Politik

Karl-Heinz Lambertz mit 13 Stimmen zum Präsidenten des PDG gewählt – 12 Stimmen für Patricia Creutz

Karl-Heinz Lambertz (l) wurde mit den 13 Stimmen der Mehrheit von ProDG, SP und PFF bei 12 Stimmen von den Oppositionsfraktionen CSP, Vivant und Ecolo für Patricia Creutz (r) zum Präsidenten des PDG gewählt. Fotos: Gerd Comouth

Am Montag im späten Nachmittag ist das neue Parlament der DG, gut drei Wochen nach der Wahl vom 26. Mai 2019, zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengetreten. Karl-Heinz Lambertz (SP) wurde zum neuen Präsidenten des PDG gewählt. Er erhielt 13 Stimmen bei 12 Stimmen für Patricia Creutz (CSP), die gemeinsame Kandidatin der Opposition.

In der Nähe des Parlamentsgebäudes wurden vor Sitzungsbeginn Polizisten gesichtet. Befürchtete man etwa einen Angriff eines Wutbürgers, der sich dafür vielleicht rächen wollte, dass der Wählerwille seiner Meinung nach nicht oder nur unzureichend respektiert wurde?

Eröffnet wurde die erste Sitzung der neuen Legislaturperiode von Karl-Heinz Lambertz (SP), der zunächst aber noch nicht als gewählter Parlamentspräsident die Sitzung leitete, sondern als Alterspräsident. Lambertz ist am 4. Juni 67 Jahre alt geworden.

Das DG-Parlament bei seiner konstituierenden Sitzung am Montag. Foto: Gerd Comouth

Lambertz beglückwünschte die neuen Mitglieder zu ihrer Wahl und erinnerte daran, dass er 1981 zum ersten Mal ins Gemeinschaftsparlament gewählt worden sei, das sich damals noch Rat der deutschen Kulturgemeinschaft (RdK) genannt habe. Damals sei gerade die erste Staatsreform in Belgien durchgeführt worden. Fünf weitere Staatsreformen und mehrere Zuständigkeitsübertragungen seien in den Jahren und Jahrzehnten danach gefolgt.

Nach diesem Einführungs-Speech von Lambertz, der sich nach den Turbulenzen der letzten Wochen betont locker und humorvoll gab, wahrscheinlich um die Atmosphäre zu entkrampfen, wurden die Mandate der neuen Mitglieder und Ersatzmitglieder durch einen eigens dafür gebildeten Ausschuss auf ihre Gültigkeit überprüft, was mehr als eine Stunde in Anspruch nahm.

Der alte und neue Ministerpräsident Oliver Paasch bei seiner Eidesleistung. Foto: Gerd Comouth

Dabei ging es auch um einige Probleme bei der Computerwahl am 26. Mai, die jedoch laut Berichterstatter Freddy Mockel (Ecolo) keine Auswirkungen auf die Wahlergebnisse hatten. Es folgte eine ellenlange Auflistung der Mitglieder und Ersatzmitglieder.

Dann ging man zur Eidesleistung der Parlamentarier über, die dabei den Spruch aufsagten: “Ich schwöre, die Verfassung zu befolgen“. Für jedes Mitglied gab es Applaus.

Anschließend wurde das Präsidium gewählt, angefangen mit dem Präsidenten. Die drei Mehrheitsfraktionen ProDG, SP und PFF schlugen wie erwartet Karl-Heinz Lambertz (SP) als ihren gemeinsamen Kandidaten für das höchste Amt in der DG vor, während sich die Oppositionsfraktionen CSP, Vivant und Ecolo auf die gemeinsame Kandidatur von Patricia Creutz geeinigt hatten. Die Opposition schlug gleichzeitig eine Zusammenlegung der Ämter des Parlamentspräsidenten und des Gemeinschaftssenators vor. Lambertz wurde mit 13:12-Stimmen gewählt, Creutz bekam 12 Stimmen, der Vorschlag der Opposition für eine Fusion von PDG-Präsident und Senator wurde ignoriert.

Nach der Wahl der Sekretäre kam es zur Ansprache des neuen Parlamentspräsidenten Lambertz. Seine Aufgabe sei es, die Rolle des Parlaments zu stärken. Der neue Vorsitzende bedankte sich beim alten Präsidenten Alexander Miesen (PFF).

