Gesellschaft

Essen bei Kerzenlicht: In der Energiekrise bereiten sich Brüsseler Restaurant-Besitzer auf den Ernstfall vor

28.09.2022, Belgien, Brüssel: Eine Gruppe von Gästen genießt ein Getränk und ein Abendessen bei Kerzenschein in der Brasserie Surrealiste. Foto: Olivier Matthys/AP/dpa

Mit einem Candle-Light-Dinner hat sich eine Gruppe von Restaurant-Besitzern in Brüssel vorgestellt, wie eine Zukunft ohne Gas und Strom für Feinschmecker aussehen würde.

Die Gäste der Brasserie Surrealiste waren die ersten, die dies erleben konnten: Das Essen wurde ohne Öfen, Herde, und Kochplatten zubereitet. Auch die Kaffeemaschinen und Glühbirnen blieben aus. Stattdessen gab es Romantik bei Kerzenschein.

28.09.2022, Belgien, Brüssel: Ein Paar unterhält sich bei einem Getränk und einem Abendessen bei Kerzenschein in der Brasserie Surrealiste. Foto: Olivier Matthys/AP/dpa

Der dramatische Anstieg der Inflation in Belgien (im September 11,27 Prozent) hätte abschreckend wirken können, aber 50 Gäste nahmen am Donnerstag an dem Abendessen teil, das im Rahmen der Initiative „Brussels in the Dark“ (Brüssel im Dunkeln) organisiert wurde, an der ein Dutzend Restaurants beteiligt sind und die noch bis Sonntag läuft.

„Es erfordert viel Mühe und Fantasie, um unsere Kunden mit ausgefeilten Rezepten zu versorgen, ohne unsere Geräte zu benutzen. Das bedeutet, dass wir kalte Gerichte servieren oder einen Grill benutzen müssen, da wir mit Ausnahme der Kühlschränke, die für die Konservierung von Lebensmitteln unerlässlich sind, alles ausschalten“, erklärte eine Restaurant-Besitzerin gegenüber der Tageszeitung „Le Soir“.

Nur kalte Vorspeisen oder leicht über dem flammenden Holzkohlegrill eines japanischen Barbecues Gegrilltes, serviert an Tischen mit Kerzenlicht. Anschließend Brioche mit Sardellen, Porchetta und Focaccia auf dem Holzfeuer gegart, roher weißer Thunfisch, gegrilltes Schweinefleisch mit Bohnen sowie als Dessert Ricottacreme mit Kürbiskonfitüre und Pistazien.

28.09.2022, Belgien, Brüssel: Eine Frau wartet auf ihr Abendessen, während sie an einem Tisch mit einem Kandelaber in der Brasserie Surrealiste in Brüssel sitzt. Foto: Olivier Matthys/AP/dpa

Doch was für eine romantische Atmosphäre sorgt und ein einmaliges Erlebnis zu sein scheint, könnte im kommenden Winter die Kunden dauerhaft treffen, wenn die Energierechnungen weiter steigen.

Eine wallonische Restaurant-Besitzerin verriet gegenüber RTL, dass sie ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen könne und ihr Restaurant drei oder vier Tage in der Woche schließe, um woanders zu arbeiten und den Strom bezahlen zu können. „Ich habe 380 Euro pro Monat für Strom bezahlt […], und jetzt zahle ich 1.050 Euro pro Monat“, erklärte sie.

