In der Grenz-Echo Ausgabe vom 02.11.2006 behauptete Mathieu Grosch, es sei glaubwürdiger, bei einer absoluten Mehrheit ohne Koalitionspartner auszukommen. Dies sei auch der Grund, warum seine CSP nach den Gemeinderatswahlen 2006 den Koalitionspartner SP aus der Mehrheit geworfen hat.
Herr Strougmayer von der SP äußerte in der gleichen Ausgabe zu diesem Thema, dass sich die Oppositionsparteien – PFF, Ecolo und seine SP – absprechen sollten, dass man 2012 auf gar keinen Fall eine Koalition mit der CSP eingehe. Außerdem sei er froh, nun Oppositionsarbeit leisten zu können und nicht mehr zum Kopfnicken verurteilt zu sein.
Nun sind wir 2012, und die Kelmiser Sozialisten und Christlich-Sozialen haben bereits ein Abkommen geschlossen, um nach den Gemeinderatswahlen gemeinsam eine Mehrheit zu bilden. Das kann man nachvollziehen: die CSP mit Mathieu Grosch befürchtet berechtigterweise, die absolute Mehrheit zu verlieren und somit zu riskieren, sich in der Opposition wieder zu finden.
Die SP hat sich, egal wie die Wahl verläuft, die Mehrheitsbeteiligung gesichert und ohnehin auch nie den Spaß am Kopfnicken verloren.
Damit die SP um Marcel Strougmayer nach den Wahlen nicht doch noch auf dumme Gedanken kommt, hat Mathieu Grosch Druck aufgebaut und das Vorabkommen rechtzeitig öffentlich gemacht. Das ist politisches Kalkül, mit der behaupteten Transparenz hat das überhaupt nichts zu tun.
Dieses Abkommen gilt übrigens auch für den Fall, dass die CSP ihre absolute Mehrheit behält. Die 2006 rausposaunte Glaubwürdigkeit lässt grüßen.
Es geht in Kelmis nur um Postenschacherei und Machterhalt, und anstelle sich mit Vorabkommen zu beschäftigen, hätte man sich eher um die Probleme in der Gemeinde kümmern sollen.
Véronique Gentges-Barth, Hergenrath/PFF Liste 4 – Platz 4