Kürzlich ist es in Ostbelgien infolge eines schweren Verkehrsunfalls auf der Vennstraße, bei dem ein 84-jähriger Autofahrer ums Leben kam, zu Diskussionen über die Fahrtüchtigkeit von älteren Menschen gekommen. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtet jetzt über eine Studie, aus der hervorgeht, dass Senioren ihre Fähigkeiten am Steuer oft überschätzen.
„Obwohl Senioren überproportional viele Verkehrsunfälle verursachen, scheint eine Mehrheit von ihnen weitgehend beratungsresistent zu sein“, berichtet „Der Spiegel“ unter Berufung auf eine Untersuchung der Universität Wien.
Von 282 befragten Männern und Frauen mit einem Durchschnittsalter von 74 Jahren gaben mehr als 70% an, ihre Fahrfähigkeiten im Zweifel selbst besser einschätzen zu können als andere. 83% behaupteten, noch nie auf Schwächen angesprochen worden zu sein.
Die Autoren glauben, dass dies nicht stimmt: 60% einer ebenfalls befragten Gruppe von Angehörigen hätten die Älteren nach eigenen Angaben mindestens einmal auf Fahrmängel aufmerksam gemacht.
Der GDV-Unfallforscher Siegfried Brockmann sprach dem Magazin zufolge von einer „Abwehrhaltung gegenüber konkretem Feedback“. Ratschläge akzeptierten die Senioren am ehesten von ihren Hausärzten. Mediziner sprächen Ältere aber „äußerst selten“ auf deren Fahrvermögen an. (cre)
Das Thema „Autofahren im Alter“ ist nicht erst seit gestern ein Reizthema. Diskussionen über die Gefahr durch Senioren am Steuer gibt es schon länger, wie das folgende VIDEO über einen Beitrag des Fernsehmagazins Frontal 21 zeigt:
Siehe dazu auch Meldung „Verkehrsunfall Vennstraße: 84-jähriger Fahrer tot“
Das glaube ich allerdings auch, dass sich Senioren bzgl. Ihrer Fahrtauglichkeit überschätzen: Mein Vater (66) ist auch erst wieder zum Augenarzt und Ohrenarzt gegangen, nachdem er mir ganz langsam rückwärts ins Auto gefahren ist – obschon ich hupte, Lichtzeichen mit Fernlicht machte und auch winkte.
Das ist ganz natürlich, dass man im Alter sinnesmäßig abbaut. Ich hoffe, dass ich mir dies im Alter auch eingestehe!
HINWEIS: Dem Beitrag wurde inzwischen noch zum Thema „Autofahren im Alter“ ein VIDEO des Fernsehmagazins Frontal 21 hinzugefügt.
Überschätzen tun sich auch schon Fahranfänger und Jahre danach…denk das kommt auf den Fahrer an.
Ja, eher kommt es auf den Fahrer als auf den Beifahrer an … ;-)
Ironie beiseite: Es gibt sicherlich gefährliche junge und auch gefährliche alte Autofahrer. Ebenso wie es gute und schlechte Ärzte, Friseure, etc. gibt. Das Nachlassen der Reaktionsfähigkeit, des Seh- und Hörvermögens ist allerdings altersbedingt. Und das Gefasel von „Erfahrung ist alles“, „Erfahrung macht Vieles wett“ halte ich für gefählichen Selbstbetrug. Erfahrung ist wichtig, aber Rektionsfähigkeit, Seh- und Hörvermögen ersetzt dies nicht.
Genauso wie man im alltäglichen Leben Rücksicht auf ältere Menschen nehmen soll, so sollten auch ältere Menschen im Straßenverkehr Rücksicht auf jüngere Menschen nehmen und sich lieber mal öfter medizinisch durchchecken lassen.
Ich finde es in Anbetracht dieser Tatsache auch eine Unverschämtheit, dass die Versicherungen sich einen fetten Aufschlag bei den Prämien für junge Fahrer holt und dass dieses Argument bei Senioren aber anscheinend nicht gültig ist.
