Gesellschaft

Was die „gelbe Revolution“ uns lehrt: Immer mehr Menschen wollen anders regiert werden [Kommentar]

30.11.2018, Brüssel: Demonstranten umarmen sich bei einem Protest der sogenannten "Gelbwesten" gegen steigende Spritpreise, während eine Reihe von Polizisten vor ihnen steht. Foto: Francisco Seco/AP/dpa

Was derzeit in Frankreich und zum Teil auch in Belgien abgeht, dürfte Soziologen und Politologen in ganz Europa brennend interessieren. Bei dem Aufstand der „Gelbwesten“ geht es längst nicht mehr nur um Steuern auf Kraftstoff, ja nicht einmal mehr um den Anstieg der Lebenshaltungs-Kosten. Es geht um noch viel wichtigere Dinge.

Wer die Hintergründe dieser „gelben Welle“, deren Aktionen leider immer wieder von Chaoten missbraucht werden, richtig verstehen wollte, der war am letzten Wochenende gut beraten, nicht deutsches Fernsehen zu schauen, sondern einen der vielen französischen TV-Sender einzuschalten.

Während man in Deutschland noch immer unter dem Eindruck der Wahl von Annegret Kramp-Karrenbauer als neue CDU-Vorsitzende stand, flammte im Nachbarland mal wieder die „gelbe Revolution“ auf.

Im französischen Fernsehen diskutieren rund um die Uhr Politiker, Journalisten, Politologen, Soziologen und Sicherheitsexperten über die eigentlichen Hintergründe dieser gelben, größtenteils auch chaotischen Revolution auf den Straßen von Paris und anderen Metropolen.

08.12.2018, Frankreich, Paris: Demonstranten mit gelben Westen gehen die Champs Elysées Avenue hinunter, im Hintergrund ist der Triumphbogen zu sehen. Foto: Rafael Yaghobzadeh/AP/dpa

Sehr schnell wurde klar, dass wir es hier mit einem Phänomen zu tun haben, das vieles von dem, was wir jahrzehntelang für richtig gehalten haben, infrage stellt. Es geht nicht zuletzt darum, inwieweit sich unsere Demokratie neu erfinden muss. Immer mehr Menschen wollen anders regiert werden – nicht mehr nur von oben herab, schon gar nicht von einem Präsidenten wie Emmanuel Macron, der nach seiner Wahl zum Präsidenten der Republik so ziemlich alles falsch gemacht hat.

Es ist schon verblüffend, dass ein Präsident, der noch vor anderthalb Jahren als großer Hoffnungsträger gewählt wurde, heute von seinem Podest gestoßen wird.

Natürlich muss man Gewalt ablehnen, sie ist kein geeignetes Mittel, um Ideen umzusetzen, aber gerade der wochenlange Protest der „Gilets Jaunes“ in Frankreich zeigt, dass die Regierenden sich heute durch friedliche Ein-Tages-Demonstrationen, wie sie in Belgien regelmäßig von den Gewerkschaften veranstaltet werden, nicht umstimmen lassen. Da muss schon größerer Druck aufgebaut werden. Über das Wie lässt sich streiten, aber ein Marsch durch Brüssel oder Paris bewirkt gar nichts.

Mit einer gelben Weste auf die Straße

Im Gegensatz zu dem, was immer wieder behauptet wird, gerade in ordnungsliebenden Ländern wie Deutschland, ist die „gelbe Revolution“ in Frankreich nur der Vorbote einer viel globaleren Bewegung.

Die Menschen, vor allem junge Menschen, haben verstanden, dass es falsch ist, rechtspopulistische Parteien oder einen Bekloppten wie Donald Trump zu wählen, um die etablierte Politik zu warnen und zu einem Umdenken zu bewegen. Diese Menschen wollen nicht mehr mit Rechtsradikalen und Nazis in einen Topf geworfen und dafür auch noch diffamiert werden. Diese Menschen ziehen heute eine gelbe Weste an und gehen selbst auf die Straße. Koste es, was es wolle.

