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Führerscheinprüfung: MP Paasch gibt die Erstellung von Übungsbüchern in deutscher Sprache in Auftrag

Lehrer und Schüler beim theoretischen Fahrschulunterricht. Foto: Shutterstock

Die theoretische Prüfung zum Erhalt des Führerscheins ist für viele Ostbelgier ein Ärgernis, wie der Leserbrief von Pierre Heck zeigt, den „Ostbelgien Direkt“ an anderer Stelle veröffentlicht. In die Angelegenheit hat sich auch Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) eingeschaltet.

So meldete das Kabinett des Regierungschefs, dass Paasch gemäß einem vorgegebenen Ausschreibungsverfahren die Erstellung von Lernmitteln zur Erlangung des Führerscheins in deutscher Sprache in Auftrag gegeben habe.

Den Zuschlag erhielt demnach die Firma WEES WEGWIJS NV aus Herentals (Provinz Antwerpen), die der DG bis 2025 jährlich 550 neue Fahrschul-Übungsbücher bereitstellen werde. Auch Zugänge zu E-Learningtools würden im Rahmen des Auftrags gewährt.

Ansturm auf die Führerscheinstelle in Eupen am 27. Dezember 2017 im Vorfeld der Einführung neuer Regeln für die theoretische Prüfung. Foto: OD

„Die Theorie-Bücher zum Einüben der Regeln des Straßenverkehrs sind hierzulande sehr begehrt und immer wieder auch Gegenstand von Nachfragen in den Sozialmedien. Dies liegt auch an ihrem relativ hohen Stückpreis von 50 Euro, der wiederum auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass die deutschsprachigen Übungsbücher im Vergleich zu ihren niederländischen und französischen Versionen in wesentlich geringerer Stückzahl hergestellt werden“, heißt es in einer Pressemitteilung.

„Unser Ziel ist es, durch diesen Auftrag die Anzahl und die Verfügbarkeit der Lernmittel zu erhöhen und die Kosten für die Fahrschülerinnen und Fahrschüler zu senken“, so Oliver Paasch. Demnach sollen die Lernhefte zeitnah schon für 30 Euro zu haben sein.

Zum Thema siehe auch folgenden LESERBRIEF:

33 Antworten auf “Führerscheinprüfung: MP Paasch gibt die Erstellung von Übungsbüchern in deutscher Sprache in Auftrag”

    • Kevin Giebels

      Ich bin ganz Ihrer Meinung. In der Schule hatte ich m die Möglichkeit einen DELF Test zu absolvieren. Sollte so etwas nicht auch für die verlangt werden, die zum Beispiel die Führerscheinprüfungen übersetzen?

      • Walter Keutgen

        Kevin Giebels, es geht sich nicht um einen DELF-Test. Es gibt eine Übersetzungsmethodik, die professionelle Übersetzer kennen. Darunter ist, dass man zuerst ein zweisprachiges Glossar anlegt. Dazu muss man natürlich alle dem Fahrschüler zur Verfügung stehenden Quellen zu Rate ziehen. Es gilt, ein Ding immer nur mit einem, dem offiziellen, Namen zu bezeichnen. Interessant wäre, zu erfahren, wie das im französischen Original ist. Zur Erstellung und zur strikten Verwendung des Glossars gibt es sogar Computerhilfsprogramme.

        • Krisenmanagement

          @Walter Keutgen Eben gerade die Computerhilfsprogramme verfälschen die Übersetzung. Diese Programme ersetzen halt den Menschen nicht. So wie sie das schildern müssten die offiziellen Begrifflichkeiten vereinheitlicht werden in der Deutschen Sprache in Belgien. Dann muss sicher die Eupener Justiz theoretisch auch mit ins Boot. Im Prinzip zeigt es, dass niemand in der DG Regierung sich Gedanken gemacht hat über die Fahrschüler.

          • Walter Keutgen

            Krisenmanagement, wenn es schon zwischen den Übungsbüchern und den Tests einheitlich ist, ist den Fahrschülern geholfen. Computerhilfsprogramme ersetzen den Menschen nicht, sondern helfen ihm. Sie könnten auch helfen die Redakteure der Prüffragen daran zu hindern, den Wortschatz zu ändern. Es ist nicht die Arbeit der DG-Regierung, sondern der wallonischen. Zum Glück kümmert sich die DG-Regierung trotzdem darum.

