Der 2:1-Sieg von Sonntag gegen den RSC Anderlecht wird in die Vereins-Geschichte der AS Eupen eingehen, so wie der 3:1-Erfolg bei Standard Lüttich in der Saison 2010-2011. Nach der Begegnung und am Montag gab es viele Komplimente aus berufenem Munde für die Schwarz-Weißen.
Das größte Kompliment kam vom Gegner selbst, von Hein Vanhaezebrouck, Coach des RSC Anderlecht. „Eupen hat in der ersten Halbzeit so gespielt, wie Anderlecht hätte spielen müssen“, sagte Vanhaezebrouck.
Das meinte auch am Montag der bekannte VRT-Journalist Peter Vandenbempt, der in einem Kommentar auf sporza.be meinte: „Ich möchte zunächst einmal unterstreichen, wie gut Eupen in der ersten Halbzeit war: so viel Druck nach vorne, so viel Verbissenheit in den Zweikämpfen, so viel guten Fußball mit Garcia – der auch schon 37 ist – als großartigem Regisseur. Selbst Hein Vanhaezebrouck sagte nach dem Spiel, dass Eupen so gespielt hat, wie man dies eigentlich von Anderlecht hätte erwarten müssen.“
Für seine weiten Pässe und Seitenwechsel war das Kehrweg-Stadion wohl ein bisschen zu klein: Anderlechts Mittelfeldspieler Sven Kums. Foto: Shutterstock
Wer noch Lust auf solche oder ähnliche Komplimente aus dem Munde von Fußballkennern hat, der sollte sich heute Abend im belgischen Fernsehen die Talksendungen von RTBF und VRT anschauen: „La Tribune“ auf „La Deux“ ab 20.30 Uhr und „Extra Time“ auf „Canvas“ ab 22.08 Uhr.
Und wer die beiden Treffer der AS gegen Anderlecht noch nicht gesehen hat oder sie noch einmal sehen möchte, dem empfehlen wir das Video am Ende dieses Artikels in dem Tweet von VOOsport.
Die erste Halbzeit war wahrscheinlich die beste, die Eupen je in der höchsten Spielklasse geliefert hat, Saison 2010-2011 inklusive. In mancherlei Hinsicht erinnerte das Spiel der AS Eupen an das WM-Viertelfinale der belgischen Nationalelf in Russland gegen Brasilien, als die Roten Teufel ebenfalls zur Pause 2:0 führten, sich in der zweiten Halbzeit immer weiter zurückzogen, aber trotz des enormen Drucks der Brasilianer nur noch einen Gegentreffer zuließen. Auch Belgien gewann damals 2:1.
Die Fans sehen es nicht gerne, wenn ihre Mannschaft mit 2:0 in Führung liegt und sich dann weit in die eigene Hälfte zurückzieht und zulässt, dass der Gegner seinen Druck weiter erhöht. Mit einer solchen Taktik macht sich ein Trainer bei den Fußball-Puristen nicht gerade beliebt, aber sie kann für sein Team die einzig richtige sein. Mit viel Aufopferungsbereitschaft und Solidarität einen Vorsprung zu verteidigen, gehört genauso zur Fußballkunst wie das Offensivspiel. Am Ende zählt nur der Sieg.
Die AS Eupen hat sich jedenfalls mit dem 2:1-Sieg gegen Anderlecht Luft verschafft im Abstiegskampf, der aber noch nicht gewonnen ist, denn es bleiben noch 18 Spiele. Am Mittwochabend, 31. Oktober, gegen den Tabellennachbarn Cercle Brügge (Anstoß im Kehrweg-Stadion um 20.30 Uhr) muss die AS beweisen, dass sie auch als Favorit ein Spiel gewinnen kann. (cre)
Den Spielbericht über AS Eupen gegen Anderlecht lesen Sie unter folgendem Link:
AS Eupen gewinnt dank einer bärenstarken ersten Halbzeit 2:1 gegen Rekordmeister Anderlecht [VIDEO]
Nachfolgend ein Tweet von VOOsport mit den beiden Eupener Treffern gegen Anderlecht im VIDEO:
Victoire de gala d'@kas_eupen face à @rscanderlecht ! Les Pandas ont fait la différence en première mi-temps grâce aux réalisations de Luis Garcia et de Toyokawa ! pic.twitter.com/t1kK0LeG5X
— VOOsport (@VOOsport) October 28, 2018
Top Werbung für die AS. Defensiv steht die Mannschaft viel kompakter. Das hohe und intensive Pressing kann man nicht ein ganzes Spiel vollhalten. Aber mit Vollgas jedes Spiel beginnen ist die richtige Einstellung. Die Gegner müssen Angst haben, nach Eupen zu kommen. Es fehlt noch ein Knipser vorne. Ob Essende dies bringen wird und kann, sei dahin gestellt. Die Laufbereitschaft vorne von Toyokawa jedenfalls ist beeindruckend. Von den Spielern, die eingewechselt werden, musss noch mehr kommen. Ocansey und Essende ziemlich blass. Aber Sieg war verdient und jetzt gilt es nachzulegen mit der gleichen Einstellung. Gegen Cercle, in Lokeren und gegen St. Truiden sind Schlüsselspiele. Wenn die AS aus diesen drei Spielen 7 Punkte holen kann, dann sieht es sehr gut aus.