Gesellschaft

„Schockierend“: Bilder von GAIA zeigen, wie in Belgien Ferkel ohne Betäubung kastriert werden [VIDEO]

Foto: GAIA

GAIA hat am Donnerstag Bilder veröffentlicht, die zeigen, wie schmerzhaft die Ferkelkastration wirklich ist. Jedes Jahr werden in Belgien Millionen von Ferkeln ohne Betäubung kastriert.

Die Bilder wurden mit versteckter Kamera auf einem Zuchtbetrieb in der Provinz Antwerpen aufgenommen. „Diese geradezu schockierende Praxis muss aufhören“, so GAIA. Die Tierschutzorganisation fordert daher ein Verbot und lanciert eine Petition.

Wie eine solche Kastration abläuft, erklärt GAIA-Direktorin Ann De Greef. „Das Ferkel wird fixiert, dann macht der Schweinehalter einen, zwei oder mehrere Einschnitte in die Haut des Hodensacks des Ferkels, das bei vollem Bewusstsein ist, um die Hoden freizulegen. Dann zieht er fest an den Hoden, damit sie unter der Haut hervortreten und auch die Samenstränge freilegen, die tiefer im Körper hinter den Hoden liegen. Schließlich zieht der Schweinehalter auch an den Samensträngen und schneidet sie ab. So werden die beiden Samenstränge durchtrennt und die beiden Hoden entfernt. Ekelhaft, dass das heute noch einfach so gemacht werden kann“, so De Greef.

Foto: GAIA

In Belgien werden jährlich 5 bis 6 Millionen männliche Schweine gezüchtet, von denen 80 Prozent kastriert werden (4 bis 4,8 Millionen Ferkel pro Jahr).

Eine neue Umfrage von Ipsos (siehe Anhang) zeigt, dass drei von vier Belgiern mit einem gesetzlichen Verbot der chirurgischen Kastration von Ferkeln einverstanden sind. Nach der Erläuterung alternativer Kastrationsmethoden – denn laut GAIA gibt sie, zum Beispiel in Form eines Impfstoffs gegen die Ebergeruchskrankheit – sind sogar 86 Prozent der Belgier der Meinung, dass es ein gesetzliches Verbot geben sollte.

GAIA veröffentlicht nun einen umfangreichen Bericht (siehe Anhang) zu diesem Thema und verschickte ihn an die zuständigen Politiker und alle interessierten Parteien.

Nachfolgend ein VIDEO von GAIA zum Thema:

Den vollständigen GAIA-Bericht über die Kastration von Ferkeln ohne Betäubung (in frz.) lesen Sie unter folgendem Link:

https://www.gaia.be/fr/campagnes/castration-porcelets

24 Antworten auf “„Schockierend“: Bilder von GAIA zeigen, wie in Belgien Ferkel ohne Betäubung kastriert werden [VIDEO]”

  1. Beaureard

    Liebe Mitfühlende, wir sollten uns generell fragen ob der Umgang mit dem „Leben“ generell noch einer weit entwickelten Gesellschaft gerecht wird ! Den Respekt vor dem menschlichen Leben haben wir anscheinend teilweise verloren ! Kinder werden auf Schulhöfen niedergestochen und jetzt ignorieren wir auch noch die Verantwortung die die Natur uns für die Tiere die auferlegt hat.Ich habe als Kind noch selbst solche Kastrationen von Ferkeln miterlebt . Und ob Sie es glauben oder nicht auf den Bauerhöfen zur damaligen Zeit war der Respekt vor den Tieren mit heute nicht zu vergleichen !! Es war keine Massenteirhaltung und jede Schlachtung wurde wie ein notwendiges Mittel angesehen den Betrieb aufrecht zu erhalten.
    Tiere wenn sie halt für den Verzehr vorgesehen sind haben ein Recht auf auf ein gutes und Artgerechtes Leben. Die Verantwortung tragen wir ! Das wird nur funktionieren wenn ohne wenn und aber das Wohl der Tiere über Profit gestellt wird ! Anscheinend gibt es ja Kontrollorgane ? Nach welchen Kriterien die entscheiden was artgerecht ist bleibt wohl im Verborgenen. Bei artgerechter Haltung ist der Verzehr von Fleisch in Maßen nicht Verwerflich .Bon appetit !

