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Im August können sich wieder Schüler eine Woche lang auf ein Studium in französischer Sprache vorbereiten

Teilnehmer der ersten Auflage der Vorbereitungswoche im August 2023. Foto: Kabinett Klinkenberg

Bei der Vorbereitungswoche in Lüttich, die die Bildungsministerin 2023 ins Leben gerufen hat, können deutschsprachige Lernende des 5. und 6. Sekundarschuljahres sich an der Universität Lüttich auf ein Studium in französischer Sprache vorbereiten.

Während einer Woche erhalten sie Sprachunterricht, nehmen an Aktivitäten teil und treffen auf ostbelgische Studierende. Am 19. August 2024 beginnt die zweite Auflage. Die Teilnahme ist kostenlos und interessierte Jugendliche können sich bis zum 15. Juni 2024 einschreiben.

Bildungsministerin Lydia Klinkenberg (ProDG) berichtet: „Die Erstauflage im letzten Jahr ist sehr erfolgreich verlaufen. Bei meinem Besuch vor Ort erhielt ich von den Jugendlichen ausschließlich positive Rückmeldungen. Sie berichteten, dass sie während der Vorbereitungswoche an Selbstvertrauen hinzugewonnen haben und die Angst, Französisch zu sprechen, nach und nach verschwunden ist. Genau das möchten wir mit diesem Angebot erreichen: die Jugendlichen, die sich fragen, ob ihre Sprachkompetenzen für ein Studium im eigenen Land ausreichend sind, in ihrem Spracherwerb unterstützen und ihnen durch Selbstwirksamkeitserfahrungen bei realen Berührungen mit der Sprache die Zweifel nehmen und ihnen zeigen, dass sie in der Lage sind, ein Studium in französischer Sprache erfolgreich zu meistern.“

Die Universität Lüttich mit der Statue von André Dumont. André Dumont (1809-1857) war ein belgischer Geologe, der die erste gründliche geologische Untersuchung von Belgien vornahm. Später war er Rektor der Universität Lüttich. Foto: Shutterstock

In Zusammenarbeit mit dem Institut Supérieur des Langues Vivantes der Universität Lüttich lanciert die Regierung deshalb erneut die Vorbereitungswoche, die sich an Lernende des 5. und 6. Sekundarschuljahres richtet, die ein Studium in französischer Sprache absolvieren möchten. Vom 19. bis zum 23. August 2024 stehen 30 Plätze zur Verfügung, damit möglichst viele Jugendliche in den Genuss dieses Angebots kommen können.

„Mein politisches Bestreben ist es, die Mehrsprachigkeit unserer Schülerinnen und Schüler zu fördern. Dazu ergreifen wir eine ganze Reihe von Maßnahmen, die bereits Früchte tragen. Bei meinem Besuch in Lüttich im August 2023 bestätigten mir die Projektverantwortlichen der Uni, dass unsere Sekundarschülerinnen und -schüler bereits ein sehr gutes Französischniveau vorweisen. Lediglich die Angst zu sprechen, stehe ihnen im Weg. Diese Feststellung deckt sich mit den Rückmeldungen, die ich regelmäßig von ostbelgischen Lehrpersonen, Eltern und Schülern erhalte“, so die Ministerin.

Was erwartet die Schüler? Während fünf Vormittagen erhalten sie an der Universität Lüttich den Sprachunterricht „Français sur objectif universitaire“ (FOU). Dabei handelt es sich um einen Sprachkurs für angehende Studierende, der die für ein Studium erforderlichen fachlichen und methodischen Kompetenzen vermittelt. Nachmittags erwartet sie zudem ein abwechslungsreiches Begleitprogramm, bestehend aus kulturellen Aktivitäten und Besichtigungen der Universität Lüttich sowie ausgewählter Hochschulen. Sie erhalten außerdem die Gelegenheit, mit deutschsprachigen Studierenden in den Austausch zu gehen.

