AKTUALISIERT – 50 Jahre Merckx-Triumph, 100 Jahre Gelbes Trikot: Vor dem Start der Tour in Brüssel steht alles im Zeichen der belgischen Rad-Legende. Eine solche Strahlkraft hat keiner der aktuellen Tour-Starter.
Die ganz große Bühne gehörte Eddy Merckx. Vor dem Start in die 106. Tour de France mit dem „Grand Départ“ in Brüssel befindet sich Belgien in einem kollektiven Radsport-Rausch. 75.000 Fans waren am Donnerstag schon zur Teampräsentation auF der Grand’Place in der Innenstadt auf den Beinen und feierten die Radsport-Legende, zu deren Ehren die Tour in diesem Jahr in Belgien beginnt.
Mit lautstarken „Eddy, Eddy“-Sprechchören und einem kleinen Feuerwerk würdigten sie den fünfmaligen Gewinner, der ganz ungewollt den eigentlichen Hauptprotagonisten um Vorjahressieger Geraint Thomas und 175 weiteren Fahrern schon vor dem Start an diesem Samstag ordentlich die Show stahl.
50 Jahre erster Tour-Triumph von Merckx, 100 Jahre Gelbes Trikot beim wichtigsten Radrennen der Welt: Der diesjährige Tour-Auftakt steht ganz im Zeichen des belgischen Nationalhelden und des wohl berühmtesten Sport-Trikots der Welt, das Merckx besonders gerne und besonders häufig trug. Freudig sprach der 74-Jährige über seinen ersten Tour-Triumph als „größten Sieg“ seiner Karriere. Empfangen wurde er 1969 auf dem prächtigen Grand Place, wo er auch diesmal wieder gefeiert wurde. „Das werde ich niemals vergessen“, sagte er sichtlich gerührt.
Als Titelverteidiger Thomas, die weiteren Mitfavoriten um Egan Bernal und die deutschen Hoffnungsträger um Emanuel Buchmann nach der 100-minütigen Show im Herzen der Europa-Hauptstadt längst von der Bildfläche verschwunden waren, wurde Merckx immer noch von Mikrofon zu Mikrofon gereicht und war in einer Menschentraube kaum zu sehen. „Ohne Eddy würde das Rennen hier nicht starten“, sagte der belgische Olympiasieger Greg van Avermaet.
Von der gigantischen Kulisse mitten in Brüssel waren die Fahrer sichtlich beeindruckt, reihenweise zückten sie ihre Smartphones und schwenkten sie über die Grand’Place, um das herrliche Panorama einzufangen. Der Amerikaner Tejay van Garderen bezeichnete Belgien und seine fanatischen Anhänger gar als „das Mekka des Radsports“.
Ab Samstag rückt mit einer 194,5 Kilometer langen Flachetappe dann der Sport in den Fokus. Im radsportverrückten Belgien wird eine riesige Begeisterung erwartet. Wo in den letzten Jahren aufgrund der Dominanz des Teams Sky – heute Ineos – oftmals gähnende Langeweile herrschte, ist die Favoritenrolle diesmal völlig ungeklärt – und die Ausgangslage damit spannend wie lange nicht. Nach dem Ausfall des schwer gestürzten Vierfachsiegers Chris Froome dürfen sich mindestens ein halbes Dutzend Fahrer Hoffnungen auf den prestigeträchtigsten Titel im Radsport machen.
Titelverteidiger Thomas? Hatte nach seinem Tour-Sieg massiv mit den Auswirkungen zu kämpfen. Der kolumbianische Kletterkünstler Nairo Quintana? Entfernte sich in den vergangenen Jahren immer weiter vom Traum des erstmaligen Tour-Triumphs. Stattdessen könnte auf den 3480 Kilometern tatsächlich bereits die Stunde von Youngster Bernal schlagen. Der 22 Jahre alte Kolumbianer ist zwar eigentlich Edelhelfer von Ineos-Kapitän Geraint Thomas, verfügt gerade in den Bergen aber über exzellente Fähigkeiten. „Das ist nicht mehr die Zukunft, sondern schon die Gegenwart“, betonte der deutsche Routinier Tony Martin. Auch Rekordsieger Merckx setzt auf Bernal.
