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Boeing von Qatar Airways von Maastricht nach Lüttich: 38 km in 9 Minuten – „Ökologischer Schwachsinn“

Eine Boeing 777 Cargo von Qatar Airways. Foto: Shutterstock

Qatar Airways ist seit kurzem Trikotsponsor von Fußball-Erstligist AS Eupen. Das ist aber nicht der Grund, weshalb die Fluggesellschaft derzeit in unserer Grenzregion negativ von sich reden macht. Erstaunen und Unmut löste ein Flug auf der nur 38 Kilometer kurzen Strecke zwischen den Flughäfen von Maastricht und Lüttich aus.

Erfahren hat die Öffentlichkeit von dem seltsamen Kurzflug mit einem irrsinnigen CO2-Ausstoß durch den Lütticher Stadtverordneten Pierre Eyben (Vert Ardent). Der Grüne sprach von einer „véritable aberration écologique“, einem „echten ökologischen Schwachsinn“.

Der Kurzflug von Qatar Airways erfolgte am vergangenen Sonntag, dem 3. November 2019. Die Frachtmaschine kam von Doha, der Hauptstadt von Katar, und landete zunächst auf dem Flughafen von Maastricht, um später erneut abzuheben und ins 38 Kilometer entfernte Lüttich zu fliegen. Von dort aus ging es weiter nach Mexiko.

Blick auf den Terminal des Lütticher Flughafens. Foto: OD

War alles nur ein Missverständnis? Hatte der Pilot vielleicht Maastricht mit Lüttich verwechselt? Keineswegs, wie der Stadtverordnete Eyben herausfand, denn für nächsten Sonntag, 10. November 2019, ist ein weiterer Kurzflug zwischen Maastricht und Lüttich vorgesehen. Es kann also kein Zufall gewesen sein.

Wie die Tageszeitung „La Meuse“ berichtete, sollte die Boeing 777 von Doha über Lüttich nach Mexiko fliegen, jedoch habe die Airline neuerdings einen neuen Kunden in den Niederlanden gewonnen, der darauf bestehe, dass seine Fracht auf dem Flughafen Maastricht deponiert wird.

Das Problem: Maastricht verfügt nicht über eine ausreichend lange Piste für interkontinentale Flüge, in diesem Fall nach Mexiko. Deshalb habe Qatar Airways zunächst den Flughafen von Lüttich angeflogen, wo es es eine Piste für Interkontinentalflüge gibt und die Maschine vollgetankt werden kann, um anschließend nach Mexiko zu fliegen.

Nach Meinung des Lütticher Stadtverordneten Eyben müssten solche Kurzflüge europaweit verboten werden. Laut „La Meuse“ ist der umweltschädliche Umweg über Maastricht den Verantwortlichen von Qatar Airways selbst ein Ärgernis. Deshalb werde jetzt erwogen, eine Boeing von Doha über Lüttich nach Mexiko zu schicken und eine andere von Doha nach Maastricht. An Geld scheint es dem Kunden aus den Niederlanden nicht zu fehlen… (cre)

57 Antworten auf “Boeing von Qatar Airways von Maastricht nach Lüttich: 38 km in 9 Minuten – „Ökologischer Schwachsinn“”

  1. Stadtverordnete sind in der Regel Menschen die noch nie produktiv gearbeitet haben, sie säen nicht, sie ernten nicht, wissen aber alles besser. Auf die Gesamtbilanz von Doha über Lüttich nach Mexico macht dieser „Hopser“ zwischen Maastricht und Lüttich genau NICHTS aus! Das zu verstehen überfordert aber unsere „Volksvertreter“ die sich gerne am Steuertrog satt fressen um dann nach denen zu treten die ihn füllen. Der „Stadtverordnete“ von Lüttich soll sich um seine Stadt kümmern da gibt es sicher genug zu tun und das Logistikgeschäft den Profis überlassen – und froh sein dass er von deren Wertschöpfung was abbekommt…..

    • Dummschwätzer

      Es mag Leute geben, die noch nie produktiv gearbeitet haben, was immer dies auch heißen mag. Waschmaschinen herstellen?
      Es gibt mit Sicherheit jedoch auch Leute, die noch nie produktiv gedacht haben und nur damit auffallen, destruktive und besserwisserische Kommentare abzugeben über Dinge, von denen sie offensichtlich keine Ahnung haben.
      Sie, Herr DAX gehören mit Sicherheit zur letzteren Kategorie.

      • Pierre Eyben, 4e sur la liste Vert Ardent – 43 ans, Quartier de Jupille

        Chercheur, militant rouge-vert,
        cycliste quotidien, papa poule,
        co porte-parole du Mouvement Demain.