Die Ministerin sagt abschließend: „Wir pflegen seit vielen Jahren eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Universität Lüttich. Dank des Kooperationsabkommens, das wir im letzten Jahr erneuert haben, ist es möglich, speziell auf unsere Bedürfnisse zugeschnittene Angebote in Zusammenarbeit mit der Uni zu konzipieren, wie z. B. die Vorbereitungswoche auf ein Studium in französischer Sprache für ostbelgische Sekundarschüler/-innen des 5. und 6. Jahres. Für diese Möglichkeit bin ich sehr dankbar.“

Programm und Anmeldung: www.ostbelgienbildung.be/vorbereitungskurs

Praktische Informationen auf einen Blick

Datum: 19., 20., 21., 22. 23. August 2024
Ort: ISLV – ULiège, rue des Pitteurs 20, 4020 Liège
Zielgruppe: Schüler, die im Schuljahr 2023-2024 das 5. oder 6. Sekundarschuljahr besuchen und ein Studium in französischer Sprache absolvieren möchten. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Kosten: Die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft übernimmt alle Kosten. Die Teilnahme ist für die Lernenden kostenlos.
Beförderung: Ein durch die Regierung organisierter Bustransport bringt die Lernenden von St.Vith oder Eupen aus nach Lüttich und wieder zurück.
Anmeldung: Anmeldefrist ist der 15. Juni 2024.

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

6 Antworten auf “Im August können sich wieder Schüler eine Woche lang auf ein Studium in französischer Sprache vorbereiten”

  1. Robin Wood

    Wow! Eine Woche! Ich bin beeindruckt!
    Learning by doing, heisst es doch so gerne. Ob eine Woche reicht, den nicht gut Französischsprachigen ein Studium in der Wallonie zu ermöglichen?
    Wäre es nicht besser, in der Grund- und Mittelschule mit vermehrtem Französischunterricht anzufangen?

    • Werter Robin, Sie müssen den Bericht schon lesen, ehe Sie wieder mal anfangen, zu kritisieren. Dort steht wörtlich: „Jugendliche berichteten, dass sie während der Vorbereitungswoche an Selbstvertrauen hinzugewonnen haben und die Angst, Französisch zu sprechen, nach und nach verschwunden ist. Genau das möchten wir mit diesem Angebot erreichen: die Jugendlichen, die sich fragen, ob ihre Sprachkompetenzen für ein Studium im eigenen Land ausreichend sind, in ihrem Spracherwerb unterstützen und ihnen durch Selbstwirksamkeitserfahrungen bei realen Berührungen mit der Sprache die Zweifel nehmen und ihnen zeigen, dass sie in der Lage sind, ein Studium in französischer Sprache erfolgreich zu meistern.“

      Es ist ja nicht so, dass die Abiturienten kein Französisch können. Ihnen soll lediglich die Angst genommen werden, in Belgien ein Studium zu beginnen.

  2. Robin Wood

    @Logisch
    Ich habe den Artikel gelesen. Viel von diesem Selbstvertrauen, dass die Jugendlichen in dieser Woche gewinnen, verschwindet aber, wenn sie jeden Tag in der Uni sitzen. Sie müssen ja nicht nur verstehen und reden, sondern auch die Tests in Französisch absolvieren. Es ist zwar schön, wenn die Jugendlichen nach dieser Woche keine Angst mehr vor dem Reden haben, aber Tests müssen nun mal in französischer Sprache geschrieben werden. Es gibt so einige, die dann ein Semester wiederholen müssen. Dann wechselt man doch lieber nach Deutschland.
    Daher plädiere ich für vermehrten Französischunterricht in den Schulen.

    • @Robin: Glauben Sie mir, die Abiturienten, die sich für ein Studium entscheiden, sind nicht die Dümmsten und gehen mit guten Kenntnissen der französischen Sprache ins Studium. Nach vier Wochen sprechen sie die Sprache, als hätten sie nie eine andere gesprochen. Das Sprachenbad im August soll ihnen lediglich die letzten Zweifel nehmen.

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