Die neue Kampagne für mehr Verkehrssicherheit zum Schulanfang, die am Mittwoch in Eupen offiziell vorgestellt wurde, steht im Zeichen einer sehr gefährlichen Angewohnheit von immer mehr Autofahrern: Durch Telefonieren, Lesen von SMS, Schreiben von SMS, Einstellen eines Navi-Gerätes usw. werden sie bei der Fahrt abgelenkt.
Vorgestellt wurde die neue Kampagne durch Oliver Paasch (ProDG) – zum ersten Mal als Ministerpräsident nach 10 Jahren als Unterrichtsminister der DG. Anwesend waren auch Vertreter der Polizeizonen Weser-Göhl und Eifel.
Das Motto der Aktion lautet diesmal „Ich sehe was, was du nicht siehst!“. Für die beiden Polizeizonen waren deren Leiter Harald Schlenter (Weser-Göhl) und Daniel Keutgen (Eifel) anwesend.
Ablenkung Mitverursacher bei jedem 3. Unfall?
Schlenter ging ausführlich auf die Gefahr durch moderne Kommunikationsmittel wie Handy oder Navi ein. Er stützte sich dabei auf Studien, die sehr aufschlussreich sind.
Die Ablenkung ist laut einer Untersuchung des Allianz-Zentrums für Technik in Deutschland inzwischen Mitverursacher bei jedem dritten Unfall. Im Durchschnitt übt der Autofahrer bei einem Fünftel der gesamten Fahrzeit eine ablenkende Tätigkeit aus.
Abgelenkt ist der Autofahrer nicht nur beim Telefonieren oder beim Lesen von SMS. Schon der unnötige Blick in den Rückspiegel kann ablenken, ebenso ein Gespräch zwischen oder mit anderen Insassen. Ja, es gibt sogar solche, die sich während der Fahrt am Steuer …rasieren, wie Zonencheff Schlenter zu berichten wusste.
Die Studie des Allianz-Zentrums für Technik hat übrigens ergeben, dass 40% der Autofahrer schon mal während der Fahrt telefonieren. 30% lesen SMS, 20% schreiben SMS, 54% bedienen ihr GPS-Gerät, und 77% werden durch Gespräche im Auto abgelenkt.
Das Unfallrisiko wird durch solche Ablenkungstätigkeiten um ein Vielfaches erhöht. Nach Angaben des Belgischen Instituts für die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht sich dieses Risiko beim Telefonieren am Steuer um das 3- bis 4-Fache und beim Schreiben von SMS sogar um das 23-Fache.
Wer bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h eine Sekunde lang abgelenkt ist, fährt 14 Meter sozusagen blind.
Je zwei Unfälle im Norden und im Süden
Kampagnen wie die jetzige sind dazu da, Schüler und Eltern auf ein bestimmtes Risiko aufmerksam zu machen, was bei den bisherigen Kampagnen auch stets gelungen ist.
Im Übrigen gab es zwischen dem 1. September 2013 und dem 30. Juni 2014 in Schulnähe im Norden der DG nur zwei Unfälle, bei denen nach Angaben von Zonenchef Schlenter ein Mofafahrer und ein Fußgänger leicht verletzt wurden. Auch auf dem Gebiet der Polizeizone Eifel gab es in dem besagten Zeitraum laut Zonenchef Keutgen nur zwei Unfälle, bei denen allerdings vier Kinder verletzt wurden (3 Insassen und 1 Fußgänger). (cre)
Siehe auch Artikel „Oliver Paasch bleibt Schirmherr der Kampagne für Verkehrssicherheit“
Als verkehrsgefährdende Ablenkung der Autofahrer sollte die Vielzahl der Reklameschilder aller Art,die zusätzlich zu den notwendigen Verkersschildern die Gegend verunstalten.Scheinbar wird der Schilderwald noch dichter durch Anbringung mitten in der deutschsprachigen Gemeinschaft,grossflächiger Willkommensschilder der Wallonnie.Auf diese Provokation sollte m.E.. aus Sicherheitsgründen verzichtet werden.
