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Gerhard Palms neue Maßeinheit: „6 x Sanatorium“

Gerhard Palm

Wenn in der DG die Mehrheitsparteien SP, ProDG und PFF in Bedrängnis geraten, wie jetzt wieder wegen der Mehrkosten für das neue Parlamentsgebäude, das über 800.000 Euro teurer wird als geplant, können sie sich meistens auf die tatkräftige Unterstützung des langjährigen Parlamentariers Gerhard Palm (PDB, PJU-PDB, ProDG) verlassen, der an der Leserbrief-Front für Flankenschutz sorgt.

Unter dem Titel „6 x Sanatorium“ betont Palm in seinem jüngsten Leserbrief, es sei ein Fehler gewesen, den ursprünglich festgelegten Kostenrahmen immer als endgültig darzustellen: „Jeder Bauherr weiß, dass bei der Sanierung eines Altbaus – auch bei bester Voruntersuchung – immer unverhoffte Probleme und Mehrkosten auftauchen.“

Im künftigen DG-Parlament wird zurzeit emsig gearbeitet. Foto: DG-Parlament

Im künftigen DG-Parlament wird zurzeit emsig gearbeitet. Foto: DG-Parlament

Zudem wird laut Palm in der Debatte vergessen, dass mit dem Sanatorium ein besonders für Eupen historisch wichtiges Gebäude erhalten und einer wichtigen Verwendung zugeführt werde. Außerdem schaffe man durch den Umzug des PDG weg vom Kaperberg Platz für die größte Sekundarschule, die PDS, und für das Staatsarchiv.

Schließlich wertet es Palm als einen Widerspruch, dass einerseits die einmalige Bausumme für das Sanatorium heftig kritisiert werde, andererseits aber niemand von den rund 16 Millionen Euro, die jährlich an Immobiliensteuern aus der DG von der Provinz Lüttich abkassiert würden, spreche. In den nächsten 6 Jahren, so Palms Kalkül, würden die Immobilienbesitzer in der DG die stolze Summe von „6 x Sanatorium“, also dem Sechsfachen der Kosten des neuen Parlaments, an die Provinz Lüttich überweisen…

Siehe auch Artikel „Neues Parlament im ehemaligen Sanatorium wird teurer als erwartet“

 

7 Antworten auf “Gerhard Palms neue Maßeinheit: „6 x Sanatorium“”

  1. Jugendlicher

    Ja werter Herr Palm, können Sie uns denn bitte erklären, warum die Leute, die ja von vornerein wussten, dass es zu Mehrkosten kommen würde, da es eine Altbausanierung ist, immer darauf gepocht haben, dass die Kosten im vorgesehenen Rahmen bleiben würden?
    Ist denn das ganz Projekt in dem Punkt unterschiedlich, dass, anders als bei einem privaten Bauherrn, die öffentliche Hand sich nicht um die Finanzen kümmert und am Ende sagt ohje, ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk? Diese Mehrkosten sind doch bestimmt nicht durch ein einziges Problem verursacht worden, welches erst letzte Woche aufgetreten ist.
    Wieso hat die Regierung nicht sofort reinen Tisch gemacht, etwa um schon die Schäden zu begrenzen, da Wahlen anstehen?
    Alle Ihre Argumente waren vorher schon bekannt, als die Regierung den offiziellen ja anscheinend bewusst zu tief angesetzten Kostenrahmen festgelegt hat. Sie versuchen alten Kram wieder aufzuwärmen um sich irgendwie zu rechtfertigen. Armselig, wenn man bedenkt, was Sie anderen Leuten an den Kopf werfen…

  2. Haben sie noch immer nicht verstanden. Bei allen öffentlichen Ausschreibungen kommt zur Planungssumme immer noch der Bauindex hinzu. Der kann mal stark steigen und mal weniger stark. Das kann man nicht voraussehen. Es kann auch sein das die Ausschreibungssumme geringer als die Planungssumme ausfällt und trotz Index diese nicht übersteigt. Hier war der Bauindex 1,5% oder so darum gestiegen, was rund 250.000 Euro ausmacht. Wenn nun der Architekt und die Planer sagen, dass z. Bsp. eine Decke in gutem Zustand ist und diese bei der Verlegung von Leitungen teilweise runterfällt, dann muss die auch erneuert werden. Solche Fälle kommen im Altbau regelmäßig vor. Übrigens analysieren sie mal die Planungskosten und die Abrechnungen der Gemeindeprojekte, egal aus welcher Gemeinde sie kommen. Da werden sie die Augen noch groß aufreißen. Und auch beim privaten Häuslebauer ist die Rechnung auch in den allermeisten Fällen höher als ursprünglich angenommen. Auch da werden im Laufe der Arbeiten Änderungen vorgenommen.

  3. Frank Bosch

    Provinz vs. DG-Sanatorium

    Ich bin ganz Ihrer Meinung, Herr Palm. Das DG-Sanatorium wäre mit den Provinzgeldern leichter zu stemmen gewesen, obwohl damit größtenteils auch reale Leistungen zu erbringen wären, diese dann allerdings in Eigenregie. Leider haben wir dieses Geld aber noch immer nicht und es besteht auch kaum Aussicht darauf…
    Aber was tun Sie, Herr Palm und Ihre “Bewegung” ProDG eigentlich konkret gegen diese offensichtliche “Ausbeutung”? Meines Wissens haben doch Ihre beiden Koalitionspartner in der DG (SP/PS und PFF/MR, die die Mehrheit im Provinzialrat stellen) diese Erhöhung der Immobiliensteuer offensiv angestrebt und durchgesetzt. Was hält die ProDG also noch in dieser Koalition in der DG, wenn eine Ihrer wichtigsten Forderungen konsequent ignoriert wird? Über die 4 “armen” DG-Vertreter im Provinzialrat zu lästern, das ist mir von Ihrer Seite zu wenig, wohl wissend dass alle 4 aus “Dankbarkeit” für ihr Pöstchen alles abnicken (müssen), was die wallonischen Mutterparteien beschlossen haben und sich ohnehin nicht selbst abschaffen möchten. Sie sollten für Ihre Forderungen auf allen Ebenen eintreten und gerne lese ich – am besten noch vor den Wahlen – Ihre konkreten (!) Vorschläge um unser gemeinsames Ziel zu erreichen. Ein wenig „Erpressung“ Ihrer Koalitionspartner im Wahlkampf ist m.E. das Mindeste…
    Ob das „DG-Parlamentarier-Sanatorium“ überhaupt in dieser Größe und mit dem entsprechenden Kostenrahmen nötig und sinnvoll war, das steht auf einem anderen Blatt…

    • Es reicht!

      Die Heuchelei des Oberlehrers PALM finde ich einfach nur zum k…
      Jahrelang hat Herr PALM in seiner Funktion als Bürgermeister den Provinzgouverneur chauffiert und fürstlich empfangen und jetzt auf ein Mal schiesst er gegen die Provinz.
      Selbst meine paar Gehirnzellen vermuten hinter diesem Statment des Herrn PALM eine ganz klare Wahlkampfdebatte für pro DG, da Sie ja dort keinen Kandidaten hin entsendet haben.
      Für wie dumm will der Oberlehrer die Wähler noch verkaufen?

      • @Es reicht!

        … und jetzt auf ein Mal…
        Das stimmt natürlich nicht. Herr Palm wettert schon gegen die Provinz seitdem er Politiker ist. Und vielleicht schon davor.

        Leider tut sich da aber nichts. Politiker aller Farben kritisieren regelmäßig diese überflüssige Behörde. Doch in Wirklichkeit scheint niemand etwas dagegen tun zu wollen.

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