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Gigantische Hochmoselbrücke wird am 21. November für Verkehr freigegeben – Kritik am Bauwerk hält an

29.05.2019, Rheinland-Pfalz, Zeltingen-Rachtig: Die Baustelle der Hochmoselbrücke (Luftaufnahme mit einer Drohne). Das Mammutprojekt steht kurz vor dem Abschluss. Foto: Thomas Frey/dpa

Die rund 1,7 Kilometer lange Hochmosel-Brücke im Landkreis Bernkastel-Wittlich soll am 21. November 2019 um 13 Uhr für den Verkehr freigegeben werden. Unter dem bis zu 160 Meter hohen Übergang könnte selbst der Kölner Dom Platz finden. Sicherheit wird groß geschrieben.

Die Hochmoselbrücke schafft mit dem Neu- und Ausbau der B50 eine direkte Straßenverbindung zwischen den Benelux-Staaten und dem Rhein-Main-Gebiet.

An der Brücke wird bereits seit 2011 gebaut, seit Sommer 2014 ist in insgesamt 13 „Verschüben“ von großen Stahlträgern über die zehn Pfeiler sukzessive der Überbau entstanden.

15.08.2018, Rheinland-Pfalz, Zeltingen-Rachtig: Das monumentale Bauwerk aus einer anderen Perspektive. Foto: Thomas Frey/dpa

Das monumentale Bauwerk, das man im Moseltal aus vielen Kilometern Entfernung sieht, wird bundesweit die Nummer zwei sein: Nur noch die Kochertalbrücke (maximale Höhe 185 Meter) in Baden-Württemberg ist höher.

Die gigantische Brücke ist seit ihrer Planung umstritten. Kritiker bemängeln, dass das Mega-Bauwerk das idyllische Landschaftsbild des Moseltals zerstöre. Auch waren Sorgen laut geworden, dass der Bau ein großes Sicherheitsrisiko berge – und zwar auf der Eifelseite, wo man vor einigen Jahren in 22 Metern Tiefe Erdverformungen von rund 0,6 Millimetern pro Jahr festgestellt hatte.

Quelle: Landesbetrieb Mobiltät Trier – hochmoseluebergang.rlp.de

Um diese Bedenken auszuräumen, mussten die Brückenbauer nachlegen. Sie bauten dort sechs unterirdische Betonsäulen – als zusätzlichen Schutz für den Fall, dass es irgendwann einmal erneut zu Bewegungen am Hang kommen sollte.

Das Projekt Hochmoselübergang, zu dem die Brücke mit einer insgesamt 25 Kilometer langen neuen Strecke zwischen Eifel und Hunsrück gehört, war auch immer wieder wegen seiner Kosten in den Schlagzeilen.

2004 – vor Start der Bauarbeiten – war von 280 Millionen Euro die Rede, bei Baubeginn der Brücke in 2011 waren es dann 330 Millionen Euro. Zurzeit geht man von mindestens 483 Millionen Euro aus, wobei 175 Millionen auf die Brücke entfallen. Grund dafür sollen vor allem die Baupreise sein, die in den vergangenen Jahren um rund 30 Prozent gestiegen sind – unter anderem für Stahl.

Jetzt gehen die Arbeiten an der Hochmoselbrücke in den Endspurt. Die offizielle Verkehrsfreigabe des Hochmoselübergangs erfolgt am Donnerstag, dem 21. November, um 13 Uhr. (cre/dpa)

29 Antworten auf “Gigantische Hochmoselbrücke wird am 21. November für Verkehr freigegeben – Kritik am Bauwerk hält an”

  1. Wer einmal diese Strecke gefahren ist weiß, daß diese Brücke nötig war und sinnvoll ist. Die Dörfer und Städte entlang der Landstraße können endlich aufatmen- im wahrsten Sinne des Wortes!

