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Umfrage: Mehrheit der Schulleiter, Schüler, Eltern und Lehrer trotz großer Belastung für alle mit dem Hybrid-Unterricht zufrieden

Eine Schülerin beim Fernunterricht. Foto: Shutterstock

Ende April wurde im Auftrag der Ministerin für Bildung, Forschung und Erziehung, Lydia Klinkenberg (ProDG), eine Umfrage zum Hybrid-Unterricht sowie dessen Auswirkungen auf das Lehren und Lernen sowie das Wohlbefinden bei Sekundarschülern, Eltern, Lehrpersonal und Schulleitungen durchgeführt.

Insgesamt haben rund 2.700 Personen an der Befragung teilgenommen. Diese wurde zum Teil digital und zum Teil analog durchgeführt. Die Akteure zeigten sich mehrheitlich zufrieden mit dem Hybrid-Unterricht. Bei den Eltern liegt der Wert derjenigen, die angaben, zufrieden oder sehr zufrieden zu sein, bei 62 Prozent, bei Schülern bei 58 Prozent, bei Lehrern bei 67 Prozent und bei den Schulleitern bei 80 Prozent.

Positiv bewertet wurde die Tatsache, dass die Schüler sich während des Fernunterrichts ihre Zeit selbst einteilen und eigenverantwortlich arbeiten konnten. Den Umfang der Arbeitsaufträge empfanden 53 Prozent der Schüler und 60 Prozent der Eltern als angemessen.

Bildungsministerin Lydia Klinkenberg. Foto: Gerd Comouth

Für 60 Prozent der Schüler und 64 Prozent der Eltern funktionierte das Zusammenspiel zwischen Fern- und Präsenzunterricht gut. 57 Prozent der Lehrer waren ebenfalls dieser Meinung.

Die Schulleitungen und 91 Prozent des teilnehmenden Lehrpersonals betonten jedoch noch einmal, dass der Hybrid-Unterricht für sie zu einem erhöhten Arbeitsaufwand geführt habe und die Differenzierung im Hybrid-Unterricht eine größere Herausforderung gewesen sei.

Sowohl die Eltern als auch die Lehrpersonen gaben zwar an, dass die Kommunikation mitunter schwierig gewesen sei, doch 66 Prozent der Eltern berichteten, dass sie bei Fragen an die Lehrpersonen schnell Antworten erhalten haben. 51 Prozent der Lehrkräfte gaben an, dass es schwierig gewesen sei, sich schulintern im Team abzusprechen, um Unterrichtsinhalte festzulegen und Tests während der Präsenzwochen zu planen.

Durch Hybridunterricht wurde Wohlbefinden beeinträchtigt

In Bezug auf das Wohlbefinden äußerten 43 Prozent des Lehrpersonals die Angst, sich in der Schule mit dem Coronavirus zu infizieren. Mehr als die Hälfte der Schüler (57 Prozent) antworteten, dass durch den Hybridunterricht ihr Wohlbefinden beeinträchtigt wurde. 68 Prozent der Schüler sagten, dass sie unter den allgemeinen Corona-Maßnahmen gelitten hätten. Insbesondere die Kontaktbeschränkungen und Einschränkung der Freizeitaktivitäten wurden als schwierig empfunden. Außerdem verspürten 71 Prozent der Schüler Druck, die Lernziele zu erreichen. Analog dazu sind weniger als die Hälfte der Lehrer (48 Prozent) der Ansicht, dass die Schüler im Hybridunterricht gute Lernfortschritte gemacht hätten.

Eine Schulklasse beim Präsenzunterricht. Foto:: Shutterstock

Laut Umfrage wünschten sich in Bezug auf Weiterbildungen, Unterstützung und Beratung 49 Prozent der Lehrkräfte Zugang zu Unterrichtsmaterialien, die im Fernunterricht eingesetzt werden könnten. 46 Prozent wünschten sich zusätzliche die Anschaffung einer technischen Ausstattung und 36 Prozent Webinare zu lernwirksamen Aufgaben und Tools für den Fernunterricht.

Durch das von der Externen Evaluation der Autonomen Hochschule Ostbelgien (AHS) erhobene Zahlenmaterial sieht die zuständige Ministerin ihre Einschätzung der Auswirkungen des Hybridunterrichts auf den Lernverlauf und das Wohlbefinden der Betroffenen bestätigt.