02.12.2018, Frankreich, Paris: Ein Arbeiter der Stadtreinigung beseitigt Grafitti von einer Wand des Arc de Triomphe. Dort steht auch „Macron Zurücktreten“ (Macron Demission). Foto: Thibault Camus/AP/dpa

Die „Gelbwesten“ wollen keineswegs die Demokratie abschaffen, wie ihre Kritiker unterstellen, sondern die Demokratie, die wir heute haben, verändern. Sie wollen erreichen, dass das Volk mehr in Entscheidungen eingebunden wird. Mehr Basisdemokratie als nur eine parlamentarische Demokratie, schon gar nicht eine wie die der Fünften Republik in Frankreich, wo ein Präsident das Land als „demokratischer Alleinherrscher“ regiert und einen Premierminister an seiner Seite hat, der allenfalls sein Befehlsempfänger ist, von seinen „Abnickern“ im Parlament ganz zu schweigen.

Auch der Sturz der föderalen Regierung in Belgien zeigt, dass in unserem System etwas faul ist. Dass ein Premierminister wie Charles Michel eine Regierung platzen lässt, nur weil sich die Koalitionspartner nicht einig wurden über einen Pakt, der nicht einmal verbindlich ist, sagt alles darüber, wie selbstherrlich wir regiert werden.

Ach, da wären ja auch noch die Medien zu erwähnen. Noch nie war unsere Presse so systemfreundlich wie heute. Viele Journalisten haben noch gar nicht erfasst, dass die Bürger in unserer heutigen Internetwelt auf ihre Belehrungen, die sich von denen der etablierten Politik kaum noch unterscheiden, gar nicht angewiesen sind.

Während der Chefredakteur noch überlegt, wie er den ersten Satz seines Leitartikels formulieren soll, damit er nachher auch keinen Ärger mit seinem Verleger hat, oder mit wem auch immer, geht in den sozialen Medien längst die Post ab. Und die ist nicht nur in Deutschland …gelb. (cre)

63 Antworten auf “Was die „gelbe Revolution“ uns lehrt: Immer mehr Menschen wollen anders regiert werden [Kommentar]”

  1. Wünscht sich der Kommentator vielleicht politische Veränderungen herbei, oder gar eine Revolution? Ist da der Wunsch der Vater des Gedankens?

    Schaut man sich die Zahlen derer an, die da auf die Straße gehen, kann man beruhigt sein. Viel heiße Luft, die Abkühlung sucht.

    Und bei den Medien vertraue ich doch lieber den unaufgeregten „Systemmedien“, als einem dubiosen Onlinemedium.

    Im übrigen: nicht der, der am lautesten und radikalsten brüllt, hat Recht und eine Mehrheit.

      • Marsupilami

        @JJ

        „Das Volk hat weder recht, noch unrecht. Es entscheidet.“ Eben. In Wahlen. Wie in Frankreich letztens als Macorn demokratisch legitimiert wurde. Mit Geschrei und Zerstörung auf der Straße sollte das jedenfalls nicht passieren.

        • Wahlen? Wenn alle dasselbe ankündigen, einmal in Blau und einmal in Grün, oder sonst welchrer Farbe, was sollen Wahlen? Nein, das Volk ist gerade dabei zu zeigen, daß es anders entscheiden wird. Endlich. Wenn ich meinem Hund eine leere Porzellanschale oder eine leere Plastikschale serviere dreht er sich um und geht. Bei beiden. Braver und kluger Hund, nicht wahr? Nur Menschen in der Konsumgesellschaft sind nicht so klug und auch nicht so brav. Zieht euch warm an, der Winter kommt. Nicht der meteorologische Winter jedoch.

          • @ jj

            Dieses Pack ist genausowenig „das Volk“ wie die Spinner in Dresden die das dauernd behaupten.
            Wir werden einen heißen Winter bekommen bis sich der Rechtstaat wieder durchsetzt. Fliegende Steine verändern nichts!

                • Pille Palle

                  Vielleicht liegt es daran, dass Sie nicht schon Mitte des Monats schauen müssen, wie Sie, trotz Arbeit, Ihre Familie durchbringen können, weil es vorne und hinten fehlt und die Entwicklung dahingehend ist, dass es noch schlimmer werden wird.
                  Diese Verzweiflung, machtlos zu sein und gleichzeitig nicht gehört zu werden, macht traurig und auf lange Sicht wütend, da es ungerecht ist, seinen Beitrag zum Funktionieren dieser Gesellschaft zu leisten und trotzdem abgestraft zu werden und die Ungewissheit, seinen Kindern eine gute Zukunft bieten zu können, setzt dem ganzen das Pünktchen auf dem I auf.
                  Um ehrlich zu sein, bin ich mit vielen, was Sie schreiben, einverstanden, doch hier sitzen Sie auf einem sehr sehr hohen Ross, wenn Sie die Verzweiflung der Menschen so grob aburteilen. Sie scheinen ein sehr gutes und gemütliches Leben zu haben. Bedenken Sie, vielen geht es nicht so!