Alexander Miesen (Bildmitte) wurde zum Gemeinschaftssenator gewählt. Foto: Gerd Comouth

Regierung und Parlament stünden vor großen Herausforderungen, sagte Lambertz. Man wolle als Parlament die Sitzungen attraktiver machen. Die hohen Erwartungen für den Ende der letzten Legislaturperiode beschlossenen „ständigen Bürgerdialog“ dürften nicht enttäuscht werden, so der neue Präsident.

Lambertz unterstrich die Bedeutung der Außenkontakte, die für eine kleine Region wie Ostbelgien unverzichtbar seien. „Es wartet eine Menge Arbeit auf die Parlamentarier.“

„Ich schwöre Treue dem König, Gehorsam der Verfassung und den Gesetzen des belgischen Volkes“ lautete anschließend der Spruch der vier Minister Oliver Paasch (ProDG), Antonios Antoniadis (SP), Isabelle Weykmans (PFF) und Harald Mollers (ProDG) bei deren Eidesleistung als Mitglieder der Regierung.

Bei der Besetzung der Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden der ständigen Ausschüsse gab es Differenzen zwischen Mehrheit und Opposition. Letztere hätte es aufgrund des knappen Wahlresultats von 13:12-Stimmen lieber gesehen, wenn man ihr eine bessere Präsenz zugebilligt hätte, was aber von der Mehrheit unter Hinweis auf die Geschäftsordnung abgelehnt wurde. (cre)

HINWEIS – Eine Fotogalerie mit weiteren Bildern von der konstituierenden Sitzung des DG-Parlaments wird im Laufe des Dienstags auf OD veröffentlicht.

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

68 Antworten auf “Karl-Heinz Lambertz mit 13 Stimmen zum Präsidenten des PDG gewählt – 12 Stimmen für Patricia Creutz”

  1. Jockel F.

    Betont locker und humorvoll? Na, ich weiß ja nicht. Mein Eindruck war eher, dass KHL ziemlich nervös schien. So, als befürchte er, dass ihm seine Überheblichkeit schon heute um die Ohren fliegen würde.
    Und auch die restlichen Koalitionspartner gegen den Wählerwillen wirkten nicht so sicher, wie man es bisher gewohnt war.
    13 zu 12. Bis einer kippt. Und das wird kommen.

  2. karlh1berens

    Unter „normalen“ Umständen würde ich so nicht schreiben – aber schön, dass die Oppositionsfraktionen CSP, Vivant und Ecolo sich auf die gemeinsame Kandidatur von Patricia Creutz geeinigt haben.
    Besser konnte die „Opposition“ Ihre Anwesenheit nicht zeigen. 13:12 ganz ohne Pallaver – toll !

    • Jockel F.

      Ja, fand ich auch toll. Auf der Oppositionsbank scheint ja fast mehr Einigkeit zu herrschen als im Rest des Hohen Hauses.
      Mal sehen, ob diese offensichtlich sehr unsichere Koalition tatsächlich fünf Jahre überlebt. Seit heute würde ich darauf nicht mehr wetten.

  3. Nä was ne Sendung? Da sind mir die Quizsendungen mit dem Bommes und dem Pflaume viel interessanter. Die Klinkenberg fuchtelte durch die Lüfte, der Paasch schaute immer wieder nach hinten links, der Lambertz schwenkte mit den Armen. Kein grosses Schauspiel. Gähn….

  4. Würdelos Herr Präsident

    Gratulation dem nur mühsamst gewählten Präsidenten und der würdigeren gemeinsamen Kandidatin der Opposition.
    12 Stimmen für Patricia Creutz, das ist DIE politische Botschaft des Abends.
    Paasch&Lambertz haben die Mehrheit der Wähler überstimmt. Hier sind Volksvertreter am Werke, die nicht auf das Volk hören.
    Dass sich Lambertz dabei „betont locker und humorvoll gab“ spricht nur für die Eiseskälte seines Machtstrebens. Den „Bürger-Dialog“ besonders zu betonen,
    wenn man gerade die Stimmen der Bürger mit Füßen getreten hat, ist eine weitere Unverschämtheit. Dass eine Entschuldigung oder
    zumindest ein versöhnliches Wort für den als „schlechten Menschen“ verurteilten Herrn Balter ausblieb, zeigt ein Mal mehr, dass
    dieser Mann im höchsten Amt Ostbelgiens, an sich nur ein dreister würdeloser Schwächling ist.

