Gesellschaft

„Ostbelgier in der Welt“ trafen auf „Die Welt in Ostbelgien“ [mit Fotogalerie]

Der Schauspieler Raphael Grosch (Bildmitte, beim Interview) beim Jahresendempfang der "Ostbelgier in der Welt" im Dezember 2013 in Eupen. Foto: OD

Im neuen Parlamentsgebäude in Eupen fand zum 13. Mal der Jahresendempfang der „Ostbelgier in der Welt“ statt. Rund 200 Gäste waren der Einladung der Brüsseler Vertretung der DG gefolgt, etwa die Hälfte davon waren Ostbelgier, die außerhalb ihrer Heimat leben und arbeiten.

Neben Ansprachen von Alexander Homann, dem Leiter der Vertretung der DG in Brüssel, Parlamentspräsident Alexander Miesen (PFF) und Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz (SP) bestand der offizielle Teil des Abends aus ganz kurzen Gesprächen mit einigen Ostbelgiern, die sozusagen „in der Welt“ leben, also außerhalb der DG, sei es in der Schweiz, in Neuseeland oder in Brüssel.

DG unterhält vier „Netzwerke“

Gezeigt wurde außerdem ein kurzer Imagefilm der besonderen Art, an dem u.a. der Schauspieler Raphael Grosch mitwirkte.

Prominenz war auch vertreten: Margarethe Schreinemakers im Gespräch mit Hubert vom Venn. Foto: OD

Prominenz war auch vertreten: Margarethe Schreinemakers im Gespräch mit Hubert vom Venn. Foto: OD

Der Inhalt war zumindest für die Menschen in der DG relativ banal, weil eigentlich jeder Ostbelgier eine solche Situation so oder so ähnlich bereits erlebt hat: Ein Bürger der DG trifft auf neue Bekannte aus Deutschland, die bisher von der Deutschsprachigen Gemeinschaft nie etwas gehört hatten und auch nicht wussten, dass im Osten Belgiens Deutsch gesprochen wird.

Am Freitagabend war zudem viel von „Netzwerken“ die Rede. Die DG unterhält inzwischen deren vier, wie Alexander Homann gegenüber „Ostbelgien Direkt“ erläuterte: „Das erste Netzwerk wurde im Jahr 2000 gegründet unter der Bezeichnung ‚Ostbelgier in der Welt‘. Es soll all jenen, die aus der Heimat Ostbelgien ins Ausland oder ins Landesinnere gegangen sind, die Möglichkeit bieten, in Kontakt zu bleiben mit der Heimat, der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Später sind dann drei weitere Netzwerke entstanden.“

Datenbank mit rund 1000 „Ostbelgiern in der Welt“

Nach dem offiziellen Teil des Abends blieb noch genügend Zeit für Gespräche und Kontaktpflege. Foto: OD

Nach dem offiziellen Teil des Abends blieb noch genügend Zeit für Gespräche und Kontaktpflege. Foto: OD

Das zweite Netzwerk, so Homann, richtet sich an Menschen, die ihren Wohnsitz in die DG verlegt haben: „Das nennen wir ‚Die Welt in Ostbelgien‘. Das dritte Netzwerk bilden die Freunde der Deutschsprachigen Gemeinschaft, die in ihrem beruflichen oder privaten Umfeld als Botschafter der DG auftreten. Im vierten Netzwerk schließlich sind sogenannte ‚Multiplikatoren‘ vertreten: Kulturschaffende oder Medienleute, die einen Mehrwert für die DG erzeugen können.“

Homann verriet außerdem, dass bereits rund 1000 „Ostbelgier in der Welt“ ihre Koordinaten in der eigens dafür eingerichteten Datenbank eingetragen haben, sodass man mit diesen Leuten in Kontakt treten kann, wenn man sich selbst dort ebenfalls angemeldet und seine eigenen Daten freigegeben hat. Siehe auch www.dglive.be.

