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Bruno Kartheuser

Bruno Kartheuser. Foto: Gerd Comouth

Der Herausgeber der Literaturzeitschrift „Krautgarten“, Bruno Kartheuser, sieht den Jubiläumsfeierlichkeiten, die es demnächst in der DG gibt (40 Jahre RdK, 30 Jahre Dekretbefugnis usw.) mit großer Skepsis entgegen. Mittlerweile habe Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz (SP) in geschichtlichen Fragen die Führung übernommen und spanne nur solche Leute ein, die ihm persönlich genehm seien, so der 65-Jährige aus Neundorf.

„Auf diesem Hoheitsgebiet hat keine Kulturministerin etwas verloren, das ist Chefsache“, wird Kartheuser im Grenz-Echo zitiert: „Um die Geschichte Ostbelgiens mustergültig und meisterhaft darzustellen, werden alle eingespannt, die vom Ministerpräsidenten für würdig gehalten werden, allen voran die Junghistoriker, die eine bewundernswerte Arroganz an den Tag legen, wenn sie in der Herde auftreten.“

Das Cover der neuesten Ausgabe der Literaturzeitschrift "Krautgarten".

Das Cover der neuesten Ausgabe der Literaturzeitschrift „Krautgarten“.

Kartheuser hat jedoch die Hoffnung auf eine Wende nicht aufgegeben: „Eines Tages wird man auch an der Krippe eines Lambertz müde und mit der Zeit die Freiheit wiedererlangen wollen.“

Er habe festgestellt, dass das Auseinanderdriften zwischen der Politik und den Menschen zugenommen habe, so der Herausgeber des „Krautgarten“. Bei den Wahlen 2014 könne das sich in einem starken Protest äußern. Erst wenn die Lambertz-Ära vorbei sei, könnte sich erneut Freiheit entfalten.

„Vielleicht erleben wir dann nach über 40 Jahren einen erneuten Frühling wie 1970, als es eine unglaubliche Dynamik des politischen Diskurses gab“, so Kartheuser im Grenz-Echo.

Weitere Infos unter www.krautgarten.be

15 Antworten auf “Bruno Kartheuser”

  1. Johann Klos

    Das Krautgarten Finanzloch

    Wenn Herr B.K. in seiner Präsentation nutzt um mit der Regierung der DG abzurechnen so ist das sein gutes Recht.

    Zum ersten sollte aber auch Herr B.K. so langsam sich darüber Gedanken machen, das Investitionen in allen kulturellen Bereichen der Nachkriegszeit – Kinder – eines stetigen Wirtschaftswachstums waren.

    Die hier einfließenden Gelder müssen in der Realwirtschaft zuerst einmal verdient werden.

    Es ist an der Zeit auch in Bereich Kultur neue eigene Finanzierungswege zu finden. Wenn wir in der Realwirtschaft bis dato akzeptieren das der Kostenfaktor für die Schließung ganzer Industriezweige hingenommen wird dann sollte die Maßeinheit auch für Bereiche gelten welche durch Erwirtschaftetes erst zur Blüte kamen.

    Es wird noch so manches nicht mehr bezahlbar sein, auch soziale Errungenschaften werden gekürzt werden müssen.

    Ich bin wie wohl jeder feststellen kann, kein Anhänger des derzeitigen Neoliberalismus, aber in diesem Fall denke ich wird Frau Weykmans wissen warum sie nicht bereit ist/war einen Geschäftsführer für den sogenannten Krautgarten zu finanzieren.

    Wenn Herr B.K., aus lauter Frust nicht zum Kreis der Erlauchten Historiker zu gehören, sodann sein Käseglockengeflüster an den Mann bringen muss, so finde ich gerade für einen Literaten die gefundene Wortwahl ziemlich unprofessionell zumal gerade Leute seines Kalibers über Jahre hinweg die Möglichkeit hatten durch ihren gelebten Beruf mit spitzer Feder fehlverhalten zu kommentieren.

  2. Napoleon

    Oder um diesen kryptischen Post meines Vorgängers verständlich zusammenzufassen:

    Herr Kartheuser kritisiert vor allem die DG, da sie seines Erachtens nicht genug Geld für ihn frei macht (ihm seinen Geschäftsführer nicht finanziert) … Das mit den Feierlichkeiten ist für ihn nur ein günstiger Anlass.

    Ich stelle mir die Frage, ob er genauso auf die Regierung schießen würde, wenn man ihm die finanziellen Mittel gewährt hätte, die er immer wieder gebetsmühlenartig für sich fordert … (frei nach dem Motto: Wes Brot ich ess‘, des Lied ich sing‘)

    Das wage ich ernsthaft zu bezweifeln …

    • Da war doch mal was...

      In dem Zusammenhang möchte ich mal aus einem Schreiben von B. Kartheuser (Krautgarten) an L. Paasch (damals Gemeinnützige Hermann-Niermann-Stiftung) vom 16.04.1990 zitieren:

      „…Was hinderte die Niermann-Stiftung bislang daran, die Literatur (eine Kulturmaterie) in Ostbelgien (eine Minderheit) zu fördern ??

      Ich bleibe weiterhin neugierig und interessiert, wozu „die Stiftung“ sich durchringen wird.
      Ich beantrage nichts Neues. ich will lediglich abwarten.
      Und ich bitte um Nachsicht, wenn ich eine Unterstützung aus PRINZIPIELLEN Gründen erwarte und nicht als Brosamen erbettle.

      Sollte darüber zu reden sein, dann in offizieller Form und mit abschließender schriftlicher Festlegung.

      Wenn ich in meiner WESENTLICHEN Zweitbeschöftigung, der Literatur, Hilf erfahre, werd eich dankbar sein, und das auch bekunden.

      Mit freundlichen Gruß

      B. Kartheuser“

      (Quelle: Offizielle Gerichtsakten)

      Die Niermann-Stiftung hat damals davon abgesehen B. Kartheuser und den Krautgarten zu fördern. B. Kartheusers Reaktion darauf ist hinlänglich bekannt. Wie man sieht, gibt es hier durchaus Paralellen.

        • Bruno passt hervorragend in diesen Club hier: Langeweile, Frust, Missgunst, Neid, zu kurz gekommen, zu bequem, sich selbst zu engagieren, aber immer auf Händen getragen werden wollen, vormittags um elf im Morgenmantel die Zeitung aus dem Briefkasten holen und dann den ganzen Rest vom Tag Frustleserbriefe schreiben gegen alles, ws sich bewegt. Was für ein Glück, dass Cremer ihnen ein gratis Ventil geschaffen hat !

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