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Eier-Skandal: Fipronil-Verdacht war in Belgien schon Anfang Juni bekannt

Eine Mitarbeiterin vom Chemischen Veterinär-Untersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe schlägt ein Ei auf. Hier werden Eier auf Rückstände vom Insektizid Fipronil untersucht. Foto: dpa

Die belgischen Behörden wussten schon Anfang Juni von einem Fipronil-Verdachtsfall auf einem Hühnerhof. Ein belgisches Unternehmen hat uns gemeldet, dass es ein Problem mit Fipronil geben könnte“, sagte Katrien Stragier, eine Sprecherin der belgischen Behörde für Lebensmittelsicherheit FASNK-AFSCA.

Erst Wochen später – am 20. Juli – hatten die belgischen Behörden EU-weit gemeldet, dass das Gift auf Geflügelhöfen im Land nachgewiesen wurde. Zwei Tage später wurde Fipronil in den Eiern niederländischer Betriebe nachgewiesen, auch vier deutsche Geflügelhöfe sowie eine Briefkastenfirma sind von dem Skandal betroffen.

Die Anwendung von Fipronil bei Tieren, die Lebensmittel liefern, ist in der EU verboten. Die giftige Substanz gelangte nach derzeitigem Stand der Ermittlungen über ein Reinigungsmittel in die Ställe. Mutmaßlich hatte ein belgischer Hersteller Fipronil beigemischt.

Foto: Shutterstock

Das Mittel war vor allem in den Niederlanden in Legehennen-Betrieben eingesetzt worden, die dort produzierten Eier wurden auch ins Ausland geliefert. In Deutschland wurde inzwischen in fast allen Bundesländern Fipronil in Eiern nachgewiesen. Auch Schweden und die Schweiz sind betroffen.

Fipronil ist ein unter anderem bei Hunden und Katzen erlaubtes Kontaktgift, das gegen Hautparasiten wie Läuse, Milben und Flöhe wirkt. In hohen Dosen kann die Substanz für Menschen gefährlich sein. Wie genau sie wirkt, ist allerdings nicht bekannt. In Experimenten mit Ratten schädigt sie laut Experten das Nervensystem und die Leber. Vorerst gebe es aber keine Befunde mit einem möglicherweise gesundheitsschädlichen Gehalt an Fipronil pro Kilogramm Ei.

Ihre Behörde habe nach der Meldung im Juni entschieden, den Verdacht zunächst nicht öffentlich zu machen, erklärte FASNK-AFSCA-Sprecherin Stragier. „Das war, damit die Staatsanwaltschaft ihre Arbeit machen konnte.“ Man habe zunächst Informationen über die Dimension des Problems sammeln müssen. Die ist inzwischen gewaltig: Millionen mit Fipronil belastete Eier wurden in den vergangenen Tagen in mehreren europäischen Ländern aus dem Verkehr gezogen. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

 

13 Antworten auf “Eier-Skandal: Fipronil-Verdacht war in Belgien schon Anfang Juni bekannt”

  1. Pressekonfekt

    Wieder mal eine dicke „Boulette“! Ist ja nicht das erste mal! Tolle Reklame für unser Aushängeschild, National und besonders International!?
    Stall und Ställe gehören gründlich ausgemistet und desinfiziert! Und das hinauf bis in die Ministerien! Denn dort sitzen auch viele Blockierer!
    Es muss endlich Schluss sein mit den Stümpereien und dem Laxismus!

  2. Eier brauch kein Mensch. Das Leid der abnormal gezüchteten Hühner wird auch komplett vergessen.
    Euch müsste doch endlich mal klar werden, dass es so nicht weiter gehen kann. Pflanzenschutzmittel, Antibiotika und andere Medikamente erhalten nur dieses unwürdige Leben… welches nur Qualen bedeutet. Seid euch BITTE mal bewusst was ihr da unterstützt. Leid und Qualen…. die wie wir mal endlich einsehen müssen,nur durch Medikamente (PharmaLobbyismus welche dann Politiker im Wahlkampf finanzieren) und diese Politiker dadurch an sich binden…) gefördert werden.
    Wer gegen Tierquälereien ist, sollte einfach gar keine Tierischen Produkte mehr konsumieren. Das ist in der heutigen Zeit wirklich nicht mehr schwer,
    Ich Bitte hiermit alle, mal nach zu denken und diesen Qualen endlich mal ein Ende zu setzten. Gewissen muss aber vorhanden sein, sonst klappt das eh nicht,

