Gesellschaft

Friedensnobelpreis nicht an den Papst, sondern an Aktivisten für Kinderrechte

Die pakistanische Menschenrechtsaktivistin Malala Yousafzay. Foto: Shutterstock

Der Friedensnobelpreis 2014 geht an den indischen Kinderrechtsaktivisten Kailash Satyarthi und die pakistanische Menschenrechtsaktivistin Malala Yousafzay. Das gab das norwegische Nobelkomitee am Freitag in Oslo bekannt.

Die Auszeichnung ist mit acht Millionen schwedischen Kronen (rund 874 000 Euro) dotiert. Im vergangenen Jahr war die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) geehrt worden.

Der Friedensnobelpreis wird als einziger der prestigeträchtigen Preise nicht in Stockholm, sondern von einer Jury in Oslo vergeben. Dort wird er am 10. Dezember, dem Todestag des Dynamit-Erfinders und Preisstifters Alfred Nobel, auch überreicht.

Mit 17 Jahren jüngste Preisträgerin aller Zeiten

Malala Yousafzai ist mit ihren 17 Jahren die jüngste Friedensnobelpreisträgerin aller Zeiten. Das Mädchen aus Pakistan setzt sich besonders für Bildung für Mädchen ein.

Der 60-jährige Aktivist Kailash Satyarthi.

Der 60-jährige Aktivist Kailash Satyarthi. Foto: kailashsatyarthi.net

Weltbekannt ist sie, seit ihr die Taliban vor zwei Jahren bei einem Anschlag ins Gesicht schossen. Malala lebt heute in Großbritannien.

Ihr Ziel ist es, trotz aller Bedrohungen durch Extremisten nach Pakistan zurückzukehren. Sie will Politikerin werden, sagt sie. Ihr Vorbild ist die 2007 ermordete Ministerpräsidentin Benazir Bhutto.

Der 60-jährige Aktivist Kailash Satyarthi hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Kindern eine Kindheit zu geben. Er gründete die Organisation Bachpan Bachao Andolan (Bewegung zur Rettung der Kindheit) und rettete Tausende aus Sklaverei und Schuldknechtschaft. Allein in seiner Heimat Indien schuften offiziellen Zensusdaten zufolge 12,6 Millionen Kinder – sie müssen Müll sammeln, Steine schlagen, Obst an Marktständen verkaufen oder Tee servieren. Satyarthi wurde nach eigenen Angaben mehrfach wegen seiner Arbeit brutal körperlich angegriffen.

Papst Franziskus, Putin und Snowden nominiert

Die Vorderseite der Nobelpreis-Medaille. Foto: dpa

Die Vorderseite der Nobelpreis-Medaille. Foto: dpa

Unter den Nominierten für den Friedensnobelpreis 2014 befand sich auch Papst Franziskus. Insgesamt wurden 278 Personen, Organisationen und Institutionen als Kandidaten empfohlen. Darunter waren auch der russische Staatspräsident Wladimir Putin und Edward Snowden, der Aufdecker der systematischen Ausspionierung der US-Bürger, aber auch der Europäer durch die NSA.

Wladimir Putin wurde von einem russischen Proponentenkomitee für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen wegen seines Einsatzes zur Verhinderung einer westlichen Militärintervention in Syrien und seines Drucks auf Staatspräsident Assad, die Chemiewaffen unter internationale Aufsicht zu stellen. (dpa/tagesschau.de/katholisches.info/cre)

19 Antworten auf “Friedensnobelpreis nicht an den Papst, sondern an Aktivisten für Kinderrechte”

  1. Alles nur Makulatur! Seit der Klimaschwindler Al Gore + IPCC mit dieser Plakette um den Hals spazieren gehen, ist das für mich nicht mehr als ein Karnevalsorden. Wer hat den nicht schon alles bekommen, Terroristen (Arafat..) und US-Präsident beim Amtsantritt; leider mussten die naiven Schlümpfe schnell erkennen dass letzterer auch Oberbefehlshaber der grössten Militärmacht der Welt ist, und auch schon mal schießen lässt – auch wenn er ein Farbiger ist….
    Fazit: Schluss mit dem Unsinn in Oslo, auch wenn die Medien sich dann eine andere Sau suchen müssen, die sie durch’s Dorf treiben können…

  2. Das Nobelpreiskomitee hätte eine große Show gehabt, wenn es den Friedensnobelpreis an Papst Franziskus vergeben hätte. Zum Glück ist das nicht geschehen, denn bisher hat Papst Franziskus mit Ausnahme einiger gutgemeinter Gesten die katholische Kirche noch nicht reformieren können.

  3. Ming Sching sin fing

    Sehr „Mediale“ Entscheidung ; allerdings sehr bedenklich.
    einer 17-jährigen einen Nobelpreis zu verleihen.
    Nach meinem Verständnis wird gerade der Friedensnobelpreis für ein Lebenswerk verliehen.
    Bei Kailash Satyarthi ist die Entscheidung absolut nachvollziehbar , aber Malala muss nach Ihrem zugegeben mutigen Auftreten erst noch beweisen ob sie auch zäh genug ist Ihre Mission die nächsten Jahrzehnte durchzuhalten .

  4. @Ming……
    Lebenswerk? Willy Brandt hat den Preis für eine (zugegeben große ) Geste bekommen, Herr Obama für eine Absichtserklärung. Manch einer der mit dieser Plakette dekoriert wurde hat sie weniger verdient als dieses 17 jährige mutige Mädchen.