  1. Ebenfalls sollte das System der theoretischen Prüfung ernsthaft überdacht werden. Es ist doch effektiv eine Abzocke, dass man nach der Hälfte der Fragen rausfliegt aber für einen ganzen Test (50 Fragen) bezahlt hat.

    • Besorgte Butter
      Ich verstehe es nicht,mein Französisch ist nur Mittelmaß und ich schaffte es sogar die Theoretische Prüfung zu bestehen in Belgien sollte man zumindest einigermassen Französisch können in der schule gab es bei uns keines lernte es von meinem Vater allerdings schon von klein auf

  2. tat is the question

    Was nutzen eigentlich die seit ewigen Zeiten dauernden Bittgesänge unserer Politiker?! Von wegen Brückenbauer und zum Essen eingeladene Managerinnen etc! Alles Show und Tralala.

    • Corona2019

      @ – Besorgte Mutter 11:28

      Ihre siebte Sinn Regelbücher könnten ja auch veraltet sein.
      Im Laufe der Jahre sind manche Regeln nicht mehr gültig und es kommen neue hinzu.
      Z.B, dass man während der Fahrt nicht auf seinen Smartphone rumtippen sollte , um bei Ostbelgien direkt einen Kommentar zu schreiben , so wie sie das immer machen .-)
      Jetzt hat mal jemand aus der Politik so schnell wie die Feuerwehr reagiert, da muss man natürlich noch was zu kritisieren haben.
      Kritik ist ja nicht verboten, das Argument muss aber überzeugen.

  3. Elvire Thaeter

    Wenn man von der breiten Bevölkerung in Ostbelgien die Mehrsprachigkeit erwartet sollte man es von den Übersetzern der Fahrschulbücher bestimmt erwarten dürfen . Ist aber leider nicht der Fall.

    • Walter Keutgen

      Elvire Thaeter, es geht nicht um Mehrsprachigkeit sondern vielmehr um Zweisprachigkeit. Es gibt standardisierte Methoden, die jedem professionellen Übersetzer geläufig sein müssten.

  4. Elvire Thaeter
    Was sind denn das für unfähige Übersetzer, warum sagt man den Prüfer nicht das falsch übersetzt wurde und man sollte den Übersetzer klar machen wo er gelernt hat , das er übersetzen er falsch übersetzte und wegen Unfähigkeit fehl am Platz wenn es zu viele sagen müssten auch die oberen merken auch sollte man denen sagen Bücher wo falsch übersetzt wurden sollte man einstampfen am besten auf deren kosten

  5. Krisenmanagement

    Die Probleme bestehen schon etwas länger. Wo war die DG Regierung die ganze Zeit? Anstatt eine 4. Region zu fordern. Sollte die DG Regierung endlich ihren Aufgaben nachkommen. Sie sollte die Schwierigkeiten, die Deutschsprachige in Belgien haben, beheben. Das könnte auch teilweise ein Übersetzungsdienst sein. Es sind oft politische Beschlüsse, die den Führerscheinprüflingen das Leben schwer machen. Die Fahrqualität wird dadurch nicht besser.

    • Walter Keutgen

      Krisenmanagement, die Sprachengesetzgenung ist föderale Materie. In Schaarbeek hatte vor Jahrzehnten die Gemeinde versucht, Preisschilder auf Arabisch auf dem Wochenmarkt zu verbieten. In weniger als einer Woche hatte die Föderale Regierung die Gemeindeverordnung kassiert. Unsere Regierung kann nur mit etwas unkonventionellen Methoden intervenieren. Durch Zwangsmaßnahmen auf keinen Fall. Was man fordern soll oder kann, ist nicht so einfach festzulegen. Denn gefordert ist noch lange nicht erhalten. Man muss mehr fordern, als man haben will, sonst kommt man zu kurz und es kann sein, dass man am Ende Sachen kriegt, die man eigentlich nicht will, aber andere, die man will, nicht erhält. In diesem Forum ist es Mode, Karl-Heinz Lambertz zur Schnecke zu machen, aber wartet nur, wenn der mal weg ist, werdet Ihr Euch wundern. Paasch und Balter sind Nr. 1 von Parteien ohne Verlängerung nach Brüssel und Namur.