  2. Werner Radermacher

    Ja, gegen die systematische Misshandlung und massive Tierquälereien in den Schlachthöfen und Zuchtbetrieben muß massiv vorgegangen werden. Aber solange die Verantwortlichen wegsehen und die Täter nur geringe Strafen erwarten, wird sich wohl nichts ändern.

  3. Ich bin der Meinung, dass sich jeder Fleischesser eine Aufzucht samt Schlachtung genau und live anschaut. Dann sollte dieser wissen, dass das Fleisch nicht im Supermarkt oder beim Metzger in Verpackung oder Fleischtheke wächst. Auch tiefer in die Tasche sollte gegriffen werden, wenn das Geld zweckbestimmt für das Wohl der Tiere verwendet wird (artgerechte Haltung etc.).
    Ich esse persönlich schon weniger Fleisch und es ist wichtig und richtig zu wissen woher es kommt und wie es hergestellt wird. Jeder soll natürlich essen was und wieviel er möchte. Es geht sich hier einfach nur um das Bewusstsein.

    • Beauregard

      Hallo Nachgefragt, kuurz vor den Schlachtung nützt die kastration nicht mehr da die Eber Ihren Hormonhaushalt längst voll entwickelt haben.Man könnte aber die Ferkel für die Kastration lokal betäuben leider kostet das aber Geld und geht vom Profit ab. Ich bin mir auch nicht sicher ob der Endverbraucher bereit wäre nur einen einzigen € / Kg Fleisch mehr zu bezahlen um das zu finanzieren. Vieleicht wäre es richtig nur 2x /Woche fleisch zu essen und dafür für artgerechte Haltung und für die Würde der Tiere etwas mehr zu zahlen ? So hätte sowohl der Erzeuger weiterhin ein gutes Auskommen und der Endverbraucher hat auch sein Bestes gegeben. Somit wird wieder die Lösung in die Hände des Endverbrauchers gelegt !

  4. Peter Müller

    Es ist doch so einfach ,diese Leute zu bestrafen. es ist doch nur ein sehr geringer % Satz die das machen.
    Wenn ich immer die Spüche höre; Ich kaufe nur Bio ,ich kaufe nur bei meinem Metzger, oder Bauer meines Vertrauens Man bezahlt nur mehr für das Fleisch, und glaubt was diese Leute euch erzâhlen. Im Endeffekt will doch jeder soviel wie möglich daran verdienen. Bei vielen spielt sich das nur im Kopf ab, Wenn ihr ins Restaurant geht, fragt ihr auch ob das Fleisch Bio ist ?, die Antwort wird wohl immer ja sein.

  5. Erschreckend ist eher das Gaia sich wohl auch zu einem kriminellen Verein entwickelt, und damit auch noch „durch“ kommt.
    Ich gehe mal davon aus das für das Bildmaterial, mindestens 1 Einbruch vonnöten war. Zudem gesellen sich dann weitere strafrechtlich relevante Vergehen.
    Das dieses widerrechtlich erworbene Material, wo zudem die Echtheit auf einem anderen Papier steht, dann Medial ausgeschlachtet und zu Geld gemacht werden kann, ist mehr als nur bedenklich!

    • GAIA Ostbelgien

      Was schreiben Sie denn da für einen Blödsinn? (Krimineller Verein, Einbrüche, …). Es ist leider nun mal so, dass für Tierschutzkontrollen und Undercover-Recherchen solche Aufnahmen unerlässlich sind. Nur so können Missstände aufgedeckt werden. Oder glauben Sie, Organisationen wie GAIA, Animal Rights u.a. würden vorher eine Genehmigung beantragen, damit Tiermisshandlungen in Schlachthöfen oder Mastbetrieben gefilmt werden dürfen?