    • Ming Sching sin fing

      @EdiG

      Ich empfehle Ihnen ihre Nase in ein wenig in die Literatur zu stecken.
      Willi Brandt , 1971 hat mehr für die Völkerverständigung getan als nur den Kniefall von Warschau. Er hat beharrlich an der Versöhnung gearbeitet , auch schon als Bürgermeister von Berlin.

      Bei OBAMA 2009 , ARAFAT, RABIN und PERES 1994 haben sich mir allerdings auch die Fussnägel hochgeklappt.

      • Ming Sching sin fing

        Ich vergaß :

        Henry Kissinger und Le Duc-Tho 1973 haben den Preis auch nicht verdient .
        Sie haben ihn für den Friedensplan eines Krieges bekommen den Sie selbst angezettelt haben. (Vietnam)

        • @Ming……

          Wohl wahr, aber ohne den Kniefall von Warschau würde sich kein Mensch mehr an die Ostverträge erinnern. Egon Bahr, der Architekt der Brandt’schen Ostpolitik wurde auch nicht „Preisgekröhnt“.

  5. Zaungast

    Auch ich freue mich, dass kein prominenter Politiker oder „Kirchenfürst“, und heiße er Franziskus, diesen Preis bekommen hat.

    Zugegeben, in der Vergangenheit gab es manchen Ausrutscher,aber das entwertet diesen Preis nicht, was seine Signalwirkung betrifft, auch wenn etwa die Verleihung an Obama nur ungrechtfertigter Vorschusslorbeer war.

    Gerade die Schwachen in der Welt benötigen unsere moralische – und materielle – Unterstützung.

  6. AntiChrist

    In Scharen laufen Westler zu ‪#‎Isis‬ über und in Scharen konvertieren viele Menschen im Westen zum Islam. Der Westen zahlt mit seinem Geld das Öl, das im mittleren Osten unter der Erde liegt. Und mit diesem Ölgeld wird dann der Westen aufgekauft. Es werden auch Firmen, die in sensiblen Bereichen tätig sind, wie Rüstung, Medien, Finanzen, was das Herz begehrt, wie es so schön heißt, von den Scheichs gekauft, die dann von westlichen Regierungen gelegentlich verdächtigt werden sogar Isis zu finanzieren. Hollywood als Inkarnation des Westens ist das schlechthinnige Feindbild von Isis, aber nicht nur von Isis. Trotzdem stellt man fest: Nur die am besten inszenierten Enthauptungen, die derzeit auf dem Programm von Isis stehen, werden als Hollywoodschauspiel filmisch festgehalten und über die modernen, westlichen Multiplikationstechniken in die Wohnstuben des Durchschnittswestlers verbreitet. Hinter so einer Inszenierung steckt eine Menge Übung. Es sind die jesidischen Männer und auch Kinder, an denen das Enthaupten massenhaft geübt wurde. Das Enthaupten gehört, wie es bereits in mehreren Medienberichten zu hören war, zur Standardausbildung bei Isis. Und die Isisführung weiß auch die Symbolik perfekt zu nutzen. Die Casting-Manie des Westens, die Aufhebung aller Grenzen von Scham, Peinlichkeit und Pietät, die maßlose Wut des Westens im Reality-Fernsehen auch noch den letzten Dreck zu vergolden, die Aufhebung aller Werte bis zur Negierung der Existenz von Werten oder der Existenzberechtigung von Werten und viele, viele andere Fehlentwicklungen, die den Westen täglich durchschütteln, haben einen Abstumpfungsgrad im Westen erzeugt, der schon seit langem gefährlich ist. Zwischen Kakerlakenfressen im Dschungelcamp und Krieg spielen im Nahen Osten ist der Weg verdammt kurz geworden. Alles nur Event. Enthauptungen nehmen dem Westen seine Würde Wer das Schwert vor laufender Kamera in diesen Momenten führt und enthauptet, spürt körperlich und seelisch, wenn er denn entsprechend konditioniert ist, ein Gefühl der Erhabenheit, der Überlegenheit, der Herrschaft über Leben und Tod und er spürt das geile Gefühl des Starseins. Er ist quasi über Nacht eine gewaltige, wenn auch schwarz vermummte, feige Persönlichkeit, die aus eigener Machtvollkommenheit im Namen einer überpersönlichen Macht, auf die er sich beruft, nicht nur einen Menschen in den Tod schickt und dessen Angehörige und Freunde erschüttert und dabei nicht nur eine Gesellschaft vorführt, sondern der die Führungsmacht dieser Welt, nämlich den Westen, der seine Führungsrolle auf eine schizophrene Art verspielt, als Ganzen zum Hampelmann macht.
    Quelle: Wirtschafts Woche

  7. Zaungast

    „…die Aufhebung aller Werte bis zur Negierung der Existenz von Werten oder der Existenzberechtigung von Werten und viele, viele andere Fehlentwicklungen, die den Westen täglich durchschütteln, haben einen Abstumpfungsgrad im Westen erzeugt…“

    Na, zum Glück treten wenigstens Sie nicht abgestumpft und treten für die traditionellen christlich-abendländischen Werte ein.

    Ihr Nickname spricht da Bände.

    P.S. „In Scharen laufen Westler zu ‪Isis‬ über und in Scharen konvertieren viele Menschen im Westen zum Islam.“

    Der Prozentsatz dürfte verschwindend klein sein und sich eher im Promillebereich bewegen.

    Auch waren wir vorigen Sonntag auf einer Familienfeier im Herver Land und hatten nicht den Eindruck, dass all die jungen Leute dort gleich zum Islam übertreten würden oder spätrömischer Dekadenz verfallen wären.

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