Gesellschaft

GAIA wirbt am 11. August auf Eupener Marktplatz für den Zoo der Zukunft – ohne Tiere in Gefangenschaft

Hiermit wirbt GAIA für seine diesjährige Sommer-Kampagne.

Seit dem 19. Juli ist GAIA mit einer neuen Sommer-Kampagne in ganz Belgien unterwegs. Anstatt Tiere zu einem erbärmlichen Leben in Gefangenschaft zu verurteilen, schlagen die Tierschützer vor, sie in Freiheit in ihrem natürlichen Lebensraum zu betrachten. GAIA wirbt für den VIRTUAL ZOO, den Zoo der Zukunft. Am 11. August endet die Tournee auf dem Marktplatz in Eupen (von 10 bis 18 Uhr).

In diesem Jahr werden die Belgier eingeladen, Tiger, Elefanten, Giraffen und Königspinguine zu bestaunen, ohne dass sie dafür einen richtigen Zoo besuchen müssen. Mit einer 3D-Brille auf dem Kopf können sie die Wildtiere in ihrem natürlichen Lebensraum aus nächster Nähe bewundern und dabei respektvoll mit ihnen umgehen, ohne sie zu stören oder zu verletzen.

Die Vorpremiere fand am 19. Juli in Brüssel statt. Das virtuelle Erlebnis kam bei den Gästen sehr gut an. „Wir ziehen ein Tier in der virtuellen Realität einem Tier in Gefangenschaft vor“, so der Slogan von GAIA.

Zwei Elefanten im Zoo von Antwerpen.Foto: OD

„Im VIRTUAL ZOO von GAIA können Sie eine Elefantenherde beobachten, die sich im Schatten der Akazienbäume ausruht, Giraffen, die lässig durch die Savanne spazieren, oder eine Kolonie von Pinguinen, die der Kälte des Packeises trotzen“, so GAIA.

GAIA ist davon überzeugt, dass Zoos zum Wohle der Tiere radikal umgestaltet werden müssen. Deshalb hat sich die Tierschutz-Vereinigung einen neuen Zoo ausgedacht, einen Zoo der Zukunft, den VIRTUAL ZOO. GAIA möchte zeigen, dass die virtuelle Realität eine echte Alternative zur Gefangenschaft darstellt – eine Gefangenschaft, in der die Tiere körperlichen und geistigen Leiden ausgesetzt sind.

In den 10.000 Zoos der Welt werden laut GAIA mehrere Millionen Wildtiere in Gefangenschaft gehalten. In Gehegen, die viel kleiner sind als ihr natürlicher Lebensraum, und in künstlichen Umgebungen, die kaum etwas mit ihrer ursprünglichen Savanne oder ihrem ursprünglichen Wald zu tun haben, können diese Tiere unter schweren psychischen und physischen Krankheiten leiden. „Viele von ihnen entwickeln z. B. Stereotypien, d. h. abnormale, sich wiederholende Verhaltensweisen, die ein Zeichen für großes psychisches Leid sind: ständiges Hin- und Herlaufen, ständiges Schaukeln, zwanghaftes Putzen, Selbstverstümmelung usw. Die Langeweile ist bei diesen Tieren so groß, dass sie verrückt werden.“

In Zoos werden die Gehege in erster Linie gebaut, damit die Besucher die Tiere beobachten können, was auf Kosten der Ruhe der Tiere geht. Die Tiere sind häufig lärmenden Menschenmassen ausgesetzt und manchmal gezwungen, mit Menschen in Kontakt zu kommen, wodurch sie unter Stress leiden, der ihre ohnehin schon problematische Lebensqualität noch weiter verschlechtert.

Mitglieder von GAIA vor dem „Taste Truck“ im August 2022 in Eupen. Thema war das leidvolle Dasein von Hühnern. Foto: OD

Um ihr lukratives Geschäft zu rechtfertigen, behaupten Zoos, dass sie gefährdete Arten schützen. Dabei ist die Mehrheit der in Zoos lebenden Arten nicht vom Aussterben bedroht. Aus Sicht des Artenschutzes ist ihre Gefangenschaft daher nicht sinnvoll. Unabhängig davon, ob sie zu bedrohten oder nicht bedrohten Arten gehören, werden die Tiere nie wieder in ihr Biotop zurückgebracht. Kurz gesagt: Das Argument der Arterhaltung, das von den Zoos unermüdlich wiederholt wird, ist laut GAIA nicht stichhaltig.