  5. Norbert Schleck

    Wir warten schon alle ungeduldig auf ein Foto vom Händedruck, Version 2019, zwischen dem alten (und neuen) MP und dem neuen Parlamentspräsidenten, zum Abgleich mit dem von 2014.
    Wer dominiert da jetzt wen?

  6. Eins zwei gsufa

    Wir sind alle gespannt in der Familie, ob der Schoppener denn auch noch soviel in der EU unterwegs sein wird? Er sprach ja von grosser Arbeit usw? Jedenfalls fängt der Anfang schon mal gemächlich an, bei sovielen Unterbrechungen und Pausen? Eine Zumutung sowas sich anzuschauen. Dann lieber Frauen Fussball schaun.

  7. standpunkt

    ich fand das Herr Lampertz sehr nervös wirkte und auch einmal dem Herrn Colin sehr herablassend zurecht wies.

    Was hätte ich mir gewünscht , dass einer der angeblichen Volksvertreter den Mut gehabt hätte den Willen der Wählermehrheit zu vertreten und gegen den designierten Präsidenten zu stimmen oder sich der Stimme zu enthalten. Aber der Klüngel saß fest im Sattel.
    @Ach Gott…ich respektiere ihre Ansicht , verurteile jedoch ihre ständig verachtende Urteile über die Oppsosition. Sie können nicht vorhersehen wie es wäre wenn…und in einer Demokratie hat man den Wunsch der Wähler zu respektieren egal ob es gut oder schlecht ist.

    Ich fand die Bemerkung und Vorschlag von Herrn Balter und Herrn Mockel in Bezug der Aufsichtsräte sehr gut.

  8. Ist Herr Lambertz eigentlich schon Baron oder was auch immer unser König für Adelstitel vergibt? Altgediente brauchen keine demokratische Bestätigung mehr durch den Wähler. Ob es auf Föderaler, wallonischer , provinzialer , … Ebene ist. Graf Lambertz tritt sein nächstes Amt an. Parteikratie vom Feinsten. Denke da wäre noch ausreichend Materie für Herrn Mettlen zwecks Verbesserungen…. Die DG könnte selbst eine Subsidie geben, anscheinend kein Problem heutzutage.

    • Möchte noch hinzufügen das eine „freie“ „Bürger“Liste wie ProDG die schneller als ihr Schatten nach Parteizugehörigkeit die Posten verteilt an Ironie kaum zu überbieten ist. Im Wahlkampf nach dem Motto „wir sind eigentlich keine Partei“ wird nach der Wahl selbst für belgische Verhältnisse in Rekordzeit nach Parteilinie entschieden. Ob wohl einer vom BRF oder GE unseren MP auf diese Tatsache ansprechen wird?

  9. Beobachter

    Dieser rote Baron hat sich und wird sich auch nie ändern. Sein grimmiger, zorniger Blick bei der Eidesleistung von Herrn Balter lässt auf Spannung hoffen.
    Auffällig auch die wenigen, stammelnden Dankesworte an seinen Vorgänger. Einerseits verständlich, denn der kann sich bestimmt nicht mit Leistung rühmen. Auch einer von der kleinsten Partei Ostbelgiens, die sage und schreibe den Senator stellt. Wo gibt’s sowas ?

  10. Jockel F.

    KHL will also laut BRF-Interview die Streitkultur im PDG verbessern, denn dort sei zu oft unsachlich diskutiert worden.
    Und dann kommt’s: Lambertz sagt alles Ernstes, dass, wenn er es selbst an Streitkultur habe mangeln lassen, er nur auf Angriffe miesester Art reagiert habe.
    Wir haben es also nicht nur mit dem Präsidenten der Herzen zu tun, nein, er wird künftig ebenso darüber entscheiden, was Sachlichkeit und „Angriffe miesester Art“ sind, wie er den Daumen senken oder heben wird, wenn die Mandatare darauf reagieren.
    Seine Kumpels aus der sozialistischen Internationalen dürften begeistert sein.

