Die Fußball-EM in der Schweiz startet mit wankelmütigen Gastgeberinnen, vielen Stars und Rekordprämien. Alles Wichtige zum Turnier in der Alpenrepublik.
Der EM-Ball in der Schweiz rollt vom heutigen Mittwoch an. Das offizielle Eröffnungsspiel der Fußball-Europameisterschaft 2025 bestreiten Gastgeber Schweiz und Norwegen um 21 Uhr. Doch der Ball rollt schon ein paar Stunden vorher, wenn um 18 Uhr die ersten Punkte zwischen Island und Finnland vergeben werden.
Am Donnerstag um 18 Uhr steigen die belgischen Fußballerinnen, die Red Flames, gegen Italien ins Turnier ein.
Nachfolgend die wichtigsten Fragen und Antworten zur Europameisterschaft.
– In welchem Modus wird gespielt?
Sehr klassisch und übersichtlich geht es bei der EM zu. Die 16 teilnehmenden Nationen bilden vier Gruppen à vier Teams, die besten zwei jeder Gruppe ziehen ins Viertelfinale ein. Es folgen Halbfinale und das Endspiel am 27. Juli in Basel, aber kein Spiel um Platz drei.
– Welche Mannschaften sind dabei?
16 Teams haben sich für die EM-Endrunde in der Schweiz qualifiziert. Sie verteilen sich auf vier Gruppen à vier Mannschaften:
Gruppe A: Island, Finnland, Schweiz, Norwegen
Gruppe B: Belgien, Italien, Spanien, Portugal
Gruppe C: Dänemark, Schweden, Deutschland, Polen
Gruppe D: Wales, Niederlande, Frankreich, England
– In welchen Städten und Stadien wird gespielt?
Insgesamt finden die Spiele in acht Schweizer Städten statt. Hier eine Übersicht der Austragungsorte und Stadien inklusive Fassungsvermögen:
- Basel – St. Jakob-Park (37.500 Plätze)
- Bern – Stadion Wankdorf (32.997 Plätze)
- Genf – Stade de Genève (30.084 Plätze)
- Zürich – Stadion Letzigrund (24.186 Plätze)
- Luzern – swissporarena (ca. 16.800 Plätze)
- Sion – Stade de Tourbillon (ca. 14.200 Plätze)
- St. Gallen – Kybunpark (ca. 18.200 Plätze)
- Thun – Stockhorn Arena (ca. 10.300 Plätze)

30.06.2025, Schweiz, Zürich: Fahnen der Frauenfußball-EM wehen am Ufer des Zürichsees. Das Turnier findet in der Schweiz statt und beginnt am 2. Juli und dauert bis zum 27. Juli. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
– Wer sind die Favoriten?
Spanien geht als hoch gehandelter Topfavorit ins EM-Turnier in der Schweiz. Dem amtierenden Weltmeister und aktuellen Nations-League-Sieger wird zugetraut, erstmals auch die Europameisterschaft zu gewinnen. Ein „Supercomputer“ sieht Spaniens Siegchancen bei rund 40 Prozent – so hoch wie bei keiner anderen Nation.
Titelverteidiger England ist als amtierender Vize-Weltmeister ebenfalls ein Top-Titelkandidat. Allerdings ist das Team der niederländischen Cheftrainerin Sarina Wiegman nach diversen Rücktritten und Verletzungen eine kleine Wundertüte. Zu den erweiterten Titelaspiranten zählen auch Frankreich und Deutschland. Die Französinnen haben ein starkes Team und mit Olympique Lyon auch eine europäische Spitzenmannschaft. Deutschland ist nicht zuletzt aufgrund der Erfahrung bei großen Turnieren und der Topbilanz bei Europameisterschaften ein Titelkandidat.
Außenseiterchancen werden zudem Schweden und den Niederlanden eingeräumt. Auch Dänemark und die Schweiz mit dem Heimvorteil im Rücken werden genannt.
Wer ist Titelverteidiger?
England startet als Titelverteidiger ins Turnier. 2022 bezwangen die „Three Lions“ im Finale im Londoner Wembley-Stadion die deutsche Elf mit 2:1 nach Verlängerung.
– Was ist vom belgischen Team zu erwarten?
Die Red Flames treffen in einer sehr starken Gruppe auf Italien (3.7.), Spanien (7.7.) und Portugal (11.7.). Die Mannschaft von Elisabet Gunnarsdottir, der Nachfolgerin des langjährigen Nationaltrainers Yves Serneels, will Gruppenzweiter werden und sich für das Viertelfinale qualifizieren – wie auch schon 2022 bei der EM in England.
– Wie ist das Gastgeber-Team drauf?
„Ich glaube schon, dass das die beste Nati ist, in der ich bislang gespielt habe“, sagte Weltklasse-Regisseurin Ramona Bachmann über die Schweizerinnen Anfang April. Die frühere Wolfsburgerin wird die Heim-EM wegen eines Kreuzbandrisses allerdings verpassen – ebenso wie die kurzfristig ausgefallene Abwehrchefin Luana Bühler (Kniebeschwerden).
Ohnehin könnte die Stimmung vor dem Eröffnungsspiel am heutigen Mittwoch (21.00 Uhr/ARD) in Basel gegen Norwegen besser sein. Durchwachsen waren die Auftritte zuletzt, darunter das viel debattierte 1:7 gegen die U15-Junioren des FC Luzern. Auf dem Platz soll es Arsenals Lia Wälti für das Team der erfahrenen Trainerin Pia Sundhage (65) richten. Daneben sorgt vor allem Internet-Star Alisha Lehmann für Aufsehen. Im Blickpunkt steht auch Supertalent Sydney Schertenleib vom FC Barcelona.
– Wer ist neu dabei?
Für Wales und Polen feiern in der Schweiz ihre EM-Teilnahme – und sind in ihren Gruppen wenig überraschend nur Außenseiter. Die Polinnen treffen in Gruppe C unter anderem auf Deutschland. Wales spielt in der Top-Gruppe D gegen England, Frankreich und die Niederlande.
– Welche internationalen Stars stehen besonders im Fokus?
Viel individuelle Klasse sticht im englischen Kader hervor. Besondere Hoffnungen ruhen auf Offensivkünstlerin Lauren James vom FC Chelsea, die nach dreimonatiger Verletzungspause gerade noch rechtzeitig fit wurde. „Für mich ist sie eine kleine Magierin im Mittelfeld“, schwärmte Ex-Nationaltorhüterin Karen Bardsley bei BBC Radio 5. „Ihre natürlichen Bewegungen, ihre Unberechenbarkeit und ihre Schusstechnik: Sie sieht aus, als würde sie im Mittelfeld ihr eigenes Ding machen.“

