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LESERBRIEF – Die Last der Bürokratie: Wie sie das Wohlbefinden und die Beziehungen in Belgien bedroht

Foto: Shutterstock

Es ist wirklich nicht einfach, angesichts der aktuellen Situation des Wohlbefindens in Belgien gleichgültig zu bleiben – es fühlt sich an, als würden wir uns in einer Abwärtsspirale befinden.

Vielleicht geht es Ihnen genauso wie mir, und Sie fühlen sich überwältigt und entmutigt von all diesen endlosen bürokratischen Anforderungen. Die ständige Bürokratie mit ihren Formularen und komplizierten Verfahren kann wirklich erschöpfend sein. Selbst in Bereichen wie der Gesundheitsversorgung sind die Dokumentationsanforderungen oft überwältigend, und sogar alltägliche Banktransaktionen werden zu einem regelrechten Alptraum.

Aber das Schlimmste ist, dass diese bürokratischen Hindernisse nicht nur unseren Alltag erschweren, sondern auch Beziehungen belasten – sei es im Arbeitsumfeld oder in der Familie. Die übermäßigen Vorschriften und komplexen Prozesse vertiefen die Kluft zwischen den Menschen und führen oft zu Spannungen und Konflikten. Ältere Menschen haben oft Schwierigkeiten, mit dem Tempo und der Komplexität der modernen Bürokratie Schritt zu halten, was ihre Autonomie und Unabhängigkeit gefährdet.

Ebenso ist es äußerst kompliziert, sich durch das Labyrinth der föderalen, regionalen und kommunalen Gesetze zu kämpfen, um Geldstrafen oder Anwaltskosten zu vermeiden. Der Gesetzesdschungel kann eine wahre Herausforderung sein, und es ist oft schwierig, den Überblick zu behalten und die eigenen Rechte und Pflichten zu verstehen.

Aber wir alle wissen, wie wichtig gesunde Beziehungen für unser emotionales Wohlbefinden sind. Ob mit der Familie, Freunden, Kollegen oder dem Partner: Gegenseitiges Verständnis, Respekt und offene Kommunikation sind von entscheidender Bedeutung.

Allerdings stehen die Lebensumstände oft im Widerspruch zu diesen Idealen. Die Arbeits- und Aufgabenüberlastung kann Beziehungen belasten und sogar zerstören. Ich persönlich habe manchmal das Gefühl, mein Leben lang Formulare auszufüllen, und ich verstehe, dass dies an den Rand der Erschöpfung und sogar zum Burnout führen kann. Und das ist keine übertriebene Sorge.

Tatsächlich ist die Anzahl der Krankschreibungen aufgrund von Burnout und anderen stressbedingten Krankheiten in Belgien besorgniserregend gestiegen. Im Jahr 2022 stieg die Anzahl der Krankschreibungen aufgrund von Burnout im Vergleich zu 2019 um alarmierende 18,5 Prozent auf 32,7 Prozent.

Es ist höchste Zeit, dass wir uns dieser Herausforderungen bewusst werden und Maßnahmen ergreifen. Wir müssen bürokratische Hürden abbauen, um ein gesünderes Umfeld zu schaffen. Denn letztendlich sind es die Beziehungen, die uns stark machen und die uns in schwierigen Zeiten unterstützen können.
https://www.parismatch.be/actualites/sante/2023/10/09/en-belgique-1-travailleur-sur-4-en-absence-prolongee-est-en-burn-out-YEVYAGEAQJDSZMX3NJ4M3JNRJ4/

All das kostbare Zeit, die wir mit dem Ausfüllen von Formularen verbringen mussten, hätte weit besser genutzt werden können.