  11. Paasch’s Loser-Regierung eingeführt,
    jetzt ist es offiziell Paasch’s Loser-Regierung ist eingeführt mit Sitzmehrheit aber nicht mit Stimmenmehrheit. Bei den lezten Wahlen hat nur der MP ein gutes Resultat eingefahren (bedingt durch das Amt des MP) sowie Minister Antoniadis (bedingt durch das Problem der Altenpflege). Alle andere Herrschaften sind nicht wüdig ein Amt auszuüben. Unterrichtsminister Mollers ist seines Amtes nicht wüdig, weil einen so schlechten Unterrichtsminster haben die Lehrpersonen und Schüler nicht verdient. Die PFF-Mannschaft müsste in die Opposition, denn mit solchen Resultaten würde man in der Schule nicht versetzt, aber wie gesagt diese Personen haben kein Rückgrat und sind nur auf Ihr Wohl bedacht. Tja, und dann bleibt noch die SP mit Oberloser Lambertz, der zum Parlamentspräsident gewählt wird; Das sagt alles : welch eine Verar… der Bevölkerung. Denkt bitte an eins : ihr habt die Sitzmehheit aber nicht die Stimmenmehrheit im Parlament. Alle Leute die das Regierungsblättchen „Grenz-Echo“ beziehen sollten das Bild der jetzigen Parlamentarier gut anschauen denn ein Parlamentarier streckt der ostbelgischen Bevölkerung die Zunge raus, natürlich einer der Mehrheit. ich hoffe die Opposition ist so stark und der neuen Regierung kräftig auf die Finger schaut, damit diese Mehrheit in 5 Jahren Geschichte ist .

  12. treesche

    Habe mir diese Parlamentssitzung angesehen. Ist keinem aufgefallen, dass Herr Balter als Fraktionsvorsitzender kein Mikrofon hatte. Das ist schon allerhand. Will man Vivant damit ärgern. Der Auftritt von KHL war schon sehr peinlich für eine sogenannte Demokratische Veranstaltung. Er konnte am Anfang nicht flüssig reden. So als hätte dieser Probleme mit der Sprachfindung. Schade, dass die Bildqualität so schlecht war. Die Ministerriege flätzte (lag förmlich) auf ihren Drehsesseln. Verantwortung übernehmen sieht anders aus. Ich schreibe es nochmals: Das Amt des Parlamentspräsidenten und des Senators sollte nur eine Person ausüben. (sogar Oswald Schröder schreibt das).

    • Hop Sing

      @Treesche : „Balter ohne Mikrofon“ : gibt es etwa auch noch eine Verschwörung?
      „Der Auftritt von KHL war schon peinlich für eine sogenannte demokratische Veranstaltung.“ Dieser Mann, dessen Intelligenz und Kompetenz unisono auch von Universitätsprofessoren als herausragend dargestellt wird, ist genau der richtige Mann an der richtigen Stelle. Wenn irriges und wirres Gedankengut nach der Macht streben, müssen die richtigen Stabilisatoren gegenhalten.
      „Das Amt des Parlamentspräsidenten und des Senators sollte eine Person ausüben.“ Hat Vivant und die CSP nichts Anderes zu kritisieren als das? Was bedeutet das überhaupt in einer Gesamtbilanzierung im Vergleich zum Wohlstand und Wohlbefinden, welche uns die jetzige Mehrheit seit 20 Jahren beschert hat? Das ist Korintenkackerei und Schiessen auf Spatzen mit Kanonenkugeln. Damit kann man vielleicht den einen oder anderen Vivant-Wähler beeinflussen, dem der Sinn für Relativität nicht zuteil wurde und entsprechend nicht differenzierungsfähig ist.

      • Ekel Alfred

        @ Hop Sing, Graf Ortho wird sich wohl gleich melden, um Sie auf die falsche Schreibweise des Wortes Korintenkackerei hinzuweisen….was aber den Wohlstand durch die bisherige Regierung für OB angeht, so sehen Sie das vollkommen falsch….es ist schlichtweg eine positive Entwicklung der Industrie (auch und vor allem die Waffenindustrie, wofür auch OB-Unternehmen abhängig und tätig sind) für ganz WESTEUROPA gewesen, die sich ergeben hat, und nicht der Verdienst von Politikern….der OSTEN brauchte etwas länger, zieht aber langsam nach….

      • Jockel F.

