Leserbrief

Alexander Miesen: Ihre Veröffentlichung in der Rubrik „Satire“

Sehr geehrte OD-Redaktion,

Bezug nehmend auf Ihre aktuelle Veröffentlichung in der Rubrik „Satire“ sehe ich mich in meiner Verantwortung dazu verpflichtet, Sie um die Veröffentlichung der folgenden Klarstellung zu ersuchen, die den tatsächlichen Sachverhalt wiedergibt. Dies, um eine Rufschädigung der drei auf dem Foto zu sehenden Personen zu vermeiden sowie Schaden vom Parlament als auch von der Firma Talking Circles abzuwenden.

Die Vergabe des Auftrags an die Firma Talking Circles ist gesetzeskonform geschehen. Am 8. Oktober 2012 hat das Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft die öffentliche Ausschreibung zur Realisierung einer Ausstellung zum Thema „Parlamentarische Demokratie und Autonomie in der DG“ bekannt gegeben. Diese Ausschreibung beinhaltete unter anderem ein detailliertes Leistungsverzeichnis und präzise Kriterien zur Vergabe des Auftrags.

Auf diese Ausschreibung haben sich vier in- bzw. ausländische Unternehmen beworben. Zwei Bewerber mussten aufgrund unvollständiger Unterlagen ausgeschlossen werden. Die beiden verbleibenden Angebote wurden mit samt des vorgelegten Detailkonzeptes und der ausführlichen Kostenschätzung von der Parlamentsverwaltung anhand des Leistungsverzeichnisses geprüft und aufgrund der vorgegebenen Vergabekriterien klassiert. Dazu fanden auch zwei Verhandlungsgespräche statt.

Das Präsidium des Parlamentes (in dem alle Fraktionen des PDG vertreten sind) hat in seiner Sitzung vom 18. Februar 2013 beschlossen, dem Vorschlag der Parlamentsverwaltung zu folgen und den Dienstleistungsauftrag zur Realisierung dieser Ausstellung an die Firma Talking Circles PGmbH zu vergeben.

Der Auftrag wurde also keineswegs aufgrund von Parteizugehörigkeit vergeben.

Mit freundlichen Grüßen verbleibt,

Alexander Miesen, Präsident des Parlaments der Deutschsprachigen Gemeinschaft

Siehe dazu Beitrag „Dauerausstellung im DG-Parlament“

Siehe dazu „Standpunkt“-Artikel „150.000 Euro für eine Ausstellung?“

17 Antworten auf “Alexander Miesen: Ihre Veröffentlichung in der Rubrik „Satire“”

  1. Pascal Arimont

    Werter Alexander, vielen Dank für die Klarstellung. Alles korrekt wiedergegeben. Ergänzend sollte noch hinzugefügt werden, dass die CSP im Präsidium vom 18. Februar 2013 dagegen gestimmt hat. Gruss

  2. brf4ever

    Wenn doch alles korrekt gelaufen ist, dann brauchte man doch nicht abzustimmen oder?
    Dann war doch ein Angebot das Perfekte.

    Verstehe ich nicht:-(

    Es gab also keine objektiven Unterschiede und somit war die Parteikarte ausschlaggebend, was denn sonst!!!

    • Altweltenaffe

      Auch bei einer öffentlichen Ausschreibung kann man sich GEGEN den billigsten Anbieter entscheiden. Man muss das nur stichhaltig begründen können. Und darüber muss man eben abstimmen, denn nicht jeder setzt die gleichen Prioritäten.

      Ich find übrigends auch, dass das zu teuer ist, egal was da da ausgestellt wird. Das ist für mich schon Protz, obwohl man allen Sparen predigt.

      • Ostbelgien Direkt

        @Richter: Ich bin in der Tat schon einmal wegen einer Satire verklagt worden. Ende der 80er Jahre, im Zuge der Niermann-Affäre, verklagte mich das Eupener Bürgermeister- und Schöffenkollegium unter Bürgermeister Fred Evers wegen einer Satire im damaligen „Grenzland-Report“ unter dem Titel „Offener Brief an Onkel Hermann“. Die Sache wurde irgendwann später eingestellt und zu den Akten gelegt. Kurzum: Mit Satire tut man sich in Ostbelgien seit jeher schwer. Gruß Gerard Cremer

        • “ Mit Satire tut man sich in Ostbelgien seit jeher schwer“.

          Das können Sie laut sagen, Herr Cremer!
          Ich erinnere mich beispielsweise noch daran, dass vor „gefühlten“ 10 bis 15 Jahren mal beim BRF eine Satire-Sendung lief, wo Politiker „auf die Schippe“ genommen wurden. Nach ein paar dieser Sendungen war allerdings „Schluss mit lustig“.

  3. senfgeber

    Hat sich denn die PFF schon allein aus Gründen der politischen Hygiene bei der Abstimmung über die Auftragsvergabe an ein Mitglied der PFF der Stimme enthalten, wenn der Auftrag „keineswegs“ aufgrund von Parteizugehörigkeit vergeben worden ist???

  4. Milchbube

    Mit dieser Klarstellung dokumentiert Herr Miessen, dass er nicht verstanden hat, worüber hier diskutiert wird; dass er nicht verstanden hat, was verantwortungsbewusster Umgang mit öffentlichen Geldern bedeutet; dass er nicht verstanden hat, welches Bild die Politik durch solche Entscheidungen abgibt; dass er nicht verstanden hat, dass allein der Anschein von Vetternwirtschaft vermieden werden muss; dass er nicht verstanden hat, dass dies Vetternwirtschaft ist. Er ist vielleicht doch zu jung und unerfahren für diesen Posten. Nein eigentlich verhält er sich so wie alle Politiker, denen es nur darum geht, ihr Gesicht zu wahren statt Fehler einzugestehen. Das Amt formt leider auch hier den Menschen. Schade um die verpasste Gelegenheit.

    • Dr.W. Speckschwarte

      Vielleicht doch zu jung …………….

      Woher soll ein junger Mensch der bisher nie mit dem wirklichen Leben konfrontiert wurde die Relation zur Wirklichkeit erfassen. Wenn man wie ein Sprössling des franz. Sonnenkönigs residiert verliert man schnell den Bezug zur Bescheidenheit. Denke seine Hochwohlgeboren weiß einfach nicht besser – es wurde ihn nicht vorgelebt.

      Somit zeigen Sie doch alle bitte etwas mehr Verständnis und schnallen Sie die Gürtel nur ein wenig enger. Es war schon immer der Untertan der für den Prunk der Fürstenhäuser auf ein klein wenig verzichten musste. Seinen wir mal ehrlich: Wir haben da doch mehr Erfahrung drin all die Herrschaften mit „ blauem Blut“ – und wir wollen doch nicht liberales Gedankengut in Frage stellen oder?
      Heute ist V. tag also etwas spendabler bitte.

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