Nicht weniger fragwürdig sind nach Meinung der Tierschützer die pädagogischen Maßnahmen und die Forschung, die von den Zoos hervorgehoben werden. „Was kann man wirklich über das natürliche Verhalten und die Bedürfnisse eines Wildtieres (Ernährung, Lebensraum…) lernen, wenn man es in einem kleinen Gehege eingesperrt, frustriert, allein und ohne jegliche Autonomie beobachtet?“

Das ist für GAIA noch nicht alles: Jedes Jahr töten Zoos mehrere Tausend Tiere, um ihre Überbevölkerungsprobleme in den Griff zu bekommen. Im Klartext: Wenn ein Zoo ein Tier für „überzählig“ hält, kann es getötet werden.

Zoos sind nach wie vor lukrative Unternehmen, deren Ziel es ist, zu unterhalten. Natürlich bemühen sich einige von ihnen, den Tieren ein etwas menschenwürdigeres Leben zu ermöglichen, aber GAIA behauptet: Selbst in den besten Parks ist ein Leben in Gefangenschaft einfach kein Leben für wilde Tiere!

GAIA empfiehlt: Wenn Ihnen der Schutz von Wildtieren am Herzen liegt, sollten Sie keine Zoos besuchen. „Ihr Geld würde diesen Einrichtungen nur dabei helfen, sensible und intelligente Wesen lebenslang einzusperren. Anstatt Eisbären zu beobachten, die auf einer Eisscholle aus Beton auf und ab gehen, oder Affen, die vor Langeweile in einem Glaskasten verblöden, sollten wir die wilden Tiere, die unsere Wälder und Landschaften bevölkern, kennenlernen und ihre Freiheit respektieren“, schlussfolgert GAIA. (cre)

Nachfolgend ein VIDEO von GAIA zum VIRTUAL ZOO, den Zoo der Zukunft:

31 Antworten auf “GAIA wirbt am 11. August auf Eupener Marktplatz für den Zoo der Zukunft – ohne Tiere in Gefangenschaft”

  1. Krisenmanagement

    Ich halte nicht viel von solchen Organisationen. Es wird verallgemeinert. Es wird polarisiert. Zoos befinden sich oft in der Nähe von grossen Städten oder befinden sich mittendrin in den Städten. Wo sollen also Stadtmenschen überhaupt Tiere erleben. Natürlich muss darüber nachgedacht werden, welche Tiere die Gefangenschaft auch wirklich verkraften. Da sehe ich schon gewisse Grenzen bei grossen Raubtieren und bei Tieren, die einen grossen Bewegungsdrang haben. Die Zoos sind doch ständig in Bewegung, um etwas zu verändern. Alleine schon die Ansprüche der Besucher werden die Zoos zu Veränderung bewegen.

    • @Krisenmanagement: Sie haben die Begründung, den GAIA in diesem Bericht liefert, gar nicht gelesen. Wenn doch, haben Sie sie nicht verstanden. Zum Beispiel leiden alle Tiere, kleine und große, die im Zoo gehalten werden. Viele werden verrückt und sind verhaltensgestört usw. An diesen desolaten Zuständen wird sich nie was ändern. Den Zoos geht es nur ums Geschäft. Das Wohl der Tiere ist denen egal.

      • Krisenmanagement

        @Logisch Ich habe den Propagandatext sehr wohl verstanden. Hier wir wie immer masslos übertrieben. Dieser Text ist unsachlich und ich teile diese Ansichten nicht, dass jedes Tier leidet in einem Zoo. Die Natur ist auch nicht immer so toll. Es ist ganz einfach. Stimmen sie mit den Füssen ab. Ich habe auch seit Jahren keinen Zoo betreten. Wenn keiner mehr kommt, gibt es auch keine Zoos mehr. Da brauche ich keine Organisation mit erhobenen Zeigefinger oder eine Cyberbrille. Sie haben meinen Text nicht verstanden. Nicht jedes Tier, was im Moment in einem Zoo gehalten wird, hält dieses Leben dort aus.