      • Peter Haumix

        Herr Keutgen, Sie loben den K H, der sollte dafür den Job eines realen Politikers machen, nicht mehr und nicht weniger! Ob er das gewesen ist, und noch ist, dass sollte jeder selber beurteilen!? Jedenfalls hat der Mann alle nur möglichen Stationen und Gelegenheiten ausgenutzt um den Platz an der Sonne zu bekommen, zu erhalten aber auch! Demut kennt der nicht, denn sonst hätte er nach den letzten Wahlen seinen Hut abgegeben! Solche Profitgier dürfte eigentlich niemals Alltag eines seriösen und Bürgernahen Politikers sein! Basta.

      • Krisenmanagement

        @Walter Keutgen KHL hat in den letzten Jahren der DG mehr geschadet als genutzt. Wenn es eine Föderale Angelegenheit sein sollte, dann sollte der verlängerte Arm der PFf/MR helfen. Es gibt einen Ostbelgischen Senator. Dann gibt es theoretisch noch Frau Jadin. Ach ja sie befasst sich mit wichtigeren Themen (Waffenlieferungen an die Ukraine, Aufrüstung Belgiens). Wenn die Wallonie zuständig sein sollte gibt es 2 ostbelgische Arme: die eine ist von Ecolo, die andere soll angeblich zur PFF/MR gehören (Kassenbons).

        • Walter Keutgen

          Krisenmanagement, ja, es ist eine föderale Angelegenheit. Zur Erinnerung: 1. belgische Verfassung: Der Gebrauch der Sprachen ist frei (als Reaktion auf niederländisches Gesetz, Niederländisch vorzuschreiben. 2. Aber: Die Sprache der nationalen Behörden ist Französisch. 3. Nach und nach haben die Flamen sich mehr Rechte erkämpft. 4. Wir sind noch ungefähr im Zustand der Sprachengesetze von Anfang der 60er Jahre. Deshalb müssen die Führerscheinprüfungen hier auf Deutsch zugänglich sein. Führerscheinprüfungen sind von regionaler Zuständigkeit, also wallonischer. Wären sie nicht auf Deutsch, könnte man wohl vor dem Staatsrat klagen. Aber darum geht es nicht, sie sind in liederlichem Deutsch. Kann man da klagen, wohl nicht? Außerdem sind Klagen teuer. Dass da die DG-Regierung gute Übersetzungen subventionieren will, ist dann eine praktische Hilfestellung.

          Der Senat ist nicht für die Region zuständig. Er scheint nicht einmal die Kontrolle der föderalen Regierung in seinen Kompetenzen zu haben. Man könnte ihn wirklich abschaffen.

          Frau Jadin hat vor einiger Zeit eine Frage zu deutschen Übersetzungen gestellt. Da haben einige Foristen hier geschrieben, das Problem sei, dass die Schüler dank der falschen Politik des DG-Unterrichtsministeriums zu wenig Französisch lernen. Sie hat der zuständigen, wallonischen Ministerin keine Fragen zu stellen.

          Die zuständige, regionale Ministerin ist von der Partei MR. Eigentlich wäre es dann an Frau Mauel eine Frage zu stellen. Leider ist sie nicht in der Opposition.

          Wenn ich mich recht erinnere, hat Herr Lambertz mittels der PS an der letzten Staatsreform (2011-2014) mitgearbeitet. Da muss man sich schon trauen, den Mund aufzumachen, Demut ist da fehl am Platz. Wen sehen Sie da, Krisenmanagement, die Interessen der Deutschsprachigen vertreten? Und noch was: Ob eine Staatsreform stattfindet oder nicht, darauf haben die Ostbelgier null Einfluss.

          • Herr Keutgen, Sie verteidigen ja vehement das Eupener Regierungsmonster! Dass die Ostbelgier null Einfluss auf die Staatsreform hätten, warum stezen sie sich dann so energisch ein? Wir sollten sicher dabei vertreten sein, aber niemals so wie in der jetzigen Form. Dafür brauchen wir ganz sicher keine Vier Minister, das Parlament mit den ganzen Abgeordneten usw usw. Ein einziger Minister wäre total genug für uns paar Leutchen hier. Auch damals hat der Herr Lambertz schon viel zu gross gesehen. Wenn er selber diese Leute alle hätte bezahlen müssen, dann wäre der gesamte Stab aber ganz gewiss ein Grossteil kleiner geworden. Aber hier, wie bei vielem profitierte er weidlich vom gebeutelten Steuerzahler. Totaler Übermut und – Unfug das Ganze!

