Nach „Wir und die Holländer – Grenzgeschichten“ heißt es an diesem Freitagabend im WDR-Fernsehen (3. Programm) „Wir und die Belgier – Grenzgeschichten“. Die Doku blickt zurück auf das Leben dies- und jenseits der deutsch-belgischen Grenze im Laufe der letzten Jahrzehnte.
Das Zusammenleben an der Staatsgrenze, die lange Zeit vor 1920 sowie während des Zweiten Weltkriegs keine war, hat sich seit jeher schwierig gestaltet. Es war geprägt von Freundschaften, aber auch von Rivalitäten, ja sogar von Feindschaften.
Seit dem Wegfall der Schlagbäume hat sich viel zum Guten gewandelt. Man passiert die Grenze so, als gäbe sie gar nicht.
Früher war das anders. An der Grenze zu leben, bedeutete in erster Linie, mit der Grenze zu leben. Man musste Einschränkungen in Kauf nehmen. Von diesem besonderen Leben entlang der Grenzen zwischen Deutschland und Belgien erzählt die spannende Entdeckungstour in der Reihe „Doku am Freitag“ am diesem Freitag, 12. August 2016, von 20.15 Uhr bis 21 Uhr im WDR-Fernsehen.
Für die Autoren Viktor Apfelbacher, Markus Augé, Anna Kleiser und André Schäfer war es eine Spurensuche nach Anekdoten und Geschichten. Warum verläuft die Grenze so, wie wir sie heute kennen? Welchen Einfluss hatte und hat die Grenzziehung auf die Menschen, die an der Grenze und über die Grenzen hinweg leben?
Aktuelle Aufnahmen und Eindrücke wechseln sich in dem Film ab mit seltenem, zum Teil noch nie gezeigtem privatem Archivmaterial. So entsteht eine lebendige Erzählung zu 70 Jahren Grenzgeschichte.
Natürlich kommt auch die Zeit zur Sprache, als an der Grenze der Schmuggel blühte. Ungefähr zwei Drittel des Kaffees, der in den Jahren von 1945 bis 1953 an Rhein und Ruhr getrunken wurde, waren Schmuggelware. Und in den Ortschaften entlang der belgischen Grenze war in den ersten Kriegsjahren fast jeder ein bisschen „kriminell“… Nach der Abschaffung der Sondersteuer auf Kaffee im Jahre 1953 lohnte sich der Schmuggel nicht mehr.
Heute arbeiten zahlreiche Belgier in Deutschland, Eupener machen Einkäufe in Aachen und St. Vither in Prüm, junge Ostbelgier studieren an der RWTH Aachen. Heute mag dies alles selbstverständlich erscheinen, aber jahrzehntelang hätte man hierzulande von derlei Verhältnissen nicht einmal zu träumen gewagt.
Für den Beitrag „Wir und die Belgier – Grenzgeschichten“ war das Team des WDR auch in Ostbelgien unterwegs, unter anderem in Eupen, aber auch in St.Vith, wo es dem Hotel „Zur Post“ von Eric Pankert einen Besuch abstattete.
Natürlich geht es auch um belgisches Bier und um belgische Fritten. Es kommen Mitarbeiter des Piratensenders Radio Benelux zu Wort, der von 1981 bis 1984 vom Hohen Venn aus sendete. Und noch andere Grenzgeschichten… (cre)
Danke für den Tipp. Ich bin gespannt, was da kommt.
Handelt es sich da nicht um eine Wiederholung?….
Sehr interessante Sendung. Danke für den Hinweis, O.D. Hätte ich ansonsten nicht mitbekommen. Der Offizier a.D.(am Ende der Sendung), Herr Neels, ein Supertyp :-)!
Hier nochmal aus der WDR Mediathek, falls Sie die Sendung verpasst haben :
http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/doku-am-freitag/video-wir-und-die-belgier—grenzgeschichten-102.html
Recht gut gemachte Filmreportage, die leider zu wenig (echtes) Archivmaterial brachte. Aber so bedeutend war und ist auch diese Region nicht, die mancherorts wunderschön sein kann. Denken wir beispielsweise nur an das bezaubernde Städtchen Limbourg (oberhalb von Dolhain).
Das einzig Negative: der Reuland, der sieht aus wie ausgek…. Aber man ist ja einiges gewohnt von dem ‚Historiker‘.
Meins Du das Schloss BURG REULAND, oder etwa den DG Geschichtsonkel Ruland?????
Ja, der Film wäre ganz gut ohne das Fabulieren des Herrn Ruland ausgekommen. Einfach unseriös, seine Spekulationen darüber, wie wohl ein paar Quadratmeter Land aussehen würden, wenn sie auch heute noch neutral wären…