Politik

Keine andere Partei regierte seit der Gründung der DG im Jahr 1984 und bis 2029 so lange wie die Liberalen

Pressekonferenz am Donnerstag im Parlament der DG. Foto: Patrick von Staufenberg

Am 9. Juni wurde ein neues Parlament der DG gewählt. Dies ist für „Ostbelgien Direkt“ ein Anlass, mal zu prüfen, wie lange die heute im PDG vertretenen Parteien und Fraktionen in der Mehrheit waren, seitdem es eine Regierung der DG gibt, also seit 1984, und unter Berücksichtung der geplanten Dreierkoalition von ProDG, CSP und PFF bis 2029.

In Ostbelgien galt die CSP lange Zeit als eine „Machtpartei“. Wenn man jedoch die Anzahl Jahre in der Regierungsmehrheit berücksichtigt, stellt man fest, dass nur Ecolo weniger lang regiert hat als die Christlich-Sozialen, die erst jetzt wieder in der Mehrheit sein werden, nachdem sie ein Vierteljahrhundert lang (1999-2024) die Oppositionsbank drücken mussten.

Hingegen waren die PFF und die SP nach 1984 mit Ausnahme einer kurzen Unterbrechung von jeweils vier Jahren ständig in der Mehrheit. Und wenn man die kommende Legislaturperiode mitzählt, hat keine Partei mehr Regierungsjahre vorzuweisen als die PFF.

13. Juni 1999: Ministerpräsident Joseph Maraite (CSP, M) am Wahlabend zwischen Fred Evers (PFF, l) und Karl-Heinz Lambertz (SP, r). Foto: Belga

Die PFF war in der Mehrheit von 1984 bis 1995 sowie ununterbrochen von 1999 bis 2029. Aus ihren Reihen kam von 1984 bis 1986 mit Bruno Fagnoul der Ministerpräsident.

Die SP war Mitglied der Regierungskoalition von 1984 bis 1986 sowie von 1990 bis 2024. Karl-Heinz Lambertz war Ministerpräsident von 1999 bis 2014. Allerdings müssen die ostbelgischen Sozialisten und Sozialdemokraten jetzt nach 34 Jahren in die Opposition.

PJU-PDB und ProDG sind seit 2004 in der Mehrheit und stellen seit 2014 mit Oliver Paasch den Ministerpräsidenten. Bis zum Ende der kommenden Legislaturperiode wird ProDG 25 Jahre lang Regierungsverantwortung getragen haben. Ecolo schließlich war nur fünf Jahre, von 1999 bis 2004, in der Mehrheit. (cre)

Nachfolgend eine Übersicht der Anzahl Jahre in der Regierungskoalition der im Parlament der DG vertretenen Parteien von 1984 (Gründung der DG) bis 2029 (Ende der kommenden Legislaturperiode):

  • PFF: 41 Jahre
  • SP: 36 Jahre
  • PJU-PDB/ProDG: 25 Jahre
  • CSP: 20 Jahre
  • Ecolo: 5 Jahre
  • Vivant: 0 Jahre

12 Antworten auf “Keine andere Partei regierte seit der Gründung der DG im Jahr 1984 und bis 2029 so lange wie die Liberalen”

    • Albert Einstein

      Wenn in fünf Jahren die CSP wieder raus ist und dafür Ecolo wieder rein, ist es die Katastrophe.
      Denn zur Zeit geht es im PDG darum, wer den geringeren Schaden anrichtet.
      Die neuen kommen wenigstens nicht mit utopischen Ideen daher.

  1. Die PFF regiert mit ?
    Ach ja, man hat dieser Partei die Überbleibsel gegeben. Für diese Ressorts braucht die D.G. keinen Minister. Das ist schon eine arme PFF; 2029 wird sie so landen wie die FDP.

    • James,bin völlig Ihrer Meinung .Für diese Ressorts braucht man wirklich keinen Minister. Diese hohen Ausgaben sollten für sinnvolleres verwendet werden. Aber wie sagt man so schön, eine Hand wäscht die Andere . Oder: dessen Brot ich esse, dessen Lied ich singen.

    • Arme PFF

      Die PFF ist vor allem arm weil sie in Ostbelgien nicht die Anerkennung erhält, die sie verdient. Dank den Liberalen sind die Dinge wie Kompetenzübertragungen, Refinanzierung uvm. möglich geworden. Ohne die PFF-MR würde vieles noch anders aussehen.
      Hätte man sie nicht mit in die neue Regierung genommen, dann hätte ProDG 5 Jahre erfolglos in Brüssel und Namür gebettelt. Ostbelgien ist keine Insel und hängt von den Entscheidungen aus dem Inland ab.

  2. Danke Herr Cremer !

    Keiner schafft das so gut wie OD: Im Rückspiegel vorwärts schauen… Dazu drei Bemerkungen:

    1. Das ständige Motzen gegen die CSP als „Machtpartei“ bricht zusammen.
    2. Ihren „langen Atem“ verdanken die Liberalen weder Bruno Fagnoul noch Bernd Gentges, sondern allein Fred Evers ohne den in Ostbelgien nichts lief und an dem sich sogar die aufstrebende PDB von Lorenz Paasch und Josef Dries bis zur Selbstauflösung die Zähne ausgebissen hat.
    3. Einige politisch ernannte Beamte, Magistrate oder Kattrin Jadin, Isabelle Weykmans und der spätberufene Minister Freches haben davon profitieren können.

  3. Wisst ihr was? Hier in der DG müsste schon lange Sparflamme sein, besonders in dem Regierungsumfeld. Warum müssen wir hier Minister haben für knapp und nur 80.000 Leutchen!? Einer wäre satt und genug! Belgien ist nicht nur im Schulden machen in der Weltspitze, auch in den Steuern, sowie in all den politischen Posten und Ministern! Sehr Fehlhaftes Preis- Leistungsverhältnis? Aber keine Regierung, kein Minister packt das heikle Thema an! Man lässt weiter laufen, bis es mal gegen die Wand knallt!? Armseelig und Schämens der wert! Hauptsache guter Lohn am Monatsende.

    • Viktor Krings

      Ich persönlich würde es begrüßen, wenn mindestens ein Minister der DG die Befugnisse „Gleichberechtigung der deutschen Sprache in Belgien“ übernehmen würde. Dieser Minister hätte sehr viel zu tun.

      • Walter Keutgen

        Viktor Krings, Sprache ist eine föderale Materie. Es wäre allerdings gut, wenn eine DG-Stelle prüft, wann Übertretungen begangen werden und sie anprangert. Dabei darf man nicht vergessen, dass wegen Fachfräftemagel unsere Betriebe auch Leute die des Deutschen nicht mächtig sind, einstellen.

        • Ich möchte ja nicht behaupten , dass es früher in der Politik einfacher gewesen ist .
          Den Mischmasch Club aus Brüssel , hatte es in der heutigen Form , damals aber nicht gegeben .
          Demnach durften Parteien sogar selber Entscheidungen treffen , ohne dass man im Internet von Brüssel aus , das EU Programm diktiert bekommt ;
          und jeden der sich diesem Programm widersetzt , über die gleichen Medien von ihren bezahlten Schleimbeuteln diskretiert wird.-)

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