  6. Der Herr Paasch hat gut reagiert.
    In anderen Bereichen gab es diese Probleme bisher noch nicht (zumindest nicht in diesem Ausmaß). Das bedeutet, dass in anderen Bereichen die Übersetzungen besser gemacht werden. Aber, und das ist schade, man wird darüber nie etwas in der Zeitung lesen und der Herr Paasch wird sich nie für diese guten Dienste bemühen.
    Nur wenn es schlecht läuft findet man politische Beachtung, was dann dazu führt, daß alles was gut läuft solange unbeachtet bleibt bis es schlecht ist.
    DAS ist ein großes Problem in der aktuellen Politik: es findet nur das Schlechte Beachtung und die guten Dienste werden vernachlässigt. So bricht ständig die gute Basis zusammen, weil man die ja nicht beachtet.
    Man gewinnt keine Wahlen wenn alles gut läuft, ein Politiker kann nur dann glänzen wenn er Problem lösen kann.

    • Wiederruf

      Der letzte Satz, den finde ich gut! Wohin läuft es im Lande seit sehr vielen Jahren? Keine Orientierung, ständiger Kniest besonders wegen der Sprachenprobleme, Schulden über Schulden, Steuern in Rekordpreisen, marode Infrastrukturen in Massen, und dies alles trotz regelrechter Überbesetzung und Ausübung nach Erfindung von zahlreichen Posten und Nebenposten.
      Das alles verlangt sehr vieles Geld, was an wichtigeren Stellen viel besser und dringender benötigt würde!
      Das sind die grossen Probleme unseres Landes!
      Wann die gelöst werden bzw sind, das steht in den Sternen! Keiner von denen bewegt sich in der richtigen Richtung! Nicht verwunderlich, denn sonst sägt er denselben Ast ab, worauf sein Nest gebaut ist.

  7. Die komplizierte, teilweise unrichtige Terminologie ist eine Sache… dieses Abzocke System eine andere : warum wird man verpflichtet nach 2 vermasselten Prüfungen einen Fahrschulunterricht zu befolgen, um dann die Prüfung vielleicht zu bestehen. Man bekommt noch nicht mal die falschen Antworten mitgeteilt! 2, 3 oder 4 mal den gleichen Unterricht zu befolgen und wochenlangen Fristen dazwischen, usw usw… spaßig ist das nicht gerade…

  8. Das Problem mit der theoretischen Führerscheinprüfung ist nicht neu. Ich habe die Prüfung vor 43 Jahren gemacht und schon damals waren Leute dabei die es nicht packten. Einer hatte sein Leben lang keinen Führerschein weil er nach dem X-ten Versuch entnerft aufgab. Damals wurde daraus nur keine Staatsaffaire incl. Intervention des MP gemacht…..

    • Walter Keutgen

      Dax, auch im RTBf-Radio letzten Herbst wurde die neue theoretische Prüfung kritisiert. Zudem war wegen Corona ein Prüfungsstau. Obwohl es da kein Sprachproblem gibt, oder doch? Auch auf Französisch kann man Fragen kompliziert formulieren. Kennen Sie das Wort „sabir“. Fragen zur Technik des Autos sind unnötig. Zwar gibt es das auch in Deutschland, aber es ist unnötig. Nur interessant ist, dass Servounterstützung der Bremsen und Lenkung wegfällt, wenn der Verbrenner-Motor nicht dreht. Was hat sich nicht in Ihren 43 Jahren alles geändert.

  9. Rotjeknor

    Und vor allem Dingen: wieso ist das in Flandern anders mit den Wiederholungen und wieso kann Ich die Prüfung als in Eupen Wohnender nicht da auf flämische machen aber jemand aus Lüttich die Prüfung auf französisch in Eupen! in Flandern nach 2 maliggen durchfallen 1x Unterricht wiederholen und dann solange zur Prüfung bis bestanden würde. Den Flamen kann man scheinbar nicht so das Geld aus der Nase leiern.

  10. Der Eynattener

    Wer hat die Bücher bisher übersetzt? Waren das keine vereidigten Übersetzer/Dolmetscher?

    Warum eine Firma in Flandern? Ist in der DG keiner in der Lage dazu?

    Ich befürchte, hier wird wieder Geld aus dem Fenster geworfen.

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