Politik

Macron ernennt 34-Jährigen zum neuen Premierminister

20.04.2022, Frankreich, La Plaine-Saint-Denis: Gabriel Attal, damaliger Regierungssprecher von Frankreich, trifft in einem Fernsehstudio ein. Foto: Francois Mori/AP/dpa

AKTUALISIERT – Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den erst 34-jährigen bisherigen Bildungsminister Gabriel Attal zum neuen Premierminister ernannt. Das teilte der Élyséepalast am Dienstag mit. Zuvor war am Montagabend die Mitte-Regierung von Élisabeth Borne zurückgetreten.

Macron will die Regierung nach den jüngsten Schwierigkeiten bei der Verabschiedung des Immigrationsgesetzes neu aufstellen. Bereits im Frühjahr stehen die Europawahlen an, im Sommer richtet Frankreich die Olympischen und Paralympischen Spiele aus.

Attal ist ein politischer Senkrechtstarter, der den Franzosen als Regierungssprecher bekannt war. Zuletzt leitete er das Bildungsministerium. Nun wird er mit 34 Jahren der jüngste Premierminister in der jüngeren französischen Geschichte.

Attal gilt als recht beliebt und hat den Ruf, auch mit Vertretern anderer politischer Lager in der Sache diskutieren zu können. Macron könnte Attal vom Typ her zudem besser liegen als Borne: Attals dynamische Art und seine steile Karriere erinnern Beobachter an den Präsidenten.

12.10.2023, Frankreich, Arras: Gabriel Attal (r), damaliger Bildungs- und Jugendminister von Frankreich, beobachtet Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, bei einem Gespräch mit der Presse im Gambetta-Gymnasium. Foto: Ludovic Marin/POOL AFP/AP/dpa

Der Premierminister hat in Frankreich eine dem Präsidenten untergeordnete Rolle. Frankreichs Staatschef hat ähnlich wie der US-Präsident wichtige Befugnisse, manche sprechen von einer „Präsidenten-Monarchie“. Der Präsident gibt die großen Linien in der Innen- und Außenpolitik vor, nach denen sich der Premier und die Regierung in aller Regel richten.

Für Macron geht es mit der Ernennung Attals und der damit verbundenen Umbildung des Kabinetts um eine Flucht nach vorne. Seit den Parlamentswahlen 2022 hat sein Lager in der Nationalversammlung keine absolute Mehrheit mehr und ist auf Stimmen der Opposition angewiesen.

Schon die heftig umstrittene Rentenreform im vergangenen Jahr drückte Macron letztlich ohne Endabstimmung in der Kammer durch. Beim neuen Immigrationsgesetz machte die Regierung den konservativen Républicains im Dezember so massive Zugeständnisse, dass Abgeordnete aus den eigenen Reihen dagegen votierten und das Lager zu brechen drohte.

Gerade jetzt ist ein Mindestmaß an Stabilität für Macron aber wichtig, denn in den kommenden Monaten kommen große Herausforderungen auf ihn zu. Marine Le Pens Rechtsnationale drohen seine Truppen bei der Europawahl deutlich zu überholen. Zudem will das Großereignis der Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris im Sommer organisiert werden, bei denen Frankreich sich von seiner besten Seite präsentieren will. Erwartet wird, dass in den kommenden Tagen die Regierungsmannschaft Attals vorgestellt wird. (dpa)

35 Antworten auf “Macron ernennt 34-Jährigen zum neuen Premierminister”

      • Er war bekanntlich schon Bildungsminister. In dieser Funktion hat er mehrfach von unliebsamen Themen, wie beispielsweisen Lehrermangel und muslimische Kopftücher, abgelenkt indem er irgendwelche Behauptungen aufgestellt (Terrorismus an Schulen) und die Gesellschaft in einen künstliche herbei geführten Alarmzustand versetzt hat. So hat sich keiner mit dem eigentlichen Thema beschäftigt sondern nur mit dem vom Minister gestreuten Gerücht. Aber das kennt man ja auch bestens in anderen Ländern, nur ist es da die Nazikeule die geschwungen wird.

        • Haha(der Nickname passt!!!),
          da haben Sie wohl etwas falsch verstanden. Er wurde erst im Juli 2023 zum Bildungsminister ernannt und hat unverzüglich ein striktes Verbot der Kopftücher, bzw. der Kleidung mit „religiösem“ Hintergrund in den Schulen erlassen.
          Auch ist er einer der Wenigen, die eben keine populistischen Behauptungen aufstellen oder nach der Ermordungen mehrerer Lehrpersonen Unruhe stiften.
          Die Sicherheit, auch an den Schulen, ist übrigens Sache des Innenministeriums.