@Franz-Josef Collienne :
Hinzufügen kann man noch : Wenn man z.B. über die Herbesthaler Strasse nach Eupen reinfährt, leuchten (schön ROT) diverse Schilder, was/wo/wann in Eupen los ist….. Für den ganzen Text zu lesen, braucht man viel mehr als 1 Sekunde…ausserdem fährt fast jeder mit 50 km/h. Und diese Tafeln sind bestimmt nicht für Fussgänger gedacht. (sonst wären die Dinger ja nicht so hoch angebracht). Da schauen sehr viele hin. (Sinn der Sache). UND WAS SAGT DIE VERKEHRSSICHERHEIT DAZU ???
MfG.
Also wollte die alte Mehrheit uns alle umbringen, zumindest die die nach Eupen fahren und das alles um der neuen Mehrheit eins auszuwischen !
Deshalb ist Eupen auch so verlassen, die fahren sich alle tod auf der Herbesthalerstr …
Dann hoffen wir mal, dass der Herr Paasch nicht selber mal ertappt wird, wenn er am Steuer in sein Handy oder gar mit seinem Beifahrer spricht :)
Was diesen Schilderwald angeht, kann ich Franz-Josef nur Recht geben. Werbung wohin das Fahrerauge schaut, vor allen während den Wahlen hat es keinen Poliker gestört, dass sie mit ihren Gesichtern und ihrem „ehrlichen“ Lächeln, andere vom Strasssenverkehr abgelenkt haben.
Jetzt aber brav zwischen den Polizisten posen und ein Vorbild sein wollen.
Lassen Sie mich raten, Herr Paasch, die lustigen Plakate werden dann auch an Strassen aufgehangen, und lenken dann keinen ab?
Ich halte das für ein ganz wichtiges Thema. Man sieht häufig Autofahrer, die plötzlich auf die Gegenfahrbahn geraten, weil soe gerade mit Radio oder Handy beschäftigt sind, und erst in letzter Selunde reagieren. Solche Beinahe-Unfälle kommen oft vor.
Man sieht immer häufiger abgelenkte Autofahrer, die auf die Gegenfahrbahn geraten, weil sie mit ihrem Telefon oder dem Radio beschäftigt sind. Erst in letzter Sekunde werden sie sich der Gefahr bewusst, oder erst, wenn man hupt oder mit den Scheinwerfern auf die Gefahr aufmerksam macht. Solche Beinahe-Unfälle gibt es oft.
In der Regel sind dies Fahrer/rinen mit dicken Fahrzeugen,meistens die gleichen die ihre Kinder bis in die Schule reinfahren möchten,ohne Rücksicht auf andere !!
Fast immer mit überhöhter Geschwindigkeit !!
In der Eifel sehr viele mit gelben Autoschilder.
Für die gibt es anscheinend kein Knöllchen,oder werden die absichtlich übersehen ?
Sind das auch nur “ Juristen und Buchhalter “ wie an anderer Stelle zu lesen war ?
… und ständig die Tachonadel im Auge halten, damit man nicht unerwartet von gut versteckten Radarfallen „überrascht“ wird…
Jeder weiß wie schnell man abgelenkt ist im Auto. Da braucht bloß mal ne Fliege im Auto rum schwirren, oder die Kinder zanken sich auf dem Rücksitz. Die Plakate und Werbeschilder sind ja nicht dazu gedacht das der Fahrzeugführer sie liest aber jeder andere der in einem Auto sitzt darf sie doch ruhigen Gewissens lesen. Klar sind die Autofahrer in Betracht auf die Fußgänger die Stärkeren und sollen Rücksicht nehmen, aber auch die Fußgänger könnten sich etwas mehr mühe geben.
Da gibt es solche die mit ihren Kindern 10 m weiter als ein Zebrastreifen über die Straße rennen, ihre Kinder von der Straßenseite her ins Auto laden oder sie bleiben auf dem Zebrastreifen stehen um der Freundin noch schnell den neuesten Tratsch hinterher zu rufen. Sogar die Schülerlotsen sind oft mit quatschen abgelenkt. Super Beispiel für die Kinder. Morgens um 9:15 stehen sie noch an der Schule und tratschen und Mittags kommen sie dann auf dem letzten Drücker zur Schule und müssen in der ersten Reihe parken. Dieses Spektakel kann man z.B. täglich an der Gemeinde Schule Hergenrath beobachten. Also wenn jeder ein bisschen Art gibt geht es unfallfrei.