        Es ist schön, dass OD auch Propagandisten, Ahnungslose und ahnungslose Propagandisten kommentieren lässt.
        Die derzeitige Mehrheit hat mit „unserem“ (wenn Sie sich und Ihre Familie meinen, so will ich das gerne glauben, ansonsten: no sir) Wohlstand in etwa so viel zu tun wie Ihre Kommentare mit dem Verständnis für politische und wirtschaftliche Zusammenhänge. Denn wer außer Ihnen hat schon OD-Kommentatoren gesehen, die mit Kanonen auf Spatzen in Ministerämtern schießen?
        Zur Sache: Der Wohlstand unserer Region hat, wie Kollege Alfred schon ausführte, mit der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung zu tun. Was den Süden der DG mit einer Arbeitslosenquote nahe Vollbeschäftigung betrifft, so sind zwei Säulen tragend:
        1. die Niedrigzinspolitik der EZB
        2. der eiflerischerseits aufgebaute luxemburger Arbeitsmarkt im Bausektor, der allerdings den wenigen Daheimgebliebenen die Fachkräfte weg nimmt
        Damit auch Sie das verstehen: Wenn erst Paasch und dann Mollers seit 10 Jahren bei jeder passenden wie unpassenden Gelegenheit den Fachkräftemangel bejammern, dann wissen die Herren das, was ich oben schrieb, ganz genau. Da geht es bestenfalls darum, noch ein paar sinnlose „Projekte“ im Bereich Ausbildung zu schaffen, in denen man ein paar treue Parteigänger platzieren kann oder halt Leute, die einen beim nächsten Mal wählen.
        Dass man gegen Luxemburg keine Chance hat, das wissen unsere Ausbildungsministerstatisten ganz genau. Und man weiß ebenfalls, dass, sollte der Bauboom zinsbedingt enden oder in Luxemburg von Google, Amazon oder anderen die Lichter ausgeknipst werden, man schlagartig einen ostbelgischen und auch wallonischen Fachkräfteüberschuss haben wird. 45.000 Insassen der wallonischen Region pendeln jeden Tag zum Arbeiten in ein auf Steuertricks aufgebautes Ländchen. Wenn man von den dem Arbeitsmarkt zur Verfügung Stehenden die Arbeitslosen und die in staatlichen oder staatlich finanzierten Positionen Arbeitenden abzieht, dann ergibt das gut sieben Prozent, die in Luxemburg beschäftigt sind. Das ist eine Menge, auch an Geld, das größtenteils in Belgien landet, nicht selten in Immobilien. Sie sehen den Kreislauf? Wie glauben Sie denn bitte, dass Paasch, Mollers oder Lambertz das beeinflussen könnten? Durch ein paar Sonntagsreden in Südtirol vielleicht?

  13. Meine Gedanken zu gestern Abend!

    Ich habe eigentlich nur per Vorwitz mal da reingeschaut, gestern Abend! Meine Gedanken zu dem Schauspiel waren:
    Ein MP der sehr ängstlich sich darstellte. Ein Alterspräsident, wie er sich besser nicht darstellen konnte. Viele neuen Gesichter, dazu junge Personen.
    Was mögen die sich wohl bei der Veranstaltung gedacht haben?
    Ich sehe noch immer vor mir: vor ein paar Wochen, jeden Tag x Werbungen und Flyer, mit strahlenden Gesichtern, und vielen Wort- und Luftblasen: wie werden auf den Bürger zugehen, wir hören auf die Wähler, nur der Wähler zählt, ich bin für sie da, und so vieles Allerlei mehr an blauem vom Himmel.
    Was hörte, und sah man gestern Abend davon?
    Was mögen die Gewählten Jugendliche sich wohl dabei gedacht haben? Kein Sterbenswörtchen über das Gemauschel und Getue über die Nachwahlvorgänge. Nicht mal vom MP. Keine einzige Erklärung. Da kann man nur mit den Schultern nach oben zucken.
    Habt ihr alle nicht mal Nachgedacht darüber? Zumal die Wahlverlierer!? Die mussten sich doch ganz einfach hinterfragen!? Warum verlor ich so viele Stimmen? Was habe ich falsch gemacht das der Wähler mich abstrafte? Wie ist das so gekommen? Jetzt muss ich mal nachdenken.
    Nein! Gar nichts darüber! Im Gegenteil! Alles war jovial und lustig angehaucht!
    Der Wähler? Den brauchen wir nur für das Bezahlen! Dafür ist der gerade noch gut genug.
    Einzig, die guten Posten waren das Ziel! Dazu die Macht! Alles andere ist unwichtig! Wir sind wieder ausgesorgt für die Fünf Jahre.
    Wahrlich Super Vorbilder und Politiker, dieser Stil!?