        Genau solche Profiteure leben von der wirtschaftlichen Wertschöpfungskette und spucken auf die Hand die sie füttert. Nach dem Ende der Montanindustrie bewahrt der aufstrebende Logistik-Sektor Lüttich vor den Absturz in die wirtschaftliche Katastrophe. Scheint aber manchen Leuten nicht klar zu sein….

    • Fakten, Fakten, Fakten

      Was für ein destruktiv er Quatsch, Dax. Wie traurig muss Ihr Leben sein, so viel Gülle auf andere, engagierte Menschen auszukippen. Was leisten Sie denn? Wo engagieren Sie sich für Ihre Mitmenschen?

        • Dieser kleine „Hopser“ bedeutet, dass die Maschine zwei Mal landen und starten muss und genau bei Lande- und Startmanöver wird der meiste Spritt gebraucht. Also hat dieser „Hopser“ sehr wohl einen Einfluss auf die Gesamtbilanz! Womit hat der DAX also Recht? Mit den Anfeindungen gegen einen Stadtabgeordneten, der das Thema anspricht?

          • Dax hat es ja weiter unten erklärt und Sie haben auch dort gezeigt das Sie es nicht verstehen wollen….
            Und weiter habe ich geschrieben das sich sicherlich eine bessere Lösung finden lassen würde -> winke winke Damit wollte ich sagen das z.B. nur 1 stop auf der Durchreise hier gemacht wird und der Rest per Bahn oder LKW

    • Errate humanes Geäst

      Alles klar Dachs, überlassen wir auch weiterhin den Profis das Geschäft und die Profite, wir können den Gürtel ja noch etwas enger schnallen.
      Woher nimmst du eigentlich die Zeit hier ständig zu kommentieren, hast du nichts zu tun?

        • NeutralER

          @ Ekel Alfred

          Man dar das „Recht geben“ und Ihre Haltung wohl noch kritisieren? Wir leben doch wohl noch in einem freien Staat….

          Wer sich regelmäßig so über andere Menschen erhebt, die sich für die Gemeinschaft und andere Menschen einsetzen, muss da schon ein bisschen mehr liefern als „….45 Jahre lang….“. Das können fast alle Menschen schreiben.

  2. Der Hopser macht genau NICHTS aus ???

    Im Durchschnitt geht man davon aus, dass ein Transportflugzeug 10% für den Start und 5% für die Landung verbraucht. Gehen wir von der 1/2 (5%) für den Start von Maastricht nach Lüttich aus, ergibt sich folgendes: Landung MAS. + 5%, Start MAS + 5%, Landung LG + 5%, Start LG 10 %. Sind 25 % mehr Kraftstoff …

    • https://www.fluglaerm.de/hamburg/klima.htm
      Eine 747 verbraucht bei der Startphase 470 l , in der Steigphase 3400 l und bei einem Flug über 4500 km (Doha – Maastricht) 58500 l ==> Summe: 62370 l. Eine zusätzliche Startphase fällt damit < 1% vom Gesamtverbrauch in's Gewicht. Oder glauben Sie die Fluggesellschaft würde einen Zwischenstopp einlegen der ihr 25%! vom Treibstoffverbrauch kosten würde…

          • Probleme mit Zahlen? Was anfällt ist nur die Startphase, der Steigflug, der in der Beispielrechnung mit 100 km eingeht, entfällt natürlich weitgehend zwischen Maastricht und Lüttich. Wie gesagt, der Mehrverbrauch liegt < 1%, ansonsten würde das gar nicht gemacht werden….

            • sciencefucktion

              Natürlich würde das niemals gemacht wenn es zusätzlich Treibstoff kostet ??. Der Treibstoff kostet doch aber fast nichts weil er nicht besteuert wird, während der Verkehr über Land besteuert würde. Da liegt das Problem!

            • Ja sicher! Der Flieger macht keinen Steigflug und fliegt einfach knapp über die Häuser. Das stört ja niemanden und die paar Vögel packt das Triebwerk! Auf wenn’s nur von Maastricht bis Lüttich ist, er muss auf Flughöhe!

              • Ach ja, welche Steigrate hat denn eine Boeing 777? Und welche max. Höhe kann sie damit erreichen nach 4 Minuten? Der gesamte Flug dauert ja nur 9 Minuten, also mehr als 4 Minuten sind nicht drin, danach muss der Vogel ja wieder runter….