          • „Er wurde erst im Juli 2023 zum Bildungsminister ernannt …“ richtig, hab ich ja auch so geschrieben.
            „hat unverzüglich ein striktes Verbot der Kopftücher, bzw. der Kleidung mit „religiösem“ Hintergrund in den Schulen erlassen.“ richtig, und in der Diskussion hat er dann mit anderen Themen davon abgelenkt, dass damit nicht alle einverstanden waren. Er hat, so wie es jetzt auch mit den deutschen Bauern gemacht wird, unterschwellig behauptet, dass jeder der sich gegen das Verbot wehrt ein islamischer Extremist oder Unruhestifter ist. So hat er das im Grundgesetz verankerte Demonstrationsrecht aufgehoben (so wie es die deutsche Regierung es derzeit mit den Landwirten auch zu gerne tun würde).

            Was den Lehrermangel angeht hat er, als zuständiger Minister, versprochen das am 4/9/2023 vor jeder Schulklasse ein Lehrer stehen würde. Das Versprechen hat er nicht halten können. Am 8/9/2023 hat Attal dann behauptet, das nur 0,1% der Lehrerstellen unbesetzt seien, was ja noch zu verkraften wäre. Andere Erhebungen ergaben, dass 58 % der Schulen zu wenig Lehrkräfte haben – schon seltsam, oder? DARAUFHIN musste er dann zugeben, dass Krankmeldungen in seiner Statistik nicht berücksichtigt wurden, so nach dem Motto: „Glaube keine Statistik, die du nicht selber gefälscht hast“. Gerade bei Beamten, zu denen ja die Lehrer zählen, ist die Quote der Krankmeldungen sehr hoch. Bei Lehrern ist die Quote der Krankmeldungen doppelt so hoch wie bei anderen Beamten. Diese Quote steigt stetig an! Aber das muss so ein Bildungsminister ja nicht interessieren …

            • unbesetzte Stellen durch Krankheit kann man nicht so einfach neu besetzen, man findet nicht so einfach Lückenfüller. Ansonsten ist es doch durchaus möglich dass nur 0,1 Prozent der Stellen unbesetzt sind auch wenn 58 Prozent der Schulen zu wenig Lehrkräfte haben.

  1. 9102 ANOROC

    ich wette Macron geht es am Allerwertesten vorbei ;
    Er hatte brav seine Predigten verkündet , hat jetzt mehr Ruhe und nun stellt man dem Volk den nächsten Schauspieler vor.
    Wenn er eine gute Schauspieler Schule besucht hat , dürfte seinem Erfolg ja nichts mehr im Wege stehen.

    • Joseph Meyer

      @9102 Anoroc
      Sagen Sie mir nicht, dass Sie nicht wissen, dass dieser smarte junge Mann eben erst die 3 jährige Schulung zum „Young Global Leader“ beim Weltwitschaftsforum in Davos, unter den Fittichen von Klaus Schwab, beendet hat! Übrigens genau so wie bei seinem Chef, Emanuel Macron, unbedingte Voraussetzung für eine „steile“ politische Karriere!
      So dürfen wir also „beruhigt“ sein, dass er sich für „unseren Wertewesten“ einsetzen wird und potentiellen französischen „Gelbwesten“ gehörig eins aufs Maul geben wird …

      • Ganz unerwartet, dass ausgerechnet ein YGL in die Regierung kommt. Zufälle gibt’s! Dieser Verein in Davos wird mit Spendengeldern der großen internationalen Firmen finanziert und die erwarten eine Gegenleistung! Wenn dem Bürger nichts mehr gehören und er alles leihen soll, bei wem leiht er das? Bei eben diesen Firmen! Wenn der Bürger sich verschulden muss um den immer strengeren Vorgaben gerecht zu werden, wer profitiert davon? Die Banken, Kreditgeber, Versicherer und die Firmen, die diese Vorgaben in Davos geschrieben haben! Und das wird ja alles so präsentiert, dass diese ganzen Reformen zu unser Allem besten ist!

        • Joseph Meyer

          @5/11
          Es genügt die Google Suchmachine: „Young Global Leader“, um die offizielle Information des Herr Schwab zu erhalten.
          Wenn man neugierig ist und bei den Absolventen nachschaut, dann fehlt der Name Alexander De Croo. Dann genügt wiederum die Eingabe „Alexander de Croo a Young Global Leader?“ und man erfährt, dass sich Herr De Croo in der Leaders Group von „Generation Unlimited“ von UNICEF engagiert mit dem Ziel die Jugendlichen weltweit so schnell wie möglich in digitalen Fertigkeiten zu trainieren … Das erleben wir doch auch gerade hier in den ostbelgischen Schulen … Zufälle gibt’s!

          • @Joseph Meyer,
            Sie werfen alles durcheinander..
            Was soll denn ein „Absolvent“ sein?
            Alexander de Croo kann gar kein YGL mehr sein: der vorgeschlagene Kandidat muss unter 40 sein und bleibt 3 Jahre aktives Mitglied.
            Später können sie als Ehemalige an Projekten teilnehmen.
            „Schulung“ oder „Absolvent“ haben Sie sich wohl selbst dazu gereimt.