26.02.2024 Pascale Baudimont,Eupen

16 Antworten auf “LESERBRIEF – Die Last der Bürokratie: Wie sie das Wohlbefinden und die Beziehungen in Belgien bedroht”

  1. Ich denke die aufgezwungene Bürokratie hat auch viel mit der totalen Kontrolle zu tun.
    Bedanken kann man sich dafür , bei den Leuten, die es mit unterschiedlichen Methoden geschafft haben über Jahre hinweg keine , bzw nur sehr wenig Steuern zu zahlen.
    Meist handelt es sich dabei um größere Firmen, die ihr Geld innerhalb Europas von Mutterkonzern bis Tochter Konzern über Enkelkonzern.-) kreisen lassen.
    Deshalb dürfen sich die ehrlichen , und oder kleinere Unternehmen als danke schön, den halben Tag mit Bürokratie beschäftigen.
    Ganz ausschließen würde ich auch nicht, dass die Unternehmen so gezwungen werden , modernere Hilfsmittel wie die künstliche Intelligenz einzusetzen.
    Wahrscheinlich geht es den möchte gern Welt verändere gegen den Strich , dass sie den schwarzen Schafen in der Politik , Gefälligkeiten erwiesen haben , den Missbrauch der künstlichen Intelligenz zuzustimmen;
    der Gebrauch aber nur schleppend vorangeht.
    Es sieht jedenfalls so aus , als möchten einige miese Typen dieser Welt , Arbeitsplätze abschaffen, auch wenn man das Gegenteil behauptet.

  2. Baudimont


    @ ANOROC
    Ich denke wie Sie, dass auferlegte Bürokratie mit totaler Kontrolle verbunden ist.
    Diese Bürokratie betrifft alles auf allen Ebenen.
    Landwirte sind die ersten Opfer; Alle Zuschüsse werden an große Unternehmen vergeben, die sich Experten leisten können, die Antragsformulare ausfüllen. Die anderen sind dazu verdammt, einer nach dem anderen zu verschwinden.
    Auch Lehrer müssen Unmengen an Formularen ausfüllen und können daher nicht mehr richtig unterrichten.
    Das betrifft jeden, auch Einzelpersonen wie mich, die für alles Formulare ausfüllen und für alles eine Genehmigung einholen müssen. Das geht sogar so weit, dass man für den Kauf eines Goldfisches ein Papier anfordern muss.
    Künstliche Intelligenz wird bereits in Regierungsbüros eingesetzt. Zu all den digitalen Tools kommt eine Armee von Beamten, die den Durchschnittsbürger leicht mit Verwaltungsaufgaben überfordern können.
    Um all dies zu bewältigen, müssen die Bürger immer leistungsfähiger werden, um zu überleben.
    Wir müssen alle Arbeitsplätze beseitigen, die die Gemeinschaft vergiften und ihr Wohlergehen beeinträchtigen, und dringend benötigte Arbeitsplätze schaffen, etwa für häusliche Krankenpfleger, Zahnärzte und Ärzte…

    • @ – Baudimont 15:41
      Ich behaupte ja schon seit längerem ;
      – dass wir erst unsere Ruhe haben werden , wenn der letzte Politiker durch die KI ersetzt wurde .-)

      Ausnahmen soll es natürlich geben :-))

      • Baudimont

        @ ANOROC
        Entschuldigung, aber ich bin nicht in der Lage, Informationen über Personen bereitzustellen, die möglicherweise die „letzten Politiker“ sind.
        Vielleicht sollten Sie eine KI danach fragen?
        Künstliche Intelligenz (KI) kann sicherlich nicht so unmenschlich sein wie Politiker es manchmal sein können.
        Dennoch ist KI ein Werkzeug, und ein Werkzeug allein kann nicht funktionieren; es bedarf eines intelligenten und kreativen Menschen, der es nutzt.
        Letztendlich ist KI ein leistungsstarkes Werkzeug, das die Fähigkeiten des Menschen ergänzen kann. Es ist entscheidend, dass wir KI weiterhin so einsetzen, dass sie dem Gemeinwohl dient. Die Menschheit wird dieses wunderbare Werkzeug benötigen, um zu überleben, insbesondere um die bürokratische Arbeit zu bewältigen.

        • @ – Baudimont 18:15
          Da haben wir nicht die Wahl .
          In dem Moment , wo es jeder als – wunderbares – Werkzeug bezeichnet , haben die Leute gewonnen , die zu ihrem eigenen Schutz, die totale Kontrolle eines jeden möchten.
          Und jemand der die totale Kontrolle eines jeden befürwortet , kann selber auch keine saubere Weste haben.
          Ich verstehe aber die Begeisterung , denn für jeden bietet die KI im Laufe der Zeit , irgendetwas Interessantes, bei dem der Konsument auf die KI nicht verzichten möchte.
          Und das ist auch das Ziel , um den Plan zu perfektionieren.

