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Appell des RdJ an die Politik: „Atomenergie? Wir fordern Ihr NEIN!“

Zeichnung: WDR

Über kaum ein Thema ist in den vergangenen Wochen und Monaten so viel und polarisierend berichtet worden wie über die Atomkraftwerke in Tihange und Doel. Die belgischen „Pannenmeiler“ sorgen national wie international für Diskussion und Empörung und bringen auch das Thema Energiewende erneut aufs politische Parkett. Dazu hat jetzt der Rat der deutschsprachigen Jugend (RdJ) Stellung bezogen.

Nachfolgend der Kommentar des RdJ:

„Als vergangene Woche die Meiler Tihange 1 und 2 aufgrund von Störungen abgeschaltet wurden, sorgte das weder in Belgien noch im benachbarten Ausland für große Überraschung. Tausende Risse in den Reaktorbehältern, schwerwiegende Sicherheitslücken, verbauter „Schummelstahl“, zahllose Notabschaltungen und eine Klage der Städteregion Aachen: Die Historie der vergangenen Monate liest sich alles andere als positiv.

Das Kernkraftwerk von Tihange. Foto: Shutterstock

Das Kernkraftwerk von Tihange. Foto: Shutterstock

Dabei hätte das Thema Atomstrom eigentlich bald Geschichte sein sollen. Bereits 2003 beschloss die belgische Regierung des damaligen Premierministers Guy Verhofstad den Atomausstieg ab 2015. Doch wegen des Drucks der Atomlobby und der Angst vor Versorgungslücken entschloss man sich 2013 dazu, die Laufzeiten einiger Meiler um bis zu 10 Jahre zu verlängern: ein Ausstieg vom Ausstieg. Der tatsächliche Bedarf nach Atomstrom ist weiterhin sehr umstritten. Alternativen, sagen Kritiker, seien längst einsatzbereit. Der Energiewende stehe daher eigentlich nichts im Wege; außer die Politik.

Dass Kernenergie sowohl für die Menschen als auch die Umwelt schwerwiegende Risiken birgt, darin sind sich eigentlich alle einig. Lediglich die Betreiber und politischen Entscheidungsträger verschließen vor diesem Umstand gerne die Augen. Dabei ist es nicht mal die unmittelbare Gefahr durch austretende Strahlung, die am schwersten wiegt.

Denn auf die dringendste Frage fehlt weiterhin eine Antwort: Wohin mit dem Atommüll? Bis dato schieben die Verantwortlichen das Problem der Endlagerung vor sich her. Dabei könnte der Eindruck entstehen, man warte auf eine spontane Eingebung oder den rettenden Geistesblitz.

Die Ignoranz gegenüber diesem schwerwiegenden Umstand wird dabei auf den Schultern der Jugend ausgetragen. Denn wenn die provisorischen Lager eines Tage an ihre Aufnahmegrenzen stoßen, sind wir diejenigen, die vor unausweichlichen Schwierigkeiten stehen werden. Und wenn man den Prognosen der Kritiker Glauben schenkt, scheint dieser Tag nicht mehr allzu fern zu sein.

Kundgebung in Aachen gegen das Atomkraftwerk Tihange im Dezember 2015. Foto: OD

Kundgebung in Aachen gegen das Atomkraftwerk Tihange im Dezember 2015. Foto: OD

Statt in dieser Frage weiter mit angelegten Scheuklappen zu agieren, müssen die Entscheidungsträger endlich die Verantwortung für ihr Handeln übernehmen. Um nicht die Jugend von heute und die Erwachsenen von morgen für ihre Ignoranz und ihren Profitwahn bezahlen zu lassen.

Doch auch die Bürger sind aufgerufen, ihren Teil zu einer baldigen Energiewende beizutragen. Denn Strom, den wir nicht durch sinnlos brennende Glühbirnen und verschwenderische Stand-by-Modi verbrauchen, muss gar nicht erst erzeugt werden.“

Über den RdJ: Der Rat der deutschsprachigen Jugend VoG ist die Vertretung der Jugendlichen der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens im In- und Ausland. Er richtet sich an alle anerkannten Jugendeinrichtungen und an interessierte Jugendliche der DG. Wichtige und aktuelle Themen werden durch aktive und partizipative Projektarbeit vermittelt. Mit Hilfe von Gutachten und Stellungnahmen vertritt der RdJ sie bei Entscheidungen hinsichtlich Jugendarbeit und -politik.

