In der Chefetage des Grenz-Echo scheint man den Glauben an die deutsche Sprache ein wenig verloren zu haben. Dabei müsste es gerade die Aufgabe der einzigen belgischen Tageszeitung deutscher Sprache sein, sie zu fördern.
Es ist aber auch nicht das Französische, das im Zeitungshaus am Marktplatz in Eupen hoch im Kurs steht. Nein, das Grenz-Echo befindet sich auf einem Englisch-Trip.
“Radio Contact – Ostbelgien NOW“ nennt sich der freie Radiosender, seitdem er vom Grenz-Echo übernommen wurde.
Der Englisch-Trip der ostbelgischen Zeitung findet auch in der Außendarstellung von GE-Fotograf Ralf Schaus seinen Niederschlag, erscheint dieser doch zu Fototerminen in einem Polohemd, auf dem hinten groß „GE CREW“ zu lesen ist.
Da könnte man vermuten, dass der Grenz-Echo-Verlag die Absicht hat, ins Reisegeschäft einzusteigen, zumal er ja auch schon jetzt Reisen organisiert. Denn das Wort „Crew“ erinnert an eine Schiffsbesatzung oder an die Besatzung eines Flugzeugs.
Womöglich will die Verlagsführung jedoch dem Hause auf diese Weise ein jugendliches Image geben.
Wahrscheinlich wieder so eine Marketingidee, die auch von einer Bank, einem Jobcenter oder einer Versicherungsfirma stammen könnte. Es wird wohl kaum jemand „Radio Contact“ hören, nur weil sich der Sender inzwischen auch „Ostbelgien NOW“ nennt statt „Der Beste Mix“, so wie früher der Fall.
Und ob der Ralf Schaus jetzt, deutlich erkennbar an seinem Polohemd, zur „GE CREW“ gehört oder nicht, den kennt sowieso jeder… (cre)
Dieser Text kann nicht ernst gemeint sein, oder? Falls doch, mache ich mir ernsthaft über das Niveau von OD sorgen!!
@Walter Henkes: Sie sollten sich keine Sorgen machen. Gruß
@HENKES Ich kann mich Ihrer Meinung nur anschließen
Wenn man , wie Herr Cremer, 7 Jahre Chefredakteur des GE war und sein Herzblut in den Laden gesteckt hat, dann ist es sicher verständlich, dass man den Werdegang des Blattes weiterhin kritisch verfolgt. Wenn man dann weiterhin jounalitisch tätig ist und so die Möglichkeit hat auf fragwürdige Entwicklungen aufmerksam zu machen, dann kommen solche Artikel zu stande.
Und gaaaaanz vielleicht spielt auch noch die blödsinnige Aktion von Verheggen und Krickel eine kleine Rolle.
https://www.grenzecho.net/region/eupener-land/eupen/heike-verheggen-und-olivier-krickel-stellen-gerard-cremer-live-zur-rede
Wie wär’s denn folgerichtig mit „BorderEcho“ ? Untertitel „News aus dem Grenzland“. Aber Vorsicht : © @karlh1berens
Wenn schon, denn schon: Frontier-Reverberation. Pronounced auf deuranzösisch, naturally.
Solch englische Begriffe sind echt blödsinnig. Die einzige deutschsprachige Zeitung sollte die deutsche Sprache unterstützen in unserer total verenglischten Welt. Blöder als „Ostbelgien Now“ geht wirklich nicht. Hätte sich „Ostbelgien Direkt“ von Beginn an „Ostbelgien Now“ genannt, hätten wahrscheinlich 99% der Ostbelgier den Namen für total bescheuert gehalten.
Das Englische war mal auf dem Rückzug, in der Musik zum Beispiel. Da war es „in“, auf deutsch zu singen, zum Beispiel beim ESC. Jetzt singen sogar Belgier und Holländer wieder auf englisch. Französisch ist total aus der Mode.
Französisch ist nicht total aus der Mode, war nie aus der Mode und wird nie aus der Mode sein. Es kommt nur darauf an, welchen Bereich Du meinst, mon cher.
Vor Jahrhunderten war Lateinisch Lingua franca. Es gab sogar eine gehobene und eine volkstümliche Version. Total vergessen.
