Deutschlands 100. Klassiker zwischen Bayern München und Borussia Dortmund sollte eine Mega-Werbung für die Fußball-Bundesliga sein. Es wurde genau das Gegenteil. In einem total einseitigen Spitzenspiel gewann der Rekordmeister 5:0 (4:0).
Mit einer meisterlichen Machtdemonstration ist der FC Bayern zurück an die Spitze der Fußball-Bundesliga gestürmt. Der deutsche Rekordchampion schickte den gedemütigten und entzauberten Rivalen Borussia Dortmund im Jubiläumsklassiker mit 5:0 (4:0) nach Hause.
Sechs Spieltage vor Saisonende hat das Münchner Star-Ensemble um den 200-fachen Bundesliga-Torschützen Robert Lewandowski voller Entschlossenheit Kurs auf den siebten deutschen Meistertitel am Stück genommen.
Mats Hummels (10. Minute), Lewandowski mit seinem Festtagstor (17.) und dem Schlusspunkt (89.), Javi Martínez (40.) und Serge Gnabry (43.) führten den völlig überforderten BVB vor 75.000 Zuschauern vor. Nach dem 100. deutschen Clásico in der Bundesliga führen die Münchner die Tabelle mit einem Punkt Vorsprung und dem besseren Torverhältnis an.
Bayern startete dominant – und nach einem Warnschuss durch einen BVB-Pfostentreffer von Mahmoud Dahoud (6.) legte der Serienmeister mit zwei Ex-Dortmundern in den Hauptrollen richtig los. Hummels, der in der ersten Hälfte öfter aufs Tor schoss oder köpfte als die gesamte Dortmunder Mannschaft, brachte die Bayern per Kopfball nach einem Thiago-Eckball in Führung. In seinem schon 20. Klassiker traf der Innenverteidiger erstmals seit dem 1. Oktober 2017 wieder.
Solche Torpausen kennt Lewandowski nicht. Den besonderen 200. Treffer im 284. Spiel bekam er allerdings durch den Blackout von Verteidiger Dan-Axel Zagadou praktisch geschenkt. Gäste-Torhüter Roman Bürki verhinderte gegen Lewandowski und Thomas Müller zunächst noch Schlimmeres (18./19.). Eigentlich sorgte jeder hohe Ball gegen die überforderte Innenverteidigung aus Zagadou (19 Jahre) und Manuel Akanji (23) für Gefahr.
Die Bayern-Fans stimmten früh Hohngesänge an
Borussen-Trainer Lucien Favre schimpfte in seiner Coachingzone, die Bayern-Fans stimmten früh Hohngesänge an – und mit einem Doppelschlag erwischte es den BVB schon vor der Pause noch härter. Erst traf Martínez aus der Distanz, dann der nur 1,75 Meter große Gnabry per Kopfball. An beiden Toren war Thomas Müller entscheidend beteiligt.
Cool steckte Bayern-Coach Niko Kovac wiederholt die Hände in seine Hosentaschen oder verschränkte die Arme vor dem Körper. Nach dem irrwitzigen 5:4 im Pokal gegen Heidenheim und der Handwerker-statt-Künstler-Kritik an seiner Mannschaft durfte er sich ganz besonders als Gewinner fühlen. Der 47-Jährige darf weiter darauf hoffen, sich in seiner ersten München-Saison auch erstmals zum Meistertrainer zu küren.
Seine Hereinnahme des von den Fans umjubelten Martínez zahlte sich im defensiven Mittelfeld aus. Die insgesamt gute gestaffelte Elf ließ nichts zu. Von der hochgelobten Dortmunder Offensivpower gab es nichts zu bestaunen. Ein Marco Reus war zu wenig gegen diesen FC Bayern. Ausfälle wie die von Paco Alcácer oder Christian Pulisic konnten die Westfalen zumindest im Liga-Gipfel nicht kompensieren. Die diesmal ausgebremsten Tempofußballer geben den Kampf um die Schale aber noch lange nicht auf.
Der in 205 Länder übertragene Klassiker verlor nach dem Seitenwechsel angesichts des Spielstands an Attraktivität und Esprit. Dortmund wollte Schlimmeres verhindern. Nach 0:6, 1:4 und 1:5 in den vorangegangenen drei Duellen in München wollten die Gäste nicht noch mehr unter gehen und mussten doch kurz vor Schluss noch den fünften Treffer hinnehmen. Die Hereinnahme von Mario Götze für Dahoud hatte das BVB-Spiel etwas, aber der Vorsprung des Rekordmeisters war zu klar.
