Die Radsport-Saison 2025 nimmt Fahrt auf. Beim Traditionsrennen über 289 Kilometer liefern sich Mathieu van der Poel und Tadej Pogacar einen großen Schlagabtausch.
Erst parierte Mathieu van der Poel am Poggio die schärfsten Attacken von Tadej Pogacar mit Bravour, dann rauschte der Ex-Weltmeister mit einem Sprint der Extraklasse zum erneuten Sieg auf der Via Roma. Der niederländische Rad-Superstar triumphierte zum zweiten Mal nach 2023 beim Frühjahrsklassiker Mailand-Sanremo.
Van der Poel siegte bei der 116. Auflage im Sprint einer Dreiergruppe nach 289 Kilometern vor dem zweimaligen Zeitfahr-Weltmeister Filippo Ganna und Pogacar, der damit weiter auf seinen ersten Sieg in Sanremo warten muss. Die deutschen Fahrer um Ex-Sieger John Degenkolb spielten bei dem ersten Höhepunkt im Radsport-Jahr 2025 keine Rolle.

22.03.2025, Italien, Sanremo: Mathieu van der Poel umarmt seine Partnerin Roxanne Bertels nach seinem Sieg im Elite-Rennen der Männer. Foto: Massimo Paolone/LaPresse/AP/dpa
„Das ist schwer zu glauben. Ich war sehr fokussiert. Ich wusste, dass Tadej sehr stark ist. Ich habe mich gut gefühlt. Es ist hier der dritte Sieg in Serie für unser Team, das ist einzigartig“, sagte van der Poel und ergänzte mit Blick auf Pogacars Attacken am Poggio und der Cipressa: „Er hat versucht, mich abzuhängen. Aber ich war sehr stark. Ich denke, ich habe ihn ein bisschen überrascht, als ich an der 200-Meter-Linie den Sprint eröffnet habe. Es war die richtige Taktik.“
– Schlagabtausch am Poggio: Zuvor hatten sich Pogacar und van der Poel einen atemberaubenden Schlagabtausch am Poggio geliefert. Immer wieder fuhr der Tour-Champion scharfe Attacken, doch der Cross-Weltmeister blieb stets am Hinterrad. Schließlich war es van der Poel, der kurz vor der Überfahrt einen Überraschungsangriff wie bei seinem Sieg 2023 startete. Pogacar ließ sich dieses Mal aber nicht überrumpeln, sodass beide zusammen in die rasende Abfahrt gingen.
Für den früheren Zeitfahr-Weltmeister Ganna war das Tempo am Anstieg zwar zu schnell, doch der Italiener mit dem großen Motor konnte den knappen Rückstand auf den letzten Kilometern wieder gutmachen. Im Sprint war er gegen van der Poel aber ebenfalls chancenlos.
– Vorjahressieger Philipsen abgehängt: Für eine erste Vorentscheidung hatte Pogacar mit seinem starken Team um den Kölner Nils Politt an der Cipressa gesorgt. Die UAE-Mannschaft schlug eine hohe Taktzahl an, ehe Pogacar mit einer weiteren Tempoverschärfung das Feld aufriss. Nur van der Poel und Ganna konnten da noch folgen, die Sprinter wie Vorjahressieger und van-der-Poel-Teamkollege Jasper Philipsen (Belgien) mussten abreißen lassen.

22.03.2025, Italien, Sanremo: Tadej Pogacar (r) führt vor Mathieu van der Poel. Foto: Massimo Paolone/LaPresse/AP/dpa
Damit hatte der Slowene sein erstes Ziel geschafft, denn im vergangenen Jahr hatte er im Sprint einer Spitzengruppe gegen die ganz schnellen Männer wie Philipsen und Michael Matthews als Dritter knapp das Nachsehen. Doch als Solist wie bei seinem überzeugenden Sieg jüngst bei der Strade Bianche schaffte es der 26-Jährige nicht nach Sanremo.
Für Pogacar war es bereits der fünfte erfolglose Anlauf auf den Sieg bei La Classicissima. „Mailand-San Remo wird mich noch ins Grab bringen … Ich bin so nah dran, aber es ist so weit weg, es ist unglaublich“, hatte Pogacar im Vorfeld gehadert.
– Startet Pogacar bei Paris-Roubaix? Der Radstar will in diesem Jahr die Jagd nach den fünf Monumenten forcieren. Flandern-Rundfahrt, Lüttich-Bastogne-Lüttich und die Lombardei-Rundfahrt hat Pogacar in der Vergangenheit bereits mindestens einmal gewonnen. Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix fehlen ihm noch. Ob Pogacar erstmals die Kopfsteinpflaster-Tortur in Angriff nehmen wird, hat er noch nicht entschieden.
Nur den früheren belgischen Größen Eddy Merckx, Rik Van Looy und Roger De Vlaeminck sind Siege bei allen fünf großen Klassikern gelungen. Doch das ist schon rund 50 Jahre her. (dpa)
Pogacar ist der beste Radrennfahrer in der Gegenward und wird diese Primavera auch mal Gewinnen.
Der Raerener Laurenz Rex hat gestern das Rennen, das längste der Profisaison zum ersten Mal bestritten und ist mit ins Ziel eingefahren. Nächstes Jahr die Top 100 anvisieren .