Im Text kommen die Wörter „Marketingidee“ und „Jobcenter“ vor, typisch deutsche Wörter.
Und was ist das hier: „Englisch-Trip“, „Image“, „Marketingidee“, „Jobcenter“ ?
Ja, es ist schwer, am Englischen vorbeizukommen, zumal diese Sprache es ermöglicht, kurze, „prägnante“ (!) Begriffe zu prägen, für die es im Deutschen nur umständliche Wörter geben würde:
Das „Handy“ – im Englischen allerdings unbekannt, dort heißt es „cell phone“ – würde zu „Mobiltelefon“, was aber eine Entlehnung aus dem Französischen ist; der deutsche „Body-bag“ verwandelte sich in einen banalen Rucksack – im Englischen bezeichnet das Wort allerdings einen Leichensack…
In die gleiche Richtung geht das „Public Viewing“, im Englischen auch für eine öffentliche Aufbahrung gebräuchlich statt für eine Fernsehübertragung.
Ansonsten volle Zustimmung zu der Feststellung von Herrn Cremer. Nicht jedes Ereignis muss zum „Event“ und nicht jedes Großereignis zum „Mega-Event“ werden.
Ein „Loser“ könnte auch ein Verlierer sein, ein „Highlight“ ein Höhepunkt,
Ein Modewort, das überall auftaucht, allerdings aus dem Französischen stammt, ist „aktuell“. Achten Sie mal darauf, wie oft das überall vorkommt.
Ähnlich unverzichtbar ist das „live“, das man bei jeder Gelegenheit um die Ohren gehauen bekommt.
Früher nur als Talkpuder bekannt, hat der „Talk“ es zur „Talkshow“ geschafft. „Gesprâchsrunde“? „Diskussionsrunde“? Igitt, schon wieder ein Fremdwort! Es ist zum Verzweifeln.
Das Deutsche an sich ist leider eine eher arme Sprache und hat sich durch die Jahrhunderte zuerst bei Latein und Griechisch, dann beim Französischen und Englischen ohne Hemmungen bedienen müssen, um seinen Wortschatz anzureichern.
Das Fremdwörterbuch des DUDEN umfasst sage und schreibe 1136 Seiten!
Unsere Sprachen sind nunmal lebendige Sprachen und hierdurch ergeben sich gegenseitige Befruchtungen, oder soll man sich, so wie die Franzosen, gegenüber anderen Sprachen abschotten ?
Die Franzosen? Hören Sie mal Radio auf Französisch. Nur die Frankokanadier halten ihre Sprache „rein“. Für vieles gibt es in französischem Französisch nur das englische Fremdwort, in kanadischem Französisch aber eine vorschriftsmäßige Übersetzung.
Frankokanadisch? Ist das nicht dieses Kauderwelsch, das man kaum versteht?
In der Tat ist die Aussprache sicher eine alte französische oder hat sich von daher entwickelt. Geschrieben wird es wie heutiges Standardfranzösisch und professionelle Sprecher im Rundfunk sprechen standardmäßig, aber mit Akzent.
Das ist ja dann so wie beim Eupener Deutsch.
Da übertreiben Sie aber. Québec hat noch ein französischer König an den englischen verkauft. Eupen ist seit einem Jahrhundert vom Land der Standardsprache los, aber wie ich festgestellt habe, sehen die Eupener doch mehr deutsches Fernsehen als belgisches.
Oh mein Gott! Sie nutzen ja auch das Gesichtsbuch und haben ein Sponsor namens „Los Ostbelgien….“ Diese Heimseite nutzt auch das Welt Weite Netz. Sie sind sogar bei Zwitscher. Oh auch eine E Brief kann man ihnen schreiben. Sie sollten auch endlich mal alles auf Deutsch übersetzen lassen. Tja oder ist einfach nur der Neid, das es keine OD Crew gibt oder gar ein OD Radio Sender oder noch besser ein TV Ableger? Mein Gott…es ist nun mal so…es gibt sogar ein RTL NOW…..ein Bezahlsender namens Sky, Netflix und Co….
