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„Radarfalle“ gegen zu laute Autos oder Motorräder?

Lärm ist die zweitstärkste Form der Umweltbelästigung nach der Luftverschmutzung. Foto: Shutterstock

Eine Radarkontrolle gegen Raser, das ist überall schon Alltag. Ebenso Messgeräte gegen Luftverpestung. Aber künftig könnte es auch eine Blitze gegen zu laute Autos oder Motorräder geben. Vorbild für einen solchen „Schall-Radar“ ist der Kanton Genf. Dort wird geprüft, ob ein entsprechendes Gerät entwickelt und eingesetzt werden kann.

Einmal so richtig den Motor aufdrehen und dann mit quietschenden Reifen anfahren – so mancher Motorrad- oder Sportwagenfahrer findet Spaß daran, zum Leidwesen von Anwohnern. Auch sonst können besonders knatternde Motoren ganz schön nerven.

Genf sorgt sich wegen des zunehmenden Verkehrslärms um das Wohlergehen der 200.000 Einwohner und will dem einen Riegel vorschieben. Dem Parlament des Kantons Genf schwebt eine Art Radarfalle gegen zu laute Autos vor.

Motorradfahrer schwärmen zu Beginn des Frühlings aus. Knatternde Motorräder können einen ganz schön nerven. Foto: Shutterstock

Das Parlament hat die Regierung im Januar beauftragt, einen Apparat entwickeln zu lassen, der die Lautstärke von Autos oder Motorräder messen kann. Die Polizei solle damit ausgestattet werden und lärmende Fahrzeuge aus dem Verkehr fischen können.

Im Fall einer Überschreitung eines noch festzulegenden Grenzwertes soll sie dann Strafen verhängen, heißt es in dem Antrag des Parlaments. Die Kantonsregierung habe sechs Monate Zeit, sich mit dem Auftrag zu befassen, sagte ein Parlamentssprecher.

Lärm sei die zweitstärkste Form der Umweltbelästigung nach der Luftverschmutzung, begründete das Parlament den Antrag. 60 Prozent der Genfer Einwohner litten unter Lärm, und das könne Herzkrankheiten und Diabetes verschlimmern. Die Einwohner hätten laut Verfassung des Kantons Genf Anrecht auf eine gesunde Umwelt.

Sollte dieses Projekt ein Erfolg werden, könnten auch andere Kantone in der Schweiz und Städte in Europa sich veranlasst sehen, eine Art Radarfalle gegen zu laute Autos oder Motorräder einzuführen. (dpa/cre)

9 Antworten auf “„Radarfalle“ gegen zu laute Autos oder Motorräder?”

  1. Walter Keutgen

    Solche Geräte gibt es doch schon seit Jahrzehnten oder meinen die Genfer damit solche, die automatisch den vorbeifahrenden Verkehrsstrom messen und gegebenenfalls fotografieren. Die Grenzwerte existieren schon oder will man dadurch niedrigere ansetzen?

  2. Alfons van Compernolle

    Nun ja, ich kann gut verstehen, dass diverse Mitbuerger vom Laerm leerer Auspufftoepfe bei Moped’s & Motorraedern genervt sind. Genauso nervig sind aber auch die von vielen jungen Autofahrern montierten US.-Auspuffbirnen um den Motorklang ihrer Fahrzeuge gewaltiger erscheinen zu lassen.
    Bautechnische Veraenderungen bei allen Kraftfahrzeugen , auch Fahraeder mit Hilfsmotor (Mofa) sind generell Genehmigungspflichtig und wird von den Landesverkehrsverwaltungen (Baurat) nur selten
    genehmigt, wenn die spez. Vorschriften und Angaben des Herstellers und von den vereidigten sachverstaendigen Bauraeten bei der Erteilung der „Allgem.Betriebserlaubnis“ zugestanden worden sind ! Generell wird keine „DBA“ Erhoehung zugestanden !
    Aber genauso nervig wie gefaehrlich sind die illegalen Autorennen und deren vielfachen vorhergehenden technischen Veraenderungen am KFZ. !
    Ich denke, dass die Polizei hier doch so einige Fahrzeugkontrollen mehr ausfuehren sollten!

  3. Krachschläger

    Ich würde mir wünschen das die Polizei etwas gegen die Krachschläger unternimmt, am besten in einer grenzüberschreitenden Aktion. Ist doch nicht normal, dass eine Minderheit ohne Auspuff durch die Gegend fährt. Bin mal im Stau von so einem Krachschläger, bei heruntergelassenen Seitenscheibe, überholt worden, als dieser plötzlich Gas gab habe mich eiskalt erschrocken, das darf nicht sein. Ich kann nur die Mitbürger, die an einer Hauptverkehrsstraße wohnen und die diesen unnötigen Krach ständig ertragen müssen, bedauern.

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