      • Den Blödsinn schreiben Sie, und noch blöder geht wohl nicht.
        „Undercover-Recherchen“ Welch ein Quark. Es geht um Einbruch, Einbruch ist Kriminell, ggf. wie bei Peta auch noch um Anstiftung zu Straftaten, ggf. Verletzung der Privatsphäre, Beschädigung von privatem oder Öffentlichem Eigentum usw.. usw.. nicht mehr und nicht weniger.
        Zusammenfassend zu Ihrem Kommentar lässt sich feststellen das Gaia vor den Richter gehört.

  6. Peter Müller

    Noch etwas für unsere Tierschützer.
    Der schiefe Schnabel rührte daher, dass belgische Züchter Schnabel und Flügel der Küken immer noch kürzen dürfen. Seit 2017 ist das Kürzen in Deutschland richtigerweise verboten, weshalb Susi auch das letzte Huhn war, das wir bei dem Agrarmittelhändler kauften.

  7. Die Wahrheit

    Das Problem ist ganz einfach!, zu lösen.
    Die Nahrungsmittel müssen noch viel teurer werden, damit der Konsumer genau überlegt, wie viel er isst und woher das Fleisch kommt.
    Es wird gegessen bzw gefressen, ohne zu überlegen. Alles wird als selbstverstänidlich gesehen.
    Früher wurde auf den Bauernhöfen selbst geschlachtet. Jedes Teil des Tiers wurde verwertet. Mit dem Darm wurde die Wursthaut hergestellt, um ein Beispiel zu nennen.
    Alles wurde gebraucht. Das Tier brauchte keine langen Transporte zu erdulden. Aber das wurde Dank unserer Politiker alles abgeschafft, alles zum Tierwohl. Seit die Bürokratie wichtiger ist als die Naturgesetze, geht vieles den Bach runter.

    • @Die Wahrheit: Das wird heute auch verwertet. Die Wurst steckt heute auch im Darm, siehe Träipen, Mett usw. Knochen und Knorpel kommen inst Tierfutter, Teile davon landen auch in unserer Wurst.
      Es gibt Kuddelfleck, Sülze, Zunge in Sauce, Nierenpfanne, Schaschlik etc.
      Das Problem ist das Zubereiten. Viele jungen Menschen haben keine Ahnung davon.
      Gartenkunde, Selbstversorgung, das müsste ein Schulfach sein mit 10 Stunden die Woche mindestens.

  8. Nadine Magermans

    Mein Mann und ich leben schon seit über 30 Jahren vegetarisch, davon seit ein paar Jahre vegan.
    Wegen uns muss kein Tier sterben.
    Für die Fleischfresser, die ihre Gier befriedigen müssen, schon.

  9. GAIA Ostbelgien

    Neben der Zwangsfütterung für Stopfleber in der Wallonie ist die Kastration von Ferkeln ohne Betäubung die schmerzhafteste und grausamste erlaubte Maßnahme in der belgischen Intensivhaltung. Sollte diese Methode in unserem Land endlich verboten werden, dann wäre das ein echter Erfolg für den Tierschutz und für die Schweine zumindest ein extrem schmerzhaftes und traumatisierendes Erlebnis weniger in ihrem kurzen Leben. Wie so oft, tun sich Politik, Landwirtschaft und Handel jedoch schwer mit der Umstellung, trotz des vielfach beteuerten Interesses am Tierwohl. Der in Flandern zuständige Minister Ben Weyts (N-VA) hat inzwischen eine entsprechende parlamentarische Initiative in Aussicht gestellt. Seine wallonische Kollegin Céline Tellier (Ecolo) hingegen sieht bedauerlicherweise ganz und gar keine Eile: Dies sei vor allem ein flämisches Problem. Geradeso also, als ob beim unnötigen Tierleid zwischen flämischen, wallonischen und Brüsseler Schweinen unterschieden werden müsse.

    • Gastleser

      Es läuft einiges falsch, ok.
      Aber den Wolf wollt ihr?
      Ist ja egal wenn das Kalb oder Schaf nur halb tot ist wenn es zerlegt wird.
      verlogen!
      Wie alle Ökos heute.
      Muss ich leider als Ex NABU sagen.
      Und Ex Öko.

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