Einer der Gründe, warum Alkohol am Steuer verboten ist (zurecht), ist, dass die Reaktionszeit verlängert ist. Das ist dann ja als ob ein jüngerer Autofahrer mit Alkohol am Steuer fahren würde, wofür es saftige Strafen gibt. Daher finde ich es ein Unding, dass es nicht in regelmässigen Abständen Fahrprüfungen gibt, die aber meiner Meinung nach in jedem Alter durchzuführen wären, denn so mancher noch nicht so alter Fahrer ist durch sein fahrlässiges und rücksichtsloses Fahrverhalten um einiges gefährlicher als ein Seior mit doppelter Reaktionszeit oder Jugendlicher mit weniger Erfahrung!
Ich stimme Ihrem Kommentar gerne zu, Jugendlicher.besonders der letzte Satz
gefällt mir.
Übrigens, nicht nur Alkohol am Steuer, überhöhte Geschwindigkeit usw., stellen eine Gefahr dar. Nicht zu unterschätzen ist ebenso das Fahren unter Drogeneinwirkung.
Das müsste (wenn technisch möglich) ,genau so streng kontrolliert werden, wie der Alkoholkonsum.
Und das scheint mir doch eher ein Problem bei Jugendlichen zu sein.
(Zumindest noch….)
Ich habe da vor Jahren mal ein persönliches „Erlebnis“ gehabt, als mir ein Jugendlicher frontal in’s Auto reingefahren ist. Gottseidank war es innerhalb einer Ortschaft und die Geschwindigkeit beim Unfall war sogar unter 50 Km/St. Aber das „Tolle“ an diesem Ereignis war die Erklärung des jugendlichen Unfallverursachers: Er gab der Polizei zu Protokoll, er “ meinte, er wäre als Pilot in einem Flugzeug unterwegs und sähe den Verkehr unter sich verlaufen.“ Diese Aussage hat mir damals schon einen Schrecken eingejagt….
Tja, ab und zu habe ich noch heute den Eindruck,“ Flugzeugpiloten“ im Straßenverkehr anzutreffen….
Ab dem 60. Lebensjahr alle 5 Jahre eine praktische Fahrprüfung durchführen und bei nichtbestehen Entzug der Fahrerlaubnis mit anschliessender kostenloser Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel. Ich denke das wäre eine gute Lösung für alle Beteiligten.
Vorteil : 30 Prozent weniger Verkehr auf den Strassen und einige Probleme weniger…
Bis zum 30. Lebensjahr jedes Jahr eine praktische Fahrprüfung durchführen und bei nichtbestehen Entzug der Fahrerlaubnis mit anschliessender kostenloser Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel. Ich denke das wäre eine gute Lösung für alle Beteiligten.
Vorteil : 30 Prozent weniger Verkehr auf den Strassen und einige Probleme weniger…
Ja, und die 60+ zahlen die jährlichen Fahrprüfungen der 30-, damit die 60+ sich sicherer fühlen ;-)
… und für alle Kommentatoren eine Rechtschreibprüfung!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
“ und für alle Kommentatoren eine Rechtschreibprüfung!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“
Dagegen würden die U-30 wohl Protest einlegen!
@Granite12: Wie alt sind Sie (oder bist du)??
Ich kenne auch viele „Alte“, die sich ihrer Schwächen im Autoverkehr bewusst sind und nicht bei Dunkelheit fahren, nicht fahren wenn sie wissen das viel Verkehr ist, nur da fahren wo sie sich auskennen, usw. Und warum ist man mit 60 alt? Zum Fahren ja, aber wenn die jüngeren die Pensionen zahlen müssen, dann sollen die Alten bis 65 und länger arbeiten, dabei sind viele die den PKW brauchen um zur Arbeitstelle zu gelangen oder ganz einfach von Beruf Chauffeur sind.
@Brumm Brumm:
Sehr gute Überlegung.Da hat,sich aber jemand Gedanken gemacht!