23.06.2025, Bayern, Herzogenaurach: Die aus Kettenis stammenden Kathrin Hendrich (l) beim Training der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft. Foto: Daniel Löb/dpa
Zu den Schlüsselspielerinnen ihrer Teams zählen unter anderem auch Wendie Renard (Frankreich), Kosovare Asllani (Schweden), Bayerns Pernille Harder (Norwegen), Manuela Giugliano (Italien), Tessa Wullaert (Belgien), Tatiana Pinto (Portugal), Emma Koivisto (Finnland) sowie Bayern-Kapitänin Glodis Viggosdottir (Island).
– Wie viel gibt es zu verdienen?
So viel wie nie zuvor. Insgesamt schüttet die Europäische Fußball-Union UEFA 41 Millionen Euro an Prämien aus, deutlich mehr als 2022 (16 Millionen). Als Startgeld erhalten die Verbände jeweils 1,8 Millionen Euro. Sollte ein Team alle Gruppenspiele und die K.-o.-Phase mitsamt Finale für sich entscheiden, winkt den Gewinnerinnen ein Preisgeld von 5,1 Millionen Euro.
– Wer hält welchen Rekord?
Rekord-Europameister ist mit sehr großem Abstand Deutschland. Bereits achtmal konnte die DFB-Auswahl ein EM-Turnier gewinnen: 1989, 1991, 1995, 1997, 2001, 2005, 2009 und 2013. Auf Platz zwei folgt Norwegen mit zwei Titeln (1987 und 1993). Jeweils einmal triumphierten Schweden (1984), die Niederlande (2017) und England (2022).

30.06.2025, Schweiz, Zürich: Ein Kind hält ein Kuscheltier von Maddli, dem Maskottchen der Frauenfußball Europameisterschaft, am Ufer des Zürichsees vor einer überlebensgroßen Statue des Maskottchens in der Hand. Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa
– Und wie heißen das Maskottchen und der Spielball?
Bei allen Spielen dürfte auch Maddli sehr präsent sein, das Maskottchen mit dem so treuen Blick aus großen Augen. Darstellen soll es einen aufgeweckten Bernhardinerwelpen, angelehnt ist der Name an Madeleine Boll, die erste Lizenzspielerin in der Schweiz. Als die bald 72-Jährige noch gegen den Ball trat, sah dieser nicht ganz so futuristisch aus wie der offizielle EM-Spielball Konektis von Sportartikelhersteller Adidas.
Das Besondere an Konektis: Erstmals bei einer Frauen-EM ist der Spielball mit der sogenannten „Connected Ball Technology» ausgestattet. Dies ermögliche „eine schnellere und präzisere Schiedsrichterleistung und erleichtert die Entscheidungsprozesse der Video-Schiedsrichterassistentin (VAR)“, teilte die UEFA mit.
– Wo kann man die Frauenfußball-EM im Fernsehen verfolgen?
In Belgien zeigt die RTBF auf „La Une“, Tipik oder Auvio die EM, in Deutschland übertragen ARD und ZDF. (dpa/cre)
https://www.welt.de/sport/fussball/article256303548/Frauenfussball-EM-Gastgeberinnen-Schweiz-kassieren-eine-1-7-Klatsche-gegen-U15-Bubis.html
In der Schweiz macht sich Ernüchterung breit: Im Rahmen der EM-Vorbereitung kassiert die Fußball-Nationalmannschaft der Frauen eine deftige Niederlage (1-7) gegen die U15 (Jungs) des FC Luzern.
….
😁😁
Wo bleibt das beliebte Tippspiel des GE?
Oder sind wir Frauen doch nicht so gleich wie es im Gesetz steht?
Keine Ahnung. Vielleicht wenn Frauenparkplätze oder Mutter&Kind- Parkplätze abgeschafft werden oder zumindest nicht näher an Ein- und Ausgängen sind, als Behindertenparkplätze.
Vielleicht wenn es nicht mehr heisst: Ladies first.
Oder wenn ein Schiff sinkt Frauen zuerst ins Rettungsboot dürfen.
Oder wenn die Damenabteilung im Kleiderladen nicht mehr Parterre und die Herrenabteilung auf der 3.Etsge ist.
Usw, usw, usw,…vielleicht gibt es dann ein Tippspiel beim Grenz-Echo
Zum Thema:
Belgien hat ne Kackgruppe erwischt und das wird leider so gut wie unmöglich.
Wenn Frau auch Italien und Spanien vor Kurzem mal geschlagen haben.
@Tippspiel:
Da ist viel Wahres dran!
‚türlich.
Schreien Gleichberechtigung und wollen Nachteile gegen Vorteile tauschen , Vorteile sollten erhalten bleiben und nennen das Gleichberechtigung.