  3. Pensionierter Bauer

    Die Art der Haltung ist wirklich nicht toll. Doch der Verbraucher gibt dem Halter durch seine Kaufentscheidung recht. Kaum ein Mensch ist heute noch bereit mehr als 50% seines Einkommens für Nahrungsmittel auszugehen.

    • Crombacher

      @ Bauer ; Was erzählen sie nur für unüberlegte Sachen . Wir durchleben eine wahrhafte Fresskultur hier in unserer Gegend , fahren sie mal durch St-Vith , Malmedy oder Eupen , alle Terassen sind vollbesetzt , ja die Mehrzahl von diesen Zeitgenossen passen fast nicht mehr mit ihren Hintern in diesen Stühlen , da diese sich über ernährt haben mit nur Fertigkost . Die meisten Frauen heutzutage scheuen den Kochherd weil sie eben genau soviel verdienen wie ihren Partner , aus diesem Grunde hängen diese mit ihren Ableger fast an jeder Strassenfritüre , um sich mit ungesunder Kost Kilos anzulegen . Es ist stark anzunehmen , das diese Gesellschaft mehr als die Hälfte ihres Einkommen verfrisst .

      • Boah nee...

        @Crombacher
        „Es ist stark anzunehmen , das diese Gesellschaft mehr als die Hälfte ihres Einkommen verfrisst“

        Bei diesen Frittüren – oder Tiefkühlkostpreisen „verfrisst“ (fast) keiner die Hälfte seines Einkommens. Billig wie nur sonstwas. DAS ist auch Teil des Dilemma.

        • Crombacher

          Ein Parade Beispiel ; Der Mann arbeitet in der Industriezone wo sich diese Frittenbude neuerdings angesiedelt hat , der holt keine Butterbrote mehr mit , weil diese Zubereitung einfach Zuviel Arbeit am Morgen abverlangt und steht Mittags dort und keilt sich den Wamps voll mit dieser ungesunden Kost . Am Abend kehrt der wieder mit Partner und Kinder an diesen Buden herum , weil keiner aus Zeitgründen mehr kochen will , oder keine Lust drauf hat . Da kann man sich leicht ausrechnen , was diese zu berappen haben bei dieser fast Täglichen Essgewohnheit , da brauch man sich nicht zu wundern , das fette Kolossen überall auftauchen .

          • Ihr scheint ALLE keine Ahnung davon zu haben worin Tierleid steckt. Ich backe und koche seit einiger Zeit Tierleidfrei. Alles geht auch OHNE.
            Die veganen Alternativen sieht man skeptisch… aber ich darf alle beruhigen… in Wurst ist mindestens genausoviel „Chenie“ aber das Ganze ohne Tierquälerei.
            Die Menschen, die Pflanzen über alles lieben, leben eh vegan oder sterben einfach.
            Für nur 1Kilo Fleisch zu bekommen muss dieses Tier mehr als 20mal mehr Pflanzen fressen als der Boden mit Bioanbau verbrauchen würde.

  4. Frankenbernd

    Herr Cremer,
    Wie war das mit Ihrem Artikel nach der Randale in Hamburg: „Was waere wenn….dies in Belgien….usw“
    Brauchts gar nicht, Unser Belgien meldet sich leider regelmaessig zurueck mit Skandalen egal welcher Art. Ist schon fast so dass man im Ausland ‚Belgien‘ nur noch mit ‚Pleiten, Pech und Pannen‘ verbindet. Und da wundern Sie sich, wenn man ueber unser Land laestert?

    • Soweit ich informiert bin gibt es in Belgien kein Problem mit Gesundheitsgefährdung durch verseuchte Eier, wohl aber bei unseren Nachbarn. Belgien musste D und NL erst auf das Problem hinweisen. Wer hat denn da wohl versagt?

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