Siehe da, ein Sommerloch…
Nennen Sie mir bitte eine Alternative für Crew (ein überall verständliches Wort, da Bedeutung durch Festivals, Musik, Transportwesen,… bekannt ist). „Team“ etwa? Ist auch Englisch. „Redaktion“? Zu lang. Mein Gott, Sprachen tauschen sich aus, Sprachpurismus à la Frankreich hat noch nie zur Kultur beigetragen. Es gab und wird immer Kontakt und Wechselbeziehungen zwischen Sprachen geben.
Gruß von einem Germanisten.
Sie haben Sorgen…
…und offensichtlich viel zu viel Zeit…
GE, das rote Tuch von Herr Cremer.
Aber auch hier im Artikel fehlt es nicht an englischen Wörtern: Wasser predigen, Wein saufen.
Interessant ist, dass einige Fussballbegriffe sogar im Kelmiser Platt englischsprachig sind. Zum Beispiel:
Tor/Goal/Jol
Ecke/Corner/Körner
Elfmeter/Penalty/Pinalti
Einwurf/Throw-in/Trowing
Spiel/Match/Matsch
Linienrichter/Linesman/Linjesma
Torwart/Keeper/Kipper
Verteidiger/Back/Back
Diese Begriffe haben die Kelmiser aber nicht in England aufgeschnappt, sondern in der Wallonie. Dort werden die gleichen Begriffe bis heute gebraucht.
Übrigens: Für den Begriff „Schiedsrichter“ verwendet man im Kelmiser Platt nicht das englische Pendant „Referee“, sondern „Arbitter“.
Soviel zu englischen Begriffen in unserer Gegend.
@Logisch: Die in der Wallonie häufig verwendeten Fußball-Begriffe aus dem Englischen wie Corner, Referee, Penalty, Trow-in (Einwurf), Heading (Kopfstoß), Extratime (Verlängerung) usw. wurden von den Engländern eingeführt. Die Engländer haben Ende des 19. Jahrhunderts den Fußball nach Belgien gebracht. Der erste Club des Landes heißt nicht von ungefähr Antwerp (Antwerpen auf Englisch). Eine Rolle beim Gebrauch des Englischen im französischen Sprachgebrauch hat auch gespielt, dass viele belgische Reporter während des Zweiten Weltkriegs, als Belgien von Hitler-Deutschland besetzt war, in England waren („Radio Londres“). Der legendäre Radioreporter Luc Varenne war einer von denen. Gruß
Hallo, mein Kommentar von heute Nachmittag wurde nicht freigeschaltet. Darf ich wissen, weshalb? Danke.
Kein Kommentar von „Kläffer“ bekommen. Gruß
Nicht nur das GE und OD sind auf einem „Englisch-Trip“.
Gestern Abend die Ikone des ZDF, Klaus Kleber: „Der Flug wurde gekänzelt.
Hä, was? So wird mancher sich gefragt haben, der nicht jede Woche das Flugzeug nimmt.
Nun, auf gut Deutsch und keine sprachliche Zumutung: „Der Flug wurde abgesagt.“
Vielleicht „händelt“ der Herr Kleber das so beim nächsten Mal?
Die belgische Elite hofft, das Land vor der Teilung zu retten, indem sie Englisch als übergemeinschaftliche Umgangssprache einführt. So wurde natürlich der Erfolg der Fußballmannschaft hochgejubelt und bemerkt, dass der katalonische Trainer Martínez mit den Spielern und der Presse ausschließlich Englisch spricht. So heißt die Marke der Kabelfernsehgesellschaft in der Wallonie „VOO“ für „Vous“. So wird „bpost“ „bipost“ ausgesprochen, obwohl es in allen Landessprachen „bepost“ heißen müsste.
Lächerlicher Artikel!! Ganz ganz schlimm. Und schlecht recherchiert. …
Radio „Contact“ war schon von vornherein kein „reines deutsch“ wie manche es hier in Ehre halten wollen. Ansonsten fehlt da wohl ein K und ein C ist irgendwo überflüssig.