  14. Ich möchte Ihnen Herr Cremer schon einmal meinen Dank für diese weiteren Bilder aussprechen. Ich möchte mich ebenfalls bei allen Lesern von OD entschuldigen für meine vielen dummen Kommentare welche ich in den letzten Monaten hier gepostet habe, Ich verspreche Besserung, denn Oli und KHL haben mir meine Zuwendungen gestrichen. Mea Culpa…

  15. Akneverkäufer

    Was ein Gelaber mit dem Wählerwillen… Vivant will nicht in die Mehrheit, die Grünen haben abgelehnt weil sie auch keinen haben der ernsthaft was reißen will und die Christen haben im Vorfeld auf alles draufgehackt was bei 3 nicht aufm Baum war, und dann wird wieder geheult wenn keiner mit ihnen reden will. Also liebe Nörgler, was wollt ihr denn? Es geht hier einfach nur ums nörgeln, weil Ostbelgistan keine wahren Probleme hat…

  16. Paasch der Fälscher

    Der eigentliche Verantwortliche für den Betrug der Koalition ist Oliver Paasch. Der Strahlemann hat seinen Ruf in drei Wochen verspielt. Erstens: die ProDG ist keine „freie“ Bürgerliste mehr, sondern ein Anhängsel der wallonischen Sozialisten. Zweitens: Er hat versprochen, wenn möglich, mit SP und PFF, fortzufahren, jedoch nicht gesagt, was bei einem solch knappen Wahlergebnis geschehen werde, wo zwei seiner vier Minister abgestraft wurden und die Sozis nur mit 13 Stimmen vor Vivant lagen. Drittens: hat er der Bevölkerung seine vorher mit Lambertz abgekartete Absicht unterschlagen, ihn auf Biegen und Brechen, das höchste Amt zu überlassen.
    Wer sich unter diesen Umständen als „ehrlich und offen“ bezeichnet, lügt sich vor aller Leute Ohren in die Tasche. Nun ist alles noch schlimmer gekommen, Wählerfrust, Leserschreiben in OD, erbitterte Enttäuschung der Erst-und Jungwähler. Doch lassen sich diese Drahzieher eines Verrates an der demokratischen Wählerschaft, ab heute durch die Landschaft chauffieren und mimen eine Verantwortung, die ihnen keiner mehr glaubt,

  17. Ein Lehrer

    Ich sprach heute morgen mit einigen Schülern über die erste Eupener PdG Sitzung. Sie meinten, das wäre ja ein sehr komischer Start gewesen.
    Das wäre ja das krasse Gegenteil von dem uns vorher eingepaukten an Wahlversprechen!?
    Jedenfalls hätten sie sich schon ihre eigene Meinung und Gedanken über die Vorgänge gemacht.
    Hoffentlich finden sich die drei Oppositionsparteien zusammen, und machten der Lügenkolonne tüchtig Dampf, damit die sich fortdan mal an des Wählers Interessen richten, und nicht nach deren eigenen und Machtgierigen Sehnsüchten, so die einhelligen Schüler Meinungen.

    • Der einarmige Bandit

      @ Ein Lehrer , da gebrauchen sie das richtige Wort “ Lügenkolonne“ für diesen Verein . Aber lassen wir der Zeit ihren Lauf , denn es werden knüppelhart Zeiten auf alle diese Schleimer zukommen . Ebenso wird die Luft permamenterweise dünner werden für die dort noch herumschleichenden in den Jahren gekommene Profiteuren , welche es nicht lassen können sich an Steuergeldern zu bereichern.

    • ein echter Lehrer

      Den Lehrer nehme ich Ihnen nicht ab, und noch weniger die Schüler!! Ich habe mit Abiturklassen zu tun und keiner meiner Schüler schaut sich so eine Sendung an. Erstens haben die Prüfungen und wenn sie dann was schauen, dann Netflix uä.
      Zudem ging es gestern gar nicht um Inhalte, sprich Wahlversprechen; es war eine reine Routinesitzung, die vor lauter Protokoll und Zeremonien nur so strotzte.
      Ich wüsste nicht was“Ihre Schüler“ da an Gegenteiligem zu irgendwelchen „vorher eingepaukten Wahlversprechen“ ausfindig gemacht haben könnten.
      Warum Sie hier den Lehrer spielen, wissen nur Sie. Es sei denn Sie wollen Ihrer persönlichen Kritik noch ein paar Schippen (Schüler) obendrauf setzen.

