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Aachener Museum zeigt, was in Russland nicht mehr gezeigt werden darf

Das berühmt gewordene Foto mit zwei sich küssenden Milizionären der Künstlergruppe „Blue Noses“ (Kissing policemen) ist in Aachen zu sehen. Foto: Stadt Aachen/Blue Noses/dpa

Wer in Russland unter Präsident Wladimir Putin kritische Kunst macht, braucht Mut. Auch Künstler sind dem staatlichen Druck ausgesetzt. In Aachen ist jetzt eine Bestandaufnahme der politischen Aktionskunst aus Russland zu sehen.

Seit bald 18 Jahren steht Wladimir Putin als Präsident oder Regierungschef an der Spitze Russlands. Nicht nur Oppositionelle, sondern auch regierungs- und gesellschaftskritische Künstler sind seitdem staatlichem Druck ausgesetzt.

Das gilt nicht nur für das inzwischen weltweit bekannte Frauen-Kollektiv Pussy Riot. Das Ludwig Forum in Aachen zeigt nun eine Bestandsaufnahme der politischen Aktionskunst im Russland der Putin-Ära.

Der russische Präsident Wladimir Putin. Seitdem er an der Macht ist, hat sich der Druck auf Künstler in Russland weiter erhöht. Foto: Shutterstock

Unter dem Titel „dis/order. Art and Activism in Russia since 2000“ (Aufruhr – Kunst und Aktivismus in Russland seit 2000) werden von Freitag bis zum 18. Februar 35 Künstler und Gruppen präsentiert.

Einen großen Teil der Ausstellung mit rund 50 Arbeiten nehmen nach Angaben des Museums Fotografien sowie Dokumentationsfotos- und filme von Performances ein. Auch das berühmt gewordene Foto mit zwei sich küssenden Milizionären ist zu sehen. Das russische Kulturministerium hatte die Fotoserie der Künstlergruppe „Blue Noses“, zu der auch zwei sich küssende Ballerinen gehören, als „Schande für Russland“ bezeichnet.

Die Grenzen zwischen künstlerischer Performance und politischer Agitation sind oft fließend. So setzte die Künstlergruppe „Wojna (Krieg) bei einem Prozess gegen russischen Kunsthistoriker Andrej Jerofejew im Gericht Hunderte Kakerlaken aus.

In Aachen kann besichtigt werden, was in Russland oft nicht mehr gezeigt werden darf. Spannend wird es, wenn die Schau im Frühjahr 2018 ins Goethe-Institut St. Petersburg wandern soll. (dpa)

 

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