                  • Wer hier was nicht verstehst ist die Frage! Der Stadtrat kritisiert keinesfalls, dass aus Maastricht Güter nach Bierset transportiert werden. Er schlägt auch nicht vor, dass der Flieger mit den Gütern aus Maastricht extra einzeln über den Teich fliegt. Er kritisierte den 38 Km Kurzstreckenflug und bei diesem wird, im Verhältnis zu den Transport über den Landweg, halt eben sehr viel Treibstoff unnötig verbrannt und da spielt es keine Rolle wie viel das im Vergleich zum Flug über den Teich ist. Das ist ein falscher Vergleiche und lenkt vom Thema ab, natürlich absichtlich!

                • Die fliegen auf Kurzstrecke zwischen 3000 und 5000 Meter und die Steiggeschwindigkeit der Boing 777 ist 900 Meter pro Minute. Und übrigens ist Ihre Rechnung falsch! Die Rtbf meldet heute, dass bei einem Flug von „nur“ 800 Km der Start und die Landung 25% des Treibstoffverbrauchs ausmacht. Dann will ich gar nicht wissen wie viel Prozent es bei nur 38 Km sind! Quelle: https://www.rtbf.be/info/regions/detail_un-avion-cargo-pour-faire-38-km-entre-maastricht-et-liege-pas-un-cas-isole-mais-que-dit-la-loi?id=10359538

                  • Dann kann der RTBF nicht rechnen und hat nur irgendetwas abgeschrieben. Journalisten sind in der Regel mit der Dreisatzrechnung bereits überfordert. Meine Daten stammen vom Deutschen Zentrum von Luft- und Raumfahrt. Erst wenn man Sie diese als fehlerhaft nachweisen können, ziehe ich meine Aussagen zurück.
                    Bei 900 m/min Steigrate und 10.000 m Reisehöhe beträgt die Zeit 11 Minuten. Das ergibt bei 3700 l Verbrauch eine Verbrauch von rund 340 l/min. In unserem Fall kann die Steigzeit aber max. 5 Minuten betragen  1700 l. Zusammen mit den 470 l der Startphase macht das 2170 l  Immerhin 3.5% des Gesamtverbrauchs. Jetzt muss man wissen dass diese Verbrauchzahlen für ein voll beladenes und voll betanktes Flugzeug gelten. In Maastricht startet aber eine Maschine mit fast leerem Tank (muss ja in Lüttich wieder auftanken) und die Güter für den NL Kunden sind auch entladen. Somit liegen die Verbrauchswerte unter den o.g. Werten. So dass man von einem Mehrverbrauch von < 3% ausgehen. Sie sehen, ich kann sogar selbst rechnen und muss nicht glauben was der Staatsfunk so alles verkündet. Was das überhaupt den kommunistischen Stadtverordneten von Lüttich angeht, das müssen Sie uns auch noch erklären. Die Einsatzplanung der Flugzeuge ist Sache des Logistikunternehmens. Oder steht demnächst ein Öko-Blockwart am Kabelwerk und überprüft die Ladung und Streckenführung der werkseigenen LKW?

      • Sie reden wieder am Thema vorbei. Diese kurze Strecke können die Güter auch auf der Schiene transportiert werden! Das wäre wesentlich besser in der Gesamtbilanz als dieser Kurzstreckenflug.

      • Kopfrechen !

        Maastricht= zusätzliche Landung + Starphase + (teilweise) Steigphase
        Lüttich= zusätzliche Landung + Startphase + komplette Steigphase
        470 + 470 + 1.700 + 470 + 470 + 3.400 = 6.980 L. Beim Auto mit 7 Liter/100 Km = 100.000 Km… – Auch wenn der Vergleich vielleicht etwas hinkt…

        • Die Landung in Lüttich war sowieso vorgesehen, von daher können Sie ihre Zahlen mit ~0,5 multiplizieren. Und der Vergleich mit dem Auto ist einfach nur falsch, denn Autos fahren, Flugzeuge fliegen – und Ökos können weder rechnen noch projektieren, nur polemisieren.

  3. Wahl, Joachim

    Ich möchte nicht wissen, wie viele intelligenzbefreite Ökomoralisten, während ich diese Zeilen schreibe, irgendwas im Internet bestellen. Wo das Zeug herkommt und wie, ist denen dann vollkommen egal. Aber hier wird die „ökologische und moralische Überlegenheit“ bei völliger Sachunkenntnis zum besten gegeben. Dieser Zwischenstop ist in etwa so zu vergleichen, als würde man neben den Niagarafällen einen Tropfen Wasser vergießen und dann die Verschwendung desselbigen kritisieren, lächerlich!!