  18. Ekel Alfred

    @ Ein Lehrer, die meisten jungen Leute sind doch auf den Wahlversprechungen der etablierten Parteien hereingefallen….jetzt gucken sie dumm in die Röhre….zu spät….5 weitere Jahre Wartezeit sind lang….zu lang….um Veränderungen zu verwirklichen….der Klüngel geht weiter wie bisher….

    • Jockel F.

      Vergessen Sie mal nicht, dass viele junge Leute mit „Onkel Oli“ aufgewachsen sind. Die kennen keinen anderen und auch keine andere Politik. Sie wissen aber, dass die CSP veraltet und voll belastend ist und dass man bei jeder Bemerkung eines Michael Balter abfällig zu grinsen hat. Das hat man ihnen eingepaukt und vorgelegt. Und wenn der Oli dann im Wahlkampf auch noch Kickerturniere in Jugendtreffs organisieren lässt, bei denen er der zu Schlagende ist, dann ist das für ziemlich viele eben doch nice.

  19. Ein Trauerspiel

    Da hat unsere Regierung sich was sehr tolles zusammengedeichselt? Alle so hungrigen Politiker, welche abgestraft wurden, wie es sich eben gehörte, dieselben lechzten trotzdem an die Tränken der Gier und der Macht, wie durstige Hühner! Allen voran, der Ex Senator und der MP! Beide haben sicher einen Pakt bis zum Nimmermannsland?
    Eine traurige Show wurde da imgange gesetzt! Gestern Abend war die ganze Equipe in fröhlicher Stimmung! Es wurde geflachst und gelacht! Der sich selbst ernannte erste Mann des Staates OB, versprach sich eins ums andere mal, vertauschte die Papiere immer wieder. Er war alles andere als dominant und Führungsperson!? Man konnte die Debütanten nur bedauern in dem Umfeld. Hätte nicht gerne in deren Haut gesteckt gestern Abend. Aber bei der Politik ist bekanntlich alles möglich. Wir Belgier wissen zur genüge davon zu berichten. Denn hier sind schon die tollsten Sachen passiert. Von Regierungen die fast 1 1/2 Jahr nicht existent war, bis Parteiendesaster, Ernennungen über ein dutzend pro Person, Geklüngel bei Sitzungsgeldern, und bei zig anderen profitablen Posten und Pöstchen, usw usw.
    Da war das gestrige Trauerspiel zumindest in den Ostkantonen auch eines der edlen Augenblicke in unserm Umfeld! Sehr viele Leute hätten sich dabei zumindest etwas und einiges an Aufklärung gewünscht!?
    Jedoch auch das nicht!? Das Volk, die Bürger, haben das so gewollt! Hauptsache wir regieren. Der Rest interessiert uns doch nicht.
    In unsern Augen habt ihr euch alle, vom Lambertz, die vier Ministern, bis zum Abgeordneten Nummer 13, bis auf die Knochen blamiert

    • Arnold Heck

      Sehr geehrter Herr „Profitören“
      Unterlassen Sie bitte solche Ausdrücke wie „in unseren Augen“ und schreiben Sie Ihren Mist bitte nur in Ihrem Namen dh. in der Ich-Form.
      Wir sind nämlich nicht alle Ihrer Meinung! In unseren Augen war nicht alles schlecht…

  20. Jean-Marc

    Ein Brüsseler Freund heute morgen: „Je croyais qu´il y avait encore de la sériosité dans votre gouvernement . Mais ils sont les mêmes voyous que chez nous, ils ont vite appris. Pauvre pays!“

  21. Der Dank der mehrheitlich betrogenen Wähler geht an die CSP, an Ecolo und Vivant. Haltet wenn es sein muss zusammen. Euch gilt unsere Hoffnung. Hinter Euren Namen steht das anständige Ostbelgien!

    • Ein betrogener Nichtwähler

      Und nächstes Mal gehe ich wählen und wähle Balter und Co. Dann sind es statt 13 nur mehr 12 Stimmen, die zum zusätzlichen Sitz fehlen, es sei denn, andere tun dasselbe.
      „Arch hoch, Zeng usereng“ (Ich kann leider kein Kölsch).

  22. Das was PDB früher und heute ProDG als das korrupte System in der Wallonie unter SP Herrschaft anprangerten praktizieren sie nun heute noch besser bzw schlimmer. Sohn gibt dem Vater Aufträge,Familie im Mandat gehieft und einiges mehr. Da werden die Altsozis in der Wallonie langsam neidig .Die nächsten Jahre können sehr interessant werden wenn CSP und Ecolo bereit sind sich Kenntnis anzueignen und sachkundig zu argumentieren, da braucht mindestens die CSP einen echten Kandidaten der Spitze ist und nicht wieder einer der ins EU Parlament flieht.