                  • @ Pille Palle

                    Auch ich bin „auf die Strasse“ gegangen und habe Joschka Fischer und seiner „Putztruppe“ zugejubelt. Heute verbuche ich das unter „Jugendsünden“.
                    Gegen das heutige Gewaltpotenzial war das aber Kindergeburtstag. Mein Missfallen dieser „Aktionen“ speist sich nicht vom „hohen Ross“ sondern aus meiner Vita.

            • Dow Jones

              @EdiG

              https://www.rubikon.news/artikel/der-aufstand

              Ein Absatz in diesem Artikel lautet:
              —Zweifellos kamen am letzten Samstag (am 1. Dezember; Anmerkung der Übersetzerin) Protestierende, um „alles kurz und klein zu schlagen“. Für einige von ihnen bleibt Gewalt der letzte Weg, um sich Gehör zu verschaffen. Andere betrachten sie als die einzige Waffe einer notwendigen Revolution. Und schließlich mischen sich unter die Demonstranten auch noch Gruppen, die Vandalismus ausüben, nur weil sie sich davon für sich selbst einen Gewinn versprechen. Beim Versuch, die Gelbwesten-Bewegung zu diskreditieren, versteckt sich die Macht hinter den angerichteten Schäden.—

        • Traurigaberwahr

          Glauben Sie denn tatsächlich mit Kerzchen halten und Friedensgesange wurde einer dieser Bänkersklaven vertreiben. Dafür ist es schon zu spät. Leider brauchen wir eine Revolution und keine Demonstration um die Zukunft unerer Kinder zu schützen. Traurig aber wahr.

          • Marsupilami

            @Traurigaberwahr

            dann hätten Sie ja sicher auch nichts dagegen wenn ihr Auto angezündet werden würde von Demonstranten, oder ihre Scheiben von Chaoten engeworfen werden. Oder ihre Firma verwüstet würde so das die Arbeitnehmer dort ihren Job verlieren. Wer nach Revolution ruft muss auch mit den Konsequenzen leben können.

  2. „Wir können an keiner Regierung beteiligt sein, die den Migrationskompakt unterstützt.
    Wir können nicht zulassen, dass unsere Migrationpolitik gegen den Willen der Bevölkerung bestimmt werden soll.
    Das berührt das Herz unserer Überzeugungen und Prinzipien.
    Der Migrationskompakt macht keinen Unterschied zwischen legaler und illegaler Einwanderung, was für uns den Kern der Migrationpolitik darstellt.
    Der Migrationskompakt will die Familienzusammenführung erleichtern, und wir wollen sie begrenzen.
    Er will die Sozialsysteme für Migranten – auch für illegale – öffnen.
    Er erschwert die Abschiebung Illegaler, wobei die Abschiebung jetzt quasi schon unmöglich ist.
    Der Pakt ist nicht bindend, aber die Gefahr, dass Aktivisten und NGOs ihn benutzen werden, um Gerichtsurteile zu erwirken, die doch bindend sind, ist zu groß.
    Wir haben das nicht gewollt.
    Ganz Europa hat sich getäuscht, was diesen Pakt angeht, und ist nun wach geworden.
    Viele Länder hoffen, sich mit einer Zusatzerklärung abzusichern.
    Wir wollen dieses Risiko nicht eingehen.
    Wir wollen nicht mit schuld sein an der Untergrabung der Migrationsregeln.
    Wir wollen keine neuen Migratenverbrechen auf unserem Gewissen haben.
    Wir wollen eine andere Migrationpolitik.
    Reguliert und an der Arbeitsleistung ausgerichtet, mit eindeutigen Regeln, strengerem Familiennachzug, keinen direkten Zugang in die Sozialsysteme, und keine Illegale Zuwanderung
    Mit unserer bisherigen Regierung haben wir die ersten großen Schritte in die Richtung einer solchen Politik gemacht.
    Wir wollen diesen Weg weiter gehen.
    Wir wollen nicht zurück ins Chaos der vergangenen Jahre.
    Ich bitte um Ihre Unterstützung.“

