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USB-C: Ab heute ist einheitliches Ladekabel für alle Pflicht

Ein Ladekabel mit USB-C-Stecker liegt neben einem Bündel unterschiedlicher Anschlusskabel. Foto: Jens Büttner/dpa

Nach jahrelangen Diskussionen hatte das EU-Parlament im Oktober 2022 die Einführung einheitlicher Ladekabel verabschiedet. Gut zwei Jahre später tritt die Regelung nun auch in Kraft.

Neue elektronische Kleingeräte müssen von heute an verpflichtend einen USB-C-Ladeanschluss haben. Das Stichdatum 28. Dezember 2024 betrifft Geräte wie Smartphones, Tablets, Kopfhörer, Tastaturen, Mäuse, Digitalkameras, tragbare Lautsprecher, tragbare Spielekonsolen, E-Reader oder Navigationsgeräte.

Bei Notebooks und größeren Laptops räumt die EU-Richtlinie den Herstellern mehr Zeit zum Umstieg auf eine USB-C-Ladebuchse ein. Dieser Wechsel wird erst ab 28. April 2026 zur Pflicht.

Dem vom EU-Gesetzgeber erzwungenen Umstieg ging eine jahrelange Debatte voraus. Befürworter sagten, die einheitliche Ladebuchse sei eine Erleichterung für Verbraucher und ein Erfolg für den Umweltschutz, weil künftig weniger Elektroschrott anfalle.

Kritiker sahen in der USB-C-Pflicht eine unnötige Einmischung in den Markt. Sie argumentierten, dass sich der Markt bereits weitgehend selbst reguliert habe und die Anzahl der Ladebuchsen-Typen in den letzten Jahren von etwa 30 auf nur noch drei (USB-C, Apple Lightning und Micro-USB) gesunken sei.

Unter den Herstellern war vor allem Apple betroffen, da das Unternehmen bei den Ladebuchsen durchgängig auf seinen eigenen Lightning-Anschluss gesetzt hatte. Seit dem iPhone 15, das im September 2023 vorgestellt wurde, hat der US-Konzern inzwischen seine gesamte Produktpalette auf USB-C umgestellt. (dpa)

10 Antworten auf “USB-C: Ab heute ist einheitliches Ladekabel für alle Pflicht”

  1. delegierter

    Ich habe es von Anfang an blöd gefunden, daß jeder sein Steckerchen entwickelt, obwohl es sehr sinnvoll gewesen wäre sich früher zusammen zu raufen. So haben die 40.000 Eurokraten wenigstens nochmals etwas sinnvolles hinbekommen. Applaus.
    Aber passiert nicht auch jetzt bei den E-Autos so etwas, daß jeder Hersteller sein System hat ? Ich frage für einen Freund, ich bleibe nämlich beim Verbrenner.

    • @delegierter

      Da liegen sie gar nicht so falsch. Der Ladestecker für E- Autos ist schon genormt.
      Man könnte sich beim Batteriesystem etwas einfallen lassen und aie Anschlüsse der Batterie noch normalisieren. Das ergäbe dann die Möglichkeit des schnellen Batteriewechsels unterwegs. (auch da gibt es schon Automarken die daran arbeiten) Nebenbei wäre dann das recyclen der Batterien viel einfacher.

      • Schneller Batteriewechsel – das können und machen die Chinesen schon, mit Autos der Marke Nio fährt man an der Autobahn an eine „Power Swap Station“ und tauscht mal eben den Akku, anstatt ihn aufzuladen.
        Ich bevorzuge auch (jedenfalls noch) einen Verbrenner, aber es ist etwas dran an der Auffassung, dass die europäischen, vor allem die deutschen Hersteller durch ihr jahrelanges Ignorieren der E-Mobilität, dann durch den Fokus auf teure Luxusfahrzeuge, den Anschluss verpasst haben. Schon jetzt kommen chinesische Marken hier auf den Markt. Wenn die Dinger noch besser werden, wird man sie weitaus öfter sehen. Ich erinnere mich noch an die Häme, mit der man früher koreanische Fahrzeuge belächelt hat, noch früher japanische. Man kann gespannt sein, wer zuletzt lacht.

        • Chips, es gibt nur ein grundlegendes Problem: Die Arbeitsstundenkosten in China sind so viel niedriger, dass es sich nicht lohnt übergaupt hier zu investieren. Der grün-blau-rote Zeitgeist machte uns hier immer weis, wir haben den Vorsprung durch Intelligenz. Das ist eine rassistische Auffassung. Nein, den Vorsprung können die Chinesen spielend einholen und tun es.

          Das Argument „jahrelanges ignorieren der E-Mobilität“ tut nichts zur Sache. Ein Auto entwickeln können viele schnell, z.B. Tesla. Heute heißt es „just in time“, das kann der größte Autokonzern, der noch kein E-Auto oder wenige baut, wie alle Japaner meisterhaft.

          Die auswechselbare Batterien sind auch ein Argument in den USA, denn sonst würde Tesla keine grünen Zertifikate erhalten. Die Batterien müssen binnen 15 Minuten ausgewechselt werden. Das geschieht vor dem staatlich bestellten Kontrolleur mit Hilfe von speziell ausgebildeten wendigen Arbeitern.

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