Klinkenberg: „Die Ergebnisse belegen, dass der Hybridunterricht eine große Belastung für alle Beteiligten darstellt und sich trotz der herausragenden Bemühungen des Unterrichtspersonals negativ auf das Wohlbefinden von Schülern und Schulpersonal und das Lehren und Lernen auswirkt. Daher habe ich mich zusammen mit meinen Amtskollegen immer für den Vollzeitpräsenzunterricht eingesetzt und bin froh, dass wir das neue Schuljahr am 1. September mit Präsenzunterricht starten werden.“ (cre)

8 Antworten auf “Umfrage: Mehrheit der Schulleiter, Schüler, Eltern und Lehrer trotz großer Belastung für alle mit dem Hybrid-Unterricht zufrieden”

  1. Digitalchaos DG

    Was soll da bitte funktioniert haben? Nichts ! Von fehlenden Laptops über mangelnde Organisation auf Schulebene bis zu überforderten Lehrern und Schülern die von Montag bis Mittwoch erstmal gar kein Problem Angebot und dann aber einen Haufen Selbstlernaufgaben für Tests (Lieblingsbeschäftigung mancher Sekundarschullehrer) am Wochenende hatten. Agressive Direktorantworten bei kritischen Nachfragen von Eltern und Ausfall von Internet während der Stunde… alle waren zufrieden… vielleicht das Ministrium mit seiner nicht repräsentativen Umfrage zum « Schönreden » von Pleiten, Pech und Pannen à la DG Unterricht. Schon mal einen Blick nach Flandern geworfen ? Welcher Selbstbetrug in der DG!

    • Krisenmanagement

      @digitalchaos DG Flandern hat sein Bildungswesen auf der digitalen Ebene sehr gut aufgestellt. Meine Erwachsenenkurse waren in Flandern. Bis auf die Sprachentante hat es eigentlich ganz gut geklappt. Das war auch nur einmal dieser Fehler. Alles in allem sehr positiv. In Flandern konnte man sogar Ermässigungen für Internet und Co bekommen. Aber der Ministerpräsident Flanderns ist Informatiker. Da steckt eine ganz andere Kompetenz dahinter.

  2. Corona2019

    Das kann sich um ein technisches Problem handeln .
    Habe das auch schon mehrfach erlebt , das der Kommentar nicht erscheint , obwohl kein böser inhalt vorhanden gewesen ist . :-)
    Das liegt dann aber nicht an Od .
    Wenn beim absenden des Kommentars das Netz zu schwach ist , oder im schlimmsten Fall kein Netz vorhanden ist , und man dann die Seite von Od verlässt , kann es sein das der Kommentar nie ankommt.
    liegt dann auch nicht bei Od im Papierkorb ,
    selbst wenn sie noch so geflucht haben :-)
    ist es also nicht die Schuld von Od

  3. Krisenmanagement

    Ich denke die Lehrkräfte haben beim Hybridunterricht zu kämpfen. Man stelle sich vor ein Lehrer muss von einer Klasse zur anderen gehen und die Schüler beschäftigen. Die Lehrkraft steht im Prinzip in 2 Klassen. Noch immer haben viele Ortschaften keine vernünftige Anbindung ans Internet. Aber was hat die DG unternommen? In manchen Ortschaften sollte man nicht unbedingt auf eine Internetverbindung mit Kupferkabel setzen, sondern auf 4G. Das klappt in manchen Orten erstaunlich gut. Nur es ist relativ teuer. Da müsste auch mal eine DG Minister oder Herr Paasch mit Proximus und Co verhandeln, um bessere Paketpreise zu bekommen. Nur nicht jeder hat eine Person im Haus, der weiss wie die Technik funktioniert. Online Unterricht hat auch seine Daseinsberechtigung. Für die Erwachsenenbildung sehe ich da klare Vorteile. Meine Kurse allesamt nicht in der DG haben ziemlich gut funktioniert. Aber dann muss das Personal besser geschult werden. Die Schulen haben noch immer keine wirklich guten IT-Abteilungen. Das hat alles viel mit Improvisation zu tun. Ich sehe in den neuen Unterrichtsformen noch Luft nach oben. Für manche Studiengänge wäre das sogar sinnvoll und sogar wirtschaftlicher. Nur muss da viel Geld und Energie reingesteckt werden.

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