  23. Norbert Schleck

    „In der Nähe des Parlamentsgebäudes wurden vor Sitzungsbeginn Polizisten gesichtet. Befürchtete man etwa einen Angriff eines Wutbürgers, der sich dafür vielleicht rächen wollte, dass der Wählerwille seiner Meinung nach nicht oder nur unzureichend respektiert wurde?“

    Klingt da vielleicht gar ein leises Bedauern mit?

    Nachdem es hier wochenlang gebrodelt hat, hunderte „Wutbürger“ sich die Finger wundgeschrieben haben, nun keine einzige wie auch immer gefärbte Weste vor dem Parlament? Kein Transparent? Keine Sprechchöre „Paasch und Lambertz müssen weg“, „Balter for President“? Keine Barrikaden, Wasserwerfer? Keine knüppelnden Spezialeinheiten? Kein Aufmarsch der nationalen und internationalen Medien? Keine Sensation? Keine „Action“?

    Nur Polizisten, die „gesichtet“ wurden, wie sie wahrscheinlich gelangweilt da herumstanden?

    Wo sind da die Verteidiger des sakrosankten Volkswillens und der Demokratie geblieben?

    Wie sagt man auf Platt so schön: „Die hann och nömme Vüüst en Teisch (Täsch, Täasch, je nach Lokalkolorit) jemaat.“

    Ja, der Ostbelgier ist nun mal kein Revolutionär, außer am Stammtisch … und bei OD.

    • Wutbürger. Schönes neues Wort. Immer einsetzbar um „den Anderen“ der anders ist zu diffamieren. Bisschen so wie „Neger“. Oder „Schmauli“. Ist der WutBürger eigentlich immer wütend oder nur manchmal? Oder existiert er vermutlich nur in den Medien und in ihrer Phantasie? Der Wutbürger. Wissen Sie der Oli macht eigentlich keine schlechte Arbeit. Denke ich. Nur das mit der defacto Einheitspartei ProDGSPPFFfffff… stößt so manchen sauer auf. Hätte eigentlich auch nur ein Wurfblatt während dem Wahlkampf gereicht. Da die Koalition und die Posten ja schon nach gefühlten 5Minuten nach der Wahl feststand. Ein Wurfblatt für die ProDGPSPFFffffff wäre ehrlicher gewesen. Der Wutbürger ist vielleicht nur ein Walhorner der meinte was anderes zu wählen. Und die Walhorner stürmen keine Parlamente. Das tun nur die Wutbürger aus ihrer Phantasie.

      • Entschuldigen Sie bitte das ich am Thema vorbei gehe. Bei ihrem Namen muss ich an die Türkei denken (auch wenn es vielleicht nicht türkisch ist??) und da denke ich nein dieses Land verdient nicht seine aktuelle Regierung. Denn , und hier ist der Punkt, ein Land wird durch Menschen bevölkert und die sind nunmal alle verschieden. Und die können daher nicht alle dasselbe verdienen. Der Spruch ist cool enthält aber leider keine Wahrheit.

        • Faruk Çelik

          Ich bin in Belgien geborener Belgier. Ich bin stolz, Belgier zu sein. Darf man als Belgier nicht Faruk heißen? Oder Çelik? Oder ist es die Kombination?

          Ein Volk wählt seine Regierung. Damit hat es sie verdient, finde ich.

          • T‘ürlich dürfen sie heißen wie sie wollen. Klingt nur türkisch, das ist allerd. Oder haben sie ein Problem damit? Hätte sowieso jedes Land der Welt nennen können. Vietnam, besser?

              • Den kenne ich nicht. Werde ich mir nachher mal anhören.
                Aber Großbritannien wäre auch ein gutes Beispiel. „Verdienen“ die paar Millionen Remain-Wähler das Brexit Fiasko? Verdient das britische Volk (Schotten, Iren, Engländer, Farrokhs, Johns und Stephens) das ihr Mann in Brüssel Nigel heißt?
                Das „Volk“ ist schon so eine Sache… darum ginge es mir, und nicht Herrn Çelik oder Herrn Faruk auf die Zehen zu treten.

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