Nicht zum ersten Mal übrigens gab es in der belgischen Hauptstadt die Möglichkeit, bei Kerzenlicht im Restaurant zu speisen. Bereits im März anlässlich von „Earth Hour“, der weltweiten Klima- und Umweltschutzaktion, die jedes Jahr im März stattfindet, schalteten Brüsseler Restaurants das Licht aus. Im Gegensatz zur jetzigen Aktion blieb im März jedoch in der Küche der Strom eingeschaltet. (cre/dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

28 Antworten auf “Essen bei Kerzenlicht: In der Energiekrise bereiten sich Brüsseler Restaurant-Besitzer auf den Ernstfall vor”

  1. Was sagt die Feuerversicherung dazu wenn statt einer RGIE konformen Beleuchtung dutzende Kerzen aufgestellt werden? Die meiste Energie wird in der Küche verbraucht, Kochen, spülen, Kühlkette die niemals unterbrochen werden darf. Die Beleuchtung im Restaurant ist dagegen vernachlässigbar. Können die Betreiber nicht rechnen wo der meiste Strombedarf entsteht? Oder will man nur auf einen Hype aufspringen und dem Gast, beim Verzehr seines Argentinischen Steaks, das „gute Gefühl“ der Klimarettung gleich mit liefern….

    • 9102Anoroc

      @ – Dax 11:19

      Dass die Kühlkette nicht unterbrochen werden darf ist völlig richtig .
      Deshalb wird es wohl bei einem längeren Stromausfall dazu kommen dass die Restaurants überhaupt nicht öffnen können.
      Hat der Bäcker, Metzger, Fischverkäufer keinen Strom, wird es wohl kompliziert dem Restaurant überhaupt Waren zum Verzehr anbieten zu können .
      Einen kleinen Kühltransporter zu besitzen oder mieten wäre zwar die Lösung bei kurzfristigen Stromausfällen wahre kühl halten zu können , weil das Kühlaggregat zum Betrieb den Diesel aus dem Tank nehmen kann.
      Wenn aber erst in diesem Moment jeder ein solches Fahrzeug haben will, wird es wohl nicht zur Verfügung stehen.
      Und zum Tanken der Fahrzeuge braucht man auch Strom.
      Ist dieser längere Zeit nicht vorhanden geben auch die Tankstellen nichts mehr her, es sei denn der Betreiber befüllt die Fahrzeuge mit einem Notstromaggregat zur Hilfe , um die Pumpen am Laufen zu halten .
      Hat jede Tankstelle so eine Hilfe im Keller stehen ?
      An länger dauernden Stromausfälle darf man zwar denken , jedoch gibt es ja Möglichkeiten des stromtransportes von außerhalb sollte beispielsweise in unserer Region der Strom ausfallen.
      Das Beispiel in Brüssel scheint mir nicht ganz realistisch , weil auch bei kurzfristigen Stromausfällen die Restaurants erst dann wieder öffnen wenn der Strom wieder da ist und frische Ware angeboten werden kann.
      Die Kühlaggregate vom Metzger Bäcker und je nach Größe des Restaurants brauchen wirklich schon einiges an Strom.

  2. Kommentar von Wolfgang Kiene, Geschäftsführer Maka Windkraft

    Täglich dreht sich mir der Magen um. Nachrichten über Preise und speziell Strompreise- ich kann das nicht mehr hören. Warum?
    (WK-intern) – Weil die Politik nicht an die Wurzeln geht. Strom ist knapp und teuer. Das Letze stimmt so gar. Doch knapp?
    Unser Windpark in Fürstenau läuft nur noch wenig. Zumindest, wenn Wind weht. Nicht, weil die Maschinen defekt sind. Nicht etwa, weil das Netz knapp ist. Nein. Weil an der Börse gezockt wird.
    Wir als Windkraftbetreiber sind an diese Börse gezwungen worden. Vom Gesetzgeber. Jetzt heißt es, wir bekommen zu viel für unseren Strom. Für den Monat August 2022 gab es rund 46 Cent für unsere Produktion an der Börse. Dafür muss man sich schämen. Das darf man niemanden erzählen. Aber wir können nichts dafür. Wir müssen an die Börse. Wenn der Strom wenigstens knapp wäre und wir liefern auf Angebot und Nachfrage für diesen Preis. Nein.

