Gesellschaft

Die Tricks der Taschendiebe: Lassen Sie sich nicht umarmen!

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Mehrere Menschen sind in den letzten Monaten in Ostbelgien auf den Trick einer Betrügerbande hereingefallen, wie die Polizeizone Weser-Göhl mitteilt. Opfer sind in der Regel ältere Menschen. Trickbetrüger haben es aber auch gezielt auf Touristen abgesehen, weshalb sich der Ostbelgier auch während seiner Urlaubsreise vor Betrügern in Acht nehmen soll.

Die Täter agieren in der Regel nicht alleine. Opfer von Taschendiebstahl sind vor allem Frauen. Das Repertoire der Taschendiebe ist äußerst umfangreich, fast täglich werden neue Finessen bekannt. Sollten Sie noch andere Tricks kennen, Ihr Hinweis ist uns willkommen.

Ein umfangreiches Repertoire

– Der Blumen- oder Umarmungs-Trick: Ein Fremder begrüßt das Opfer freundschaftlich, umarmt es oder steckt ihm eine Blume an. Während das Opfer verdutzt ist, verschwindet die Brieftasche.

Ein kleines Nickerchen, und schon ist es passiert: Geldbörse weg. Foto: Shutterstock

Ein kleines Nickerchen, und schon ist es passiert: Geldbörse weg. Foto: Shutterstock

– Der Rempel-Trick: Das Opfer wird im Gedränge angerempelt oder „in die Zange“ genommen; beim Einsteigen stolpert der Vordermann, er bückt sich oder bleibt plötzlich stehen. Während das Opfer aufläuft und abgelenkt ist, greift ein Komplize in die Tasche.

– Der Drängel-Trick: In vollen Bussen oder Bahnen rückt ein Dieb unangenehm dicht an das Opfer heran, das ihm den Rücken zuwendet und so die Tasche „griffbereit“ anbietet.

– Der Stadtplan-Trick: Fremde fragen das Opfer nach dem Weg und halten ihm einen Stadtplan vor oder bitten es – etwa auf Bahnhöfen – an einen ausgehängten Plan. Während sich das Opfer orientiert und abgelenkt ist, plündern andere Täter die Hand- oder Umhängetasche.

– Der Beschmutzer-Trick: Insbesondere nach einem Bankbesuch wird das Opfer „versehentlich“ mit Ketchup, Eis oder einer Flüssigkeit bekleckert. Beim wortreichen Reinigungsversuch verschwindet das gerade abgehobene Geld aus der Tasche.

– Der Supermarkt-Trick: Im Supermarkt fragen Fremde das Opfer nach einer bestimmten Ware. Während es danach sucht, wird die Tasche am Einkaufswagen ausgeräumt.

– Der Bettel-Trick: Kinder halten dem Opfer im Lokal ein Blatt Papier vor mit der Bitte um eine Spende. Oder sie tollen auf der Straße um das Opfer herum und betteln es an. Dabei nutzt einer die Ablenkung für den raschen Griff nach der Geldbörse oder in die Handtasche.

Die Polizei rät: Rufen Sie laut um Unterstützung und schaffen so Aufmerksamkeit Ihres Umfelds. Foto: Weißer Ring

Die Polizei rät: Rufen Sie laut um Unterstützung und schaffen so Aufmerksamkeit Ihres Umfelds. Foto: Weißer Ring

– Der Hochhebe-Trick: In einer Gaststätte behauptet jemand, das Gewicht des Opfers schätzen zu können. Beim Hochheben „zieht“ er oder ein Komplize die Geldbörse.

– Der Taschenträger-Trick: „Taschenträger“ oder „-trägerinnen“ spähen ältere Frauen beim Einkaufen aus und bieten ihnen scheinbar hilfsbereit an, den Einkauf nach Hause zu tragen. Dort eilen sie mit der Tasche die Treppe hinauf, während der ältere Mensch nicht so schnell hinterherkommt. Unterwegs nehmen sie die Geldbörse heraus, stellen die Tasche vor die Tür und kommen dem Opfer grüßend entgegen. Der Verlust wird erst später bemerkt.

Die Polizei rät: Bleiben Sie misstrauisch!

  • Bleiben Sie misstrauisch und halten Sie Abstand!
  • Lassen Sie sich nicht umarmen!
  • Vermeiden Sie Körperkontakt!
  • Lassen Sie sich nicht ablenken oder die Sicht auf Ihre Wertgegenstände verdecken.
  • Rufen Sie laut um Unterstützung und schaffen so Aufmerksamkeit Ihres Umfelds.
  • Spenden Sie nach Möglichkeit durch Überweisung an bekannte Organisationen.
  • Informieren Sie sofort die Polizei unter der Notrufnummer 101 oder Tel.: 087/55 25 80 (Lokale Leitstelle der Polizeizone Weser-Göhl).