    • Errate humanes Geäst

      Nein, das unterstütze ich nicht! Ich bin doch kein Barbar! Wer hat denn die Kriege im Nahen Osten angezettelt, die Europa unterstützt hat? Die einzigen, die sich die Hände reiben, sind die Rüstungsindustrien. Im letzten Jahr wurden ca. 971,9 Milliarden Euro für“ Verteidigung“ ausgegeben!!! Klappt ja super! loool
      Mit der Kohle könnten wir alle Menschen dieser Welt sozial versichern. Soziale Sicherheit für Alle und die Kriminalität würde weltweit gesenkt. Aber nein, hetzen wir gegen Menschen, die noch weniger haben als wir. Hauptsache die Bonzen werden fetter. Und daran ändert keine rechte Partei der Welt was!!!

  3. das Volk muss wieder am Wirtschafts-Erfolg teilhaben und von einem Einkommen oder
    Rente relativ korrekt leben können. Früher, vor der EU sorgte jedes Staatsoberhaupt dafür,
    dass es seinem Land (dem Volk) gut geht und noch besser wurde. Heute dagegen wird dem Bürger immer mehr weggenommen und die Regierende leben sich selber und ziehen
    die Bürger nur noch aus. Somit wird es zeit, dass die gelben Westen diese Leute hoffentlich wach rütteln, bevor wieder die Rechtsradikalen regieren, denn das wäre nach so vielen Jahren Frieden das schlimmste, was uns passieren könnte.

    • Marsupilami

      @Bürger:
      „Früher, vor der EU sorgte jedes Staatsoberhaupt dafür,
      dass es seinem Land (dem Volk) gut geht“ – das ist doch Unsinn. Erstens gibt es nicht „das Volk“, dafür sind unsere Länder viel zu verschieden. Wer soll denn in Belgien „das Volk“ sein? Etwa die Wallonen, oder doch lieber die Flamen? An Belgien allein sieht man doch bereits dass was die einen wollen nicht das ist was den anderen gefällt. Und zweitens hat das rein gar nichts mit der EU zu tun. Es gab und gibt gute und weniger gute Regierungen innerhalb und außerhalb der EU.

      • @Marsupilami,
        das belgische Volk ist die Gesamtbevölkerung. Ob Wallonie oder Flandern und Sie vergaßen die DG, das sind Regionen in den evtl. andere Sprachen gesprochen werden und andere Interessen bestehen. Es gibt auch einen sehr wichtigen Satz, den unsere Politiker meisten sprechen müssen: “ Ich schwöre, die Verfassung und die Gesetze des belgischen Volkes usw……… “
        Prüfen Sie nochmal, ob das Unsinn ist.

    • Früher, vor der EU sorgte jedes Staatsoberhaupt dafür,

      @ Bürger

      Da kann aber die EU nichts dafür. Steuer, Rente und Wirtschaft sind Bereiche die ausschliesslich in Staatlicher Verantwortung liegen.

  4. Unregierbar

    Ich hoffe, dass es nie soweit kommt, dass diese gelben Chaoten, die eigentlich gar nicht wissen, warum sie auf die Straße gehen, mehr an politischen Entscheidungen beteiligt werden. Vor allem verstehen sie nicht, was ihrem Land blüht, wenn sie Macron in die Wüste schicken.

  5. Die „Gelbwesten“ wollen keineswegs die Demokratie abschaffen, wie ihre Kritiker unterstellen, sondern die Demokratie, die wir heute haben, verändern.

    Werter Herr Cremer,

    diese Folgerung Ihres Kommentares wird schon durch die Tatsache das keiner eine Vorstellung davon hat wie eine veränderte Demokratie ausehen soll, zumal die Systeme in F, D oder B völlig verschiedene sind, ad absurdum geführt.
    Die „Revolution“, und das zeigt schon die Zahl der Festnahmen, ist völlig aus dem Ruder gelaufen.

    Auch der Satz……
    “ … dass die Regierenden sich heute durch friedliche Ein-Tages-Demonstrationen, wie sie in Belgien regelmäßig von den Gewerkschaften veranstaltet werden, nicht umstimmen lassen….. “
    …. kann so nicht stehen bleiben, lesen Sie doch einmal auf OD die, von Ihnen verfassten Berichte über die „friedlichen Demonstrationen“ der Gewerkschaft in Brüssel.

