer Artillerie beschießt, ist natürlich Putin der Böse.
Ach ja, wo sind nochmal die Beweise für die Absturzursache von MH17?
@Schrecks:
ARD Monitor
https://www.youtube.com/watch?v=qpw5qIZ7QeM&feature=share
Die deutsche Propaganda gleiwitzt sich wieder einen runter:
http://www.tagesspiegel.de/medien/falsche-bilder-bei-der-ard-zum-ukraine-konflikt-propagandatricks-oder-pannen-in-serie/10637680.html
Sie sollten den Glauben aufgeben, dass die BRD irgendetwas mit Deutschland zu tun hat. Dieser „Staat“ ist so deutsch, wie die DDR eine demokratische Republik war.
???