Ansonsten ist das Wort „Crew“ sicherlich der englischen Sprache abgeleitet aber doch sehr wohl ein deutsches Wort aus dem ach so „deutschen“ Duden!! —> https://www.duden.de/rechtschreibung/Crew
Und jetzt bitte ein besseres deutsches Wort für das Shirt (Shirt ist wohl auch vom englischen abgeleitet entschuldigung dafür…)
Vlt. „GE – Die die hier organisieren“ käme ziemlich doof oder?
Akzeptiert mal eine sich ändernde Welt mit vielen auch anders kulturellen Einflüssen. Euer Döner wird auch nicht auf deutsch bestellt. Und eure IKEA Möbel auch von Schweden in China bestellt. …
Ich könnte kotzen.
Gruß !!
„Ansonsten ist das Wort „Crew“ sicherlich der englischen Sprache abgeleitet aber doch sehr wohl ein deutsches Wort aus dem ach so „deutschen“ Duden!!“
Nicht „abgeleitet“, sondern übernommen, mitsamt der Aussprache.
Dass es im DUDEN steht, beweist da nichts. Dort steht auch „Location“ und sogar „Location-based Services“ für „standortbezogene Dienste bei Mobiltelefonen“.
Diese Überfremdunng der deutschen Sprache geht inzwischen so weit, dass ein „einfaches Deutsch“ für all die Abgehängten geschaffen wurde, die in der Schule nicht über „This is Tom. Tom is a boy“ hinausgekommen sind:
https://de.wikipedia.org/wiki/Leichte_Sprache
Sogar das „Regierungs-Programm“ der CDU/CSU gibt es – mit Bindestrich – in Leichter Sprache für die geistig Minderbemittelten. Das liest sich dann so:
Regierungs-Programm?
Am 24. 9. 2017 ist die Wahl zum Bundestag. Das heißt:
Die Bürger von Deutschland wählen die neue Regierung.
Die neue Regierung bestimmt 4 Jahre lang die Politik. Also was in Deutschland gemacht wird.
Im Regierungs-Programm von einer Partei steht:
Diese Politik wollen wir machen.
Und: Diese Ziele wollen wir erreichen. In den nächsten 4 Jahren.
Hier sind die wichtigsten Dinge aus dem Regierungs-Programm von CDU und CSU aufgeschrieben.
In Leichter Sprache. Damit alle es gut verstehen.
Allerdings mit einem Zusatz, der das wieder entwertet und die Bürger letztendlich für dumm verkauft:
„Aber nur das Regierungs-Programm in Alltags-Sprache ist wirklich gültig. Da ist alles noch genauer erklärt.“
Radio Contact, mit dem Delfin, war ursprünglich ein freies Brüsseler Radio, deren Betreiber vor nichts zurückschreckten. Gut war, dass es so die Pressefreiheit ernst nahm und bei Wahlen, den kleinen Parteien, die im öffentlichen Rundfunk nicht ankamen wie Tierschutzverein, Kommunistische Partei usw. Sendezeit gaben. Es hatte immer mehr Erfolg und mauserte sich zu einem Netz mit flämischen, französischen und einer deutschsprachigen Filialen oder Niederlassungen. Ja es war das einzige belgische Radio, denn die öffentlichen waren nach Sprachgemeinschaften aufgeteilt und die privaten in ausländischen Händen. Es hatte sogar begonnen, von der Küste zweisprachige Direktsendungen zu senden. Das ist ihm von der Flämischen Gemeinschaft gerichtlich verboten worden. Die Filiale hat aber erst den Sender ausgeschaltet, als der Gerichtsvollzieher den Verwaltern das rechtskräftige Urteil mit horrenden Zwangssummen zugestellt hat. Vor einigen Jahren haben die Eigentümer an die RTL-Gruppe verkauft. War die Eupener Filiale auch dabei?
Dies ist alles gar nichts, verglichen mit der „App“ der Tourismusagentur Ostbelgien.
Diese App heißt treffenderweise … man will es gar nicht glauben: „GO Eastbelgium“.
Die Tourismusagentur Ostbelgien übersetzt Ostbelgien zudem in französisch bzw. niederländisch mit „Cantons de l‘est“ – „Oostkantons“.
Warum eigentlich nicht „Belgique de l‘est“ – „Oostbelgie“ ?