Das Profil der 106. Ausgabe der Tour, die am 28. Juli traditionell in Paris endet, kommt diesmal den Kletterern entgegen. „Das ist die höchste Tour der Geschichte“, sagt Tourchef Christian Prudhomme. Sieben Etappen durch das Hochgebirge, davon fünf Bergankünfte warten auf die Fahrer. Sogar der 2.770 Meter hohe Iseran-Pass, das Dach der Tour, gehört zum Programm.
Im Jubiläumsjahr des „Maillot jaune“ winkt den Führenden ein ganz besonders ausgestaltetes Trikot: Das Dress wird jeden Tag ein anderes Design aufweisen – teils mit berühmten Fahrern, Monumenten oder historischen Bergpässen. „Das Gelbe Trikot ist eines der größten Symbole in der Geschichte des Sports“, sagte Prudhomme. (dpa)
Hommage au Baron Eddy Merckx : « Grâce à ses performances sportives, Eddy Merckx a contribué au rayonnement de la Belgique et il nous a procuré d’innombrables moments de joie et de fierté. Merci pour ces moments inoubliables ! » #EddyMerckx @letourbrussels @LeTour #MonarchieBe pic.twitter.com/SCTuk0MFdb
— Belgian Royal Palace (@MonarchieBe) July 5, 2019
Eddy Merckx war ein immenses Phänomen. Das wird es im Radsport nicht mehr geben.
Lance Armstrong war genau so ein immenses Phänomen , nur Eddy Merckx hatte das enorme Glück , das in jener Zeit noch kein zu Grosses Augenmerk auf die “ fahrenden Apotheken “ geworfen wurde ,sonst wäre es ihm genau so ergangen .
Zu „Der einarmige Bandit“: Das ist lediglich eine Vermutung, die nicht mehr zu beweisen ist.
So schaue ich mir die „Tour de Doping“ schon lange nicht mehr an.
Das ist Betrug. So ist es.
@ Kritiker , als man Mercks mehr und mehr auf die schlichen kam was Doping damals anbelangte , da kam sein Stern schnell zum verblassen . Nicht umsonst wurde er anfangs der siebziger zweimal abrupt aus dem Giro Italia ausgeschlossen . Unvergessen bleibt da noch die 15. Etappe der Tour de france 1975 in den Alpen von Nizza nach pras- loup – morzine- avoriatz , als Bernard Thevenet ihm die grösste Niederlage in seiner ganzen Karriere beibrachte . Nur weil die Jury ihm zu diesem Zeitpunkt endgültig auf den Schlichen war , war es ganz schnell mit seiner Karriere am Ende .
Soviel konzentrierte Dummheit habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Echt sie sind ein einmaliger zweiarmiger Idiot!
„…. nur Eddy Merckx hatte das enorme Glück , das in jener Zeit noch kein zu Grosses Augenmerk auf die “ fahrenden Apotheken “ geworfen wurde ,sonst wäre es ihm genau so ergangen .“
Genau so ist es. Und nicht zu vergessen : damals gab es noch nicht die technischen Möglichkeiten, Doping nachzuweisen, wie das heutzutage der Fall ist. Und sowieso,
Belgien ist ein Radsport verrücktes Land; wenn ich da so die Kommentare von meinen
„innerbelgischen“ Freunden und Bekannten höre, denen ist das völlig egal, ob ihre Lieblinge dopen, da wollen die gar nichts von hören, selbst wenn davon in den Medien berichtet wird.
Die blenden das völlig aus.
Alle waren damals gedopt.
Ein Palmares wie Merckx wird auch der grössste Doper nie erreichen.
Spitzensportler müssen sich dopen, denn mit Wasser und Brot lassen sich diese Strapazen nicht bewältigen.
100 Jahre Gelbes Trikot der Tour de France: Von Heldengeschichten, Skandalen, Glück und Pech. https://ostbelgiendirekt.be/100-jahre-gelbes-trikot-217736
Wenn es alle wissen, warum wird denn soviel Wirbel um diese Person gemacht. Aber über Idole darf man nichts kommen lassen. besonders wenn es einer von uns ist.