  2. Herbert G.

    Natürlich sollten Tiere so wenig leiden wie mögllich und so natürlich leben wie möglich. Ich finde aber, dass Menschen, immerhindie Krönung der Schöpfung, oft noch schäbdlicher leben als Tiere. Jeder Straßenartist, ich denke an so gequälte Naturen bei Haaste Töne uä., muss bis ins hohe Alter den Affen machen um ein wenig Geld zu verdienen. Von einer Altersvorsorge möchte ich gar nicht reden. Jeder Berufsboxer bekommt jahrelang auf‘ Maul um sein Einkommen zu haben. Jede Kassiererin, die jahrzehntelang an der Kasse eines Supermarktes für einen Hungerlohn ihr Leben verschleudert, tut mir leid.
    Aber ein Pferd darf auf keinen Fall ein paar Stunden im Kinderkarussel im Kreis laufen. Zootiere werden rundum versorgt haben keine Existenzängste

  3. Warum Tiere auch im Zoo gehalten werden, ist ja wohl auch so, das in den Heimatländer die Tiere abgeknallt oder verscherbelt werden und viele Tiere ausgestorben sind.Wird halt noch mehr so Aussterben.Bravo
    Ich seh da keinen Vorteil. Außerdem sind die V R Brillen nicht für jeden bestimmt.Nach einiger Zeit, wird einem schlecht von der Brille.Das Auge sieht alles paar cm weit und somit eine blöde Idee.
    Naja traurig, aber der Mensch zerstört sich und die Natur solange ,bis unsere Kinder nichts mehr haben…..

  4. Robin Wood

    Ich brauche weder einen Zoo noch eine Brille. Es gibt genügend Dokumentationen, wenn man Tiere sehen möchte.
    Ich war in meinem Leben in einigen Zoos und habe gesehen, wie z.B. Bären apathisch vor sich hinstarrten oder Löwen unentwegt von links nach rechts liefen. Seitdem meide ich Zoos. Es gibt z.B. in den USA einige riesige, freie Wildgehege, wo man die Tiere von einer Aussichtsplattform beobachten kann oder aber es gibt Einbahnstrassen in denen man seher, sehr langsam durchfahren kann. In diesen grossen Arealen wurden Tiere ausgesetzt, die überfahren oder aus Zoos gerettet wurden, so wie auch Tanzbären usw. Das ist wenigstens etwas humaner als in einem Zoo, wo die Tiere nur in einem oft zu kleinen Gehege ausharren müssen.
    Dringender fände ich allerdings, wenn die Politik zuerst einmal die grässlichen Aufzuchtfarmen für Rinder, Schweine, Hühner usw. verbieten würde und den Züchtern/Bauern finanzielle Unterstützung zusichern würde, die diese Tiere dann artgerechter und zum grossen Teil im Freien halten würden. Aber das ist ein anderes Thema.

  5. Gastleser

    Gut gemeint ist nicht immer gut.
    Ein virtueller Löwe ist so schützenswert wie eine Comicfigur – in der Realität also gar nicht mehr.
    Ich würde dann auch gerne die virtuelle Nachzucht von diversen Arten sehen…

    • 9102Anoroc

      @ – Robin Wood 11:28

      Bei den Beobachtungen im Zoo , habe ich die gleichen Feststellung gemacht wie sie.
      Nach längerer Überlegung kann ich mich aber auch nicht damit anfreunden , die Zoos komplett zu verbieten, bzw abzuschaffen.
      Das mit den Freiwildgehegen hatte es doch hier in der Gegend auch schon gegeben ?
      Hellenthal ?
      Soweit ich mich erinnere waren die Schäden an den Fahrzeugen zunehmend höher oder teurer, die durch die Tiere verursacht wurden.
      Die Idee finde ich aber nach wie vor gut und in der heutigen Zeit , könnte man vielleicht mit elektrisch betriebenen Niederflurbussen und spezieller Verkleidung der Busse , solche Projekte wieder ins Leben rufen.
      Es gibt Tiere die effektiv mehr Platz brauchen , um nicht apathisch in ihren Gehegen oder Käfigen zu verweilen.
      Auch macht es wahrscheinlich viel aus , ob Tiere im Zoo geboren wurden und die Situation nicht anders kennen , als für Tiere denen man von heute auf morgen ihre Freiheit in der Wildnis genommen hat.
      Alles in allem schwieriges Thema , aber ich denke dass sich auch viele Tiere im Zoo ganz gut vergönnen.
      Selber habe ich auf Fuerteventura erlebt , dass dort ein Zoo geschlossen wurde und manche Tiere, die man einfach ausgesetzt hatte , sich trotzdem meistens auf dem Gelände aufhalten , wo der Zoo gewesen ist.
      Dabei handelt es sich zum größten Teil um exotische Vögel , die vielleicht auch keinen Plan haben, wo sie sonst hin sollen.
      Das ein Zoo ab einer gewissen Überzahl von Tieren, diese Tiere töten darf , halte ich für ein Unding.
      Da müsste der Gesetzgeber eingreifen und die Zoos dazu verpflichten die Tiere in den Regionen zu bringen wo ihresgleichen leben.