  4. Pensionierter Bauer

    Mir ist es ziemlich egal was die Ökosse hier von sich geben, denn eine Tatsache ist auch, dass die Güter, die von diesem Flugzeug am Maastricht-Aachen Airport geladen wurden, zuerst einmal auch nach Bierset hätten transportiert werden müssen.
    Wenn @Albert hier schreibt, dass man diese Waren hätte mit der Bahn transportieren können, so bin ich mir nicht sicher ob das dann ökologischer gewesen wäre, denn der Lütticher Flughafen hat, soviel ich weiß, gar keinen Eisenbahnanschluß.
    In der Argumentation hier, muss ich @Dax, Herrn Scholzen und Herrn Wahl uneingeschränkt zustimmen.

    • Und, stellen Sie sich mal vor, die Ware würde, auch wenn die Bahn bis in den Flughafen rein fahren würde, immer auf einem LKW aufs Rollfeld gebracht. Ob jetzt der Flieger oder der Zug, die Arbeitsschritte sind die gleichen.

  5. Bringt alles nix !

    Die Diskussion hier zeigt wieder einmal, dass keiner die Klimaleugner umstimmen wird. So unsinnig auch ein solcher Flug ist, er wird mit faulen Argumenten gerechtfertigt. Diese Horde sind die Gleichen, die auch weiterhin ihre Plastikflasche auf der Strasse aus dem Fenster schmeisssen und ihre Reifen nebst Sofa im Wald entsorgen. Denn „auf die Gesamtbilanz macht das genau NICHTS aus“ !

    • Klar, jemand der im Gegensatz zu Ihnen die Hauptsätze der Thermodynamik gelernt hat und deshalb der Aussage dass CO2 das Klima erwärmt kritisch gegenüber steht, schmeißt natürlich seinen Müll aus dem Fenster….

    • Alles nix - oder

      Vielleicht sind es auch die, die den nächsten Billigflug buchen ,weil so ein Städtetripp übers Wochenende ja bildet, per Flugzeug bereits alle Kontinente bereist haben, weil es bezahlbar ist und es gut ist, wenn die Kinder fremde Kulturen kennenlernen. Mit der ältesten Schrottkiste durch die Gegend fahren, weil man Ressourcen schonen muss und sich keiner Schuld bewusst sind, weil sie auch ein Fahrrad haben, grün wählen, der grüne Strom permanent aus ihrer Steckdose fliesst, im Discounter nur Bio kaufen und anderen vorschreiben wie sie sich zu verhalten haben.
      Ich ich glaube die sind’s. Viel spass beim nächsten Flug. Wie wäre es mal mit einer Kreuzfahrt zur Abwechslung ? Der neueste Hit. Kreuzfahrt in die Antarktis. Eisberge gucken bevor es keine mehr gibt.

  6. Walter Keutgen

    Der niederländische Kunde besteht auf Lieferung in Maastricht, sonst müsste die Wahre in Bierset verzollt werden, denn dort käme sie in der E.U. an. Das Transportunternehmen bringt das leere Flugzeug auf einer äußerst kurzen Strecke zum nächsten Kunden um zu laden. Macht man auch mit Lastwagen und bei der Bahn, will es aber möglichst vermeiden. Die Alternative, die man wirklich vermeiden will, ist die Leerfahrt oder der Leerflug in die Heimat. Ist alles in Wirklichkeit ökologisch, auch wenn es nicht so scheint. Die Politiker sollten sich des Mikromanagements enthalten.

  7. Pirat
    08/11/2019 09:04

    Ich übernehme vom DLR die Leistungsdaten der Boeing 777, den Rest rechne ich selbst. Das Ergebnis ist für jeden nachvollziehbar. Albert verlinkt eine Zahl (25%) aus einem RTBF Artikel. Keine Projektierungsdaten, kein Rechenweg. Sie verstehen den Unterschied?
    Dass das DLR korrekte Leistungszahlen zu Flugzeugtypen angibt hat gar nichts damit zu tun dass im DLK, politisch korrekt, mit den Klimadaten Schwachsinn verbreitet wird…..

  8. Echt Jetzt

    Was in nur 3 Tagen für ein aggressiver Austausch stattfindet. Zudem auf einem rhetorischem Niveau, das seinesgleichen noch erst suchen muss…
    Eine Zwischenlandung kostet einem Unternehmen um die €20.000 und es bleibt dem Unternehmen überlassen, ob es sich lohnt. Eine Überführung per Lkw kann bis zu 20ton befördern und dauert eine Weile (=Koordinationsaufwand). Die Bahn (Güterverkehr) ist nicht zwingend zwischen 2 Flughäfen gegeben. Und der Kausalzusammenhang mit Politikern, Dienst- u. Privatreisen per Billigflieger erschliesst sich nur den wenigsten… Ich hoffe alle aggressive Dichter haben sich hier genug ausgetobt und werden ihrem Nachwuchs ein ausgeglichenes Leitbild abgeben…

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