So schwer das in diesem Moment fällt: Steht ein Keller unter Wasser, sollten Betroffene nicht übereilt, sondern mit Bedacht und Geduld handeln. Sonst kann es für Leib und Haus gefährlich werden.
Überflutete Straßen, vollgelaufene Keller: Auch in Ostbelgien kam es durch heftige Regenfälle zu Überschwemmungen. Wie sollten sich Betroffene verhalten, wenn das Wasser zu Hause steigt? Dann heißt es Nerven bewahren.
Auf gar keinen Fall sollte man den Keller oder andere mit Wasser gefüllte Räume betreten, bevor nicht klar ist, dass die Hauptsicherung der Stromversorgung ausgeschaltet ist. Die Initiative Elektro+ warnt: In der Nähe überfluteter elektrischer Anlagen kann Lebensgefahr bestehen.
Nachdem Schutzeinrichtungen mit Wasser in Berührung gekommen sind, sind diese meist nicht mehr wirksam – auch wenn sie sonst vor einem elektrischen Schlag schützen, erklären die Experten.
– Das Wasser steht im Keller – was es jetzt zu beachten gilt: Ist der Strom abgeschaltet, kann man sich einen Überblick verschaffen – und den Schaden mit Fotos dokumentieren. Häufig ist es besser, bei der Schadensbeseitigung Experten, etwa Statiker und Bausachverständige, um Rat zu fragen.
Denn manchmal kann man den Schaden durch Abpumpen des Wassers sogar vergrößern – etwa wenn Wasser und Schlamm durch die Bodenplatte eingedrungen sind. Gegebenenfalls kann es dann sogar ratsam sein, den Keller zu fluten, erklärt Prof. Norbert Gebbeken, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau.
– Das Wasser ist weg – so gehe ich weiter vor: Wenn alles abgepumpt ist, bleibt oft Schlamm zurück. Betroffene sollten ihn allerdings so schnell wie möglich entfernen, rät Gebbeken. Wenn der Schlamm trocknet, könne er hart wie Beton werden.
Schlamm sei ein Alarmzeichen dafür, dass die Statik des Hauses beeinträchtigt sein könnte, so der Experte. Grund zur Sorge bestehe, wenn der Schlamm nicht durch Fenster oder Türen, sondern von unten mit dem Wasser ins Gebäude gedrückt wurde – etwa durch die Kanalisation, durch Abflüsse oder durch die Bodenplatte. Letztere kann dann nämlich beschädigt sein.
Gutachter achten auf neue Risse in der Bodenplatte und in den Wänden, so der Sachverständige Gebbeken. Wobei er beruhigt: Nicht jeder Riss gefährde auch die Standsicherheit des Gebäudes.
– Die Elektronik ist durchnässt – was man wissen sollte: Da es auch zu Schäden oder Störungen an der Elektroinstallation des Gebäudes kommen kann, ist es sehr wichtig, diese nach den ersten Aufräumarbeiten zu überprüfen und wenn nötig reparieren zu lassen, rät die Initiative Elektro+. Betroffene können sich dafür an einen eingetragenen Elektrofachbetrieb oder den örtlichen Energieversorger wenden. Erst danach sollte man die Anlage wieder in Betrieb nehmen.
Auch einst durchnässte Haushaltsgeräte sollte man ohne vorherige Trocknung und Reinigung sowie fachgerechte Prüfung nicht wieder einschalten. Denn auch da besteht die Gefahr eines elektrischen Schlages, so die Initiative Elektro+.
– Feuchtigkeit in den Räumen – was Betroffene tun können: Wenn Wasser, Schlamm und Schmutz endlich weg sind, bleibt meist noch Feuchtigkeit in den Räumen. Zwar gibt es Trockengeräte, die sich Betroffene aus dem Baumarkt ausleihen können. Doch ist dies auch immer sinnvoll – und in welchen Fällen sollten Betroffene vielleicht doch besser einen Profi rufen?
Trockengeräte aus Baumärkten sind in der Regel Lufttrockner. Das ist schon einmal gut, so die Einschätzung des Sachverständigen Gebbeken. Müssen jedoch versteckte Baumaterialien getrocknet werden, sollte man einen Profi beauftragen. Gerade die Trocknung von Estrich und Trockenbauwänden kann mitunter heikel sein.
Auch die Trittschalldämmung sollte ein Experte beurteilen. Da muss eventuell ein Bohrkern entnommen werden, um den Zustand zu beurteilen, erklärt Gebbeken.
Wichtig ist auch, dass Holz gut trocknen kann. Betroffene sollten dafür sorgen, dass Tragwerke eines abgedeckten Daches und verkleidete Holzdecken vollständig trocknen können, rät Prof. Gebekken. Sonst könnten sich schwere Folgeschäden an der Tragekonstruktion bilden. (dpa)
Es ist schon in normalen Zeiten sehr schwierig, Profis zu finden, es wäre sinnvoll, eine seriöse Vermittlungs-Plattform zu schaffen.
Sehr gut Idee!
Gute Idee, wäre das nichts für Sie, Baudimont?
Lassen Sie Taten folgen, auf ihre vielen Ideen.
Programmzeitung: Freitag, 23.Juli 2021, WDR 20,15: Der Jahrhundertregen – Als Münster in den Fluten unterging.Doku. Im Juli 2014 regnete es in Münster so stark, dass es zum größten Feuerwehr einsatz seit Ende des zweiten Weltkrieges kam.
Ich glaube die Doku ist jetzt überholt.
Umgang mit elektronischen Geräten bei Wasserschäden:
Dies betrifft vor allem Computer, Spielkonsolen aber auch TV Geräte, Handys usw
Vorab, eure modernen elektronischen Geräte halten Süßwasser relativ gut aus.
Wenn ihr was retten wollt befolgt wenn möglich diese Hinweise:
So bald wie irgend möglich von allen Stromquellen entfernen, dh Batterien raus, Akkus raus und natürlich ausstecken.
Versucht nicht kurzfristig die Geräte zu testen, jeder frühzeitige Kontakt mit Strom gibt dem Gerät vermutlich den Rest.
Batterien und Akkus sind nicht zu retten und können entsorgt werden.
Die Geräte wenn möglich öffnen.
Schmutzwasser ruhig mit klarem Wasser abspülen.
So gut es geht abtrocknen oder mit Druckluft ausblasen und Geräte an der Luft trocknen lassen, wenn es kleine Geräte sind können Reis und Silicatbeutel helfen da sie Feuchtigkeit entziehen.
Auf keinen Fall mit Salz in Berührung bringen, das fördert Korrosion und zerstört die Geräte unwiederbringlich.
Wenn ihr weitere Fragen habt meldet euch gerne bei uns.