    Aktuell: Heute ist Samstag, 17. September 2022. Unser Park könnte pro Stunde rund 8000 KWh produzieren. Er ist aber abgeregelt. Abgeregelt, weil an der Börse wieder spekuliert wird. Jetzt sollte uns das gar nicht stören. Wir bekommen nämlich den abgeregelten ,,Strom” voll vergütet. Zahlt ja der Kunde. Dem wird erzählt, der Strom sei knapp und er müsse sparen. In Wahrheit zahlt er den abgeschalteten und den dadurch verknappten Strom und weiß nicht, wie er das stemmen soll.
    Pervers. Sorry.

    Hunderttausende Kilowattstunden sind so schon bei uns nicht produziert worden. Weil die Politik das gar nicht auf dem Schirm hat. AKWs einschalten, weil der Strom knapp ist. Kohle wieder verbrennen, weil der Strom knapp ist und auch ordentlich noch Gas in die Kraftwerke, weil der Strom knapp ist. Und Windparks ausstellen- damit der Strom knapp bleibt. Lieber Stromkunde: Sie werden verarscht und wir auch.

    Ich möchte gern den nächsten Bäcker mit bezahlbarem Strom beliefern, die nächste Siedlung oder die nächste Fabrik. Ich darf es nicht. Weil die Großen das Geschäft machen, für sich und nicht für die Allgemeinheit. Und die Politik spielt mal wieder mit.

    Kommentar von Wolfgang Kiene, Geschäftsführer Maka Windkraft

    • 9102Anoroc

      @ – Wolfgang Kiene 16:57

      Ihr Kommentar ist mehr als erschreckend , trotzdem nicht sehr verwunderlich wie die Politik mit manchen Stromanbietern umgeht.
      Ich habe es hier schon mehrfach erwähnt , das wir nicht an einer Atombombe sterben werden , sondern durch Korruption , mit der Sachen erreicht werden die man nicht für möglich hält.
      Eigentlich ist ihr Kommentar das beste Beispiel dafür .

      Wer lässt im Börsengeschäft den Markt wachsen und sinken?
      Die ehrlichsten Leute findet man auf dem Parkett jedenfalls auch nicht .
      Schön dass man das ganze jetzt von einer anderen sicheren Quelle beschrieben bekommen hat .
      Wundern müssen Sie sich aber nicht wenn hier gleich im Anschluss der Kommentar eines AKW befürworter kommt, der ständig die Werbetrommel für die Herstellung von strahlenden Atommüll rührt .
      Anhand Ihres KommIhres ist ja zu entnehmen , dass sie solche Kommentare gewohnt sind und ihnen auch die AKW Vertreter bekannt sind .

      Wünsche Ihnen weiterhin viel Mut und die Kraft die Wahrheit zu verbreiten , die letzten Endes doch noch zu ihrem Erfolg führen sollte.

      • 9102, Das Problem ist nicht das der Kommentar von Herrn Kienle „erschreckend“ oder sonst was ist, sondern das es sich für Sie nur so anfühlt beim Lesen.
        Ihr Kommentar zeigt nur das Sie zwar gerne alles überall kommentieren, aber von Energieversorgung und Strom wohl keinerlei Ahnung haben…

        • 9102Anoroc

          @ – Klar 14:05

          Sicher , und Herr Kiene hat natürlich auch keine Ahnung .
          Lassen sie sich weiter von den großen Energieversorgern und deren Politischen Profiteuren veräppeln .
          Wenn man ihren Kommentar genauer unter die Lupe nimmt, kann es natürlich auch sein , dass sie zu den Profiteuren zählen könnten , ob jetzt aus Politik oder Wirtschaft.

          • Herr Kienle hat wahrscheinlich Ahnung genug um verschiedene Details, die aber nun mal wichtig sind, wegzulassen.
            Veräppelt werden Sie von den politischen Profiteuren, denn dazu gehört in der BRD der gesamte „Erneuerbare“ Energiewende Wahnsinn.
            Die gesamte „Plan“ fliegt denen um die Ohren und sie träumen weiter oder versuchen einen Kommentar von 2 Sätzen „unter die Lupe“ zu nehmen und Schlüsse zu ziehen. Genau so lächerlich

            • 9102Anoroc

              @ – Klar 17:42

              Herr Kiene hat wahrscheinlich Ahnung genug um verschiedene Details, die aber nun mal wichtig sind , wegzulassen ?

