Jedes Jahr am sogenannten „Mardi Gras“, dem Fettdienstag, erlebt der Karneval in der Stadt Binche in der Provinz Hennegau seinen Höhepunkt. Das war auch so an diesem Dienstag.
Der Karneval ist die berühmteste Attraktion der zwischen Charleroi und Mons gelegenen Stadt Binche. Er wurde 2008 von der UNESCO in die Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen – und im Gegensatz zu dem in Aalst steht Binche auch noch heute unter dem Schutz der UNESCO.
Der Karneval von Binche ähnelt der alemannischen Fastnacht. Der erste Umzug fand bereits 1395 statt.
Wichtigste Figur des jahrhundertealten bunten Treibens mit seinen minutiösen Traditionen voller Symbolkraft sind die aus Binche stammenden „Gilles“, die sich nur in Begleitung eines Trommelspielers fortbewegen dürfen, sich niemals in der Öffentlichkeit hinsetzen und niemals betrunken sein dürfen.
Einen „Gille“ erkennt man am Gewand in den belgischen Farben, der mit Stroh ausgestopften Bluse, dem überdimensionalen Hut aus knapp 300 Straußenfedern, dem Schellengürtel, den schweren Holzpantinen, dem Korb mit Blutorangen und natürlich an der traditionell am „Mardi Gras“ getragenen Wachsmaske.
Zum Start in den „Mardi Gras“ ziehen knapp 1.000 Gilles, Pierrots, Paysans und Arlequins durch die Straßen von Binche und läuten den Tag mit einem traditionellen Austern- und Champagnerfrühstück ein.
Es folgt der Zug in Richtung Grand’Place zum morgendlichen „Rondeau“-Tanz mit der berühmten Bincher Wachsmaske. Anschließend versammeln sich die Gruppen erneut an der Grand’Place zum Umzug. Dann tragen die Gilles ihre eindrucksvollen Straußenfederhüte und verteilen die Blutorangen.
Dieser Karneval in Binche ist so lustig wie @ Anorak, die Malmedyer Karnevalstruppen und wie die Mainzer Hofsänger.
Dann sind Sie wahrscheinlich nie da gewesen.