Bayern war weiter dominanter, bei einem Konter über Lewandowski und Hummels fehlte noch die Präzision (66.). 80-Millionen-Zugang Lucas Hernández durfte sich im Stadion als Zuschauer trotzdem über einen gelungenen Auftritt seiner künftigen Teamkollegen freuen. Nachdem die Kovac-Bayern gegen Liverpool und Ajax Amsterdam in der Champions League nicht gewinnen konnten und das Hinspiel in Dortmund 2:3 verloren hatten, glückte jetzt endlich ein großer Sieg.
Für Wirbel hatte im Vorfeld der Partie die geplante Party des Magazins von Bayern-Profi Jérôme Boateng nach dem Topspiel in einer Münchner Nobel-Disko gesorgt – zumindest gab es am Samstagabend für die Bayern reichlich Grund zum Feiern. (dpa/cre)
Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:
Belgier Benito Raman Matchwinner für Düsseldorf in Berlin – Schalke 04 verliert. #Bundesliga #BSCF95 @RamanBenito @DodiLukebakio @f95 https://t.co/rR7mgYCHUH pic.twitter.com/oP20sX28sV
— Ostbelgien Direkt (@OstbelDirekt) April 6, 2019
keine Werbung für die Bundesliga ! ! ! lol lol lol
(So kann nur ein Reporter schreiben, der Dortmund Fan ist, bitte beim nächsten mal etwas Neutralität)
So wie der FC-Bayern aufspielt ist perfektes Fußballspielen und somit die beste Werbung
für die Bundesliga. Das ganze Spiel gegen Dortmund war wie ein perfektes Schachspiel.
Gratulation an die Bayern-Spieler und Co.
@ Experte
„Perfektes Fußballspielen“? So hilf – und ambitionslos wie der selbsternannte Meisterschaftskandidat BVB hat sich noch nicht mal der Zweitligist Heidenheim „abschlachten“ lassen.
Warum Bayern bei der geringen Gegenwehr nur 5:0 gewonnen hat ist mir ein Rätsel.
Man muß schon Bayern-Kunde sein um diesem Kick etwas abzugewinnen.
@EdiG,
ab Beginn der 2ten Halbzeit konnte man erkennen, dass die Bayern Mitleid mit
Dortmund hatten und somit einen Gang zurückgeschaltet haben und trotzdem
das Spiel weiterhin kontrolliert haben. Und somit nur 5 : 0. ?
Dortmund hatte das Niveau einer Juniorenmannschaft. Da hätte sogar die AS gegen gewonnen. Für meine Begriffe wird Favre als Trainer völlig überschätzt.
@Logisch,
Dortmund war so schlecht, weil der Gegner so stark war.
Bezogen auf die AS und nicht auf Bayern kann man den Titel vom Reporter zitieren:
„keine Werbung für den Fussball“ ?
@Experte: Der Titel ist nicht gegen Bayern gerichtet. Es ist aber keine Werbung für eine Liga, wenn das Duell zwischen dem Ersten und dem Zweiten so verläuft. Die Bundesliga ist da aber keine Ausnahme. In Italien (Juventus) und Frankreich (Paris) ist das nicht anders. Gruß
Wäre ihnen eine taktische Nullnummer lieber gewesen?
Die Bundesliga ist so spannend wie seit Jahren nicht mehr und Bayern hat Dortmund halt die Grenzen an diesem Tag aufgezeigt und gegen die Wand gespielt. Also ich fand die Begenung äußerst unterhaltsam und eine Werbung für den Fußball. 5 Tore sieht man nicht in jedem Spiel. Schade nur dass Bayern nicht mit der gleichen Einstellung in das Spiel gegen Liverpool gegangen ist. Dann stünden sie jetzt im Viertelfinale.
Nullnummer, legen Sie mal Ihre Bayern-Brille ab und schauen Sie mal öfter nach England in die Premier League. Da gibt es fast jede Woche einen Kracher. Nicht von ungefähr ist die Bundesliga momentan nur noch durch Frankfurt in der Europa League vertreten, der 2. Liga des europäischen Fußballs.
Viele Grüsse an den Wirt des Bergscheiderhof