          Außerdem wird die KI dafür sorgen, das ausgerechnet die Leute ihren Arbeitsplatz verlieren , die am wenigsten damit gerechnet hatten.
          Man könnte noch viele Beispiele nennen , weshalb man in Zukunft die Politiker verflucht, die sich nicht um eine vernünftige Regelung der KI gekümmert haben, obwohl sie die Möglichkeit hatten.
          Aber eigentlich ist es jetzt auch schon zu spät , darüber zu diskutieren .
          Der Plan steht fest, nur kennen wir ihn nicht genau , weil man weder Politikern in den unteren Rängen die Wahrheit mitteilt ;
          will Schweigen uns.

          • Ruhig Blut…
            Mit der 4 Tage Arbeitswoche habt Ihr bald 3 Tage für’s Ausfüllen von Formularen.
            Dann wird auch an drei freien Tagen nicht mehr ausgegeben, als man in 4 Tagen verdient. Wohl Heizung und Licht aus, das Auto bleibt in der Garage.
            Wer immer mehr „Fürsorge“ fordert, bei jedem Problemchen nach Unterstützung schreit, muss auch Kontrolle und … Formulare akzeptieren.

          • Baudimont

            @ANOROC
            Die Kontrollen existieren bereits seit der Geburt, ebenso wie die Nutzung von Kreditkarten, Elektroautos, medizinischen Daten und intelligenten Stromzählern. Selbst wenn Bäume für die Installation von Überwachungskameras mit Gesichtserkennung gefällt werden, ist bereits alles kontrolliert.
            Künstliche Intelligenz hingegen, die jedem uneingeschränkt zur Verfügung steht, bietet einen Ausweg aus dieser Kontrolle. Während vernünftige Regulierungen hier eine umfassende Kontrolle bedeuten.

            • Die künstliche Intelligenz ist eigentlich nichts anderes als ein immer schneller arbeitender Computer, der seine Daten immer wieder vervollständigt und sie dann verwerten kann.
              Ohne diese Technik wären die von Ihnen erwähnten „Kontrollen“ erst gar nicht möglich.
              Die Gefahr liegt (noch) nicht in der Technik, sondern in der Art wie wir sie nutzen.

                • @ – Baudimont 10:23
                  Bei Ihrer Empfehlung, oder Forderung;
                  – Für alle zugänglich –
                  Erklären sie sich ja eigentlich mit der totalen Kontrolle über jeden! Bürger einverstanden.
                  Diese durch die KI möglichen Kontrollen, haben ja nicht nur mit den Einnahmen und Ausgaben der Bürger oder selbständigen zu tun.
                  Im Falle einer selbständigen , sollte man vielleicht auch bedenken;
                  das desto mehr Arbeitsplätze die KI vernichtet , desto weniger die Chance für mehr Kunden ihrerseits bestehen.
                  Denn wenn das Geld immer knapper wird , haben nur noch die großen Konzerne, bzw Discounter und Kaufhäuser eine Chance auf dem Markt.
                  Es ist wahrscheinlich zwar schon zu spät, darüber zu diskutieren, aber eine Empfehlung ihrerseits ist mir unverständlich.
                  Denn die KI , wird alleine aufgrund der steigenden dafür sorgen , was große Konzerne schon immer wollten und größtenteils auch schon gelungen ist.
                  Es ist das Ziel, kleine Unternehmen, bzw den Mittelstand komplett verschwinden zu lassen.
                  Und ihre Empfehlung, wird bestimmt nicht dazu beitragen dies zu verhindern.
                  es bewirkt eher das Gegenteil ,wenn sich jeder so äußert.

                  • Baudimont

                    @Anoroc
                    Mit Ihrer Logik hätten wir niemals die Mähdrescher akzeptieren sollen, denn bevor diese Maschine erfunden wurde, gab es Hunderte von Menschen, die die Felder mähen mussten. All diese Menschen haben wegen dieser Maschine ihre Arbeit verloren, vielleicht um einen besseren, weniger anstrengenden Job zu finden… Eines steht fest: Diese Maschine wird von einer Person bedient und erledigt die Arbeit von hundert Personen. Die Rechnung ist schnell gemacht: Eine Person und eine Maschine arbeiten, um die anderen 99 zu ernähren, die nicht mehr arbeiten müssen… Wenn Sie Arbeit für alle schaffen wollen, müssen wir den Fortschritt rückgängig machen und zur manuellen Feldarbeit zurückkehren. Gleiches gilt für künstliche Intelligenz, die ein enormer Fortschritt für die Menschheit ist.

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