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Vor 75 Jahren begann mit dem Überfall auf Polen der 2. Weltkrieg

Beim Einmarsch deutscher Truppen in Polen am 1. September 1939 reißen Soldaten der deutschen Wehrmacht einen rot-weißen Schlagbaum an der deutsch-polnischen Grenze nieder. Foto: dpa

In diesem Jahr wird nicht nur an den Ausbruch des 1. Weltkriegs vor 100 Jahren erinnert, sondern auch des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf Polen vor genau 75 Jahren, am 1. September 1939, gedacht. Das Datum markierte zugleich den Beginn des 2. Weltkriegs.

In einer Rede vor dem Reichstag begründete Hitler am 1. September 1939 den Angriff auf Polen, mit dem der Zweite Weltkrieg in Europa begann. Aus der Rede stammt das bekannte Zitat:

„Polen hat heute Nacht zum ersten Mal auf unserem eigenen Territorium auch mit bereits regulären Soldaten geschossen. Seit 5:45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen! Und von jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolten!“

Fingierter Angriff als erfundener Anlass

Das deutsche Schiff „Schleswig-Holstein“ hatte ab 4.45 Uhr die polnische Garnison auf der Westerplatte beschossen, auf dem Gebiet der Freien Stadt Danzig. Als erfundener Anlass diente den Nazis ein von SS-Leuten fingierter Überfall auf den deutschen Sender Gleiwitz durch angebliche polnische Freiheitskämpfer am Tag zuvor, am 31. August.

Führer und Reichskanzler Adolf Hitler bei seiner Rede vor dem Reichstag am 1. September 1939. Foto: dpa

Führer und Reichskanzler Adolf Hitler bei seiner Rede vor dem Reichstag am 1. September 1939. Foto: dpa

Frankreich und Großbritannien forderten den Rückzug der deutschen Soldaten binnen zwei Tagen. Hitler ließ das Ultimatum verstreichen.

Die Nationalsozialisten machten die besetzten Gebiete Polens zum Experimentierfeld ihrer rassistisch motivierten Vernichtungspolitik, die sie im späteren Russland-Feldzug fortführten und die seit 1942 in der millionenfachen Ermordung europäischer Juden in den Vernichtungslagern der deutsch besetzten Gebiete Polens gipfelte.

Acht Monate und zehn Tage später, am 10. Mai 1940, wurde auch Belgien überfallen, das Gebiet Eupen-Malmedy von Hitler-Deutschland annektiert.

Der 2. Weltkrieg dauerte schließlich fast sechs Jahre. Mehr als 45 Millionen, vielleicht sogar rund 60 Millionen, Menschen wurden durch den Krieg getötet. 72 Länder waren beteiligt, 110 Millionen Menschen standen unter Waffen. (cre/wikipedia.de)

 

25 Antworten auf “Vor 75 Jahren begann mit dem Überfall auf Polen der 2. Weltkrieg”

  1. Jauny B.Bad

    Vergessen wird dabei, dass Polen ebenso anrijüdisch war wie Deutschland. Vergessen wird auch, dass Polen in den 1920er Jahren Angriffskriege gegen jeden seiner Nachbarn führte und dies im Falle Russlands mit erheblichen Gebietsgewinnen. Auch vergessen wird, dass die polnische Festung auf der Westerplatte illegap und entgegen der Bestimmungen des Völkerbundes errichtet worden war. Ungern erinnert man auch an die Pogrome gegen Juden, Russen oder Deutsche in der Zwischenkriegszeit und auch noch weit nach dem 2. Weltkrieg. Dass der Nationalsozialismus eine abscheuliche Tyrannei war, das ändert nichts an den Sauereien, die Polen zu verantworten hat. Was es nicht tut. Bis heute nicht.

    • Sicher waren die Polen, wie alle anderen auch, keine Heiligen. Aber Polen hat anders als Deutschland nie einen Ausrottungskrieg geführt und im Zweiten Weltkrieg vier Millionen Menschen verloren.