7 Antworten auf “Appell des RdJ an die Politik: „Atomenergie? Wir fordern Ihr NEIN!“”

  1. Faktencheck:

    Tausende Risse in den Reaktorbehältern, schwerwiegende Sicherheitslücken, verbauter „Schummelstahl“, zahllose Notabschaltungen und eine Klage der Städteregion Aachen: Die Historie der vergangenen Monate liest sich alles andere als positiv.
    ….
    Bei Wasserstoffeinschlüssen kann von Rissen keine Rede sein, Erklärungen dazu liefert der Bericht zu den Reaktoren dessen Inhalte aber nicht nur den RDJ Überfordern. Also lieber nachplappern was andere vorplappern, damit macht man nichts falsch.
    http://www.afcn.fgov.be/GED/00000000/3300/3389.pdf

    Sicherheitslücken?? Wo sollen die sein?
    „Schummelstahl“?? Noch ein Schlagwort ohne Substanz.

    ……
    Bereits 2003 beschloss die belgische Regierung des damaligen Premierministers Guy Verhofstad den Atomausstieg ab 2015. Doch wegen des Drucks der Atomlobby und der Angst vor Versorgungslücken entschloss man sich 2013 dazu, die Laufzeiten einiger Meiler um bis zu 10 Jahre zu verlängern: ein Ausstieg vom Ausstieg. Der tatsächliche Bedarf nach Atomstrom ist weiterhin sehr umstritten. Alternativen, sagen Kritiker, seien längst einsatzbereit. Der Energiewende stehe daher eigentlich nichts im Wege; außer die Politik.
    …..

    Wieder was nachplappern ohne zu verstehen wovon man spricht! Der Bedarf an Elektrischer Leistung kann man jederzeit einsehen:
    http://www.elia.be/fr/grid-data/Charge-du-reseau-et-previsions-de-charge/Charge-totale#01
    Heute Mittag: 9340 MW
    Und was kommt davon aus Wind und Sonne?
    Wind: 330 MW
    Sonne: 1600 MW
    Zusammen also 21%!! Und die restlichen 80% ????
    Der RDJ sollte sich einmal mit den Basisdaten im Belgischen Stromnetz vertraut machen ehe er Blödsinn von sich gibt von wegen „Der Energiewende steht nichts im Wege…“
    …….
    Doch auch die Bürger sind aufgerufen, ihren Teil zu einer baldigen Energiewende beizutragen. Denn Strom, den wir nicht durch sinnlos brennende Glühbirnen und verschwenderische Stand-by-Modi verbrauchen, muss gar nicht erst erzeugt werden.“
    ……
    Ist das jetzt Naivität oder Schulversagen, liebe RDJ-ler? Wie die Zahlen oben zeigen reden wir von 7500 MW Netzlast oberhalb von dem was die „Energiewende“ liefert. Und die spart man nicht durch Lampe und Stand-by aus. Ach ja, und bei der nächsten Party im alten Schlachthof bringt bitte Kerzen und Gitarre mit, den die Licht- und Musikanlagen der DJ’s, die fressen mehr Strom als Omas Nachttischlämpchen wofür die jetzt keine Glühbirne mehr kaufen darf, wegen der Energiewende und so….

