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Mythen rund ums Essen: Was ist wirklich gesund?

Was ist wirklich gesund und was nicht? Foto: Pixabay

Obst sollte man mit Schale essen und Kaffee entzieht dem Körper Wasser. Diese und andere Ernährungsmythen kennen viele. Doch nicht an allen ist etwas dran.

Irrungen und Wirrungen gehören beim Thema Ernährung fast schon dazu. Ob etwas gesund ist oder nicht – dazu geistern Ernährungsmythen durch Medien und Internet. Doch was genau versteht man darunter?

Der Ernährungswissenschaftler Lars Libuda begreift sie als Regeln zum Essverhalten, die nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen.

Früchte liegen um ein Glas mit einem Smoothie. Foto: Sina Schuldt/dpa

Die Ursachen für die Verbreitung von Ernährungsmythen sind vielfältig: Es könne unter anderem sein, dass neue Erkenntnisse aus Studien überinterpretiert würden, sagt der Professor am Institut für Ernährung, Konsum und Gesundheit an der Universität Paderborn. Auszuschließen sei auch nicht, dass einzelne Punkte absichtlich platziert oder zumindest am Leben gehalten würden. So seien manche Lebensmittel mit Vitaminen angereichert, um besonders gesund zu wirken. „Dann kann dieser Mythos, dass wir alle ein Defizit an diversen Vitaminen haben und deswegen solche angereicherten Produkte brauchen, durchaus dazu beitragen, dass das Produkt besser verkauft wird.“

Was aber passiert, wenn man den Wahrheitsgehalt von Ernährungsmythen überprüft? Entpuppen sich einige als Irrtümer oder gar Lügen? Einige Beispiele:

Behauptung: Bestimmtes Obst und Gemüse wie Äpfel oder Gurken sollte man eher nicht schälen. Denn unter der Schale sind viele Vitamine.

Bewertung: Richtig.

Ein Apfel wird geschält. Foto: Sina Schuldt/dpa

Fakten: Philine Lenz, Referentin im Bundeszentrum für Ernährung (BZfE), sagt: „Das ist tatsächlich so.“ Natürlich seien die Vitamine und Mineralstoffe nicht nur im Bereich der Schale, sondern im ganzen Obst und Gemüse enthalten. Aber der Anteil unter der Schale sei mit am höchsten. „Und deswegen ist es schon am besten, die ungeschält zu verzehren.“ Wenn man solches Obst und Gemüse gründlich abspüle und mit einem Tuch abreibe, könne man sich recht sicher sein, dass die Lebensmittel frei von Schmutz und etwaigen Pestizidrückstände seien.

Behauptung: Glutenfreie Produkte sind gesünder als glutenhaltige.

Bewertung: Ungenau.

Fakten: Das stimmt so pauschal nicht. Menschen mit Intoleranz oder Unverträglichkeit gegen Gluten sollen auf glutenfreie Ernährung achten. Andere aber haben nach einem Bericht der Harvard Medical School von solch einer Kost keine nachgewiesenen Vorteile. Das Weglassen einzelner Lebensmittel ohne diagnostizierte Unverträglichkeit kann sogar das Risiko für Nährstoffdefizite erhöhen und langfristig zu gesundheitlichen Einschränkungen führen.

Behauptung: Ein Smoothie ist genauso gesund wie Obst und Gemüse am Stück.

Bewertung: Ungenau.

Fakten: Richtig ist, dass ein Smoothie gelegentlich eine Portion Obst und Gemüse ersetzen kann. Diesen Tipp geben auch Ernährungswissenschaftler. Allerdings ist es grundsätzlich besser, diese Lebensmittel am Stück zu verzehren. Denn durch das Kauen beschäftige man sich länger damit, und das größere Volumen trage mehr zur Sättigung bei. Bei Smoothies aus dem Supermarkt kann durch Verarbeitung, Transport und Lagerung ein gewisser Anteil an Inhaltsstoffen verloren gehen. Trotzdem gilt: Besser ein Smoothie als gar kein Obst und Gemüse.

Behauptung: Kaffee entzieht dem Körper Wasser.

Bewertung: Falsch.

Kaffee wird zubereitet. Foto: Sina Schuldt/dpa

Fakten: Bei dem Thema hat sich der Stand der Wissenschaft in den letzten Jahren geändert. Zwar hat Kaffee einen harntreibenden Effekt. Allerdings ist die Bezeichnung von Kaffee als „Flüssigkeitsräuber“ veraltet. Den täglichen Bedarf an Flüssigkeit kann man also zu einem gewissen Teil durch Kaffee decken. Mehr als etwa vier bis fünf Tassen am Tag sollten es aber dennoch nicht sein.