      “ Ungern erinnert man auch an die Pogrome gegen Juden, Russen oder Deutsche in der Zwischenkriegszeit und auch noch weit nach dem 2. Weltkrieg.“

      Sicher soll daran erinnert werden, aber möchten Sie wirklich, dass man sich daran gern statt ungern erinnert?
      Mir wäre so jemand unheimlich, der sich gern an sowas erinnert.

      • Jauny B.Bad

        Sie haben Recht. Besser hätte ich geschrieben, dass Polen nicht gern an seine dunkle Vergangenheit erinnert wird. Das wäre weniger missverständlich gewesen. Bitte um Entschuldigung.

      • Jauny B.Bad

        Übrigens rechnet man in Polen auch die Menschen zu den polnischen Kriegsopfern, die man selbst ermordete und vetrieb bzw. vertreiben ließ. So kommt nan dann auf 4 Mio. Wie vernichtend die Vertreibung der Ostdeutschen war und womit sie womöglich vergleichbar sein könnte, das mögen hoffentlich politisch unabhängige Historikergenerationen beurteilen. Das ist heute noch nicht möglich.

  2. Zaungast

    Das stimmt.

    Wer sich näher mit der polnischen Geschichte befasst, wird feststellen, dass Polen jedes Mal, wenn es militärisch stark war, genau die gleiche expansionistische Politik verfolgte wie seine großen Nachbarn Preußen, Russland und Österreich-Ungarn.

    Lange Zeit hatte Polen dann aber die schlechteren Karten, da es nun mal geografisch zwischen diesen Großmächten eingezwängt war, die es dann unter sich aufgeteilt haben.

  3. Historie

    Es gibt schon Parallelen zwischen der Welt 1939 und der Welt 2014. Es gibt auch heute Bedrohungen, die man ernst nehmen muss. Nicht von ungefähr wird heute die Gefahr eines dritten Weltkriegs heraufbeschworen.

    • Joseph Meyer

      @Historie
      Wir sollten auch nicht die wirtschaftliche Situation übersehen: Arbeitslosigkeit, Staatsverschuldung, Armut,…

      Außerdem die Notwendigkeit für die USA durch einen großen Krieg den drohenden Staatsbankrott abzuwenden.

      Und dann sind da das Petrodollar-System, welches aktuell von der „Achse des Bösen“, Russland-China-Iran, in Frage gestellt wird, so wie das private Schuldgeldsystem der City of London und der Wallstreet, welches ebenfalls von den BRICS-Staaten mit deren unabhängiger Investitionsbank bedroht ist…

      • Wie soll das gehen, rein technisch, durch einen Krieg den Staatsbankrott abzuwenden?
        Die Nazis waren Ende der 30er durch Hochrüstung bankrott und hätten es sich finanziell gar nicht leisten können, auf den Raubzug gegen Europa zu verzichten, wobei sie diesen Krieg ja von Anfang an wollten und deshalb so extrem gerüstet haben. Noch zwei , drei Jahre Frieden hätten die Nazis nicht überstanden.

        Die Sieger USA und UK litten nach dem Krieg unter einer extrem hohen Schuldenquote, bei UK betrug sie sogar 250 Prozent des BIP.
        Wie soll das also gehen mit der ständig erwähnten Finanzsanierung durch Krieg?

  4. Schrecks

    Gestern lief ein Doku-Film im deutschen Fernsehen über den Sommer 1939 in Europa. Es war im Gegensatz zu unserem Sommer 2014 ein heißer Sommer, aber ansonsten gab es viele Ähnlichkeiten mit der Lage von heute. Die Menschen waren fröhlich am Strand, alle freuten sich, niemand dachte an Krieg, der aber am 1. September ausbrach. Ein Engländer meinte, man habe Hitler in England gar nicht richtig ernst genommen, ihn für einen Clown gehalten, der schon bald wieder von der Macht vertrieben würde. Heute glaubt man auch nicht, dass Putin zum Beispiel das Baltikum besetzen könnte und die Großwetterlage in Europa schnell eskalieren könnte.

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