              Details die dem Herr Kiene wichtig gewesen sind wollen Sie und @ Dax ignorieren, bzw, in ihre andere Meinung umwandeln.
              Etwas anderes kan man hier nicht erkennen.

              Und wenn sie die Fässer aus dem Meer holen, können wir danach gerne noch mal diskutieren ob eine erneuerbare Energiewende wirklich der Wahnsinn im negativen Sinne ist.

    • sie sind in Anführungszeichnen „nur“ noch GF von der Maka Service gmbH und dessen kleiner Gewinn beruht auf Steuergutschriften da das Unternehmen die letzten 5 Jahre unterm Strich Verlust gemacht hat!

    • Ich habe es an anderer Stelle, wo diese Stellungnahme auch genannt wurde, erklärt, das hatte physikalische Gründe! Am 17. September 2022 war das Deutsche Stromnetz gesättigt und eine weitere Einspeisung hätte es zusammen brechen lassen. Wegen dem Problem der Frequenzführung der Wind- und Sonnenstromeinspeiser konnten auch keine weiteren herkömmlichen Kraftwerke abgeschaltet werden. Da aber noch nicht einmal der Herr Kiene versteht wie die Physik hinter seinen Windmühlen funktioniert, muss wohl erst das Licht ausgehen bevor vielen ein Licht aufgeht. Wobei, in den grünen Gehirnen herrscht die ewige Dunkelheit…..

      • Corona2019

        @ – Dax 8:15

        Sie erwähnen ein Problem vom 17. September 2022.
        Und das soll jetzt ein Kommentar sein zur Aufklärung von dem Problem was Herr Kiene beschrieben hat ?
        Es ist schon…………………….

          • 9102Anoroc

            @ – Dax 12:37

            Da sie hier der bekannteste wahrheitsverdreher sind , wundert mich ihr jetziger Kommentar auch schon nicht mehr.
            Es wurde auch im Beitrag von Herrn Kiene über den 17 september geredet , den Rest übersieht man dann mal eben , um sich in ihrer bekannten Arroganz als Kenner auszugeben.

            Glauben sie wirklich Herr Kiene hätte seine Verärgerung nur zum 17. September geäußert ?
            Dann lesen sie noch mal nach !
            Aber als strahlender Vertreter der Atom Müllproduktion , erzählen sie uns im nächsten Kommentar sicherlich wieder was vom Pferd.

            • Der Rest des Beitrages befasst sich mit der sich wiederholenden Situation des beispielhaft genannten 17. Septembers wegen der Aufnahmesättigung des Stromnetztes auf Grund der Netzfrequenzstabilität. Hat mit dem Ohmschen Gesetz und der Kirchschhoffschen Knotenregel zu tun. Müssen Sie ja nicht verstehen, reden Sie besser vom Pferd, da sind Sie sicher kompetenter….

                  • 9102Anoroc

                    @ – Dax 20:03

                    Das Kamel hat jetzt gelesen –
                    RWE kauft Solarfirma- Katar wird größter Aktionär.
                    Oh Gott Dax, was ist nur los auf dieser Welt?
                    noch nicht einmal die Reichsten der Reichen möchten in ihre Atommüll Produktionsstätte investieren.
                    Sie können jetzt rauf und runter rechnen.
                    Das kann man in Katar aber auch.
                    Selbst den Leuten ist bewusst dass man mit erneuerbarer Energie auch etwas verdienen kann , weil die Menschen auf dieser Welt flexibler in die Zukunft schauen und natürlich alles Mint Versager sind im Gegensatz zu ihnen. Nach dem Bau der ersten AKW ist für sie ja die Zeit stehen geblieben. Auch wenn sie es nicht glauben ; das Altern können Sie dadurch nicht verhindern.

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