    • Hallo,
      Danke für den Text, aber konnten Siie den bitte um ein Drittel ausbauen.
      Das Layout hat sich verändert, hatten wir doch ganz vergessen, Ihnen zu sagen.

      Genau diesen Eindruck vermitteln Sie.

  6. Ja, die Leute wollen anders regiert werden. Sie wollen für ihre Arbeit anständig entlohnt werden, keine Wuchermiete bezahlen, nicht bis 67 Jahre arbeiten und keine Überfremdung. Ist das so schwer zu verstehen?

      • Wahrscheinlich so demokratisch wie die ukrainische Revolution vor einigen Jahren.
        Als die gewählten Politiker unter dem Jubel der westlichen Presse an den Haaren aus ihren Büros gezogen wurden.

          • Gejubelt wurde zur besten Tagesschauzeitauf dem Euromaidan.
            Die unschönen Szenen wurden erst zur späten Stunde auf unseren Leitmedien ausgestrahlt, wenn übrhaupt.

            Stellen Sie sich nich naiver als sie sind. In der Ukraine sind die Messer noch in der Hosentasche, auch wenn wir hier im „Paradis“ wohnen.
            Während der Klitschkorevolution fürs deutsche Publikum sind

  7. Marcel Schmetz

    Sorry, aber ich habe selbst auf OB selten solch einen oberflächlichen, konfusen Kommentar des Chefradakteurs lesen dürfen. Hier wird ja alles in einen Topf geworfen und verrührt.

    • Pensionierter Bauer

      Ich finde den Kommentar nun wirklich allles andere als oberflächlich und konfus. Das Phänomen der Gelbwesten ist auch nicht so ganz einfach zu packen. Ich bin davon überzeugt dass es innerhalb dieser Bewegung sehr viel verschiedene Strömungen gibt. Nur eines ist klar, allen in dieser Bewegung gehen die gleichgeschalteten Parteien und Medien so richtig auf dem Sack. Von fast allen Parteien und auf fast allen Kanälen hört man nur noch von Klimawandel und Integrationsanstrengungen die wir unternehmen müssen. Während sich die Ökoeliten mit fiktivem Strom die Taschen voll machen, sind es die kleinen Leute die diese Zeche durch steigende Preise und Arbeitsplatzverluste bezahlen müssen.

  8. „Zur Erinnerung: An keinem Produkt in diesem Land bedient sich der Staat so ungeniert wie am Sprit. Auch wenn die Mineralölkonzerne immer gescholten werden, niemand greift so zu wie der Fiskus. Bei einem Benzinpreis von 1,20 Euro erhebt der Staat 84,66 Cent Gesamtsteuern (50,1 Cent Mineralölsteuer, 15,4 Cent Ökosteuer und 19,16 Cent Mehrwertsteuer). Das sind 70,55 Prozent Steuern auf einen Liter Benzin.“ Quelle: fokus.de

    Hier liegt der Skandal begraben. Da wird ein für unsere westliche Gesellschaft ‚lebensnotwendiges‘ Produkt mit beinahe 70% besteuert. Hallo?

    Habe schon bei Massen in Weiswampach einen Streifenwagen der Eifelpolizei beim Volltanken beobachtet…finde den Fehler.

    • Idée fixe

      Da wird ein für unsere westliche Gesellschaft ‚lebensnotwendiges‘ Produkt ….

      Also der ist gut.

      So ein Scheiß aber auch – wie können die nur.

      Verraten Sie mir denn auch mal woher die Goldstater den kommen sollen um diesen ganzen Sozialstaat samt Administration zu löhnen?
      Oder verraten Sie mir doch mal auf was Sie und ihre Kollegen bereit sind freiwillig zu verzichten. Würde vielleicht reichen um die Steuern auf Sprit zu senken. Nee geht ja nicht, kommt ja jetzt die Umweltsteuer noch drauf.

        • @ Lehmboy

          Auf jeden Ihrer 20 gut ausgebildeten Buchhalter kommen 100 Lobbyisten die Ihnen erklären werden wo Ihre Rechnung das Loch hat. Dafür brauchen die keine 2 Monate, da reichen 2 Minuten!

