Vor 50 Jahren endete der Vietnamkrieg – mit einer schmählichen Niederlage für die USA. Was ist von dem grausamen Konflikt geblieben, dem so viele Filme und Lieder gewidmet wurden? Eine Spurensuche.
Der Vietnamkrieg. Den meisten kommen bei dem Wort sofort Szenen aus US-Blockbustern wie „Platoon“ oder „Apocalypse Now“ in den Sinn. Khakifarbene Militärhubschrauber fliegen zu den Klängen der damaligen Protesthymnen von Joan Baez bis Bob Dylan über dichten Dschungel. Trauma und Todesangst, Wahnsinn und Wut – untermalt vom Soundtrack einer lautstarken Friedensbewegung.

08.06.1972, Vietnam, Trang Bang: Die neunjährige Kim Phuc Phan Thi (M) flieht nackt mit ihren Brüdern und Cousins vor einem Napalm-Angriff. Es ist eine der denkwürdigsten Aufnahmen des 20. Jahrhunderts. Foto: Nick Ut/AP/dpa
Wenige Ereignisse in der Geschichte haben so heftige Proteste ausgelöst wie die Einmischung der USA in dieses weit entfernte Kriegsinferno. An diesem Mittwoch jährt sich das Ende des blutigen Konfliktes zum 50. Mal. Am 30. April 1975 marschierten nordvietnamesische Truppen in der südvietnamesischen Hauptstadt Saigon ein.
Für das Land steht der 30. April auch für seine Wiedervereinigung. Am Jahrestag plant die Regierung riesige Feiern samt Militärparade. Auch manche Amerikaner, die bis heute Schuldgefühle plagen, sind angereist – darunter Soldaten und Aktivisten. „Ich war damals Friedensaktivist und saß dafür in meiner Heimat im Gefängnis“, erzählt Bill aus dem US-Bundesstaat Florida. Er hat Tränen in den Augen, als er sagt: „Es war mir sehr wichtig, zum Jahrestag nach Vietnam zu kommen, um den Menschen hier meine Ehre zu erweisen.“

27.01.1973, Frankreich, Paris: Die beiden damaligen Chefunterhändler Henry Kissinger (USA, r) und Le Duc Tho (Nordvietnam) bei den Friedensverhandlungen Anfang 1973 in Paris. Am 27.1.1973 wurde im Pariser Hotel Majestic das Waffenstillstandsabkommen zwischen den USA und Nordvietnam unterzeichnet. Foto: UPI/dpa
– Worum ging es in dem Krieg? Die Geschichte dieses blutigen Dschungelkrieges ist vielschichtig und kompliziert. Er begann kurz nach der Unabhängigkeit von der langjährigen Kolonialmacht Frankreich und zog sich über fast 20 Jahre, von 1955 bis 1975. Seit Mitte der 1960er Jahre mischten die USA massiv mit und unterstützen südvietnamesische Truppen beim Versuch, die Ausbreitung des Kommunismus in Südostasien zu verhindern. In Vietnam heißt der blutige Konflikt „The American War“ („Der amerikanische Krieg“).
Die Nordvietnamesen agierten unter dem Namen „Nationale Front für die Befreiung Südvietnams“ – kurz „Vietcong“ genannt. Sie wurden von der damaligen Sowjetunion unterstützt. Ihr Anführer war Ho Chi Minh, liebevoll „Onkel Ho“ genannt, der im kommunistischen Vietnam noch heute wie ein Heiliger verehrt wird. Saigon heißt seit Kriegsende offiziell Ho-Chi-Minh-Stadt.
– Schmähliche Niederlage für die USA: Als die USA sich 1973 aus dem Krieg zurückzogen, hatten sie die erste große militärische Niederlage ihrer Geschichte eingefahren und 58.000 Soldaten verloren. Trotz des Einsatzes entsetzlicher Waffen wie des Brandkampfstoffs Napalm und „Agent Orange“ – eines hochtoxischen Entlaubungsmittels – hatten die GI gegen die ausgeklügelten Guerilla-Taktiken des Vietcong letztlich keine Chance.
Bis heute regieren die siegreichen Kommunisten. Sie halten die Erinnerung an den Krieg, der nach Schätzungen zwei bis fünf Millionen Vietnamesen das Leben kostete, weiter lebendig – auch für Touristen. (dpa)
Unter Trump wäre es gar nicht zum Krieg gekommen.
Logisch, Trump interessiert sich nur für Zölle.
Wer denkt denn Technik kann gegen Guerilla siegen?