Misstrauen bei einfachen Lösungen für komplexe Probleme

Was aber können Verbraucher tun, die nicht wissen, was sie von einem Ernährungsratschlag halten sollen? Ernährungswissenschaftler Libuda sagt, es sei für Laien nicht ganz leicht, Mythen richtig einzuordnen. Er rät, immer dann skeptisch zu sein, wenn einfache Lösungen zu komplexen Problemen gegeben werden.

Hilfreich sind zudem die Empfehlungen von Fachgesellschaften. Nachzuschauen, ob ein Ernährungsratschlag auch dort zu finden ist, könnte ein erster Schritt sein, um die Frage zu überprüfen. Wenn man dort nichts finde, müsse man theoretisch die Studienlage recherchieren, so Libuda. „Das ist für einen Ottonormalverbraucher erstmal eigentlich so nicht leistbar.“ Vorsichtig sollte man sein, wenn neben dem Ernährungsratschlag ein Produkt beworben werde: „Dann wäre ich schon mal skeptisch, muss ich sagen.“ (dpa)

9 Antworten auf “Mythen rund ums Essen: Was ist wirklich gesund?”

  1. Eifel_er

    Klar ist gesundes Essen gesund. Aber da wo Bio drauf steht ist selten Bio drin. Man kann auch eine Gurke für 3 € kaufen als Bio oder man zahlt halt gut eine normale 0,99 €. Hauptsache es steht Bio drauf und die armen Landwirte sind happy. Lächerlich

    • Zückerchen

      „Glucose ist in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden und versorgt so das Gehirn.“

      „Eine Unterzuckerung kann die Hirnleistung vermindern, Krampfanfälle, eine vermehrte Adrenalinausschüttung und zittrige Hände sowie Schweißausbrüche verursachen. In ausgeprägter Form führt die Unterzuckerung zum Schock.“

      Aber, wie sagten die weisen Omas ? „Das Schönste übertrieben ist hässlich“.

  2. Es kommen immer mehr billige Produkte auf den Markt, begründet wurde z.B , dass der Kaffee jetzt eine Mischung aus verschiedenen Sorten ist, weil durch die Erderwärmung der 100% Arabica Kaffee nicht mehr in großen Mengen zur Verfügung steht.
    Von vor ein paar Monaten bis jetzt, kann es mit der Erderwärmung aber nichts zu tun haben.
    Der 100% Arabica Kaffee, war wesentlich besser für die Gesundheit und beugte sogar Krebs vor.
    Mittlerweile dreht sich nach mehr als fünf Tassen am Tag , der Magen.
    Es liegt an der Beimischung minderwertigen Sorten , die aus tiefer gelegenen Gebieten kommen, schneller reifen und nach meinem Geschmack , absolut nicht vergleichbar sind.
    Sogar löslicher Kaffee, der im Handumdrehen mit heißem Wasser sofort fertig gewesen ist , bestand selbst im billig Segment Sektor aus 100% Arabica Kaffee.
    Fast niemand hat’s gemerkt , weil anstelle des Abzeichens zu 100%, Arabica Kaffee, das fast gleiche Zeichen zu 100% verifiziert in ??? .
    Es gibt zwar noch manche Marken die 100% Arabica Kaffee anbieten , jedoch muss man dann tief in die Tasche greifen , was bis vor kurzem nicht der Fall gewesen ist , bzw Kaffee ist allgemein nicht billig gewesen, aber für so schlechte Qualität , bei nicht 100% Arabica Kaffee den gleichen Preis zu zahlen, ist einfach nur Abzocke.
    Abgesehen davon kann man von minderwertiger Kaffeequalität auch sehr krank werden.
    Für viel Kaffeetrinker sind mehr als 5 Tassen pro Tag mittlerweile schädlich.
    Möchte aber kein Vertreiber von Kaffee zugeben.
    Ganz im Gegenteil , es wird Werbung gemacht was das Zeug hält , weil man entweder schon einen Rückgang des Verkaufs bemerkt hat , oder ihn befürchtet.

  3. Gelinde Andlerberg

    @ Anorok
    Meistens, und so auch in Ihrem Fall, liegt es am falschen Gebrauch der Nahrung. Arabischen Kaffee trinkt man und auch als Frau, aber nur an reinen Tagen, immer in Richtung Osten. Vorher sollte man sich die Füße waschen und etwas alten Kaffeesatz aufs Haupt streuen.
    Wenn man diese einfachen Ratschläge befolgt. kann man oder auch jede Frau, mühelos bis zu 72 Tassen Arabica kippen.

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