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110. Tour de France: Alles Wichtige zum Start

29.06.2023, Spanien, Bilbao: Jonas Vingegaard aus Dänemark fährt mit Teamkollegen des Jumbo Visma Radsportteams bei einem Training in der Nähe von Bilbao. Foto: Thibault Camus/AP/dpa

AKTUALISIERT – Startschuss der Tour de France erfolgt heute in Bilbao, das Finale steigt wie üblich in Paris. Alles ist bereitet für das nächste Duell der beiden Rad-Stars Vingegaard und Pogacar. Die belgischen Radsportfans freuen sich auf Wout van Aert – für Remco Evenepoel ist das härteste Radrennen der Welt erst 2024 ein Thema.

Jonas Vingegaard vs. Tadej Pogacar: Wenn heute Mittag die 110. Tour de France im Baskenland startet, läuft alles auf ein erneutes Duell der beiden Rad-Stars hinaus. Über 3.399,5 Kilometer geht es vom spanischen Bilbao bis nach Paris. Angesichts von acht Bergetappen und nur einem Zeitfahren wird die Tour im Hochgebirge entschieden.

29.06.2023, Spanien, Bilbao: Christian Prudhomme, Chef der Tour de France, hält eine Rede während der Präsentation der Teams am Guggenheim-Museum. Foto: Daniel Cole/AP

– Wo startet die Tour de France?

Der Grand Départ findet im spanischen Bilbao statt. Es ist bereits der 25. Start der Tour im Ausland, erst im vergangenen Jahr war das größte Radrennen der Welt in Kopenhagen losgerollt. Im Baskenland herrscht traditionell eine große Radsport-Euphorie. Dort fand bislang auch der erste Tour-Start auf spanischem Boden statt: 1992 in San Sebastián.

– Wie ist der Streckenverlauf der 1. Etappe?

Die Favoriten um Vorjahressieger Vingegaard sind zum Auftakt gleich gefordert. Ein lockeres Einrollen ist auf der ersten Etappe über 182 Kilometer mit Start und Ziel in Bilbao nicht drin. Ein hügeliger Streckenverlauf mit knackigen Anstiegen wartet auf die Fahrer. Vor allem der Côte de Pike kurz vor dem Ziel mit durchschnittlich zehn Prozent Steigung auf einer Länge von zwei Kilometern hat es in sich und erinnert ein wenig an die Mauer von Huy bei der Flèche Wallonne. Spätestens hier dürften die Sprinter zehn Kilometer vor dem Ziel abgehängt sein. Klassikerspezialisten wie Ex-Weltmeister Julian Alaphilippe oder Mathieu van der Poel könnten nach dem ersten Gelben Trikot greifen.

29.06.2023, Spanien, Bilbao: Der Slowene Tadej Pogacar (M.) winkt während der Teampräsentation am Guggenheim-Museum vor der Tour de France. Der Favorit leidet vor dem Start der Tour noch immer unter seinen Ende April erlittenen Knochenbrüchen. Foto: Daniel Cole/AP

– Wer sind die Favoriten?

Es läuft wie in den vergangenen beiden Jahren auf ein Duell zwischen dem dänischen Titelverteidiger Vingegaard und dem zweimaligen Champion Pogacar aus Slowenien hinaus. Vingegaard war zuletzt schon in bestechender Form. Pogacar hatte sich nach einem Kahnbeinbruch beim Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich im April zuletzt mit zwei Siegen bei den slowenischen Meisterschaften zurückgemeldet. Weltmeister Remco Evenepoel (Belgien), Olympiasieger Primoz Roglic (Slowenien) und Ex-Tour-Champion Geraint Thomas (Großbritannien) sind allesamt nicht dabei, nachdem sie den Giro d’Italia vorgezogen hatten.

 – Was sind die Höhepunkte der Tour?

Die Tour wird 2023 auf jeden Fall in den Bergen entschieden. Acht Etappen durch das Hochgebirge, darunter vier Bergankünfte, warten auf die Fahrer. Die erste Bergankunft steht am sechsten Tag in Cauterets-Cambasque an, wo Rekordsieger Miguel Indurain 1989 seinen ersten Tour-Etappensieg holte. Danach kommt es noch zu Zielankünften in der Höhe auf dem Puy-de-Dome, dem Grand Colombier und in Saint-Gervais Mont Blanc. Die Entscheidung sollte am vorletzten Tag auf der schweren Etappe nach Le Markstein Fellering mit fünf Anstiegen fallen. Dagegen gibt es nur ein Zeitfahren auf der 16. Etappe über 22,4 Kilometer, das Finale steigt traditionell auf den Champs-Élysées in Paris.

29.06.2023, Spanien, Bilbao: Wout Van Aert aus Belgien von Team Jumbo Visma erscheint zum Training. Foto: Thibault Camus/AP/dpa

– Wo wird die Tour de France im TV übertragen?

Radsport-Fans können in diesem Jahr wieder jede Etappe der Tour de France im Fernsehen live und kostenlos erleben. Die Free-TV-Sender RTBF („Tipik“ und „La Une“), ARD und Eurosport planen ein umfangreiches Programm.

– Was ist von belgischen Fahrern zu erwarten?

Viele belgische Radsportfans hätten sich Welt- und neuerdings auch Landesmeister Remco Evenepoel am Start der Tour de France gewünscht, erst recht nach dessen Aufgabe wegen Corona beim Giro d’Italia. Doch daraus wurde nichts. Erst im nächsten Jahr könnte es soweit sein. Somit ruhen die Hoffnungen auf Wout van Aert, der in diesem Jahr aber nicht das Grüne Trikot des Punktbesten anstrebt, sondern sich nur auf einzelne Etappensiege fokussieren will. Van Aert hat wahrscheinlich schon die Radweltmeisterschaften im Hinterkopf, die 2023 viel früher als sonst stattfinden, nämlich bereits Anfang August in Glasgow.  (dpa/cre)

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