  6. Virtueller Zoo…
    Man kommt de Sci-Fi Filmen “ Total Recall “ und der “ Truman-Show “ immer näher und das dumme ist, es wird so geschickt eingefädelt dass man es gar nicht merkt!
    Soll ich mit meinem Enkelchen später zum Zoo fahren, einen teuren Eintritt zahlen und es kriegt eine 3-D Brille aufgesetzt um Tiere in einer übertriebenverschönte Wildnis zu sehen?
    Die oben-zittierte Filme wo wir, Hand auf’s Herz, gesagt oder gedacht haben wie verrückt das wohl ist und es höchstwahrscheinlich und hoffentlich NIE geschehen wird…
    Leider tut man aktuell alles damit dies passiert.
    Traurige Welt

    • Wilhelm Busch

      Wenn es so weitergeht, werden Sie ihrem Enkelchen nicht mehr viel Vorzeigbares vorzeigen können. Sie werden mit ihm nur noch in der Vergangenheitsform reden können. „Es war mal ein Urwald …. es gab mal Tiere in der Wildnis …. es gab mal gemäßigte Zonen.“

    • Früher konnte man auf der Kirmes auf Pferde reiten, alle Omas hatten einen Wellensittich, viele Kinder einen Hamster und jeder Bauer einen Kettenhund. All diese Tierquälerei gibt es nicht mehr. Und? Vermisst es einer? Denke nicht. Und so würde es auch mit den Zoos sein. Tiere sollte man in Ruhe lassen und sie schon gar nicht quälen und aus ihrem natürlichen Umfeld reißen.

      • Gastleser

        Klar werden die vermisst.
        Mal im Altenheim fragen, Kinder fragen, den Hofhund „fragen“…
        Warum muss der überhaupt an die Leine?
        Die liefen überall frei bis ein guter Mensch irgendwas schützen wollte…
        Hier liegen die teilweise noch ohne Kette auf dem Hof – und?!, niemand wurde eingeladen ungefragt auf den Hof zu kommen.

  7. Gastleser

    Ernsthaft, welchen Bezug soll man zu etwas aufbauen das es nicht gibt?
    Bei Eiern oder Fleisch achtete man vielleicht mal ein bisschen auf Qualität (soweit es der Geldbeutel erlaubt) auch weil mal eine Kuh gestreichelt hat oder selbst Hühner hält (Privatzoo?).
    Ein Löwe den es vielleicht noch irgendwo in einem Land geben soll das man eh niemals besuchen wird ist so real wie Avatar…

  8. Frau Holle

    Welches Tier hält es denn für erstrebenswert, „menschenwürdig“ gehalten zu werden? Artgerecht würde es wohl besser treffen…
    Trotzdem gibt es Zoos, die wichtige wissenschaftliche Arbeit leisten und deren gefährdete nachgezüchtete Arten auch wieder ausgewildert werden, man hüte sich vor Verallgemeinerung.
    Fast hat man ein schlechtes Gewissen, zuzugeben, dass man mit dem Enkelkind im Gaiazoo war und es genossen hat: die Löwen räkelten sich faul in der Sonne, kein Zeichen von psychischen Störungen und die Gorillas schienen auch kein Problem mit den Zuschauern bei der Fütterung zu haben, dies nur zwei Beispiele…
    Einen virtuellen Zoo würde ich auf keinen Fall besuchen.

  9. Peter Müller

    Sicher gibt es noch Vögel, Ratten und Hühner, und was sonst noch. die von Privat gehalten werden, und bei vielen Leute das einzigste ist, was sie haben ,und mit sprechen !!. Dann solte man mal mit den Hunden und Katzen anfangen frei laufen zu lassen.

  10. Ei of the Esel

    Machen die „Grünen“ hier Werbung für Tierschutz oder für den Metavers ? Erstes wäre ja ok, bin aber davon überzeugt dass das 2e. der Fall ist. Eine weitere Bestätigung dass die Grünen mittlerweile nützliche Idioten der (eher braunen als grünen) Agenda 2030 sind….

  11. GAIA Ostbelgien

    Wer wissen möchte, was auf dem GAIA-Stand in Eupen, Marktplatz am Freitag, 11. August von 10 bis 18 Uhr gezeigt wird und vor allem worum es überhaupt geht, der sollte sich diesen TV-Beitrag anschauen –> https://www.telesambre.be/un-zoo-alternatif-dans-le-centre-de-charleroi
    Herzliche Einladung an alle! Egal ob Befürworter oder Gegner von Zoos. Reinschauen, genießen und gerne auch mitdiskutieren. Der Eintritt ist natürlich frei.

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