            • Idée ixe

              Dette publique[7]
              Année % du PIB Milliards d’euros
              Courants Base 2013[8]
              1980 76,1 %
              1981 88,9 %
              1982 98,8 %
              1983 109,4 %
              1984 113,6 %
              1985 118,4 %
              1986 123,6 %
              1987 128,1 %
              1988 128,6 %
              1989 125,3 %
              1990 129,2 %
              1991 130,7 %
              1992 133,5 %
              1993 137,8 %
              1994 135,9 %
              1995[9] 130,5 % 276,25 396,56
              1996[9] 128,0 % 276,35 388,69
              1997[9] 123,2 % 278,41 385,30
              1998[9] 118,2 % 277,16 380,00
              1999[9] 114,4 % 279,44 378,88
              2000[9] 108,8 % 280,87 371,36
              2001[9] 107,6 % 285,97 368,99
              2002[9] 104,7 % 288,03 365,64
              2003[9] 101,1 % 285,79 357,11
              2004[9] 96,5 % 288,33 352,88
              2005[9] 94,7 % 294,91 351,16
              2006[9] 91,1 % 297,43 347,95
              2007[9] 87,0 % 300,00 344,67
              2008[9] 92,5 % 327,62 360,22
              2009[9] 99,5 % 347,17 381,93
              2010[9] 99,7 % 364,08 391,99
              2011[9] 102,6 % 388,94 404,43
              2012[9] 104,3 % 404,29 408,79
              2013[9] 105,5 % 413,73 413,73
              2014[9] 107,6 % 430,37 428,91
              2015[9] 106,6 % 437,54 433,64
              2016[9] 106,6 % 450,39 437,74
              2017[9] 103,8 % 453,99 432,04

  9. Populist

    Im Artikel steht u.a.:
    „Die Menschen, vor allem junge Menschen, haben verstanden, dass es falsch ist, rechtspopulistische Parteien oder einen Bekloppten wie Donald Trump zu wählen, um die etablierte Politik zu warnen und zu einem Umdenken zu bewegen.“

    Falsch!
    Wenn die Rechtspopulisten die einzigen sind, die die Meinung des Volkes hören, soll man sie auch wählen dürfen; ohne allerdings gleich als Nazi hingestellt zu werden.
    Ob JUNGE Menschen das viel anders sehen? Ich traue mir da keine Einschätzung zu, obwohl ich täglich mit denen zu tun habe. Bei den meisten sehe ich schon eine gesunde Einstellung zur Problematik der Migration: irgendwann reicht es auch.
    Ob man Trump unbedingt als bekloppt bezeichnen muß weiß ich nicht; er regiert nur anders als sein Vorgänger, der auch nicht alles richtig machte, aber menschlich besser rüberkam.

  10. Zaungast

    „War die französische Revolution von 1789 auch demokratisch?“

    Nein, war sie nicht. Zu der Zeit hatte das gemeine Volk in Frankreich aber auch absolut nichts zu sagen: keine Wahlen, kein Parlament, nichts.
    Theoretisch gab es die Generalstände, aus Adel, Geistlichkeit und dem Dritten Stand, dem großen Rest der Bevölkerung zusammengesetzt. Seit 1614 bis 1789 waren sie nicht mehr einberufen worden.

    Nach der Erstürmung, die keine war, der Bastille, wo sich lediglich sieben Häftlinge aufhielten, bis zum 2. Juli der Marquis de Sade (der Namensgeber des „Sadismus“), und einer anfänglichen Euphorie schlug das Ganze ziemlich schnell in blanken Terror („terreur“ , Robespierre, Danton, Marat) um, bis dann Napoleon als Diktator kam und die Franzosen bis 1815 aber erst richtig zur Ader ließ.

    In Russland verlief 1917 und danach die Entwicklung ähnlich.

    Nachahmenswert???
    Oder sollten wir nicht doch lieber bei unserer zwar unvollkommenen, aber unblutigen repräsentativen Demokratie bleiben?