Der nächste Jahresendempfang, so kündigte Ministerpräsident Lambertz bereits an, soll im Kloster Heidberg stattfinden, sofern Ende 2014 Lambertz selbst in dieser Frage noch zu entscheiden bzw. sein etwaiger Nachfolger gegen diesen Veranstaltungsort keine Einwände hat. (cre)

Siehe auch Artikel „Karl-Heinz Lambertz: Namensfindung bis 2020“

Nachfolgend veröffentlicht „Ostbelgien Direkt“ Bilder vom Jahresendempfang der „Ostbelgier in der Welt“. Zum Vergrößern Foto anklicken:

25 Antworten auf “„Ostbelgier in der Welt“ trafen auf „Die Welt in Ostbelgien“ [mit Fotogalerie]”

  1. senfgeber

    Es gibt da noch eine ernste Frage zum Thema Datenschutz.

    Ist es denn wirklich so, dass alle ab dem Jahr 2000 Angeschriebenen ihre persönlichen Daten NUR in einer eigens dafür eingerichteten Datenbank hinterlegt haben?

    Oder wurden diese Personendaten nicht vielmehr aus anderen Quellen bezogen?

    Wenn diese personenbezogenen Daten aus einer anderen Quelle bezogen wurden, ist zu fragen, ob dafür das Einverständnis der später Angeschriebenen vorlag. Denn NUR wenn ein ausdrückliches Einverständnis der Betroffenen vorliegt, ist die Weiterleitung von personenbezogenen Daten erlaubt.

    Pikant ist hier noch, dass diese „Veranstaltung“ von politischen Lokalgrößen zur Selbstdarstellung genutzt wird.

    Herr Cremer, können Sie zu diesem Thema mal in Sachen Einhaltung von Datenschutzverordnungen recherchieren??

    „Das erste Netzwerk wurde im Jahr 2000 gegründet unter der Bezeichnung ‘Ostbelgier in der Welt… dass sich bereits rund 1000 “Ostbelgier in der Welt” ihre Koordinaten in der eigens dafür eingerichteten Datenbank eingegeben hätten, sodass man mit diesen Leuten in Kontakt treten könne, wenn man sich selbst dort ebenfalls angemeldet und seine eigenen Daten freigegeben habe.“

  2. Ostbelgien Direkt

    @senfgeber: Soviel mir bekannt ist, wird die Datenbank ausdrücklich nur mit dem Einverständnis der betroffenen Personen erstellt. Ist dies nicht der Fall, sind die Angaben für andere Personen nicht zugänglich. Gruß Gerard Cremer

  3. Réalité

    Ja,da habense recht Herr Berens!War sicher sone ernste Angelegenheit,dass es nix zu lachen gab,trotz der Anwesenheit von dem so berühmten Jupp Hammerschmitt!Ob wohl kein Weisswein mehr war…..??

  4. Politenttäuscht

    Was machen denn diese „Amateur-Politiker“
    (u.a.Provinzialratsmitglieder) da…außer sich zu profilieren und immer wieder : trinken und essen auf Kosten der Bürger…einfach unverschämt !

  5. Der Kommentar von Herrn Bruno trifft den Nerv des Ganzen.

    Welchen Mehrwert für eine Gemeinschaft bringen Zeitgenossen die überwiegend aus rein wirtschaftlichen Überlegungen ihre Heimat verlassen und somit im Gegensatz zu allen andern keine Beitrag mehr zur regionalen Entwicklung beitragen.

    Warum also ausgerechnet diese Kategorie von Mitmenschen feieren und die hiesigen steuerzahlenden, kulturschaffenden, vereinslebenfördernde, Mitmenschen der Gemeinschaft abstempeln als Bürger zweiter Klasse.

    Verdrehte Logik! Populismus pur!

    Schwachsinniges undurchdachtes Event!

    Danke an alle Volksvertreter für diese Wertschätzung.

    Ein DGler

    • Watsolldat?

