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Uhren werden um eine Stunde zurückgestellt – Es beginnt die Winterzeit

Am letzten Wochenende von Oktober werden in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Uhren um eine Stunde von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt. Foto: Shutterstock

Die Zeitumstellung könnte bald Geschichte sein. Die EU-Kommission drückt für eine Abschaffung aufs Tempo, weil viele Menschen das Uhrendrehen für überflüssig halten. Es gibt aber Bereiche, in denen eine Umstellung sehr aufwendig werden könnte.

Vor wichtigen Terminen – zum Beispiel dem Spiel zwischen der AS Eupen und dem RSC Anderlecht um 18 Uhr – sollten an diesem Sonntag die Uhren überprüft werden. Vom frühen Morgen an gilt in Belgien und seinen Nachbarländern die sogenannte normale Mitteleuropäische Zeit (MEZ), die oft einfach Winterzeit genannt wird.

Die Uhren werden um 3.00 Uhr um eine Stunde auf 2.00 Uhr zurückgestellt. Die Sonne geht dann morgens eine Stunde früher auf und abends eine Stunde früher unter.

Über Sinn und Zweck der Umstellung wird seit langem gestritten. In diesem Sommer nahm die Debatte allerdings richtig Fahrt auf, nach dem die EU-Kommission im September die Abschaffung vorgeschlagen hatte.

Auslöser war eine EU-weite Online-Umfrage, in der sich 84 Prozent der Teilnehmer gegen das Uhrendrehen aussprachen. Die Uhrenumstellung in heutiger Form wurde in Belgien 1977 und in Deutschland 1980 wieder eingeführt – mit dem Ziel, Energie zu sparen. Der Erfolg ist umstritten. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

2 Antworten auf “Uhren werden um eine Stunde zurückgestellt – Es beginnt die Winterzeit”

  1. Eine gute Gelegenheit, nachdem sich die meisten vom Jetlag erholt haben, einiges zur unsäglichen Debatte zum Thema Zeitumstellung gerade zu ziehen.

    Das was wir Zeit nennen, wird vor allem von der Eigenrotation der Erde (diesen Zeitraum hat der Mensch in 24 Stunden aufgeteilt) und der Rotation der Erde um die Sonne (365, 24… letzterer) bestimmt. Beide kannten in der Geschichte der Erde Schwankungen.

    Die Dauer des Tageslichts schwankt mit dem Breitengrad auf dem wir uns befinden. Erfreut man sich am Äquator einer ganzjährigen Tag- und Nachtgleiche, muss man sich in unseren Breiten unterjährig mit Tageslichtschwankungen zwischen grob 9 und 15 Stunden auseinandersetzen; in Richtung Polen wird der Ausschlag grösser.

    Der Biorhythmus des Menschen passt sich dem an. Nord-Südreisende (und umgekehrt) gelingt dies und auch Ost-Westreisenden (und umgekehrt). Aufgrund der heute möglichen Reisegeschwindigkeiten braucht dies ein paar Tage.

    Eine Umstellung von einer Stunde mag sensiblen Gruppen etwas mehr abverlangen, der Impakt wird in der Debatte überbewertet und lässt sich mit simplen Organisationsmassnahmen (z.B. ab 10 Tage vorher die Schlafenszeiten um 6 Minuten täglich anpassen) wesentlich erleichtern.

    Viel bemüht wurde auch der Begriff Normalzeit. Dies ist weder Winter- noch Sommerzeit, sondern die an jedem Längengrad zu ermittelnde Zeit gemäss Höchststand der Sonne (nennen wir auch gerne Mittag). Die korrekte Zeit (Normalzeit) wechselt somit von Kirchturm zu Kirchturm.

    Unsere Vorfahren konnten die Veränderungen der Tages(licht)dauer recht pragmatisch lösen:
    – Jäger und Sammler gingen ihrer Tätigkeit bei Tageslicht nach (im Sommer mehr, im Winter weniger)
    – Bauern ebenfalls (im gewissen Masse auch noch heute)
    – historische Handwerker (Selbständige) lebten diesen Rhythmus auch.

    In unserer heutigen Welt (um nicht wieder den Begriff Zeit zu bemühen) mit ihren vielfältigen Interaktionen, ist dies komplizierter. Der Abstimmungsbedarf zwischen den Menschen verlangt nach einer koordinierten Zeitreferenz.

    Ob nun der Wechsel bleibt, eine dauerhafte Winter- oder eine dauerhafte Sommerzeit eingeführt wird ändert nichts:
    – o.a. Rotationen bleiben von unserer Zeitwahl unbeeindruckt
    – sensible Menschen werden dann imDunkelnaufstehenmüssen imHellenschlafengehenmüssen beklagen
    – viele Arbeitgeber werden die Arbeitszeiten anpassen müssen (Bauunternehmen werden ja wohl nicht während des „Tages“ mit Beleuchtung arbeiten); sowieso fordern ja schon viele flexible Arbeitszeiten
    – hinterfragen könnte man die Starre der Schulzeiten.

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