Leserbrief

Johann Klos: Nachdenkliches

Wo Politik drauf steht, ist auch Politik drin, sehr geehrter Herr G. Palm. Ihr Versuch in Ehren, die aufgebrachten Geister wieder in ruhiges Fahrwasser zu leiten. Ihre Vier-Punkt-Analyse versucht einen Graben zuzuschütten, indem sie einen neuen aufreißt.

Ihre dokumentarische Abwicklung in Bezug auf den dringendst benötigten Platz für die Sekundärschule verdient Respekt, handelt es sich hier doch um eine Abarbeitung ohne direkten Schuss vor den Bug der derzeitigen Opposition.

Natürlich haben die Verantwortlichen dieser Gruppierungen die Meldung direkt aufgegriffen und versuchen, aus dieser relativ übersichtlichen Mehrkostendebatte Kapital zu schlagen. Es wird nicht zu verhindern sein, das es auch tatsächlich einige Bürger geben wird, die auf diesen Zug aufspringen werden – so funktioniert eben unser System. Das ist auch ein Aspekt von gelebter Demokratie.

Weiterhin muss ich Ihnen beipflichten, dass mit einem gewissen politischen Abstand die Restaurierung dieses Gebäudes für Eupen sicherlich einen Mehrwert darstellen wird. Erwähnenswert sicherlich auch, dass im Zuge der Haushaltskonsolidierung der kommenden Jahre eine Baumaßnahme in dieser Form nicht mehr – so einfach – möglich sein wird.

Anzuprangern sind nicht die leidigen Diskussionen um die Mehrkosten, sondern die verheerende Informationspolitik der Verantwortlichen. Trotz Pressereferenten in allen Ministerien muss man sich die Frage gefallen lassen, warum „man“ es in einer Gemeinschaft von unter 100.000 Einwohnern nicht schafft, die Bürger ganzjährig mitzunehmen?

Hier besteht Handlungsbedarf.

Für mich völlig fehl am Platz Ihr Vergleich mit den 6 „Sana's“ durch das Abkassieren der Provinz. Es wird diese Institutionen – fünf davon alleine in der Wallonie – auch noch im Jahre 2020 geben.

Diesen Absatz konnten Sie bequem einbringen, da ja Ihre Sprösslinge keinen Provinzialrat stellen.

Sicherlich war es eine „Ferkelei“, die Immobilienbesitzer noch ein bisschen mehr zu Kasse zu bitten, aber dann der direkte Aufschrei nach Rückfluss! Hat die Provinz nicht auch ihre Zuständigkeitsbereiche, die finanziert werden müssen? Werden die Städte und Gemeinden außerhalb der DG nicht auch zur Kasse gebeten?

Auch wenn es „uns“ aus politischen Überlegungen heraus nicht passt, die Provinzen werden der DG zuliebe nicht abgeschafft. Sie werden reformiert, und wenn sie einmal „communautés de territoires“ genannt werden dürfen anstelle von Provinz, werden wir noch eine ganze Menge von Jahren mit ihnen leben müssen. Sicherlich wird es bis zum Exitus noch die eine oder andere neue Steuer geben werden.

17.9.2013 Johann Klos, Eupen

4 Antworten auf “Johann Klos: Nachdenkliches”

  1. Réalité

    Hätte fast gesagt,“gut gebrüllt Löwe“!Herr Klos!Wieder mal guter Kommentar,der die Politische Kultur so richtig wiederspiegelt,fast so wie:“Ich,wir,haben schon immer gesagt“!Die Provinz abschaffen,ja bestimmt,nur,diese Institution war schon immer noch eine gewisse „Not-Absteige“ für Politik (er) und wird’s wohl ewig bleiben!Haben der“ Absteigen“ aber wohl 9 in Belgien….daher „Kostenträchtig bis dorthinaus“!Und dann die glorreiche Erfindung vor Jahren der Gemeinschaften noch hinzu!Gerade solche „Überhäufungen“ an „Ämtern“ mit deren Folgen,sowohl „Paragraphisch wie Finanziel“,dieses System mit seinen logischen Folgen,das prangere ich an,für unser kleines Land!
    L G von der Réalité!

  2. Es reicht!

    Anstelle aus dem Hinterhalt Scharmützel anzustiften wäre er gut beraten sich um die Integration von Ausländern zu kümmern. Laut Grenz Echo Artikeln über Asylantenheime in Eupen und Manderfeld scheint diese noch verbesserungswürdig zu sein.

      • Wenn dem so ist, können unsere Grundschulen von so einer entgegen kommenden Regelung ja nur träumen. Auf „Espeler“ beispielsweise angewandt, würde das ja bedeuten:
        2 Schüler gehen hin und die Auflagen für das Schuljahr sind erfüllt..(kl.Scherz)

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