    • Mischutka

      @ Dax :
      Lieber Dax ! Das finde ich ALLES perfekt recherchiert und geschrieben. Sehr gute und richtige Informationen. Man könnte/kann es fast vergleichen mit dem „Schadstoffausstoß“ von Fahrzeugen. Immer hört man, jeder solle „schadstoffarme“ Autos fahren. Doch jede Woche finden in der ganzen Welt, also auch überall in der E.U. zahllose „Autorennen“ (Formel 1, Formel 2 usw….) statt, dann diese sinnlosen Rennen über Stock und Stein, durch Wiesen und Wälder wo der Dreck meterhoch durch die Luft geschleudert wird, dann Auto-Cross und das gleiche Theater mit Motorrädern …… Und selbst bei diesen „Fahrrad-Rennen“ fahren unzählige Begleitfahrzeuge mit, für jeden Fahrer einige davon, dann unzählige Werbe-Fahrzeuge …. oder fahren die alle mit Wasser ???
      Und noch besser : diese „Grünen“ (diese „verde“) tun ja soooovieles für die Umwelt – aber wenn eine „Sitzung“ irgendwo ist – dann fahren die nicht mit dem Fahrrad oder gehen zu Fuß – Nein, die fahren dann mit dem Auto dahin ….. (sicher auch mit Wasser als Treibstoff).
      MfG.

  2. Guido Scholzen

    Allein schon diese Überschrift:
    »Appell des RdJ an die Politik: „Atomenergie? Wir fordern Ihr NEIN!“«

    Wer sowas ernst meint, der sollte eine verfünftige Alternative zur Verfügung stellen. Ok, werter RdJ, wo kommt denn die elektrische Energie her? Wenn ihr meint, dass man endlich Nägel mit Köpfen machen sollte, um die Förderung der Methanhydrate oder das Fracking auf Touren zu bringen, um diese Gase dann in Gasturbinen zu verfeuern fürs Stromnetz, ja dann könnten wir die Kernkraft in Belgien abschalten. Passiert aber nicht.
    Oder meinen diese beratungsresistenten Kurzschlusselektriker vielleicht, dass die „Energiewende“ (=schlechte Stromwende) etwa in der Lage ist, 100% an Strom zu liefern inkl. auch noch für den Straßenverkehr , wenn in D’land mal 1.000.000 Elektroautos in einigen Jahren rollen werden (O-Ton Merkel)?

    Ich bin Jahrgang 1970, und ICH SCHÄME MICH WIRKLICH FÜR MEINE GENERATION, DASS MAN DER JUGEND VON HEUTE EINE SOLCHE SCHEISSE ALS REALITÄT MIT AUF DEN WEG INS LEBEN GIBT. Dieser Mist wird auch in der Schule rauf und runter gepredigt inklusive „sinnvollen Klimaschutz“, denn das ist die eigentliche Aufgabe der Energiewende, das Stromnetz ist sekundär, dh. die wahren Bedürfnisse des Menschen. Den Religionsunterricht kann man abwählen, aber diese grüne Religion ist scheinbar unverzichtbar zur (Gut)Menschwerdung.
    Wenn den Mitglieder des RdJ mal wegen der Energiewende das Licht ausgehen sollte, dann und erst dann, wird diesen Politikern ein Licht aufgehen.

    Oja, Politiker ist wirklich ein Schimpfwort, denn diese Personen sind keine Demokraten mehr, sondern IDEOLOGEN.
    In einer Demokratie werden die Probleme des Alltags in die Politik gebracht, in einer Ideologie hingegen wird die Politik in den Alltag befördert. Das ist der größte Unterschied.
    Kapiert, RdJ?

    • Und Guido Jahrgang 1970 schämt sich für die Scheiße die in den Schulen auch an seine Kinder herangetragen wird – schon desöfteren hat er Jahrgang 1970 hier seinem Unmut auch gegen die Dorfschule seines Ortes public gemacht – da hilft nur eines:
      Hausunterricht inclusive Höflichkeit gegenüber seinen Mitmenschen selber geben Guido Jahrgang 1970!
      Dazu muss man/Frau natürlich erst einmal kapabel sein?

      • Guido Scholzen

        Lehrpersonal wird vom Steuerzahler bezahlt, also sollte der Steuerzahler ein Mitspracherecht haben, was gelehrt wird.
        In UK gibt es seit langem ein Gesetz, dass ideologische Lehrinhalte verbietet. das ist der Grund, warum der Klima-Film „Eine unbequeme Wahrheit“ (Al Gore) inzwischen an britischen Schulen nicht mehr gestattet ist.
        Kapiert?

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