  11. MARCEL SCHOLZEN eimerscheid

    Die Gelbwesten-Bewegung zeigt, dass sich Menschen für Politik interessieren. Daher stimmt der Spruch vom angeblichen Nichtinteresse an Politik mancher Gemeindepolitiker nicht ganz. Viele haben einfach keine Lust, einem System zu dienen, das es fertig gebracht hat den Unterschied zwischen Arm und Reich zu vergrößern und eine riesengroße Gerechtigkeitslücke zu schaffen. Die Gleichheit aller Bürger ist blanke Theorie geblieben. Das sieht man besonders, wer überhaupt noch die Chance bekommt, Politik machen zu können. Da sind längst nicht alle Bevölkerungsgruppen präsent. Auch wenn ich Gefahr laufe, mich zu wiederholen, so sage ich, dass man zum Politikmachen entweder viel Geld oder gute Beziehungen braucht. Und ausnahmslos jede politische Partei bevorzugt Akademiker zum Besetzen von Ämtern. Und das ist eine Sache, die muss unbedingt mal geändert werden. Nur davon ist nirgendwo etwas zu sehen. Das fängt schon bei der DG-Regierung an. In deren Kabinetten wird doch nirgends ein Handwerker oder Arbeiter aufgebaut, um mal in Amt und Würden zu gelangen. Und wer es trotzdem probiert, wird gnadenlos abgesägt und bekommt Steine in den Weg gelegt, bis das man entnervt aufgibt.

    • Idée fixe

      Ja ja Herr S. so ist das.
      Die pluralistische Massengesellschaft braucht Führung durch BOURGEOUISE ELITEN, wo kämen wir denn sonst hin, bei denen sie Blankovollmachten an Vertreter geben, die sich einen Scheiß an Wahlversprechen halten müssen und in keiner Form durch ihre Wähler haftbar gemacht werden können. Das ist doch gelebte Demokratie oder?

    • Wer ihre unendlichen realitätsfrenden Ergüsse auf allen möglichen Plattformen ließt, ist nicht überrascht, dass sie bei keiner Partei Fuß fassen konnten. Ein Mindestmaß an logischem Denken und Auffassungsgabe über gesellschaftliche Zusammenhänge sollte man schon mitbringen. Wer politische Entscheidungen an Gefühlen und Glauben festmacht statt an Fakten kann sich in Internetforen austoben. Vom politischen Geschäft sollte er besser die Finger lassen. Insofern ist ihr Scheitern nur logisch und überrascht keinen, außer sie selbst.

      • Marcel Scholzen Eimerscheid

        Ich bin Realist durch und durch. Und darum nicht politisch aktiv. Die Gelbwesten gehen auch deshalb auf die Strasse, weil sie sich nicht mehr vertreten fuehlen von ihren Volksvertretern. Haben das Vertrauen in die Politik verloren. Und Emotionen sind ein normaler Bestandteil der Politik.

  12. Zaungast

    „Und wer es trotzdem probiert, wird gnadenlos abgesägt und bekommt Steine in den Weg gelegt, bis das man entnervt aufgibt.“

    Sprechen Sie aus persönlicher Erfahrung? Bei den Wahlen zum letzten Gemeinderat?

  13. Was die Menschen wollen, siehe hier:
    https://maerchen.com/bechstein/mann-und-frau-im-essigkrug.php
    Was sie am Ende verdienen:
    Plautz, und da war alle Herrlichkeit zum Guckuk, und da saßen sie alle beide, der Mann und die Frau, wieder in ihrem engen Essigkrug drin; da sitzen sie noch und können auch drin bleiben bis an den jüngsten Tag.
    Das ist eine Lehre für Solche, die nie nie genug bekommen können.
    ///
    Heute heißt das Märchen „Homme et femme en gilet jaune…..“

  14. Regieren heisst entscheiden.Bei jeder Entscheidung werden immer einige dagegen sein.Weder die Jasager noch die Neinsager haben Recht sondern verschiedene Meinungen. Gleiches gilt für die Presse,mit dem Unterschied dass sie die verschiedenen Meingen erklären müssten und dann eventuell Stellung beziehen in einem Kommentar. Viele Presseschreiber heute aber Berichterstattung und Kommentar verwechselten aber nicht abtreten wenn sie sich verschätzt haben.

  15. Regieren heisst entscheiden.Bei jeder Entscheidung werden immer einige dagegen sein.Weder die Jasager noch die Neinsager haben Recht sondern verschiedene Meinungen. Gleiches gilt für die Presse,mit dem Unterschied dass sie die verschiedenen Meinungen erklären müsste und dann eventuell Stellung beziehen in einem Kommentar. Viele Presseschreiber verwechseln aber heute Berichterstattung und Kommentar.

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