Noch einen schönen, sonnigen Tag:
MfG:Nur so
Wenn über Einbrüche, Verbrechen oder Familientragödien berichtet wird , wagt die Presse nicht mehr zu erwähnen, dass es sich um Ausländer, Neger oder Zigeuner gehandelt hat, aus Angst sie könnte wegen Rassismus verklagt werden. Wenn aber eine ältere Person in einen Unfall verwickelt ist, wird immer wieder das Alter dieser Person erwähnt. Auch das ist Rassismus.
Nationalität ist unerheblich bzgl. Kriminalität. Alter kann entscheidend sein bei Unfällen.
Bei Angaben des Alters – egal ob 18 oder 88 – erhoffe ich mir, dass sich die betreffende Altersgruppe Gedanken über die eigene Fahrtüchtigkeit macht, nicht mehr und nicht weniger. Somit tragen auch Medien im erweiterten Sinn zur Unfallprävention bei.
“ Wenn aber eine ältere Person in einen Unfall verwickelt ist, wird immer wieder das Alter dieser Person erwähnt. Auch das ist Rassismus“.
Zumindest ist das diskriminierend.
Sogar für die Tierwelt wird mehr getan als für ältere Menschen. (Zynisches) Beispiel :
Wenn Pseudo-Naturschützer verlangen, dass wegen EINEM Vogelpärchen (Braunkehlchen) eine 1,5 Km lange Umleitungsstrecke an einem Fahrradweg
gebaut werden muss, kommt der zuständige Minister dieser Forderung selbstverständlich nach.
Wenn eine ältere Person die Straße längs ihrem Wohnhaus nicht mehr gefahrlos
wegen dem regen Verkehr überqueren kann, wird keine Organisation
verlangen, die Straße wegen dieser einen älteren Person für den Verkehr zu sperren, und auch kein Minister würde dies genehmigen. Wie sagte doch neulich ein Bekannter betr.diesem Thema zu mir:“
Es gibt nur wenige Exemplare dieser Vogelart, ältere Menschen dagegen viele.
Fazit : die Tierwelt hat eine Lobby, ältere Menschen nicht.
Zugegeben, eine etwas sarkastische Sichtweise, trotzdem………
Den Eindruck habe ich auch, dass Tieren öfters gerecht wird als Menschen. Ich glaube, das liegt aber in der Natur des Menschen: ein leidendes Tier tut mehr Menschen in der Seele weh als Hunger leidende Menschen in Dürregebieten. Ein angefahrenes Tier scheint mehr Mitleid zu wecken als ein angefahrener Mensch.
Vielleicht, weil Menschen eher in der Lage sind, sich zu wehren als Tiere?
Tja, so ist das eben in Internerforen. Wird darüber berichtet, dass in China ein Sack Reis umgefallen ist, braucht man nur 10 Postings zu warten, und die bösen „Ausländer“, „Neger“ und „Zigeuner“ werden durch die Manege geführt.
Bravo! Endlich mal ein vernünftiger Kommentar!
Ab einembestimmten Alter sollte eine regelmässige ärztliche Untersuchung verpflichtend werden. Sehvermögen, Hörvermögen und Reaktionsfähigkeit nach normalisierten Standards testen, und erst nach bestandenem Check, bzw. Nachrüsten, Brille, Hörgerät…, weiter versichert bleiben. Das ist keine Diskriminierung, sondern eine Selbstverständlichkeit, die Bremsen eines alten Autos werden auch jedes Jahr geprüft, warum dann nicht der Fahrer, der sie bedient….
Auch dafür ab 65 Test je nach Ergebnis 5 Jahre Gültig wenn keine Mängel vorhanden, schon kleine Mängel da 2,5 Jahre.Ab einen bestimmten Alter alle Jahre
Genau!
Senioren stellen einen immer größeren Anteil des Wahlvolks. Deswegen bin ich zuversichtlich, dass die 65+ unter uns auch in Zukunft in jeder Hinsicht weitgehend unbehelligt bleiben werden. Dafür werden unsere stimmenhungrige Politiker schon sorgen.