  2. Alfons van Compernolle

    Es hat schon immer liebe Mitmenschen gegeben, diese Protest gegen jegliches „Bauwerk“, selbst dann , wenn es noch so sinnvoll und notwendig war, eingereicht haben.
    Gleichsam die ewigen Proteste gegen die Windenergie als Begruendung : versperren die Aussicht auf die Natur – Schattenwurf der Rotoren – Laermbelaestigung etc etc etc. Die Laermbelaestigung sind minimal ,besonders in 500 bzw 1000 Meter abstand, der Schattenwurf hat meine Beschraenkung der Lebensqualitat zur Folge und die Aussicht auf die jeweilige Natur wird durch die Windenergie nur sehr minimal ( wenn ueberhaupt ) bescheintraechtigt! Was wuerden diese netten Zeitgenossen wohl sagen, wenn sie zur Abdeckung ihres Energiebedarf’s ein Kohle.- oder Erdgaskraftwerk noch besser
    AKW, vor ihre Haustuer gesetzt bekommen ????
    Diese Bruecke ist sinnvoll und notwendig !

    • Karli Dall

      #Alfons van Compernolle
      „Diese Bruecke ist sinnvoll und notwendig !“ Da liegen Sie richtig, Alfons.
      Aber Windkraftanlagen dürfen nicht in der Nähe der Brücke aufgebaut werden, sonst wehen sie die Radfahrer von der Brücke.
      Merken Sie welchen Quatsch Sie geschrieben haben? Schlagschatten ? 1:15Uhr?

      • Alfons van Compernolle

        Sie haben Recht. Das habe ich aber auch nicht gemeint, sondern wollte nur Aufzaehlen,wo gegen heute so alles demonstriert wird und deren fadenscheinige Begruendungen.
        Wenn es denn , was niemals passieren wird, ein Zurueck zur Oellampen Beleuchtung geben wuerde, dann wird auch hiergegen Protest geben.

  3. Naja Herr Van Copernolle, zu Behaupten Windräder hätten nur minimale Beeinträchtigung des Blicks auf die Natur ist wohl etwas gewagt.
    Gehen Sie mal bei schönem Wetter ins Hohe Venn und schauen Sie gen Osten, da stehen Dutzende Spargel welche die Landschaft verscahndeln.
    Was die Brücke anbelangt, so ist sie sicherlich ein gelungenes Bauwerk.
    Ob sinnvoll oder nicht hängt von den persönlichen Interessen ab.

  4. R P Fiasko

    Bin mal sehr gespannt, wenn die Brücke befahrbar ist, sollte ja der grossen Verkehr in Richtung Antwerpen darüber rollen?! Das heisst, die AB über St Vith, Verviers, Lüttich nach Antwerpen. Das verkürzte die Route über Koblenz/Köln/Aachen erheblich! Allerdings gibt es da einige grosse und gefährliche Engpässe in Rheinland Pfalz, so z Bspl um Bitburg-Prüm. Wenn des nicht ins Auge geht? Und das Land RP scheint sich nicht darüber auf zu regen!?

    • Laut meinen deutschen Kollegen wurde darüber diskutiert, aber man muss auch einmal einen Schritt vorwärts gehen. Man kann alles bis ins Detail diskutieren und planen, schlussendlich kommt’s doch anders als gedacht.

      • Gebeutelte Bürger

        „Man kann alles bis ins Detail diskutieren und planen, schlussendlich kommt’s doch anders als gedacht.“

        Genau so ist es und bei der N62-Umgehungsstraße wird es auch so kommen, besser gesagt nichts kommen. Für die WR-Politiker sind und liegen wir so wie so am Arsch der Welt. Da können unsere Regionalpolitiker, wie zB E. Stoffels sich idT anerkennungsweise noch so viel Mühe geben, letztendlich bleibt es bei „außer Spesen nichts gewesen.“

  5. Friedrich Meyer

    Die A27 bzw E42 wurde immer die teuerste Sackgasse Europas genannt.
    Jetzt wird zumindest die Fahrt von Lüttich bis Franfurt ein wenig einfacher.
    Die Leute die in Hahn das Flugzeug nehmen wollen dürfen wieder einige Zeit weniger auf der Straße verbringen.

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