      Es geht nur, nur, nur um „Prestige“! „WIR [was auch immer das heissen mag] sind überall in der Welt vertreten und heben das Bein mit den anderen mit!“ Tatsächlich, schade, dass es, vor allem, den Politikern anscheinend nur um Image-Pflege geht. Man regiert und handelt autokratisch und zwingt auf, als gehöre einem alles; dabei übersieht man das eigentliche Wohlsein der Hiesigen, die man ja angeblich vertritt. Ob auf DG Ebene, oder auf Gemeindeebene in Eupen – zum Glück wohne ich nicht in Eupen (aber unser Sohn wohnt dort)! Eupen gleicht immer mehr einer zwar schöner-werdende, polierten, jedes-Fleckchen-designed, vor allen Dingen aber toten, ausgehüllten Modelleisenbahn. Schnick-Schnack… Wo bleiben die Massnahmen zum guten Leben für die hiesige Bevölkerung?
      Hauptsache: PR! Hauptsache: Neu und „modern“. Hauptsache: Show! Und dazu gehören alle Skandale und Absurditäten, die ans Tageslicht kommen.

    • Zappel Bosch

      @DGler : die „DG-Bürger in der Welt“ (in der großen weiten Welt, die ja z.T. schon in Membach anfängt, schwerpunktmäßig aber in Brüssel lokalisiert zu sein scheint…) sind soviel dankbarer für die „Zuneigung“ des „Vaterlandes“ (und des Landesvaters) als die ständig aufmüpfenden „echten“ DG-Bürger vor Ort… Das schmeichelt dem Ego vieler „Größen“ hier und entschädigt für die „tägliche Pein“ in den Tiefen des leidigen Tagesgeschäfts…

  6. Kettenis

    Viele dieser Ostbelgier wohnen entweder in Ostbelgien oder manche sogar in Brüssel, Luxemburg, Köln, Membach,.. und machen dann hier einen auf dicke Hose, was für ne weite Welt. Super, weiter so !! Hauptsache wie immer Freibier und schon kommen die Weltstars.

  7. Die Idee ist gut, denn viele ausgewanderte Ostbelgier helfen kontakte zur Welt zu knüpfen.Aber nur Politiker aus unseren Breiten brauchen diese Kontakte nicht oder können nichts damit anfangen.Privinzialräte deren Job Autobusfahren ist, Pensionierte Bürgermeister usw.. können diese Kontakte nicht verwerten.Bezahlen tut der Steuerzahlende Mittelständler, der diese Kontakte brauchen kann, aber der soll zahlen und ist nicht eingeladen.

  8. Dr.W. Speckschwarte

    Nun wie wär es wenn alle Leser von OD die diese Gala unpassend fanden es auch mal den Regierenden wissen lassen.

    Ich werde der Regierung der DG eine Beileidskarte schicken mit folgendem Vermerk

    Die Hoffnung stirbt zuletzt

    Dr. J. Speckschwarte

  9. Politenttäuscht

    100 % mit Ihnen einverstanden, Mylan,
    Wenn die alle bezahlen müssten, würde nicht die Hälfte erscheinen. Wenn mann sich gewisse Gesichter von Politikern anschaut,
    könnte der Eindruck entstehen sie langweilen sich sehr…

  10. Réalité

    Ich glaube,dass noch nicht mals soviele D G Politiker da waren,ausser vielleicht die von den regierenden Parteien!D’r Louis und d’r Servaty waren schon mal da als Schleierträger vom MP!?Ohne diese beiden wär’s ja auch kein Fest gewesen!
    Wüsste mal all zu gerne was sowas uns alles kostet?Einbringen wird’s nicht viel!?Ist zu allererst gedacht als „Selbstdarstellung und -beräuscherung“ der Einladenden und nicht zu letzt an Anzahl der Personen die an Veranstaltungen der Regierung teilnahmen.Mittlerweile sind’es deren sicher 3559,wenn ich richtig mitgezählt habe!Diese Zahlen sind sehr wichtig,daher immer wieder und gerne vom MP veröffentlicht!

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