            • Joseph Meyer

              @5/11
              Hm, sollten wir uns tatsächlich hier über die Auslegung von Begrifflichkeiten streiten, anstatt uns Gedanken über den Kern der Sache zu machen?!
              Ich gehe davon aus, dass ich Zeit meines Lebens ein „Absolvent“ der BS in St.Vith bleibe, nachdem ich dort vor vielen Jahrzehnten mein Abitur gemacht hatte … Sie dürfen mich aber gerne eines Besseren belehren, ich werde das nicht vertiefen.

              Ungleich wesentlicher ist es, dass wir uns mit den möglichen Folgen auseinander setzen, welche die Besetzung von tausenden Führungspositionen in Politik, Wirtschaft, Medienunternehmen, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft durch diese Jünger des Klaus Schwab und seines Weltwirtschaftforums (WEF) bedeutet! Finden Sie nicht, dass die Bevölkerung ein Recht darauf hat Bescheid zu wissen, welche Ziele dieser Klaus Schwab und seine Geldgeber verfolgen?! Müssen wir uns dann nicht dringend um die Vorhaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Organisation der Vereinten Nationen (UN) kümmern, die eng mit dem WEF zusammen arbeiten?! Machen Ihnen der „Pandemievertrag“ und die geplanten Abänderungen der Internationalen Gesundheitsregeln (IHR) keine Sorgen?! Oder die geplante Abschaffung des Bargelds zusammen mit der Einführung einer Digitalen Zentralbankwährung und eines individuellen Zentrabankkontos?! Was halten Sie davon, dass die „offiziellen“ Medien die Regierungswünsche 1 zu 1 unters Volk bringen und für die notwendige Akzeptanz sorgen? Was halten Sie davon, dass unliebsame Meinungen demnächst per Gesetz unter Strafe gestellt werden sollen und dass die Armee sofort bereit steht, der Polizei bei unliebsamen, obschon friedlichen, Protesten zur Seite stehen zu wollen…?
              Der Satz ist bekannt: Wer in der Demokratie schläft, der wacht in der Diktatur auf. Und „zu schweigen“ ist hier gleichbedeutend mit „zu schlafen“!

  2. Kasperle

    Und wieder ein Berufspolitiker ohne jegliche Lebens und Berufserfahrung.
    Man gewinnt den Eindruck das die mit Absicht den Karren an die Wand fahren.
    Hoffentlich vergessen die Nachfolger nicht die ganze Riege zu enteignen und sie von dem leben lassen müssen was sie anderen zugestehen.

        • Joseph Meyer

          @Esel
          Ja, unter der (besoffenen) Führung von Jelzin war Russland damals im Griff der US-Konzerne, und Putin war, oder eher schien, ein braves Jüngelchen zu sein mit dem man genauso fertig werden würde wie mit seinem Alkohol abhängigen Ziehvater. Von daher kein Wunder, dass der kleine und kluge Vladimir die Schulung in Davos durchlaufen sollte, um dann wenig später das Regierungsamt im Moskau zu übernehmen … Für die Psychopathen in London und Washington kam es dann unerwartet ganz anders, der kleine Putin ist, wer hätte das gedacht, über die Maassen heimattreu … Und anstatt sich kaufen zu lassen entmachtet er die Oligarchen, zwingt sie die bereits für den Ausverkauf vorgesehenen Großunternehmen integral weiter zu führen, erhält und schafft Arbeitsplätze, verbessert die Lebensbedingungen der russischen Bevölkerung, und dann ringt er während langen Jahre – leider vergeblich – um Anerkennung und Integration Russlands in das westliche Wertesystem … siehe die standing ovations bei seiner Rede im Deutschen Bundestag in 2001! Er hätte es besser wissen müssen, denn ohne die totale Unterwerfung unter die Führung der anglo-amerikanischen Globalisten geht das natürlich nicht!

          • Da Putin in 2005 bereits 53 war, hat er sich sicherlich liften lassen, bevor er Ihre „Schulung“ absolvierte.
            Wie war denn eigentlich sein Resultat? 😂🤣

            Haben Sie noch andere Verschwörungsmärchen auf Lager?

            • Joseph Meyer

              @5/11
              Da haben Sie einen Punkt, nachdem ich zwar auch schon gelesen hatte Putin hätte die Kaderschmiede in Davos besucht, dann aber bisher diese Information noch nicht kontrolliert hatte. Ich finde effektiv den Namen von Putin nicht auf der offiziellen Liste. Vielleicht hat @Esel da eine glaubwürdige Referenz?

              Anderseits wäre ich froh, wenn ich Ihre Sicherheit teilen könnte, dass sowohl Klaus Schwab als auch das WEF nur das Gute für die Menschheit im Sinn hätten!

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