Weitere Auskünfte erhalten Sie im Büro für Kriminalitätsvorbeugung der Polizeizone Weser-Göhl in Eupen, Loten 3b. Tel.: 087 / 76 54 10, E-Mail: kriminalitaetsvorbeugung@wesgo.be

12 Antworten auf “Die Tricks der Taschendiebe: Lassen Sie sich nicht umarmen!”

  1. Die Liste der Diebstahltricks haben eine Masche gemeinsam: die Ablenkung. Alles zielt darauf ab, das ausgesuchte Opfer anzulenken. Und da gibt es viele Möglichkeiten. Da steht plötzlich jemand vor dir und ruft mehrmals katastrophiert: „Unfall! Unfall!“ Niemand ist so kalt und lässt sich in einer solchen Situation nicht beeindrucken. Und während einem 1000 Gedanken dirxh den Kopf schießen, ist ein Komplize damit beschäftigt, in Nullkommanix die Handtasche oder das Laptop zu entwenden. Da kann man bei der Polizei Anzeige erstatten, aber die Tasche siehst du nie wieder. Die Trickdiebe werden übrigens immer erfinderischer. Sie agieren auch längst nicht mehr nur in Großstädten, sondern auch in Eupen, Kelmis oder St. Vith.

  2. Mischutka

    Sehr guter Artikel, liebe Redaktion !
    DOCH DARF ICH NOCH HINZUFÜGEN :
    Jeden DIENSTAG, ca. 22 Uhr (+/-) läuft auf dem Sender „SAT.1 GOLD“ das Magazin „Die Abzocker – Das sind ihre Tricks“. Da sind echte Fälle nachgestellt, mit versteckter Kamera, unter Aufsicht der Polizei. Fälle, die bei JEDEM passieren können. (Dauer ca 40-45 Minuten). Da „lernt“ man, wie und wo man besonders gut aufpassen soll. Sehr empfehlenswert !
    (Kleine Notiz am Rande : wenn mich aber z.B. ein nettes, junges Mädchen auf der Strasse umarmt und evtl. noch küsst, würde ich NIE auf die Idee kommen, wegzulaufen.)
    Einen schönen Sommertag an ALLE wünscht von ganzem Herzen Mischutka !

    • @Mischutka :

      „wenn mich aber z.B. ein nettes, junges Mädchen auf der Strasse umarmt und evtl. noch küsst, würde ich NIE auf die Idee kommen, wegzulaufen.)“

      Und ich dachte, Sie wären eine Frau.
      Oder irre ich mich doch nicht?

      • Mischutka

        @ Patriot :
        Hallo, mein Lieber, sehr nett geschrieben.
        Kannst ruhig „du“ schreiben, wie im Internet üblich ist (bzw. normal ist…).
        Und : ich bin KEINE Frau, soweit ich feststellen kann (und nochmals nachgeprüft habe….).
        Und wenn du wissen willst, was ein „Mischutka“ ist : braucht man nur auf Google einzugeben….. Da sind sogar Bilder von „Mischutkas“… Es gibt zwar auch weibliche Mi….., aber ..(siehe bitte Absatz hiervor). Nichts für ungut und bis bald. MfG DER Mischutka…….

  3. Mischutka

    @ Patriot :
    Entschuldige bitte, aber noch eine kleine Hilfe betr. „Mischutka“ :
    Die Bezeichnung kommt aus der RUSSISCHEN Sprache und ist nichts anders als ein „kleiner Bär“ (ein grosser, ausgewachsener ist ein Mischka). Habe das auch „gelernt“… in einer Dokumentation über Bären in Russland. (Ich bin aber kein „Russe“ sondern ein waschechter Eupener/Belgier)…. Nochmals v.G.

    • „Ich bin aber kein “Russe” sondern ein waschechter Eupener/Belgier).“

      Gibt’s da einen Unterschied?

      Entschuldigung, lieber Mischutka für diese böse aber nicht bös gemeinte Bemerkung..
      dieser „Vorlage“ konnte ich leider nicht widerstehen.
      Liebe Grüße!

      PATRIOT

      • Mischutka

        @ PATRIOT :
        Natürlich war das NICHT böse gemeint ! Ich bin kein Rassist, für mich sind alle Menschen gleich, egal welche Hautfarbe oder Nationalität sie haben. Und überall gibt es „gute“ und „böse“….
        Ich habe das mit dem „Russen/echter Eupener“ NUR geschrieben, weil einige Leute mich „privat“ kennen und ich tatsächlich schon mehrmals gefragt wurde, ob ich denn aus Russland stamme….was ich verstehen kann. Und wenn sich jemand „Berliner“ nennt, braucht der ja nicht aus Berlin zu stammen – ich kenne jemand, der sich „der Hundefreund“ nennt – obschon nicht ein Hund in der ganzen Familie lebt.
        N.B.: Auch du schreibst gute Kommentare (bzw. deine Meinung) hier auf OBdirekt, da ist es doch egal, aus welchem „Erdteil“ du kommst. Menschen sind wir alle. Und deine lieben Grüsse kommen -zigfach von mir an dich zurück ! Mischutka.

        • Mischutka, meine flapsige Bemerkung war eher Richtung Eupener (allgemein) bezogen
          So wie man auch manchmal über uns Eifeler witzelt Das war also gar nicht persönlich angedacht Sorry, wann das so rüberkam bei dir
          LG

          PATRIOT

          • Mischutka

            Hallo nochmals, mein Freund PATRIOT,
            ich habe das auch überhaupt nicht böse aufgenommen….. Ist doch klar, man witzelt über die Eupener …genau so wie über die Eifeler…. Doch HUMOR muss sein (besser wie Krieg).
            Und was die „Eifeler“ betrifft : ich kenne (aus diversen Gründen) viele – alle haben einen gesunden Humor, sind nicht nachtragend – und man kann prima diskutieren und sich gegenseitig veräppeln. Und nie ist/war auch nur einer böse !
            So, jetzt aber abkühlen, bei der Hitze draussen. Nochmals herzlichste Grüsse !

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